Ich kenne aber deine Fragen, die du hier hin und wieder stellst. Und die zeigen ganz klar, dass du dich pianistisch und musikalisch auf einem sehr überschaubaren Amateurlevel bewegst (und offensichtlich trotzdem Unterricht erteilst). Warum das so ist, weiß ich nicht. Tatsache ist, dass große Lücken in der Ausbildung Ursachen haben können, für die man nichts kann (wenn auch selten), aber ein eigener Wert sind sie deshalb noch lange nicht.
Du kannst dir deshalb mal die penetrante Selbstgerechtigkeit abgewöhnen, mit der du hier ständig gegen das Forum, ganz besonders gegen die hier schreibenden Klavierlehrer auskeilst. Du kannst sicher sein, dass Leute wie @chiarina, @Stilblüte oder @rolf nicht ohne Grund sehr anerkannte und begehrte Lehrer und Pianisten sind, die sich in ihrem Leben weit mehr und intensiver mit künstlerischen Fragen auseinandergesetzt haben, als du es jemals tun wirst. Kunst ist sicher zu einem Teil Begabung und manchmal auch Genie - aber ohne sehr viel Arbeit wird auch ein Genie nicht zum Künstler.
Und was Frau Lisitsa angeht: Man muss sie nicht mögen, aber ihr sowas wie "Überzüchtung" an den Kopf zu werfen, zeigt nur, wie ahnungslos du bist. Ein so großes, ohne objektive künstlerische Fehler erarbeitetes Repertoire kann man nicht heranzüchten. Das erfordert - neben sehr viel persönlichem Einsatz - auch eine hohe musikalische Begabung.
Und pianistisch-musikalisch liegen zwischen ihr und Herrn Barton ganze Universen. Dass Herr Barton "nur" Amateur ist (zweifellos ein guter!), hört man - wenn man gelernt hat, zu hören - nach wenigen Takten. Egal, was er spielt.
Und wenn einer Garten-, Landschafts-, Massengärtener ist und der andere nur seinen Bonsai hat und liebt und hegt, maße ich mir, nicht anders als du ein Urteil zu bilden an.
Du kannst es drehen und wenden wie du willst. Ich weiß was du mir sagen willst, aber du umgekehrt nicht. Und daß ist das hüpfende Komma.
Und so lange ich "Dinge" messen kann, die der nächste nur aus vitas schließt, so lange werde ich hier und immer weiter auf meinem Standpunkt beharren. Ist mir ganz egal wieviele micken mich behelligen.
Und bezeichnend ist auch das hier NIE und nicht mal in Ansätzen einer auf die Zwischentöne eingegangen ist.
Das bestätigt mich, traurigerweise.
Und nochmal: für mich ist kann Musik ein Instrument, ein Mittel, ein Medium (was auch immer) Übermittle sein. Er ist imho der wirkmächtigste schlechthin. Potentiell zumindest. ABER was nützt dir alles all die theoretische Bandbreite, wenn "der Wesen Inhalt" (für meine Wahrnehmung) belanglos ist? Klar hab ich immer noch das was alle haben. Die Larven und das perlen und den kleinen Finger nicht am Pokal. Klar nehme ich die Raffinesse und technische Perfektion, breite und Flexibilität des Portfolios wahr und respektiere und schätze, ja beneide es stellenweise.
Dennoch gibt es mehr zwischen Himmel und Erde als "oh das neue iPhone sieht so und so aus" / "oh xy spielt yz" bravo.
Und natürlich ist das anfechtbar und dahinter steht auch nur mein Denken. Aber wenn mich etwas nicht anmacht und berührt ist es mir herzlich egal wer das spielt.
Umgekehrt muss ich mich regelrecht rechtfertigen, wenn ein Amateur Spieler / Komponist etwas herstellt was mich ergreift.
Zweckehen und Scheinhöflichkeit.
Wenn ich nichts fühle ist's so und ich suche nach Gründen. Und wie will der, der seit Jahr und Tag nichts als das Brett als Resonanz vorm Kopf hat mir "aus dem Leben erzählen?"
Es gibt sicher Leute die da raisomieren, oder resonieren, aber wenn ich es nicht tue, sage ich es.
Das betrifft nicht nur die Musik sondern auch andere künstlerische Gebiete. (ist jetzt nichts tolles und keine ruhmvolle Eigenheit, aber es ist nunmal, stand jetzt, so.)
Mich missverstanden zu fühlen bin ich gewohnt.
Im Endeffekt mündet alles verbrämt in irgendwelche Seelentheorien, die mir aber egal sind. Ich fühle oder bin taub. 1:99. In einem "wir sorgen für Gefühle Gewerbe" nicht viel,doch bleibe ich lieber alleine als mich verstellen zu müssen, nur um anderen etwas weiß zu machen.
Ja ich kann nur ein Gericht kochen und habe nur einen Bonsai. Dennoch meide ich das Freudenhaus.