Wie ist Paul Barton einzuschätzen

Ich hätte mir gewünscht, dass man in einem Klavierforum auf die Frage, was von Barton zu halten sei, sich die Mühe gemacht hätte, zu beschreiben, wie der Mann Klavier spielt. Da kam außer ein paar allgemeinen Phrasen nicht viel. Dass man seine Hände von oben sieht und er für Elefanten spielt, reicht nicht. Offenbar ist die Tatsache, dass er als Pianist kein Berechtigungszertifikat hat, für einige Grund genug, ihn als Laie abzustempeln und abzuhaken. Also: Wie spielt Paul Barton Klavier?

Ich hätte mir gewünscht, dass wenn man in eine Fremde Community hineinkommt, sich erstmal vorstellt, anstatt gleich rumzupöbeln!
 
Es geht und wird IMMER um den heiligen Gral der robotischen Perfektion und der Überzüchtung gehen. Seelenlos eben. Woher solls kommen?

Lisitsa ist, demnach, nur ein Sinnbild für sehr Viele
 
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Du kennst mich nicht und ich dich nicht, also schließ mit deinem mageren mich dechifrier skills nicht auf deine Aussage!
Ich kenne aber deine Fragen, die du hier hin und wieder stellst. Und die zeigen ganz klar, dass du dich pianistisch und musikalisch auf einem sehr überschaubaren Amateurlevel bewegst (und offensichtlich trotzdem Unterricht erteilst). Warum das so ist, weiß ich nicht. Tatsache ist, dass große Lücken in der Ausbildung Ursachen haben können, für die man nichts kann (wenn auch selten), aber ein eigener Wert sind sie deshalb noch lange nicht.

Du kannst dir deshalb mal die penetrante Selbstgerechtigkeit abgewöhnen, mit der du hier ständig gegen das Forum, ganz besonders gegen die hier schreibenden Klavierlehrer auskeilst. Du kannst sicher sein, dass Leute wie @chiarina, @Stilblüte oder @rolf nicht ohne Grund sehr anerkannte und begehrte Lehrer und Pianisten sind, die sich in ihrem Leben weit mehr und intensiver mit künstlerischen Fragen auseinandergesetzt haben, als du es jemals tun wirst. Kunst ist sicher zu einem Teil Begabung und manchmal auch Genie - aber ohne sehr viel Arbeit wird auch ein Genie nicht zum Künstler.

Und was Frau Lisitsa angeht: Man muss sie nicht mögen, aber ihr sowas wie "Überzüchtung" an den Kopf zu werfen, zeigt nur, wie ahnungslos du bist. Ein so großes, ohne objektive künstlerische Fehler erarbeitetes Repertoire kann man nicht heranzüchten. Das erfordert - neben sehr viel persönlichem Einsatz - auch eine hohe musikalische Begabung.

Und pianistisch-musikalisch liegen zwischen ihr und Herrn Barton ganze Universen. Dass Herr Barton "nur" Amateur ist (zweifellos ein guter!), hört man - wenn man gelernt hat, zu hören - nach wenigen Takten. Egal, was er spielt.
 
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Würde mich aber mal interessieren, woran du nach wenigen Takten das "Amateurhafte" von Barton festmachst. Mein Eindruck ist da ein ganz anderer: er spielt weich und holt die Melodien und Kontraste deutlich hervor, Lisitsa kloppt drauf und bei den hohen Zielakkorden hört man nichtmal, daß sie doppelt sind. Sie hat m.E. wenig Gefühl. Da nützt ihr die Show mit den Händen auch nix.



 
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@mick Ich habe nicht alle Diskussionen hier akribisch verfolgt, aber ich schätze sowohl die sprachliche Gestaltung der Beiträge von @Gefallener als auch die Tatsache, dass dies ein Forum ist, in dem man allen Aussagen, auch denen der Profis, widersprechen kann. Was ist sonst der Sinn eines solchen Forums? Das mag für Experten manchmal frustierend sein, Beratungsresistente gibt es sicherlich auch. Ich halte es aber für problematisch, aus den Beiträgen eines Forumsmitglieds eine Art Psychogramm zu entwerfen, wie es in deinem Beitrag geschehen ist.
 
Ich kenne aber deine Fragen, die du hier hin und wieder stellst. Und die zeigen ganz klar, dass du dich pianistisch und musikalisch auf einem sehr überschaubaren Amateurlevel bewegst (und offensichtlich trotzdem Unterricht erteilst). Warum das so ist, weiß ich nicht. Tatsache ist, dass große Lücken in der Ausbildung Ursachen haben können, für die man nichts kann (wenn auch selten), aber ein eigener Wert sind sie deshalb noch lange nicht.

Du kannst dir deshalb mal die penetrante Selbstgerechtigkeit abgewöhnen, mit der du hier ständig gegen das Forum, ganz besonders gegen die hier schreibenden Klavierlehrer auskeilst. Du kannst sicher sein, dass Leute wie @chiarina, @Stilblüte oder @rolf nicht ohne Grund sehr anerkannte und begehrte Lehrer und Pianisten sind, die sich in ihrem Leben weit mehr und intensiver mit künstlerischen Fragen auseinandergesetzt haben, als du es jemals tun wirst. Kunst ist sicher zu einem Teil Begabung und manchmal auch Genie - aber ohne sehr viel Arbeit wird auch ein Genie nicht zum Künstler.

Und was Frau Lisitsa angeht: Man muss sie nicht mögen, aber ihr sowas wie "Überzüchtung" an den Kopf zu werfen, zeigt nur, wie ahnungslos du bist. Ein so großes, ohne objektive künstlerische Fehler erarbeitetes Repertoire kann man nicht heranzüchten. Das erfordert - neben sehr viel persönlichem Einsatz - auch eine hohe musikalische Begabung.

Und pianistisch-musikalisch liegen zwischen ihr und Herrn Barton ganze Universen. Dass Herr Barton "nur" Amateur ist (zweifellos ein guter!), hört man - wenn man gelernt hat, zu hören - nach wenigen Takten. Egal, was er spielt.
Und wenn einer Garten-, Landschafts-, Massengärtener ist und der andere nur seinen Bonsai hat und liebt und hegt, maße ich mir, nicht anders als du ein Urteil zu bilden an.

Du kannst es drehen und wenden wie du willst. Ich weiß was du mir sagen willst, aber du umgekehrt nicht. Und daß ist das hüpfende Komma.

Und so lange ich "Dinge" messen kann, die der nächste nur aus vitas schließt, so lange werde ich hier und immer weiter auf meinem Standpunkt beharren. Ist mir ganz egal wieviele micken mich behelligen.

Und bezeichnend ist auch das hier NIE und nicht mal in Ansätzen einer auf die Zwischentöne eingegangen ist.

Das bestätigt mich, traurigerweise.

Und nochmal: für mich ist kann Musik ein Instrument, ein Mittel, ein Medium (was auch immer) Übermittle sein. Er ist imho der wirkmächtigste schlechthin. Potentiell zumindest. ABER was nützt dir alles all die theoretische Bandbreite, wenn "der Wesen Inhalt" (für meine Wahrnehmung) belanglos ist? Klar hab ich immer noch das was alle haben. Die Larven und das perlen und den kleinen Finger nicht am Pokal. Klar nehme ich die Raffinesse und technische Perfektion, breite und Flexibilität des Portfolios wahr und respektiere und schätze, ja beneide es stellenweise.

Dennoch gibt es mehr zwischen Himmel und Erde als "oh das neue iPhone sieht so und so aus" / "oh xy spielt yz" bravo.

Und natürlich ist das anfechtbar und dahinter steht auch nur mein Denken. Aber wenn mich etwas nicht anmacht und berührt ist es mir herzlich egal wer das spielt.

Umgekehrt muss ich mich regelrecht rechtfertigen, wenn ein Amateur Spieler / Komponist etwas herstellt was mich ergreift.

Zweckehen und Scheinhöflichkeit.

Wenn ich nichts fühle ist's so und ich suche nach Gründen. Und wie will der, der seit Jahr und Tag nichts als das Brett als Resonanz vorm Kopf hat mir "aus dem Leben erzählen?"

Es gibt sicher Leute die da raisomieren, oder resonieren, aber wenn ich es nicht tue, sage ich es.

Das betrifft nicht nur die Musik sondern auch andere künstlerische Gebiete. (ist jetzt nichts tolles und keine ruhmvolle Eigenheit, aber es ist nunmal, stand jetzt, so.)

Mich missverstanden zu fühlen bin ich gewohnt.

Im Endeffekt mündet alles verbrämt in irgendwelche Seelentheorien, die mir aber egal sind. Ich fühle oder bin taub. 1:99. In einem "wir sorgen für Gefühle Gewerbe" nicht viel,doch bleibe ich lieber alleine als mich verstellen zu müssen, nur um anderen etwas weiß zu machen.

Ja ich kann nur ein Gericht kochen und habe nur einen Bonsai. Dennoch meide ich das Freudenhaus.
 
P. S.: ich freue mich sehr auf die Reise (Auto Korrektur, aber passt auch prima), auf die Reife der von dir genannten. Ich hoffe man kriegt das in 20,30, 40 Jahren noch (hier) mit. Dann bekommt die ganze Sache auch endlich mal Gehalt seitens des Urhebers"". Besagte mit 60,70,80...

Lieber 5 Stücke mit 50k Stücken Lebenserfahrung spielen, als 50k Stücke mit 5 Stücken Lebenserfahrung.
 
Würde mich aber mal interessieren, woran du nach wenigen Takten das "Amateurhafte" von Barton festmachst. Mein Eindruck ist da ein ganz anderer: er spielt weich und holt die Melodien und Kontraste deutlich hervor, Lisitsa kloppt drauf und bei den hohen Zielakkorden hört man nichtmal, daß sie doppelt sind. Sie hat m.E. wenig Gefühl. Da nützt ihr die Show mit den Händen auch nix.
Allerdings, da habe ich sogenannte Profis schon deutlich schlechter spielen gehört als Paul Barton.
 

wenigen Takten das "Amateurhafte" von Barton festmachst.
Wenn wir beim Finalsatz der Mondscheinsonate bleiben wollen: Es klingt, als hätte er das vorn bis hinten nur mit Metronom geübt. Die Musik atmet nicht, die Phrasen haben keine erkennbaren Ziele und die Dynamik ist grob und flach. Lauter richtige Töne zur rechten Zeit können ganz schön falsch sein...
 
Wenn ich nichts fühle ist's so und ich suche nach Gründen.
Der Fehler muss nicht zwingend beim Interpreten liegen. Aber es ist natürlich unbequem, ihn bei sich selbst zu suchen. Du machst leider sehr vieles an Äußerlichkeiten fest (muss ich deine Tiraden gegen Konzertkleidung und Konzertrituale zitieren?) und verbaust dir damit selbst den Zugang zum Kern der Musik. Wer sich im Abendkleid ans Klavier setzt, hat keine Chancen, gegen deine Vorurteile zu dir durchzudringen. Aber wer ein paar gequälte Elefanten durchs Video trampeln lässt, der ist natürlich ein Nonkonformist und damit musikalisch unfehlbar. Wenn Frau Lisitza in abgewetzten Klamotten an einem abgeranzten Klavier vor abgerichteten Affen spielen würde, dann wäre sie toll, nicht wahr?
 
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Wer Sachen wie op. 106 oder Scarbo rein manuell so hinkriegt, hat das Recht leider auf seiner Seite und wird sich eher nicht von Leuten über geeignetere Bewegungschoreographien belehren lassen, die das nicht hinkriegen. ;-)

Man kann sicher über ihren Zugang zu manchen Stücken diskutieren - aber nicht darüber, ob sie Klavier spielen kann. Kann sie, auf sehr hohem Niveau!
 
Und bezeichnend ist auch das hier NIE und nicht mal in Ansätzen einer auf die Zwischentöne eingegangen ist.
Ganz ehrlich, bei Aussagen wie zB dieser hier
Es geht und wird IMMER um den heiligen Gral der robotischen Perfektion und der Überzüchtung gehen. Seelenlos eben. Woher solls kommen?

Lisitsa ist, demnach, nur ein Sinnbild für sehr Viele
tue ich mir schwer, die "Zwischentöne" zu hören/lesen/sehen.

Und wenn du Interviews von Lisitsa anhören würdest, wüsstest du, dass sie genau diesen Drill ablehnt.
 
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Leute, die sie nicht mögen, sollten nicht gleich behaupten, dass sie nichts kann. Die Unterscheidung zwischen Fähigkeit und Geschmack ist wichtig.
Mir gefallen auch nicht alle ihre Interpretationen - aber ich kenne auch keinen Interpreten, von dem mir alle Aufnahmen gefallen...

Die Aussage, dass die doppelten Akkorde nur ein Mal klingen, ist jedenfalls falsch.
 
Leute, die sie nicht mögen, sollten nicht gleich behaupten, dass sie nichts kann.
Nochmal: wer hat das behauptet? Bitte mit Beleg.

Die Aussage, dass die doppelten Akkorde nur ein Mal klingen, ist jedenfalls falsch.
von mir aus. Dann ist es eben undeutlich. Ich finde es dahingenudelt. Barton spielt es deutlich präziser. Mir gefällt das.
Übrigens steht die Akkordbrechung bis dahin im piano! Barton beachtet das sehr gewissenhaft, Lisitsa kloppt einfach drauf. Ich vermuuute mal ganz frech, daß Beethoven sich was dabei gedacht hat... :005:
 
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