Wie handhabt ihr einzelne Notenblätter von mehrseitigen Stücken beim Üben?

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grabrenner12

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Das Problem: Ich drucke oder kopiere mir die Noten der Stücke immer und habe dann einzelne A4-Blätter auf meinem Notenbrett. 1. Stehen sie dort nicht richtig 2. habe ich manchmal dort auch etwas Chaos :D

Deshalb die Frage: wie ihr das bei mehrseitigen Stücken macht?

Wie organisiert ihr eure Notenblätter auf dem Notenbrett vom Klavier?

Gibt es vielleicht so etwas wie eine Notenmappe extra fürs Klavier?
 
Fünf oder sogar auch sechs Blätter kann man hochkant mit Tesafilm zusammenkleben. Wenn das nicht ausreicht, kann man immer zwei Notenseiten verkleinert auf ein DIN-A-4-Blatt im Querformat kopieren. Davon passen vier auf den Notenständer, dann hat man sogar acht Notenseiten vor sich stehen.

Wenn das immer noch nicht reicht, muss man auf elektronische Systeme umsteigen:
http://www.sightread.co.uk/

Oder man macht es wie früher - rechts spielt weiter und links blättrrt die Seite um.

Oder man engagiert einen Musikstudenten als pageturner.

Viel mehr Möglichkeiten gibt es wohl nicht.

Doch - eine noch: auswendig lernen.

CW
 
Bis zu 4 DinA4 klebe ich hochformatig nebeneinander, noch breiter ist für mich nicht mehr handhabbar. Was dann noch zum Umblättern bleibt, optimiere ich auf dem Rechner so, dass der Vorgang mit einer freien Hand ausführbar ist - da muss man halt auf einer Seite drängen und auf der Gegenseite leer lassen oder strecken. So hab ich bislang noch jedes Stück hingekriegt.
An manchen solchen Stellen brauche ich dann das mittlere Pedal.

Grüße
Manfred
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man statt Tesafilm Malerkrepp nimmt (oder wie nennt man das, was zum Abkleben beim Streichen benutzt wird), kann man die Stellen viel besser knicken und damit ganze Klapphefte zusamnenstellen. Der Vorteil ist, dass man jeden zu übenden Abschnitt als große Fläche von 3-4 Seiten auf dem Pult ausbreiten und damit das ständige Blättern vermeiden kann.
 
Fünf oder sogar auch sechs Blätter kann man hochkant mit Tesafilm zusammenkleben. Wenn das nicht ausreicht, kann man immer zwei Notenseiten verkleinert auf ein DIN-A-4-Blatt im Querformat kopieren. Davon passen vier auf den Notenständer, dann hat man sogar acht Notenseiten vor sich stehen.

CW
....und ich schneide die beiden verkleinerten Notenseiten durch und klebe die ganzen kleinen Blätter auf Fotokarton oder Tonkarton , auf einen DIN-A-3-Karton also 4 Notenblätter, hochkant, 2 oben 2 unten.
So kann ich sogar bis zu 16 Seiten auf einmal sehen. Der Karton verhindert auch das schnelle Runterflattern und das passiert wirklich schnell, vor allem bei Auftritten draußen.

Mein Klavierlehrer hat eine ganz andere Methode: Er legt alle Seiten übereinander, und wenn die obenliegende Seite fertig abgespielt wurde, wirft er sie einfach irgendwo schnell auf den Boden. Sieht auch sehr spektakulär aus.
Meine ehemalige Chorleiterin legt Seite 1 und Seite 2 nebeneinander, unter der Seite 2 liegen die restlichen Seiten. Wenn die erste Seite fertig gespielt worden ist, spielt sie auf Seite 2 weiter. Und jetzt hat sie , während sie die Seite 2 spielt, Zeit, die Seite 2 gemütlich auf die Seite 2 zu legen, im Prinzip bis kurz vor Ende von Seite zwei. Irgendwo ist ja immer eine Pause in einer oder beiden Händen.

Viel Spaß beim Ausprobieren!
:-)
 
Wenn das nicht ausreicht, kann man immer zwei Notenseiten verkleinert auf ein DIN-A-4-Blatt im Querformat kopieren.
Nicht gerade augenfreundlich, solange die gespielte Literatur einem nicht gut vertraut ist und man das Notenblatt zu diesem Zeitpunkt lediglich als Gedächtnisstütze benötigt. Wie heißt es so schön? Es ist besser, die Noten im Kopf und nicht den Kopf in den Noten zu haben. Werde ich vermutlich gleich bei der Chorprobe meinen Sängern gegenüber wieder erwähnen müssen - am häufigsten bei Literatur zu beobachten, die der Chor bereits seit Jahrzehnten im Repertoire hat.

Gibt es vielleicht so etwas wie eine Notenmappe extra fürs Klavier?
Beliebt sind gewisse Hilfen zum Stabilisieren, einen stabilen Karton oder eine dünne Holzplatte in einem über das Pult hinausreichenden Format.

Liegen die Wendestellen ungünstig, benötigt man Einzelbögen, die man auch zwischendurch verschieben kann. Ansonsten nur die Seiten ausklappen, die ungünstig zu wenden sind, dann funktioniert es auch mit längeren Stücken. In diesem Falle natürlich gut sichtbare Vermerke anbringen, damit man nicht das Blättern vergisst. Gute Organisation ist sowieso viel wert - gerade dann, wenn man bei Open-Air-Veranstaltungen die Noten stabil halten muss (Gewichte, Klammern etc. mitnehmen).

Möglicherweise lösen sich etliche Probleme von selbst, wenn sich der Einsatz des Tablets auf dem Notenpult allgemein durchsetzt.

Augenfreundlicher als die Verkleinerungsvariante ist dieses Produkt, das allerdings nicht gerade billig zu haben ist:
http://www.ruckpult.de/
Die Entwicklerin ist selbst Pianistin und Klavierpädagogin.

Mein Klavierlehrer hat eine ganz andere Methode: Er legt alle Seiten übereinander, und wenn die obenliegende Seite fertig abgespielt wurde, wirft er sie einfach irgendwo schnell auf den Boden. Sieht auch sehr spektakulär aus.
Vor allem bei riiiichtig laaaangen Stücken:



Die personifizierte Mischung aus Pianist und Kartenabreißer am Kettenkarussell auf dem Rummelplatz.
Naja, lieber Blattabreißer als Sackabreißer:



LG von Rheinkultur
 
Blöd wäre nur, wenn jetzt jemand Hilfsbereites die Noten wieder aufs Pult stellt! Ist meiner KL mal an der Orgel passiert.
 
Bin ich der einzige, der fast nur aus gedruckten Notenbüchern spielt? ;-)
 
Man kann auch 8 oder 10 Seiten zusammenkleben, gar kein Problem. (Tipp: Die Tesastreifen - jeweils einen wenige Zentimeter langen oben und einen unten - auf der Rückseite anbringen.)

Dann faltet man den langen Streifen nach 4 Seiten und stellt dieses 4 Seiten breite Gebilde aufs Pult. So muss man nur 1x - nach der 4. Seite - kurz mal das ganze Ding rumdrehen und kann weiterspielen.
 
Bin ich der einzige, der fast nur aus gedruckten Notenbüchern spielt? ;-)
Gedruckte Notenbücher sind schön und vor allem rechtlich gesehen Pflicht - jedoch bleiben viele nur nach Misshandlung des Buches aufgeschlagen stehen, weil die Bindung kein bisschen auf die vorgesehene Benutzung ausgelegt ist. Das wundert mich immer wieder sehr, dass so ein ergonomischer Schwachsinn so viele Jahrzehnte üblich bleibt... Im Jazz-Rock-Pop-Bereich gibt es auch einige Publikationen mit Ringbindern, bei denen man derartige Probleme nicht hat.
 
Wenn man statt Tesafilm Malerkrepp nimmt (oder wie nennt man das, was zum Abkleben beim Streichen benutzt wird),

... aber einfache weiße Papierstreifen, hinten auf die Noten geklebt, tun es auch.

@FünfTon

Ich habe fast alle Noten gedruckt. Aber wenn ich z.B. irgendwo unterwegs bin und ich weiß, dass ich ein Klavier vorfinde (z.B. in der Familie), dann reise ich nicht mit einem Notenkoffer, sondern nur mit einer kleinen Mappe mit Kopien.

Außerdem kann man Kopien so schön mit Vermerken versehen. Ein Notenbuch/-heft ist mir dafür oft zu schade.

Bei der Flöte sind Kopien der Noten fast unerlässlich, da braucht man nahezu immer die zwei Hände ...;-)
 

Dann faltet man den langen Streifen nach 4 Seiten und stellt dieses 4 Seiten breite Gebilde aufs Pult. So muss man nur 1x - nach der 4. Seite - kurz mal das ganze Ding rumdrehen und kann weiterspielen.
Hat nur einen Haken, wenn es schnell gehen muss: Je größer die zu bewegende Papierfläche, desto geräuschhafter das Wenden oder Wechseln.

Gedruckte Notenbücher sind schön und vor allem rechtlich gesehen Pflicht - jedoch bleiben viele nur nach Misshandlung des Buches aufgeschlagen stehen, weil die Bindung kein bisschen auf die vorgesehene Benutzung ausgelegt ist.
Manche Heißleimbindungen sind wirklich eine absolute Katastrophe. Sind Originalnoten vorhanden, ist das Kopieren unter bestimmten Bedingungen unumgänglich, wenn aufgrund schlecht organisierter Wendestellen und ähnlichem das Musizieren massiv erschwert wird. Wenn jemand dagegen rechtliche Einwände geltend machen wollte, könnte die Konsequenz nur lauten, auf die Wahl des entsprechenden Stückes ganz zu verzichten. Das träfe dann letztlich jene Personen, die mit dem Verkauf der gedruckten Notenausgaben Geld verdienen wollen.

LG von Rheinkultur
 
Gedruckte Notenbücher sind schön und vor allem rechtlich gesehen Pflicht - jedoch bleiben viele nur nach Misshandlung des Buches aufgeschlagen stehen, weil die Bindung kein bisschen auf die vorgesehene Benutzung ausgelegt ist. Das wundert mich immer wieder sehr, dass so ein ergonomischer Schwachsinn so viele Jahrzehnte üblich bleibt... Im Jazz-Rock-Pop-Bereich gibt es auch einige Publikationen mit Ringbindern, bei denen man derartige Probleme nicht hat.
Bisher hatte ich kaum Probleme mit zuklappenden Noten (Henle, Peters, Schott). Nach Nutzung der vorgesehenen Falzstellen bleibt eher das Problem, daß der Buchdeckel nach Gebrauch nicht mehr zubleiben will. :-D

Es stimmt aber schon, daß man aufpassen muß, daß die Leimbindung nicht aufgeht und man die Blätter deshalb neben der Bindung nochmal falten muß. Die dünneren zusammengeklammerten Hefte sind deshalb auch am besten, Ringbinder sowieso.
 
Seit ca. 1980 spiele ich ausschließlich aus Kopien oder aus gedruckten Blättern. - Von den meisten Stücken besitze ich originale Noten, die anderen sind gemeinfreie Kopien. Diese Blätter stecke ich in Prospekthüllen, die zur Arbeit in ein "Album" kommen (s.Bild). In diesem Album sind alle Stücke, die ich im Moment irgendwie in Arbeit habe. Es gehen bei mir ca. 1 1/2 Konzertabende in einen solchen Ordner, wie er im Moment auf dem Notenpult steht.

Vorteile dieser Verfahrensweise: die Originalnoten werden geschont, ich klebe zum Teil Textvarianten aus anderen Ausgaben auf meine Notenblätter, in Albeniz´ Suite Espanol ist beim Titel eines jeden Stücks (z.B. Sevilla) eine kleine Übersichtskarte von Spanien mit dem Ort Sevilla eingeklebt, bei den Wasserspielen der Villa dEste ist der Lateintext aus Joh.13/14 in der deutschen Übersetzung eingeklebt, in Liedbearbeitungen kommt der Liedtext auf einem Klebestreifen an den unteren Rand, wenn der Text nicht schon in den Noten steht.
Ich kann die Reihenfolge meiner Stücke in meinem Album ändern, ich kann Stücke ganz raus nehmen oder einfügen.
Meine Konzentration gehört ausschließlich den Stücken im Album.
Sind die Sachen dann auswendig gelernt und im Konzert aufgeführt, kommen sie in große Ordner in den Notenschrank.

Ganz vorne ist im Album in einer Hülle ein Repertoireplan für die Arbeit der nächsten Jahre.
Vom Claviotreffen in Zwickau sind die Konzertprogramme in Hüllen bei den Schumannstücken, die ich dort gespielt habe.
Ich habe auch schon Bilder oder auch Adressen überreicht bekommen, auch so was kommt in die Hüllen zu den entsprechenden Stücken.

Gehe ich vom E-Piano an den Flügel oder in den Urlaub, brauche ich nur das Album unter den Arm zu nehmen und habe alles dabei. (Mit konventionellen Noten wäre das ein Stoß von mindestens 40 cm.)

Chorbegleitungen und Kammermusik habe ich auch schon mit solchen Hüllen gemacht, umblättern wie gehabt, man kann aber auch Gedächtnisstützen auf solche Seiten kleben, wenn zum Umblättern erst auf der Mitte der nächsten Seite eine Hand frei wäre.

Nachteil: zum Eintragen von Fingersätzen müssen die Blätter aus den Hüllen geholt werden, manchmal spiegeln die Hüllen bei ungünstigen Lichteinfall. Die Blätter müssen erst hergestellt werden. Eine Sonate z.B. von Beethoven ist mit Hüllen dicker als dieselbe Sonate auf reinem Papier mit Vorder- und Rückseite bedruckt.

Ich kann die Arbeit mit diesen Hüllen nur empfehlen!

Gutes Gelingen!

Walter
 

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Gedruckte Notenbücher sind schön und vor allem rechtlich gesehen Pflicht - jedoch bleiben viele nur nach Misshandlung des Buches aufgeschlagen stehen, weil die Bindung kein bisschen auf die vorgesehene Benutzung ausgelegt ist.
Ärgerlich wird regelmäßig das Musizieren aus Gesangbüchern in der liturgischen Praxis. Während die Orgelbücher für nebenamtlich tätige Kollegen meist vernünftig auf den Pulten stehen bleiben, nerven die ständig zuklappenden Gesangbücher einen als versierteren Kandidaten, der Intonation und Liedsatz ad hoc frei gestalten kann, während die Gemeindemitglieder ihr Buch beim Singen in der Hand halten. Da kräftiges Hämmern auf den Mittelfalz mit der Faust während des Gottesdienstes nicht möglich ist, greift man zu den am Spieltisch bereitliegenden Wäscheklammern und stabilisiert das Ganze noch mit irgendeiner anderen gewichtigen Schwarte. Erwischt man eines jener Gemeindelieder, bei denen man blättern muss, installiert man auf dem Pult noch ein Zweitexemplar in der Hoffnung, dass einem die gewichtige Papierladung nicht während des Spielens nach vorne auf die Tastatur des Schwellwerks mit gezogenem Soloregister donnert. Oft genug bleiben die Gesangbücher auch nach mehrfachem Aufschlagen gebräuchlicher Liednummern nicht stehen - eher gehen sie bereits in frühem Gebrauchsstadium aus dem Leim und es geht los mit fliegenden Blättern, die auch schon mal spurlos verschwunden sein können. Sicherheitshalber überprüft man demnach vor Beginn des Gottesdienstes, ob alles komplett da ist und nicht auf die Liednummer 637 plötzlich die 649 folgt, während als nächstes Gemeindelied ausgerechnet die 644 benötigt wird. Ein bisschen Nervenkitzel und Spannung muss man wohl in Kauf nehmen... .

LG von Rheinkultur
 
Einfach herrlich, Deine bildlichen Beschreibungen @Rheinkultur Danke dafür, einmal heute schon herzlich gelacht. :kuscheln:
 
Bin ich der einzige, der fast nur aus gedruckten Notenbüchern spielt? ;-)

Meist verwende ich Notenbücher. Aber ich habe es mit einem Stück zu tun, dessen gedruckte Ausgabe Adleraugen erfordert. Daher verwende ich eine Kopie der von IMSLP heruntergeladenen Datei.

Damit ich keine fliegenden Blätter habe: A3 quer, zwei A4-Seiten nebeneinander, Rückseite bedruckt und (matt) laminiert. Das ist schön handlich, kippt nicht und fliegt beim Vorbeigehen nicht vom Notenpult. Acht Notenseiten nebeneinander sind für mich als Gleitsichtbrillenträgerin nicht machbar. Daher lege ich die "A3-Laminate" leicht versetzt übereinander. Sie lassen sich zum Umdrehen leicht greifen.

Man kann mit wasserlöslischem Stift Fingersätze oder Anmerkungen in die Noten schreiben. Das lästige Radieren fällt somit weg. Ich mag es nämlich überhaupt nicht am Flügel zu radieren (und unterlasse es deshalb). Für KL bietet sich so etwas nicht an - sie müssen zwangsläufig radieren. Aber ich finde es schlimm, wenn Radiergummiflümmchen den ganzen Flügel einsauen (was sich auf den Tasten scheußlich anfühlt und schon gar nicht gut aussieht) und mancher KL - wie ich gehört habe - gefühlt nur zweimal im Jahr einen Staubsauger benutzt.

P.S.: Gibt es eigentlich Radiergummis, die keine "Flümmchen" hinterlassen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieso müssen KL zwangsläufiger radieren als andere? :denken: Dafür nimmt man die Noten vom Pult. Hab ich schon in der ersten Klavierstunde gelernt....
 
Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine Fingersätze notiert:idee:. OK, das hört man meinem Klavierspiel auch an:-D.
 
Klingt bestimmt besser, wenn man spielt, wie's kommt.... ?
 

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