Also zur "Qualitätsdiskussion" möchte ich nochmal anmerken, dass ich um diesen Begriff mittlerweile bewußt einen Bogen mache, nachdem ich 3 (?) mal schon versucht habe, in Sachen "Qualität von Musik" (oder Kunst) auf einen grünen Zweig zu kommen.
Wer auch immer sich über "Qualität in Sachen Musik" äußert, dem sollte bewußt sein, dass er sich ggf. auf glitschigem Untergrund bewegt (oder vielleicht gar gerade in der Mitte eines soeben zugefrorenen Sees steht).
Was ich zugegeben aber zuweilen ganz gern mal mache, ist, in Sachen Musik hier und da selbst mal ein kleines (Geschmacks- oder sogar Wert-) Urteil abzugeben. Oder allzu krass oder apodiktisch formulierten Urteilen solcher Art ein eigenes Urteil entgegenzustellen.
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@mick Du mußt, denke ich, ein wenig aufpassen, wenn Du Klassik-Hörern unterstellst, sie würden ein Werk nicht auf irgendeine Art und Weise "analysieren". In dem Moment, wo jemand sagt: "Ich mag eine bestimmte Sinfonie wirklich" (nehmen wir z.B. mal Mozarts geniales Meisterwerk
Sinfonie No. 40), und wo derjenige anfängt, sich diese Sinfonie wiederholt bewußt anzuhören, und diese Sinfonie zu lieben und zu mögen, hat er bereits eine erste "intuitive Analyse" dieses Werkes hinter sich.
Und diese intuitive Analyse hat ihm gesagt:
Dieses Werk ist für mich
Dass ihn das erstmal weder in die Lage versetzt, eine gleichwertige Sinfonie sofort selbst zu schreiben, eine treffende
formale Analyse dieser Sinfonie aus dem Ärmel zu schütteln, oder wie ein professioneller Musikkritiker detailliert über das Für und Wider verschiedener Interpretationen dieser Sinfonie zu räsonieren, steht natürlich außer Frage.
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Einen tatsächlich sehr interessanten Aspekt finde ich (es wurde schon mehrfach angesprochen), wie und ob der persönliche Charakter bzw. die persönliche Charakterstruktur den persönlichen Musikgeschmack beeinflussen.
Oder warum manche Menschen (ich gehöre z.B. selbst dazu) sowohl mit Pop als auch mit Jazz als auch mit Klassik, und innerhalb der Klassik, mit den verschiedensten Komponisten und Typen von Musikstücken warm werden können und von allem ihre speziellen Favoriten haben, die sie (je nach Laune und Stimmung) gern mal hören.