Wer sind eure Lieblingspianist*innen und warum?

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@hasenbein : Du kannst dich gerne an den guten alten Schopi klammern, wenn es aber den Blick auf die Realitäten dieser Welt verstellt, nutzt es herzlich wenig.

Du weißt überhaupt nichts. Dein billiger Versuch, mich in eine bestimmte Ecke zu rücken (ist ja nicht das erste Mal), ist dermaßen armselig, mehr als dummes Geschwätz scheint dir nicht einzufallen. Ich wüßte nicht, wozu ich dir gratulieren sollte.
 
"Die Realität" sehe ich sehr klar, und Schopi tat das auch. Das bedeutet aber nicht, dass Schopi und ich die Realität gutheißen bzw. bei dem Quatsch, den sehr viele machen oder glauben, mitmachen müssen. Capisce? (Naja, wahrscheinlich eher nicht...)
 
@Dromeus
Du weißt genau, dass ich es nicht auf dich als Person abgesehen habe, sondern auf deine Beiträge reagiere. Und da benutzt du nun einmal Formulierungen, die man so oder so ähnlich auch in einschlägigen rechten Medien lesen kann. Darauf basieren meine Einschätzungen, auf nichts anderem. Wenn du dich anders ausdrücken würdest, wäre ich der Letzte, der es versucht, falsch zu verstehen.
 
was machen wir da nur mit den Milliarden Unwürdigen auf dieser Erde?

Das muss wohl die Lösung sein. Die Menschheit sollte sich wohl an uns ein Beispiel nehmen, und endlich am deutschen Wesen genesen.

Welche davon sind
Formulierungen, die man so oder so ähnlich auch in einschlägigen rechten Medien lesen kann
?
 
Interpretieren Jazz-Pianisten etwa nicht? Wo hört Interpretation auf, wo ist es eine Neuschöpfung?

Für mich bedeutet Interpretation die Wiedergabe eines feststehenden Notentextes, möglichst im Sinne des Komponisten (darin liegt die Interpretation), welches ja i.d.R. schon einiges an Spielräumen beinhaltet. Wenn ich ein mehrere hundert Jahre altes Volkslied wie von dir verlinkt als Grundlage nehme, dann schaffe ich etwas Eigenes. Wenn also Jazzer z.B. einen der vielen grandiosen Songs von George Gershwin nehmen, die er für seine Musicals komponiert hat, dann sind diese nur der Ausgangspunkt für ihre ganz eigene musikalische Auseinandersetzung mit diesem musikalischen Material. Und das ist für mich das Spannende, dass man einen Standard wie But Not for Me aus Girl Crazy z.B. als traurige Ballade oder als swingende Up-Tempo Nummer spielen kann, es funktioniert.
 

Für mich bedeutet Interpretation die Wiedergabe eines feststehenden Notentextes, möglichst im Sinne des Komponisten (darin liegt die Interpretation), welches ja i.d.R. schon einiges an Spielräumen beinhaltet.
Allein diese Definition lässt ja offenbar schon viel zu. Bach und Scarlatti z.B. haben ja schon ganz andere Instrumente gehabt. Im Prinzip kann es da ja nur darum gehen wie es der Kompnist gedacht hätte, wenn er heutige Instrumente hätte oder sogar heute gelebt hätte. Da geht es schon arg auseinander, siehe z.B. Gould oder Nikolajewa als Bachinterpreten. Außerdem war Bach ja selbst ein großer Improvisator. Ob der alles dann so gespielt hätte wie es im Text steht?
Wenn ich ein mehrere hundert Jahre altes Volkslied wie von dir verlinkt als Grundlage nehme, dann schaffe ich etwas Eigenes.
Ich denke auch Klassikpianisten meinen etwas eigenes zu schaffen mit ihren Interpretationen, sonst könnte man das ja auch lassen.
 
Bis um 1800 herum bedeutete Interpretation eines auskomponierten Stückes auch, dass man frei war, etwas dran zu verändern und auszuschmücken. Das war völlig normal, genauso wie frei improvisiertes "Präludieren" vor dem ersten "eigentlichen" Stück.

Beethoven war einer der ersten wichtigen Musiker, denen es total auf den Keks ging, wie einige Musiker seine Werke verunstalteten, weswegen er immer genauere Anweisungen hineinschrieb und auf unveränderter Aufführung bestand. Auf einer Seite kann man ihn verstehen (zu allen Zeiten hatte man es mit geschmacksbefreiten und unfähigen Musikern zu tun), auf der anderen Seite entwickelte sich daraus leider im Laufe des 19. Jahrhunderts diese merkwürdige Heiligung des Notentextes, die bis heute die "Klassikszene" beherrscht und die in allen anderen Musikkulturen der Menschheit undenkbar wäre.

(Übrigens bin ich aber, bei aller Kritik, gleichzeitig der Meinung, dass Nicht-Fortgeschrittene (und Fortgeschrittene natürlich erst recht) es drauf haben müssen, Noten korrekt, so wie es dasteht, umsetzen zu können. Bei den Freiheiten, von denen ich oben schreibe, geht es NICHT darum, Dinge aus Unvermögen oder Unachtsamkeit anders zu spielen oder sich um Schwierigkeiten billig herumzudrücken, indem man was verändert oder weglässt!!)
 
Zuletzt bearbeitet:
Trifonov hat auch öfters Fazioli gespielt! Er ist also nicht auf Steinway fixiert!
 
Ich mag Alexander Gadjiev sehr. Ich weiß nicht recht wie ich es ausdrücken soll, aber sein Spiel hat was magisches, etwas sich sehr schwer fassen lässt und doch stehts präsent ist.

Ebenso höre ich gern Wilhelm Kempff. Er spielt sehr gefühlvoll und voller Lyrik. Seine Aufnahme von LaPlainte d´Orhée ist hier Beispielhaft.

Dann natürlich der große Arthur Rubinstein. Eine Erläuterung erübrigt sich am dieser Stelle.

Zum Schluss aber nicht als geringsten möchte ich noch Bill Evans nennen. Man so möchte ich auch spielen können...

Warm, dennoch präzise und klar, gesengt mit einer Rhythmik und einem stilistischem Gefühl dass eines Gleichen sucht.
 
Tamás Vásáry möchte ich noch gerne nennen. Mein schon lange verstorbener Vater hat mir mal zu Weihnachten das Gesamtwerk von Chopin, das Vasáry für die DG eingespielt hat, geschenkt. Da muss ich so 13 oder 14 gewesen sein. Ich mag diese Aufnahmen aufgrund ihrer Qualität immer noch sehr, die Nennung hat also nicht nur sentimentale Gründe.
 
Mein erster Klavierlehrer zeigte mir Houghs Aufnahme "my favourite things", da war ich ein Teenager, seither bin ich ein glühender Fan. Die spannendsten Komponisten, die ich durch ihn entdeckt habe sind wohl Lowell Liebermann (hier das 1. Klavierkonzert) und York Bowen, von dem ich inzwischen selber ein paar Sachen gespielt habe. Im Frühling 24 spielte er Brahms 1. Konzert mit den Düsseldorfern. Ich habe das erste Mal seit vielen Jahren wieder ein Konzert der DüSys besucht, ausnahmsweise.... bin kein Fan unseres Orchesters. Was Hough aber mit Brahms machte, das war eine absolute Sternstunde!

Und Trifonov kam dann ja Silvester auf ARTE. Hatte ich kurz zuvor die gehypte Aufnahme mit Levit/Thielemann im Radio gehört, die mir überhaupt nicht gefallen hat, so war Trifonov einfach nur elektrisierend vom ersten bis zum letzten Ton!
 

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