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harmonix
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Es scheint sich das hartnäckige Gerücht zu halten, "Didaktik" wäre irgendein Ansatz. Das ist genau so wie wenn man behaupten würde "Kochen" wäre ein Gericht. Laut Duden ist Didaktik (u.a.) die Theorie der Bildungsinhalte und die Methode des Unterrichtens.
Yepp, das war (wissentlich) unscharf formuliert. Didaktik ist die Methodik mit der in Pädagogik Inhalte vermittelt werden. In der Praxis wird diese Methodik dann eher zur Technik des Vermittelns. Man lernt "Tipps und Tricks" wie man Wissen vermittelt. Soweit so nett. Diese Methodik oder Technik ist allerdings nur sehr begrenzt nützlich, weil fast immer eine Reihe von Faktoren dabei nicht berücksichtigt werden:
- sozialpsychologische Faktoren (Beziehung zwischen Lehrendem und Lernenden
- soziologische Faktoren (Biographie, kulturelle Herkunft)
- individuelle Faktoren (unterschiedliche Lerntypen)
- biologische Faktoren des Lernens (Neurophysiologie)
Es leuchtet, glaube ich, ein dass es schwer, wenn nicht unmöglich ist, alle diese Faktoren in einer Methodik angemessen zu berücksichtigen. Es ist daher auch kaum verwunderlich, dass viele Lehrer und Erzieher (ich bleibe mal der Lesbarkeit halber bei der männlichen Form) genau an diesem Umstand verzweifeln. Vollgestopft mit vielen - gut durchdachten didaktischen Konzepten - die in der pädagogischen Praxis kaum helfen....
Hilfreicher wäre es meist auch den Schülern zu vermitteln wie Lernen eigentlich funktioniert (Was ansatzweise mit Fächern wie "Lernen des Lernens" auch versucht wird aber dann eben oft wieder mit viel Didaktik....)!
Was du möglicherweise eigentlich meintest, war: Ich bin von einem starren, vorgefertigten und unflexiblen Plan, der mir als zufälligem Schüler übergestülpt wird, nicht wirklich überzeugt.
Das unterschreibe ich ohne Vorbehalt.
Teilweise. Ich stelle häufig fest, dass didaktisch aufbereitete Literatur zu Lasten der inhaltlichen Dichte geht - ist ja klar, es muss ja Raum für das "Vermitteln" geschaffen werden und der verfügbare Platz (z. B. Seitenzahl oder Zeit) ist ja meist begrenzt. Ich würde aber z. B. eine klare Strukturierung der Inhalte, einen saubererem (inhalts-)logischen Aufbau sowie inhaltliche Konsistenz und Vollständigkeit jedem didaktischen Konzept vorziehen. Da kann ich selbst entscheiden, wie ich lerne.
Viele Grüße
Martin