Was, wenn man keinen Lehrer findet?

Orgeltante

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Also langsam bin ich etwas gefrustet. Ich habe selber Unterricht an der Orgel und nun auch erfolgreich (nach langer Wartezeit) meine Tochter untergebacht. Nun entschließt sich der Sohnemann auch noch Klavier lernen zu wollen. Das ist ziemlich hart, da ich für die kleine schon 1 Jahr gebraucht habe einen Lehrer zu finden. Nun ist es wie folgt: die örtlichen Musikschulen fallen raus, die sagen mir absolut nicht zu.
Ich war ein paarmal zur Probestunde und es wurde nicht nur meine in dem Moment absichtlich total falsche Handhaltung NICHT bemängelt, sondern auch noch gelobt. Das war so verkrampft, dass es mir hinterher sogar weh tat. Musikalisch wurde auch nicht an den Stücken gearbeitet. Das bringt meinen Kindern ja auch nichts. Leider haben alle privaten Lehrer die gut sind aber absolut keine Luft mehr.

Nunja, zu meiner Frage: mein Sohn ist schon recht groß (11 Jahre) und möchte auch noch Musik studieren. Er ist wirklich musikalisch und bringt sich auch einiges selber bei. Ich habe ihn ab und an mal was gezeigt, spreche mich dafür am besten immer mit meinem Lehrer ab, was als nächstes zu lernen ist. Ist es für ihn schlecht, wenn er die Zeit bis wir einen Lehrer haben, ein paar Stücken bei mir lernt oder soll er lieber gar nichts lernen?

Um das Ganze etwas einschätzen zu können, ich bin seit gut 15 Jahren Übungsleiter bei uns im Verein, bin also mit Instrumentalunterricht auch auf Instrumenten, die ich nicht 100 Prozentig beherrsche (wenn ich mal einspringe) durchaus vertraut. Ich kann erklären was ich will, sodass man es auch versteht.
Ich weiß wie gute Handhaltung aussieht und habe einen Blick für viele Details. Bei Handhaltungsproblemen würde ich logischerweise nachfragen. Ich weiß auch, wie schlechte Handhaltung aussehen kann.
im Normalfall merke ich meine Fehler sehr gut, weiß manchmal nur noch nicht, wie ich sie abstelle. Das kommt dann im Unterricht. In so einem Fall würde ich nachfragen.

Wenn die Lehrersuche ewig dauert, wollte ich wenigstens einmal im Monat eine meiner Stunden (extrem schweren Herzens!) abgeben und meinen Lehrer mal drüber schauen lassen.

Was für Möglichkeiten gibt es denn noch (nein ich kann aus Zeitmanagement (3 Kinder, Arbeit und Hobbies)) keine Musikschule der Nachbarstädte (weiter als 20 km entfernt) aufsuchen und schon gar nicht immer bis nach Dresden fahren.
 
Thomaner wollte er gerne hin. ABER er ist zu alt! Auch für den Kreuzchor, der ja näher wäre. Die nehmen leider nur bis 9 Jahre und er hatte sich mit 10 dazu entschieden! Und am Musikgymnasium in Dresden braucht man für die Aufnahmeprüfung natürlich Klavier!
 
Ganz blöde Frage, aber : Warum will er unbedingt Musik studieren, wenn er noch nie richtigen Instrumentalunterricht hatte? Ihm muss doch klar sein, dass die Aufnahmeprüfung hart ist und er da nicht einfach so durch kommt!?:denken:
 
Ich würde einen oder mehrere gute Lehrer ansprechen und ihn dort auf die Warteliste setzen lassen. Und bis er einen Platz hat, finde ich es völlig okay, wenn du ihm etwas zeigst oder ihm Struktur gibst.
Er wird ja mit oder ohne Anleitung vermutlich auf dem Klavier rumklimpern, wenn er so ambitioniert ist, wie du beschreibst. Von daher ist es doch okay, wenn du die gröbsten Fehler korrigierst.
Deinen Plan finde ich ganz gut, zwischendurch mal deinen Lehrer drauf schauen zu lassen oder bei Problemen hinzuzuziehen.

Die Pubertät wird seine Pläne sicher nochmal ins Wanken bringen, er ist ja noch jung mit gerade 11.
Für alles gilt: bleib entspannt dabei, das Wichtigste ist doch, dass er die Freude an der Musik behält. :-)
 
Ich hab's jetzt nicht ganz kapiert, aber für drei bis vier Schüler würde vielleicht auch ein Lehrer von etwas weiter weg zu euch nach Hause kommen (wenn du z.B. dann auch bei dem noch unterricht nimmst, + die drei Kinder). Vielleicht hilft das. Ansonsten kann man dir wohl kaum etwas raten, schließlich wissen wir nicht genau, wo du einen Lehrer suchst.

Solange du ihm keinen Blödsinn erzählst, was du ja offensichtlich nicht wirst, steht auch einem Unterricht von Mutter zu Sohn nichts im Wege. Es gibt sogar Klavierlehrer, die ihre Kinder immer selbst unterrichten - wem's gefällt...
Ansonsten, mach deinen Sohn ein bisschen interessant ("er übt, will Musik studieren, ist begabt" etc.). Vielleicht tut sich dann doch noch ein Plätzchen bei einem guten Lehrer auf :-)
 
Ich war ein paarmal zur Probestunde und es wurde nicht nur meine in dem Moment absichtlich total falsche Handhaltung NICHT bemängelt.
Es gibt keine "richtige" Handhaltung und damit auch keine "falsche". Wenn du auf so dämliche Art (und dazu noch ohne Ahnung) versuchst, Lehrer zu testen, wirst du nie einen guten erkennen. Ich sage in den ersten Stunden nie was zur "Haltung" meiner Schüler. Ganz einfach, weil schon allein der Begriff "Haltung" fast zwangsläufig zu Verkrampfung führt. Es wird beim Spielen nichts gehalten. Guter Unterricht benötigt Vertrauen auf beiden Seiten. Wenn mich ein Schüler reinlegen will, wird er nichts lernen...

Ein Arzt wird auch nicht deinen Gebärmutterhalskrebs diagnostizieren wenn du ihm Halsschmerzen vorgaukelst.
 
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Ich würde den Sohnemann bei allen in Frage kommenden Klavierlehrern auf die Warteliste setzen. Da wird sich mit etwas Glück vielleicht schneller ein Türchen öffnen als man denkt. In der Zwischenzeit könntest du deinen KL fragen, ob er deinen Sohn nicht ab und zu mal irgendwo dazwischen schieben kann. Der hat doch sicherlich auch immer wieder mal Schüler, die eine Stunde absagen und beim KL ein Zeitfenster öffnen. Wäre halt wahrscheinlich mehr oder weniger kurzfristig und spontan. Aber so müsstest du weniger von deinen Lektionen hergeben.
Wenn es klappt, und du dir das zutraust, steht dem Unterricht von Mutter zu Sohn nichts im Wege. (Klappt leider oft auf emotionaler Ebene nicht. Viele Kinder bocken nur rum, wenn sie von den Eltern etwas gelehrt bekommen.)
 
Ganz blöde Frage, aber : Warum will er unbedingt Musik studieren, wenn er noch nie richtigen Instrumentalunterricht hatte? Ihm muss doch klar sein, dass die Aufnahmeprüfung hart ist und er da nicht einfach so durch kommt!?:denken:

Naja mit 11 Jahren ist das so eine Sache. Ein Berufswunsch entwickelt sich ja auch und da wir auch nicht nach jedem kleinen Pups hopsen getreu dem Motto: klar mach erst mal das und nächste Woche wenns dir nicht gefällt mal was anderes, haben wir auch eine Weile ins Land streichen lassen um zu schauen, ob er es ernst meint. er ist außerdem auch im Spielmannszug, also ganz ohne Instrumentalunterricht steht er ja auch nicht da, obwohl das ganze klar etwas anderes ist. Aber er weiß, was hart üben heißt und macht das auch ohne irgendwelche Mätzchen.
 
Es gibt keine "richtige" Handhaltung und damit auch keine "falsche". Wenn du auf so dämliche Art (und dazu noch ohne Ahnung) versuchst, Lehrer zu testen, wirst du nie einen guten erkennen. Ich sage in den ersten Stunden nie was zur "Haltung" meiner Schüler. Ganz einfach, weil schon allein der Begriff "Haltung" fast zwangsläufig zu Verkrampfung führt. Es wird beim Spielen nichts gehalten. Guter Unterricht benötigt Vertrauen auf beiden Seiten. Wenn mich ein Schüler reinlegen will, wird er nichts lernen...

Ein Arzt wird auch nicht deinen Gebärmutterhalskrebs diagnostizieren wenn du ihm Halsschmerzen vorgaukelst.

Mag alles sein, aber ein Kommentar wie: versuch es mal etwas entspannter / lockerer oder ähnliches sollte da schon kommen und den erwarte ich dann auch ;-). Und offensichtlich sehr verkrampftes spiel sollte nicht mit: Sie haben aber eine gute Handhaltung gelobt werden. Ich meine Ignorieren, ok... aber falsches loben? Und wenn man an den leichten Stücken nicht dran arbeitet, sondern sie nur runterleiert, ist das in meinen Augen kein guter Unterricht. Ich habe mich selber ein Jahr mit einem schlechten Lehrer gequält. Das möchte ich meinen Jungen nicht antun.
 
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Nun dann werde ich mal weiter die Wartelisten der Lehrer strapazieren.
@Stilblüte meinen Lehrer kann (und vorallem will) ich nicht wechseln. Ich lerne ja Orgel und nicht Klavier und ich habe nach einem grottigen Klavierlehrer endlich einen Lehrer, der mich richtig fordert und fördert. Ich habe in der kurzen Zeit bei ihm sicher dreimal soviel gelernt wie bei meinem alten Lehrer. Deswegen war ich auch heilfroh, dass die Kleine bei seiner Frau (die hatte ich vor ihrer Elternzeit) untergekommen ist.
Vielleicht finde ich einen, der für den Großen zu uns kommt. Im Notfall muss eben an anderen Dingen etwas gespart werden.

@Opus10 Ja das ist durchaus der Fall. Er kommt aus der Schule heim und setzt sich ans Klavier. Das ganze bis ich heimkomme und ihn zu seinen Hausaufgaben jage :-D. Und meistens sitzt er wenn er fertig ist wieder ein wenig dran.
 
Ich würde den Sohnemann bei allen in Frage kommenden Klavierlehrern auf die Warteliste setzen. Da wird sich mit etwas Glück vielleicht schneller ein Türchen öffnen als man denkt. In der Zwischenzeit könntest du deinen KL fragen, ob er deinen Sohn nicht ab und zu mal irgendwo dazwischen schieben kann. Der hat doch sicherlich auch immer wieder mal Schüler, die eine Stunde absagen und beim KL ein Zeitfenster öffnen. Wäre halt wahrscheinlich mehr oder weniger kurzfristig und spontan. Aber so müsstest du weniger von deinen Lektionen hergeben.
Wenn es klappt, und du dir das zutraust, steht dem Unterricht von Mutter zu Sohn nichts im Wege. (Klappt leider oft auf emotionaler Ebene nicht. Viele Kinder bocken nur rum, wenn sie von den Eltern etwas gelehrt bekommen.)
Also ich denke, er ist das gewohnt. Beim Spielmannszug unterrichte ich ihn ja ab und an auch. Und wenn er mal bockt, dann machen wir das dann eben ein andermal.
 
Mag alles sein, aber ein Kommentar wie: versuch es mal etwas entspannter / lockerer oder ähnliches sollte da schon kommen und den erwarte ich dann auch ;-). Und offensichtlich sehr verkrampftes spiel sollte nicht mit: Sie haben aber eine gute Handhaltung gelobt werden. Ich meine Ignorieren, ok... aber falsches loben? Und wenn man an den leichten Stücken nicht dran arbeitet, sondern sie nur runterleiert, ist das in meinen Augen kein guter Unterricht. Ich habe mich selber ein Jahr mit einem schlechten Lehrer gequält. Das möchte ich meinen Jungen nicht antun.
Ein "Versuch es mal lockerer" bewirkt bei angespannten oder verkrampften Personen oft das Gegenteil. Ich finde den Versuch auch etwas zweifelhaft, einen Lehrer auf diese Weise zu testen. Es scheint dir auch nicht gelungen zu sein: du konntest die gewohnte handhaltung wohl nicht abändern, obwohl du ansonsten eine unvermeidbare Verkrampfung vorgetäuscht hast. Vllt. wollte der Lehrer mit dem Lob zur Handhaltung ja der vorgetäuschten Anspannung entgegenwirken. Ich könnte mir vorstellen, das ein guter Lehrer mit Menschenkenntnis und Sensibilität von dir auch total irritiert war. Nur so als Denkanstoß. LG
 
Naja jeder wie er denkt. Fakt ist, dass ich erwarte dass an den Stücken gearbeitet wird und das von Anfang an. Bei meiner ersten Stunde bei meinem jetzigen Lehrer wurde das auch umgehend gemacht. Es bringt mir doch nichts, wenn ein Lehrer alles nur gut redet, was man macht. Und offensichtliche Ungleichmäßigkeiten in Achtelläufern kann man auch in der ersten Stunde ein wenig üben. Was nütz es dann, wenn der Lehrer weitere 5-6 Fünftonlieder aufgibt, wenn das eine vorgespielte noch nicht mal gerade ist?
 
Ja, Meinung und eigene Erfahrungen können immer sehr unterschiedlich sein.

Bei dem, was du generell vom Unterricht erwartest und dass an den Stücken auch gearbeitet wird, stimme ich dir zu. Wäre es nicht besser, wenn du dir eine Probestunde deines Sohnes mit dem Lehrer anschaust und dann feststellen kannst, ob der Lehrer oder die Lehrerin IHN dort abholt, wo er ist, und ihm guten Unterricht und gute Arbeit an einem Stück bietet?

Die von mir dargestellten und vermuteten Fehlerquellen sind dabei ausgeschlossen und selbst wenn ein Lehrer dir guten Unterricht geben könnte, ist nicht sichergestellt, dass auch dein Sohn sich auf ihn einstellen kann.

Als Beobachterin der tatsächlichen Teilnehmer wäre dein Urteil weitaus objektiver, als wenn du als Akteurin und den Lehrer prüfst und dabei durch eine gespielte Rolle interferierest. Und da dein Sohn sich ja schon mit dem Klavier angefreundet hat, ist ja auch schon Material da, mit dem der Lehrer arbeiten kann.
LG
 
Was nütz es dann, wenn der Lehrer weitere 5-6 Fünftonlieder aufgibt, wenn das eine vorgespielte noch nicht mal gerade ist?

Was nützt es, einem Anfänger ein einfaches Liedchen bis zur Perfektion einzudreschen? Gerade Achtel spielen kann man überall üben nicht nur in diesem einen Stückchen. Ich finde, anhand von ein paar Teststunden die Unterrichtsmethoden eines Lehrers anzuzweifeln schon gewagt. Charakter, Sympathie... Ok, aber den Unterricht an sich kann man so schnell nicht verteufeln.

Aber natürlich ist es deine Entscheidung, wenn dein Sohn lieber garnicht lernen soll als an einer Musikschule.
 
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Was für Möglichkeiten gibt es denn noch (nein ich kann aus Zeitmanagement (3 Kinder, Arbeit und Hobbies)) keine Musikschule der Nachbarstädte (weiter als 20 km entfernt) aufsuchen und schon gar nicht immer bis nach Dresden fahren.

Na ist doch offensichtlich, die Kleine gibt die Hälfte ihrer Stunde dem Großen ab, ein guter Lehrer kann einen offensichtlich begeisterten Schüler auch in knapper Zeit fordern und mit Hausaufgaben beschäftigen.

Und bei frei werden von einem begehrten Platz, kriegt sie die ganze zurück.
 
hmm hatte ich auch schonmal überlegt, aber dann hat jeder dr beiden nur noch eine viertel Stunde. Das erscheint mir doch etwas knapp. Wahrscheinlich muss ich wohl doch ein wenig von meiner Stunde abzwacken :cry2: Naja mal schauen, auf diversen Wartelisten tut sich ja erstmal bis zu den Sommerferien nichts. Vielleicht sieht es dann besser aus.
 
hmm hatte ich auch schonmal überlegt, aber dann hat jeder dr beiden nur noch eine viertel Stunde. Das erscheint mir doch etwas knapp. Wahrscheinlich muss ich wohl doch ein wenig von meiner Stunde abzwacken :cry2: Naja mal schauen, auf diversen Wartelisten tut sich ja erstmal bis zu den Sommerferien nichts. Vielleicht sieht es dann besser aus.
Man könnte ja vielleicht die Lehrerin überzeugen, aus der ursprünglichen halben Stunde für einen, eine 3/4 Stunde oder wenigsten 40 min für 2 zu machen, und die Lehrerin kann dann selbst aufteilen, entweder jeder die Hälfte, oder einen Teil gemeinsam, und dann 2 Soloteile (gerade bei Geschwistern toll, die können ja auch unkompliziert zuhause etwas 4 händiges z.B. üben), oder je nach Bedarf, wer mehr Futter braucht, oder etwas komplizierteres hat, mal den einen mal den anderen etwas länger drannehmen.
Als Kind hatte ich gemeinsam mit 2 Brüdern + Vater einen Klavierlehrer, der ins Haus kam (auf dem Dorf ging es früher eigentlich nur so, die kutschierenden Mamas gab es - leider - noch nicht), jeder hatte ca. 20 Minuten..... Lehrer im Haus schauen eigentlich auch nicht auf die Minute, da sie eh die Stunden nicht zu gedrängt legen können und vielleicht auch noch ein Kaffee mit drin ist.
Rein übetechnisch war es mit vier Leuten und einem Klavier natürlich auch nicht ideal....Ihr müsstet wahrscheinlich auch noch aufrüsten wenigstens mit einem Digi. (da ist ja noch ein drittes ;-) potentielles Klavierkind bei euch,..)
 

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