- dass man immer schon die Fertigkeiten für ein Stück hat, das man einstudiert, dürfte nur recht weit oben der Fall sein - ansonsten erweitert man doch seine Fähig- und Fertigkeiten mit den progressiv fortschreitenden Stücken
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In aller Regel sind es die Grundlagen, an denen zu wenig gearbeitet wird, weil man schon edleres Wild erjagen will...
Genauso sehe ich das auch!
Ich habe zwei erwachsene Schüler, die von ihren vorherigen Klavierlehrern gewohnt waren, zum Einspielen viel Hanon und Czerny zu spielen.
Generell bin ich nicht dogmatisch - wenn der Schüler es will, es zu ihm passt und seiner pianistischen Entwicklung dient, bin ich für alles zu haben. :p
Ich habe nur bisher immer die Erfahrung gemacht, dass diese Art, technische Dinge zu üben, letztlich abstumpft. Die Schüler hören nicht mehr, wenn die Läufe nicht mehr perlen, Unregelmäßigkeiten sich einschleichen, der Klang immer schlechter wird. Intervalle werden sehr leicht nivelliert, d.h. alle Sechzehntel werden z.B. gleich gespielt.
Daher meine ich, dass man mit solch immer gleichen Überitualen wie "zum Einspielen spiele ich immer die ersten 10 .....Nummern von Hanon, die und die Czerny-Etüde" etc. äußerst vorsichtig sein sollte.
Lieber pennacken, ich weiß aber nicht, ob du es überhaupt so gemacht hast.
Gezielt Etüden, Übungen etc. für einen best. Zweck, am besten das gerade oder demnächst anstehende Stück, zu üben, macht dagegen sehr Sinn.
Meine beiden Schüler haben jetzt überhaupt kein Verlangen mehr nach Hanon, Czerny etc.. :p Der eine spielt Beethovens c-moll-Variationen, wo z.B. (unter vielem anderen) deutlich wird, wie unterschiedlich Sechzehntel klingen können :p , der andere spielt jede Menge Übungen und Bach.
Das bringt meiner Meinung nach erheblich mehr, als Stücke mit keinem oder geringem musikalischen Gehalt zu spielen. Die Klangvorstellung wird viel mehr gefordert und es wird auch viel klarer, um wieviel lebendiger Musik klingt, je unterschiedlicher Sechzehntel, um mal bei diesem Beispiel zu bleiben, gespielt werden.
Liebe Grüße
chiarina