Danke für all eure Antworten!!
Das Problem ist leider eher nicht mein Lehrer, sondern ich. Versuchs gleich zu erklären.
Also, ich habe schon das ein oder andere Mal "spielerisch" gesagt, wie ich mich fühle. Also gestern zB "ich krieg sie ja heute nur drauf" oder so ähnlich. Wie haben auch schon einmal ein bisschen "ernster" über eine solche Situation gesprochen. Mein Lehrer war sehr bestroffen/geschockt, dass ich mich aufgrund einer ähnlichen Situation so schlecht gefühlt habe. Er meint halt, er muss mir sagen, was falsch ist, dafür sei er ja da. Und ich will nicht soviel bei ihm sagen, weil ich ja auch genau möchte, dass er mich kritisiert und hilft. Darum gehts auch nicht, sondern einfach darum, dass ich, und das ist einfach nur mein persönliches Gefühl, ihn ständig enttäusche. Also dass er einfach mehr erwartet.
Mein Partner und einige Freunde meinen, ich sei zu perfektionistisch. Im normalen Leben bin ich das glaube ich nicht, beim Klavierspielen vielleicht schon....
Jedenfalls sind die Wahrnehmungen einfach sehr verschieden. Beispielsweise waren letzte Woche 2 befreundete Kolleginen bei mir zu Besuch. Eien spielt auch etwas Klavier und hat feuchte Augen bekommen, als sie meinen Flügel gesehen hat, hat sich aber nicht ran getraut ("spiele nicht vor anderen", Amelie ist ihre Hammerklaviersonate
). Jedenfalls hab ich ein bisschen was gespielt. Daraufhin meinte sie, nachdem ich besser als ihre beiden ehemaligen KL spiele, würde sie jetzt erst recht nicht mehr spielen. Fand ich übrigens sehr schade. Ich höre bei mir immer nur die Schwachstellen/Fehler (außer in den ganz selten Fällen, wo alles perfekt ist).
Zu meinem KL: er unterrichtet keine Studenten und hat letzte Stunde auch gesagt, dass er keine Schüler hat, die so weit sind wie ich. Er ist Konzertpianist, hat einen tollen ruhigen Charakter. Ich bin eher temperamentvoll, auch im Spiel, deshalb haben wir oft eine unterschiedlcieh Interpretation. Das macht die Sache aber interessant, wir nehmen glaube ich auch das ein oder andere vom anderen an. Ist echt eine tolle konstruktive Arbeit.
Zu mir: bei mir wurde von ein paar Jahren eine leichte Form des Asperger-Syndroms festgestellt worden. Ich habe da sehr viel dran gearbeitet und im Großen und Ganzen fällt das kaum mehr auf. Ich habe aber einfach in der Interaktion/Kommunikation mit anderen manchmal Probleme, weil ich das Gesagte nicht immer richtig einordnen kann. Das hilft mir aber eben auch nicht, denn wenn ich das ansprechen würde würde mein KL sagen, dass er das nicht böse meint und wenn er damit aufhört ich glauben würde, dass er das jetzt nur aus Rücksichtnahme nicht mehr macht. Ich bin da vielleicht etwas schwierig...
Also bleibt meine Urprungsfrage: kann man im Amateurbereich erwarten, dass man in einem Stück nicht mal was übersieht, also böse gesagt "drüber schludert"? Dann muss ich überlegen, ob ich seltener Unterricht nehme, damit ich genug Zeit habe, das Stück so auf 90% zu bringen. Demotiviert bin ich übrigens nicht. Übe fleißig weiter und versuche gründlicher zu lesen. Gerade bei vermeindlich leichten Stelln habe ich die Angewohnheit, einfach drüber zu spielen ohne mir groß Gedanken zu machen.
Ich hoffe, ich konnte ausdrücken, was ich meine (wie gesagt, da haperts bei mir dran).