Halt, jetzt verdreht ihr hier aber was!
Der Handwerker ist darauf angewiesen,immer wieder neue Aufträge zu bekommen. ?
Nein, da ist nichts verdreht. Beim guten Handwerker stellen sich die Leute an. So siehts aus. Brauchst nicht denken, daß da sofort ein Termin möglich ist. Er ist eben nachgefragt! Nicht angewiesen!
Und wenn guter Unterricht seinen Preis hat, was soll da verkehrt sein?
Die Sachlage ist ja die: Bei " Ich möchte billigsten Unterricht" liegt das Interesse vielfach woanders. Die Eltern sehen nicht die fundierte musikalische Ausbildung im Vordergrund. Hauptsache der Nachwuchs treibt sich nicht auf der Straße herum und dafür sollte der Preis nicht zu hoch sein.
Um dieses nicht zu unterschätzende "Marktsegment" ergibt sich fast zwangsläufig ein Wettrennen um das Thema "Wer ist der Billigste?".
Die aktuelle Situation, die sich aus solcher Art "Beschäftigungstherapie" fast zwangsläufig ergibt: Der Schüler übt nicht oder wenig - das spielt für die Eltern bei diesen geringen Kosten sowieso blos eine untergeordnete Rolle. Fortschritte sind kaum zu bemerken. Was bleibt sind frustrierte Lehrer, unmotivierte Schüler, aber das Schlimmste: "Scheitern, ein Instrument zu erlernen." Das ist kein guter Lebensstart!
Ausnahmen gibt es wie immer bei jeder Regel.
Welcher Lehrer spielt dieses traurige Spiel nach unten gerne mit?
Keiner!
Man sollte sich weigern, jemanden zu unterrichten, dem es nicht wirklich darum geht, sein Bestes zu geben, selbst wenn es nur die Eltern sind. "Ich möchte ja gar keinen Mozart" sind typische Anzeichen solch falscher Einstellungen.
Um wieder auf das Thema zu kommen: Mit 20 Euro in der Stunde ist man eben blos ein besserer "Aufpasser" bzw. "Kindermädchen" und nicht mehr. Für das braucht man aber dann nicht so lange zu studieren. Nicht wahr?
Daher ist es grundfalsch, sich preislich immer nach unten zu orientieren. Das gilt für den Pädagogen wie für die Eltern gleichermaßen.
LG
Klaviermacher