Peter
Bechsteinfan
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Und ich möchte Mitarbeiter, die mich motivieren, überhaupt zu arbeiten.
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Und ich möchte Mitarbeiter, die mich motivieren, überhaupt zu arbeiten.
Mich irritieren viele dieser Aussagen/Berechnungen. Ich halte es für selbstverständlich, meiner Haushaltshilfe (oder der Klavierlehrerin) die Anfahrt on top zum Gehalt zu bezahlen.
Geschäfte aller Art sind nur so gut, wie beide Seiten sich dabei fühlen.
Sobald einer der beiden Vertragspartner Anlass zum Grummeln hat, und sei es im hintersten Winkel des Unterbewusstseins, ist die Chemie schon beschädigt. Habe ich Bock auf eine*n private*n Dienstleister*in, die/der das Gefühl hat, die kostbare Zeit seines endlichen Lebens unterbezahlt zu vergeuden? Nicht im mindesten. Ich möchte motivierte Mitarbeiter*innen, die mit Freude für mich arbeiten.
Es ist mir als Privatperson schlichtweg schnurz, wie sich der genannte Preis einer Haushaltshilfe oder Handwerkers etc. zusammensetzt, ob er Fahrtkosten etc. da vernünftig angesetzt hat.
Ist das so? Ich hätte erwartet, dass die ein oder andere naturwissenschaftliche Ausbildung (insbesondere Medizin), teurer ist. Mir liegen allerdings keine Zahlen vor.Die Musikausbildung an der Musikhochschule ist für den Staat die teuerste Ausbildung, und die gab es umsonst-das ist Luxus!
Hm, mir hat noch nie ein Arbeitgeber meinen Weg zur Arbeit bezahlt.Ich halte es für selbstverständlich, meiner Haushaltshilfe (oder der Klavierlehrerin) die Anfahrt on top zum Gehalt zu bezahlen.
Geld wird als Motivation meist überschätzt. Von beiden Seiten.Ich möchte motivierte Mitarbeiter*innen, die mit Freude für mich arbeiten.
Aber dann kann es doch auch der Dienstleister selbst ausrechnen, der seine Kosten und seine Definition von "auskömmlich" viel besser kennt als ich.Es bedarf nämlich in vielen Fällen keiner höheren Mathematik um zu sehen, dass die Kalkulation nicht auskömmlich sein kann.
...allerdings mit der Untergrenze Hartz IV und dem Mindestlohn, wenn Arbeitnehmer im Spiel sind. Und wenn der Preis zu niedrig ist kann sich das Angenbot verringern, weil die Tätigkeit vllt. niemand mehr ausüben mag und das kann zur Erhöhung der Preise führen.Genau so entsteht Dumping-Vergütung. Jeder muss mit sich selbst ausmachen, ob er das fördert. Es bedarf nämlich in vielen Fällen keiner höheren Mathematik um zu sehen, dass die Kalkulation nicht auskömmlich sein kann.
Aber dann kann es doch auch der Dienstleister selbst ausrechnen, der seine Kosten und seine Definition von "auskömmlich" viel besser kennt als ich.
Aber der etwas durchscheinende Vorwurf wäre wohl fast jedem hier zu machen und ist m. E. auch nicht gerechtfertigt, weil fast jeder mal nach günstigen Angeboten schaut oder sucht hier etwa jemand ständig das teuerste und kalkuliert ständig nach, ob er noch was drauflegen sollte?!
Schon richtig - aber es sind beide Vertragspartner in der Pflicht, an der Erzielung eines für alle beteiligten Parteien akzeptablen Preis-Leistungs-Verhältnisses mitzuwirken. Das heißt für den Anbieter im Einzelfall, nicht vor der Angst zu kapitulieren, den Auftrag an einen Konkurrenten zu verlieren, der den Job für noch weniger Kohle zu machen bereit ist. Jede Kröte mit geballter Faust in der Hosentasche schlucken, das muss nicht sein. Der Kunde bekommt eine vorbildlich erbrachte Dienstleistung in erstklassiger Qualität, und die kostet eben den Preis X. Peng, aus.Sobald einer der beiden Vertragspartner Anlass zum Grummeln hat, und sei es im hintersten Winkel des Unterbewusstseins, ist die Chemie schon beschädigt.
Faul? Ja. Zu faul, alle mir angebotenen Preise nachzukalkulieren. Ausrede? Nein. Jeder, der sich im Markt bewegt, ist zuallererst selbst dafür verantwortlich, seinen Preis zu kalkulieren und so seine Preisuntergrenze festzulegen.Das ist ne faule Ausrede und zeugt von sehr einseitiger Kenntnis des "Marktmechanismus".
Mich irritieren viele dieser Aussagen/Berechnungen. Ich halte es für selbstverständlich, meiner Haushaltshilfe (oder der Klavierlehrerin) die Anfahrt on top zum Gehalt zu bezahlen.
pauschale Geißelung
"Zu faul" stimmt nur bedingt. Denn wie will ein Nichtmusiker ermitteln, wie ein Musiker seine Preise kalkuliert? Wäre er dazu in der Lage, wäre er selbst Musiker und bräuchte den angebotenen Unterricht nicht oder jedenfalls nicht im vollen Umfang. Seinem Gegenüber nicht hinter die Stirn schauen können hat mit Faulheit nichts zu tun.Faul? Ja. Zu faul, alle mir angebotenen Preise nachzukalkulieren. Ausrede? Nein. Jeder, der sich im Markt bewegt, ist zuallererst selbst dafür verantwortlich, seinen Preis zu kalkulieren und so seine Preisuntergrenze festzulegen.
Sollte für einen professionellen Dienstleister aber selbstverständlich sein. Was hat ein privat unterrichtender Musikpädagoge davon, wenn sein Berufsstand als so elitär und hochpreisig eingeschätzt wird, dass ein nicht geringer Prozentsatz von Interessenten auf eine Anfrage bei ihm verzichtet in der Erwartung, diese Mondpreise sowieso nicht bezahlen zu können? Selbst in klassischen High-Society-Disziplinen wie Golf oder Reitsport ist man inzwischen bemüht, das Etikett loszuwerden, als Kunde müsse man ein mindestens vor dem Komma fünfstelliges Monatseinkommen haben. Warum wohl?Eine stärkere Berücksichtigung der finanziellen Potenz der Kundenseite wäre vielleicht zielführender als eine pauschale Geißelung, so gerechtfertigt die im Einzelfall auch sein mag.
Wer einen Cayenne fährt, tankt allerdings auch Super - um im Bild zu bleiben. Wer im Monat 1000 € für Kraftstoff aufbringen kann, hätte sogar mit mehr als 200 € für wöchentlichen Klavierunterricht objektiv kein Problem. Allerdings ist auch bekannt, dass wirtschaftlich überdurchschnittlich leistungsfähige Geschäftspartner unangenehme Verhandlungspartner sein können, soweit sie ein Gespür dafür haben, bei bestimmten Geschäftsbereichen die Preise nach unten drücken zu können. Das ist gar nicht so selten und einer der Faktoren, die die Vermögensbildung und Profit-Optimierung ermöglichen. Schon der Volksmund nennt die Dinge beim Namen: Wer hat, dem wird gegeben ("Matthäus-Prinzip": Der Teufel sch***t immer auf den größten Haufen) und Haben kommt von Halten. Wohl dem, der Kraft und Mut hat, dann auch mal Nein zu sagen. Und NEIN, ich verfüge NICHT über ein fünfstelliges Monatseinkommen... .Wenn ihr euch im Instrumenten-Unterforum anschaut, wie das Budget für ein Instrument oft aussieht, sollte eigentlich klar sein, dass nicht jeder Mitforist 200 Euro monatlich für den Klavierunterricht übrig hat - ohne einen Cayenne zu fahren.
Deine Reaktion ist auch typisch.Das ist (typisch deutscher) "Relativismus", gut für das eigene Gewissen.
Ich gehe allerdings davon aus, dass Du recht gut verstanden hast, was ich meine.
Riskant ist es in jedem Fall, die Preise für die arbeitenden Teile der Bevölkerung in eine Region zu drücken, in der man ohne Arbeit auch nicht weniger Geld zum Leben zur Verfügung hätte. Irgendwann sind Belastbarkeit und Altruismus auch mal erschöpft....allerdings mit der Untergrenze Hartz IV und dem Mindestlohn, wenn Arbeitnehmer im Spiel sind. Und wenn der Preis zu niedrig ist kann sich das Angebot verringern, weil die Tätigkeit vllt. niemand mehr ausüben mag und das kann zur Erhöhung der Preise führen.
Niemandem braucht man einen Vorwurf machen, wenn der Auftraggeber möglichst viel Leistung für sein Geld haben will und der Auftragnehmer möglichst viel Geld für seine Leistung. So funktioniert Marktwirtschaft. Nicht in Ordnung ist es aber, wenn man in Kenntnis der Marktmechanismen die Preise in sittenwidrige Dimensionen drücken will. Während der Arbeitnehmer sich organisiert und seiner Arbeitnehmervertretung den Kampf gegen Missstände überlässt, wird der Freiberufler oder Gewerbetreibende eben im eigenen Interesse solche Aufträge ablehnen. Täten letztere und vorletztere das generell, müsste man auf der Auftraggeberseite wieder mehr Geld in die Hand nehmen - denn die anfallenden Arbeiten sollen ja erledigt werden.Aber der etwas durchscheinende Vorwurf wäre wohl fast jedem hier zu machen und ist m. E. auch nicht gerechtfertigt, weil fast jeder mal nach günstigen Angeboten schaut oder sucht hier etwa jemand ständig das teuerste und kalkuliert ständig nach, ob er noch was drauflegen sollte?!
Das sei Dir doch zugestanden. Umso mehr stelle ich diese aber gerade nicht in Frage. Rheinkultur hat dazu das m.E. Wesentliche gesagt.die moralische Position deiner Aussage in Frage stelle.
Auch wenn ich Dich voll und ganz verstehen kann: Nein, so entsteht die nicht. Die Dumping-Vergütung entsteht durch die Dienstleister/Anbieter selbst. Wer gefühlt zu wenig nimmt, weil er meint, sich dem Markt über den Preis anpassen zu müssen, ist der Hauptmotor von Dumping-Preisen, denn so eine Anpassung geht immer nur in eine Richtung: Nach unten.Genau so entsteht Dumping-Vergütung.
Auch wenn ich Dich voll und ganz verstehen kann: Nein, so entsteht die nicht. Die Dumping-Vergütung entsteht durch die Dienstleister/Anbieter selbst.