A
Anfänger
Guest
Genau. Und vermutlich hat man sogar gedacht, dass die Bläue des Himmels von Gottes Pisse kommt. Obwohl die Aussage einen kleinen Fehler enthält. Frische Pisse enthält kein Ammoniak. Täte sie das, dann müsste "der Pissende" aufgrund seines Zustands langsam schon mal den Pfarrer kommen lassen. Sondern genau genommen ist es der Harnstoff (für dessen Entstehung man damals noch eine ominöse "Lebenskraft" als zwingend ansah, bis dann der gute Friedrich Wöhler ...... nein, wir wollten jetzt eigentlich keinen Chemieunterricht hier machen.Im Mittelalter hat man auch gedacht, daß zum Blaufärben dringend frische Pisse nötig sei. Schon lange weiß man, daß es das darin gelöste Ammoniak war...
Wer heute noch darauf besteht, mit Pisse zu färben, ist halt dumm.
Um den Threadtitel selbst nun nochmal aufzugreifen: ich habe mir das VPC1 gegönnt, kann mit meinen Software-Pianos pinanissimo bis fortissimo spielen, habe am Ausgang Boxen mit fein auflösenden Bändchenhochtönern ("Magnetostaten"), spiele hauptsächlich Pianoteq und die EastWest-Pianos Gold und könnte schwören, dass die herrlichen Klänge (wie damals die blaue Farbe) direkt vom Himmel kommen! Und wenn ich mir jetzt vorstelle, ich müsste dieses wunderbare Setup gegen eine Stubenpiano-Gurke eintauschen oder auch gegen einen billigen Stutzflügel, wird mir ganz anders. Für den jeweils ECHTEN Blüthner 1, den Bechstein, den Bösendorfer Imperial und den Steinway D müsste ich erst warten, bis der nächste Lohn drauf ist (haha).
Und wenn man auch noch den Mitteltonbereich (eine Kostenfrage) durch Bändchenwandler oder Breitband-Elektrostaten zum Klingen bringen würde, wäre die Thread-Frage komplett obsolet.
Ganz abgesehen natürlich davon, dass ich zum Transport meines Setups weder eine Firma, noch das halbe Dorf benötige, mit Kopfhörer spielen kann oder über Lautsprecher so leise, dass man außerhalb der Wohnung tatsächlich nichts hört.
Und nochwas kommt dazu: so himmlisch es klingt, wenn man die Samples dieser vollkommen unbezahlbaren Konzertflügel spielt ... ich kann beim Spielen auch noch ein Instrument erklingen lassen, an dem theoretisch schon Beethoven gesessen haben könnte. Ein historisches, unausgereiftes Instrument aus den Kindertagen des Hammerklaviers, mit einem - im Unterschied zum Hochglanz-Sound moderner Flügel - hölzernen und sehr charaktervollen Klang, den man heute in physischer Form überhaupt nicht mehr bekommt.
Und immer, wenn ich diesen Beitrag hier abschicken will, fällt mir immer noch was ein. Mein Gott, die wunderbaren uralten Cembali, die ich hier spielen kann (die streng genommen natürlich eine andere Klaviatur benötigen - vielleicht die Doepfer D3M für 500 Euro), das "Deutsche Lautenwerck", für das Bach explizit komponiert hat und von dem es heute nach aktuellem Wissensstand kein einziges originales Exemplar mehr gibt und auch weltweit nur einen einzigen Nachbau (hier gesampelt).
Wenn JETZT jemand auf die Idee käme, mir ein nagelneues Stubenklavier für 5000 Euro zu schenken und mich mit der Ankunft der Transportfirma vorm Haus zu überraschen, müsste ich leider sagen "Sorry ... ist wahnsinnig lieb gemeint von Dir..."