Moin!
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Um sehr gut zu sein, gehört großer Spaß an der Sache nun mal essentiell dazu.
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Der Dönerbudenmann ist, wenn er nicht ganz panne in der Birne ist, ja auch nicht beleidigt,
wenn man ihm sagt, daß es beim Kult-Italiener um die Ecke besser schmeckt als bei ihm.
Sehr gut sein und Freude an seiner Arbeit haben - kann auch der Inhaber einer Dönerbude.
Ich kenne eine Würstlbude in einer Großstadt, vor der die Menschen Schlange stehen, nicht nur rülpsende
Stadtstreicher auf dem Weg zum nächsten Flaschbier, sondern soignierte Herren mit Anzug und Krawatte,
Damen im Prada-Kostüm aus den Büros der umliegenden Großbanken und Versicherungen,
die auf die Menus in ihren jeweiligen Kantinen verzichten, weil's beim Imbißbudenmann so gut schmeckt
(eines seiner Geheimnisse ist die Currymischung; er stellt seinen eigenen Curry her).
Das klappt gastronomisch so gut wie künstlerisch. Jeder Dünkel ist hier fehl am Platz.
Man kann in jedem 'Marktsegment' gut sein, als Tanz- und Unterhaltungsmusiker
so sehr wie als Nischen-Jazzer, als auf Diskretion getrimmter Barmusikpianist
(wir hatten das Thema bereits) so sehr wie als exhibitionistische Rampensau.
Ein gut komponierter, einprägsamer und durch keine Endloswiederholung oder Neuinterpretation
totzukriegender Song verdient soviel Hochachtung wie ein gutes Musikstück klassischer Provenienz.
Man muß man allerdings im Vorfeld wissen, daß sich Komplexität und Massentauglichkeit
nur bedingt vertragen. Wer mit wenig massentauglicher Musik zu tun hat -
als Komponist oder Interpret -, darf nicht erwarten, davon leben zu können.
Insofern würde ich Styxens Satz abändern:
Klingt jetzt vielleicht etwas zu wirtschaftlich, aber wenn man nur das macht,
was einem selber Spaß macht, wird man schwerlich den Markt bedienen können.
Wer das tut, was einem Spaß macht, ohne den Markt bedienen zu wollen,
muß sich die Brötchen halt auf andere Art und Weise verdienen.
Gruß, Gomez
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