Vorspielen und Aufnehmen - Workshop

Diese Position ist auch nicht schlecht, gefällt mir durchaus. Wirkt vielleicht nicht ganz so "direkt". Bezüglich der Dämpfer: es gibt eigentlich kaum eine kommerzielle Aufnahme, auf der ich sie nicht zumindest gelegentlich höre. Im Gegenteil geben sich nicht umsonst die ganzen E-Pianos solche Mühe, diese Geräusche mit zu simulieren. Es würde glaube ich etwas "fehlen" sonst. Jedenfalls halte ich es nicht für einen Fehler der Aufnahme, und so sanft pedalieren, dass man die Dämpfer niemals hört, kann man glaube ich beinahe nicht.
 
Die letzte Aufnahme gefällt mir besser, ist aber auch durch die unterschiedliche Pedalspielweise schwer zu vergleichen.
 
Hmmm, im ersten Stück gibt es nur einmal Pedal, nämlich dann, wenn ich in Takt 9 den vorher mit der rechten Hand angeschlagenen Akkord mit der linken übernehme.
 
Ach so meinst Du das. Ja da ist durchweg Pedal (man hört es ja dezent "wummern").
 
Peter, ich glaube ich weiß, warum es nicht geklappt hat. Versuche es bitte nochmal mit Soundcloud.
 
Jetzt geht es.
Die Aufnahme finde ich auch besser. Die Mikros lassen so mehr Platz für Raum, der Flügel "singt" schön.
Ein wenig Pedalgeräusch finde ich nicht störend. Das wird bei Digis sogar aufwändig mitgesamplet.

PS: Den Bechstein würde ich auch gerne mal hören :-)
 
Ich bin jedenfalls auch der Meinung, dass die Rohaufnahme eher "trocken" sein sollte.
Kommt drauf an.

Marlene, es wäre interessant zu wissen, ob Du einfach mit geringem Aufwand gute Aufnahmen erstellen willst, oder ob Du perfekte Aufnahmen brauchst, oder ob Du Tontechniker, Toningenieur und Postproduction als zusätzliches Hobby starten willst. Der Kauf der beiden Oktavas lässt ja letzteres vermuten, in dem Fall lies nicht weiter. Option zwei - da würde ich vermutlich am ehesten Geld in die Hand nehmen und einen Profi beauftragen. Option eins - dazu hier meine Überlegungen:

Mir wäre das Abmischen von vier Spuren mit Audacity zu kompliziert, genau wie das künstliche Hinzufügen von Hall und sonstiger Schnickschnack. Wenn man digital nachbearbeitet und es trotzdem noch natürlich klingen soll, muss man echt was draufhaben. Sonst verschlimmbessert man nur. Ist wie bei Fotos: Lieber gleich richtig aufnehmen, vielleicht Reflektoren und so'n Kram einsetzen - mit Photoshop verbrennt man im wesentlichen Zeit um dann - kritisch betrachtet - suboptimale Ergebnisse zu bekommen.

Was will ich damit sagen? Ich persönlich würde mit zwei Mikros und zwei Spuren aufnehmen und das Ergebnis dann "fertig" nennen. Je nachdem, wie dicht Du die Mikros am Flügel hast, hast Du mehr oder weniger Raumklang. Je größer der Raum, desto weiter solltest Du weggehen. Je schlechter der Raum klingt, desto näher dran. Mit der konkreten Position musst Du etwas experimentieren, bis Du zufrieden bist. Aber das Herumschieben von zwei Mikros bringt bestimmt mehr als das Aufnehmen von vier Spuren mit anschließendem amateurhaften vier-auf-zwei-Downmix.
  • Nachteil: Du kannst hinterher nix mehr verändern.
  • Vorteile: Du brauchst hinterher nix mehr verändern. Es klingt in der Regel halbwegs natürlich.
Das vorausgeschickt, würde ich nicht zu nah rangehen. Es klingt dann zu trocken, im ersten Moment sehr sauber, aber eben auch steril. Profiaufnahmen von Klavier solo klingen in der Regel nicht trocken, sondern haben relativ viel Raumklang. Man geht ja auch extra in Konzertsäle dafür ... Nahaufnahmen macht man für Ensembles, wenn man das Klavier möglichst isoliert aufnehmen möchte und vielleicht später sogar im Stereopanorama verschieben. Raumklang fügt man dann künstlich hinzu, aber wie gesagt, ich vermute, das sollte man können. Bei Nahaufnahmen riskert man außerdem, dass einzelne Register nicht gut abgebildet sind (war bei Deiner ersten Aufnahme zu hören - der Bass fehlte völlig.

Wenn man XY mit der Nierenkapsel macht oder dieses andere Setup mit ca. 30 cm Abstand, hat man bereits einen vernünftigen Stere- bzw. Raumklang (allerdings nicht dieses Bass links - Höhen rechts, wozu auch, kein Flügel klingt so). Wenn man wie auf dem einen Bild die Mikros im Flügel verteilt, muss man vermutlich erst noch ein vernünftiges Stereosignal draus machen, oder irre ich mich da?

@Peter: Falls die Oktavas natürlich den Raumklang gar nicht einfangen können auf Grund ihrer Richtcharakteristik, dann widersprich mir hier. Wobei die Aufnahmen bei mir hast Du doch auch nur mit zwei Oktavas gemacht, und die klangen doch gut?

Just my 2,5 ct.
- Karsten
 
Jo, die waren aber auch nicht im Raum sondern im Flügel, eigentlich ähnlich wie bei Marlene.
Und ich finde, ihre letzte Aufnahme klingt doch auch recht gut.
Mir wäre das Abmischen von vier Spuren mit Audacity zu kompliziert...
Nein, das wäre es Dir nicht. :-) Ist wirklich kinderleicht...leichter, als mit künstlichem Hall zu arbeiten. Aber für den Anfang würde ich auch erst mal nur mit 2 Oktavas arbeiten und die "beste" Position suchen.
Und genau hier ist das Problem: Es gibt keine beste Position. Je nach Stück, Stimmung, Musikrichtung, Geschmack kann es so oder so besser sein. Und deswegen nehmen Profis von allen möglichen Stellen auf. Direkt im Flügel, weiter weg, von hinten, vorne, oben, unten, von ganzen hinten im Saal.... und mischen sich das dann so zurecht, wie sie es brauchen.
 
Mein Ziel ist es den Klang des Flügels bestmöglich aufzunehmen, es sollen keine Profiaufnahmen werden, sondern mein Ohr soll befriedigt werden, was ja mit den zweiten Aufnahmen schon recht gut gelungen ist (die Bässe klingen bei einem Stück, dass ich gestern Abend noch aufgenommen habe "satt" und "voll" und haben mich begeistert).

Wahrscheinlich werde ich die internen Mikrofone abgeschaltet lassen, weil ich keine Lust habe herumzumischen oder nachzubearbeiten. Auch, weil Raumklang bei mir ein Problem ist bei den vielen glatten Wänden (Paneele an den Wänden, Laminat auf dem Boden).

Herumspielereien mit Effekten (Hall etc.) bedeutet für mich, dass es nicht das ist, was ich aufgenommen habe, also Augenwischerei. Außerdem gruselt es mich ja schon davor irgendwann Video und Audio zu synchronisieren - diese Fummeleien mit Software sind nicht so mein Ding, daher verwende ich auch Audacity eigentlich nur um ein Stück zu beschneiden. Die beiden in Stereo und im Flügel aufgenommenen Stücke kommen dem Bösendorfer recht nahe und sie gefallen mir vom Klang her recht gut. Trotzdem werden ich heute - weil mich der Klangunterschied interessiert - AB aufnehmen.
 

Jetzt habe ich die Mikrofonierung AB ausprobiert:

Die heutige Aufnahme mit AB und Stereo-Modus:

https://soundcloud.com/marlene-esser/94-oktava-ab-21092014


Zum Vergleich die Aufnahme von gestern mit einem Mikrofon über dem Diskant und dem anderen über den Basssaiten (auch Stereo-Modus):

https://soundcloud.com/marlene-esser/94-stereo-deckel-offen-disk-bass

Bei beiden Stücken glaube ich etwas zu hören das ich seltsam finde. Vielleicht ist es ja "flügelphysikalisch". Hört Ihr auch etwas, das möglicherweise nicht in die Aufnahme gehört?

Jetzt das Stück mit Pedal (das man – wenn ich es richtig höre – hin und wieder auch bei AB hören kann). Hier die heutige Aufnahme (nur jeweils der Anfang, es ist ja nur zum Vergleichen) mit Mikrofonaufstellung AB:

https://soundcloud.com/marlene-esser/70-auswahl-oktava-ab

Zum Vergleich habe ich die Aufnahme von gestern in zwei Teile zerlegt, damit Ihr nicht das ganze Stück mit den arpeggierten Akkorden hören müsst, um die andere Version zu hören.

https://soundcloud.com/marlene-esser/70-deckel-offen-disk-bass-arp

https://soundcloud.com/marlene-esser/70-deckel-offen-disk-bass-akk

Ich bin gespannt, ob sich meine auditive Wahrnehmung mit Eurer deckt.


Als ich das Foto angeschaut habe ist mir aufgefallen, dass das Mikrofon mit dem rot markierten Kabel links steht, obwohl es der rechte Kanal ist. Tja, Anfängerfehler.

Peter, bin ich überhaupt richtig hier im Thema mit meinen Tests oder gehören die eher in das Thema "Richtig aufnehmen"? Denn hier geht es ja (ich habe gerade Deinen Eröffnungsbeitrag gelesen) um die Nervosiät (nervös war ich weil ich beim Aufnehmen mehr oder weniger). ;)
 

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Ach Marlene, das ist egal. Ich habe ja den Faden auch genau mit dem Thema der Mikropositionierung eröffnet und insofern passt das schon. Ich finde es auch sehr interessant und verfolge gerne Deine Tests. Außerdem motivierst Du mich damit, auch mal wieder was aufzunehmen. :-)

AB klingt auch gut. Mir persönlich gefallen direktere Positionen meist besser. Aber das ist Geschmackssache.
Bei beiden Stücken glaube ich etwas zu hören das ich seltsam finde.
Ich höre eine leichte Verzerrung, die aber mit Sicherheit nichts mit dem Flügel zu tun hat. Tippe da eher auf eine nicht optimale Codierung. Ist ein Unterschied zwischen Soundcloud und der originalen und unkomprimierten Datei zu hören?
 
Es liegt nicht an Soundcloud, denn wenn ich es mit iTunes oder VLC abspiele höre ich auch dieses "Flattern" im Klang (allerdings nicht ganz so intensiv). Was kann das sein?
 
... Außerdem gruselt es mich ja schon davor irgendwann Video und Audio zu synchronisieren - diese Fummeleien mit Software sind nicht so mein Ding, daher verwende ich auch Audacity eigentlich nur um ein Stück zu beschneiden. .....

Hallo Marlene! :bye:

Mach Dir da mal keinen Kopf. Das habe sogar ich hinbekommen. Nach kurzer Einarbeitung dauert dies dann gerade mal 10 Minuten und Du hast ein gutes Video mit gutem synchronisierten Audio.
 
Peter, meinst Du Dulcamara?

Hennes, ich habe mit Linux gearbeitet, dort Software am Terminal installiert und fleißig mit Befehlen herumhantiert. Ich habe unter Windows die Registrierungsdatenbank nach meinen Vorstellungen (z.B. Papierkorbsymbol weg vom Desktop, Spionage abgeschaltet) konfiguriert und viel mit Batchdateien gearbeitet (rsync etc.). Hat also nichts mit Blödheit zu tun. Aber dieses Gefummel mit Audacity geht mir ja schon auf den Zeiger. Da muss ich vor der Videobearbeitung eine Famlienpackung Baldrian einwerfen. :konfus::dizzy:
 
Hallo Marlene! :bye:

Mach Dir da mal keinen Kopf. Das habe sogar ich hinbekommen. Nach kurzer Einarbeitung dauert dies dann gerade mal 10 Minuten und Du hast ein gutes Video mit gutem synchronisierten Audio.
Kannst Du da mal Näheres berichten, z.B. welches Programm. Ich würde sowas nur sehr selten machen, möchte also nicht viel Geld ausgeben. Ich habe mal aus anderen Gründen Quicktime-Pro gekauft. Damit sollte es auch gehen, aber ich bin gescheitert. Früher konnte ich es mit zu WIn XP-Zeiten mit dem Windows-Movie-Maker. Mit der jetzigen Version komme ich nicht klar. Man muß doch sichtbare Tonspuren haben, die man dem Bild entsprechend synchron verschieben kann.
 
Ich werde mal sehen ob mir der Tontechniker helfen kann, der bei mir für Alexandra die Aufnahmen gemacht hat. Aber im Forum haben wir doch bestimmt auch Spezialisten die sich auskennen. Wenn es nur bei dem "Pedalstück" wäre, dann würde ich falsches Pedalieren als Ursache vermuten. Aber beim Bartók kann man das „Flattern“ auch hören.
 

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