Allerdings scheint mir die hier ab und zu gerne verwendete Methode der Simplifizierung sehr komplexer Zusammenhänge eher eine der gescholtenen Massenmedien oder gar des besagten Tiersen zu sein.....So weit ist es also doch schon gekommen....
Selbstverständlich simplifizieren Klavigen und ich, und zwar sehr stark.
Wir behaupten ja auch nicht, die Wahrheit mit Löffeln gefressen zu haben, sondern wir weisen lediglich besonders plakativ-provokativ auf Bereiche hin, über die man mal viel mehr nachdenken sollte und wo man mal viel genauer hinschauen sollte.
Es ist aber auch eine bewährte Methode, Diskussionen zu unterbinden und Ansichten die Validität abzusprechen, indem man einfach auf "Simplifizierung" hinweist und damit dem anderen die Kompetenz abspricht (oder ihm gar Propaganda unterstellt). Denk da bitte dran, bevor Du solche Äußerungen losläßt!
Und umgekehrt wird die Verkomplizierung vieler Bereiche u.a. von der Politik dazu genutzt, Normalbürger von Verstehen und wirklicher Partizipation auszuschließen.
Kritisiert jemand z.B. das Finanzsystem, ist es absolut ein Leichtes, ihm einfach zu sagen: "Du hast nicht Wirtschaft studiert, also kannst Du diese komplexen Zusammenhänge nicht verstehen, also halt den Rand!"
Auf die Weise können ernstzunehmende Menschen, die auf einfache Tatsachen wie die, daß ein zinsbasiertes System immer (!) zu Geldmengenaufblähung und damit irgendwann zu Staatsbankrotten, Währungsreformen, Hyperinflationen oder Kriegen führen
muß, hinweisen, bislang als Spinner kleingehalten werden. Zum Glück ändert sich das jetzt; auch das, was der gesunde Menschenverstand einem sagt, daß Wirtschaftswachstum bei einem gesättigten Staat wie Deutschland doch Unsinn sein muß, bestätigt sich jetzt - denn selbst konservative Kräfte, die bisher immer am Dogma des Wirtschaftswachstums festgehalten haben, beginnen jetzt zu zweifeln.
Nein, nein, daß immer alles "kompliziert ist", ist auch nur ein weiteres Dogma. Bzw. ein Trick der sog. "Experten", sich eine Hoheit zu erhalten. Ähnlich wie bei Elektrikern: Elektrische Hausanlagen sind nur deshalb so undurchschaubar und für den Laien schwer bis gefährlich selbst wart- und umbaubar, weil die Notwendigkeit von Elektrikern gesichert werden soll. Es wäre ein Leichtes, Steckdosen und Kabel so zu kennzeichnen und zu konstruieren, daß auch unerfahrene Laien Schalter, Lampen und Steckdosen selber problemlos installieren könnten.
LG,
Hasenbein