Hans Borjes
Clavio-Förderer
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Es ist sicher richtig, daß man mit einer solchen Aufführungspraxis eher Massen mobilisieren kann. Welchen Reiz aber hat klassische Musik noch, wenn soviel Publikum da ist, daß auf Großbildwänden und Lautsprechertürmen übertragen werden muß?Ich könnte mir vorstellen, dass eine geänderte Aufführungspraxis einiges verändern könnte. Ob es nun die Proms sind oder Aufführungen klassischer Musik im Freien usw - vielleicht sogar zugeschnitten auf bestimmte Altersgruppen.
Die Puristen unter den Klassikfans mögen hierüber entsetzt sein. Vielleicht hört man einen leisen Ton nicht mehr. Ok. Aber dafür interessieren sich für diese Veranstaltungen vielleicht Zielgruppen, die sonst nicht in ein klassisches Konzert gegangen wären.
In der Umgebung Berlins gibt es ein schönes Beispiel, wie einem Klassik vergehen kann. Im Kloster Chorin finden seit einigen Jahren Konzerte mit Picknick auf der Wiese statt. Einmal war ich dort, nie wieder. Viele dort hören überhaupt nicht richtig zu. Sie haben ja mit ihrem Picknick-Event genug zu tun.
Nicht daß ich die Idee schlecht finde, im Liegen auf einer Matte Musik zu genießen. Aber: wenn die Musik spielt, sollte das Publikum einfach mal die Klappe halten und auch nicht mit Plastiktüten o.ä. rascheln.
Hier prallen definitiv kulturelle Welten aufeinander.