Bei Malerei, Dichtung und Musik gibt es aber einen Qualitätsbegriff über dessen Grenzziehung zuweilen Uneinigkeit herrscht, aber bestimmte Produkte sind einfach schwer miteinander zu vergleichen.
hallo,
und gerade dieser "Qualitätsbegriff" wird aus unterschiedlichen Perspektiven und mit unterschiedlichen Ansätzen in Zweifel gezogen - ob das sehr sinnvoll ist, will ich gar nicht mal fragen.
Merkwürdig daran ist lediglich, dass andernorts "Qualität" stets erwünscht, geradezu gefordert wird - aber ausgerechnet in der stets zu Zwist führenden Diskussion über die Qualität von Musik
sorten wird sowohl der Aspekt des "Ästhetischen" (Kunst) als auch der künstlerischen Qualität mit Ablehnung bedacht (zu schwierig, zu lebensfremd, zu verstaubt usw usw) - - und das ist zunächst mal in sich widersprüchlich (mal gilt Qualität was, mal nicht).
der Versuch, andere Abstrakta einzuführen, die weder theoretisch noch gleichsam "ideologisch" vorbelastet sein wollen, sondern stattdessen möglichst "objektiv" (meiner Ansicht nach pseudo-pojektiv), führt leider zu den unseligen Gleichmachereien: unter "Texte" läuft halt alles von Goethe über Karl May bis zum Arztromanheftchen, und "Musik" alles von der Chopinballade über den Evergreen und Popsong bis zu Festzeltdarbietungen - - und das fatale, ja falsche daran ist, der Sache selbst völlig fremde
äußere Vergleichskriterien dann auch noch anzuhängen (Verkaufszahlen beispielsweise) und damit den Schein zu erwecken, man habe nun ein System der objektiven Vergleichsmöglichkeiten geschaffen und könne aus diesem neue Erkenntnisse
über Sinn (Gebrauch) und Qualität ableiten.
für den Fall, dass z.B. der merkantile Effekt überschätzt wird: Kunstwerke, Hausschuhe, Rassehundewelpen, Gummibärchen - kann man alles kaufen, hat auch alles Produktionsbedingungen und Absatzzahlen: aber da ist der Oberbegriff bestenfalls "gehandeltes Produkt"; folglich sagen die Verkaufsstatistiken von "like a virgin", "DJ Ötzi", "Chopinballaden" und "Puccini-Opern" nichts über die Gegenstände, sondern bestenfalls ein wenig was über die Konsumenten aus...
Methodisch entspricht das dem unsinnigen Unterfangen, eine Emotion einzig aus der messbaren Hormonausschüttung zu erklären...
Gruß, Rolf