Veganer Klavierbau?

  • Ersteller des Themas koelnklavier
  • Erstellungsdatum

Wie kommst du zu diesem Schluss? Das sind einfach Menschen, die aus welchen Gründen auch immer keine tierischen Produkte zu sich nehmen möchten. Solange dieselben Personen nicht behauptet haben, sich besonders gesund ernähren zu wollen, ist daran nichts geheuchelt. Ich kenne eine Menge Veganer (darunter witzigerweise auch viele Übergewichtige), denen der eigene Körper völlig egal ist. Aber die Tiere nicht!
Was ich im Gegenzug geheuchelt finde, ist die Aussage vieler Fleischesser, sie seien Tierfreunde. Das beschränkt sich dann eben nur auf Hunde und Katzen.
Dass Schweine oder Kühe genauso lustige, interessante und liebenswerte Lebewesen sind, interessiert nicht. Für mich ist jedes Tier genausoviel wert wie ein Mensch. Und alleine der Gedanke an die zermusten Leichenteile würde mich daran hindern, eine Wurst zu essen.
Ich lebe mit einem Nicht-Vegetarier zusammen, der sich knallhart seine Schweinskopfsülze aufs Brot knallt. Solange man tolerant miteinander umgeht funktioniert das.


Gemüsesuppe in herkömmlicher Form nicht. Letzthin habe ich mir ein Ingwer-Kürbis-Süppchen gemacht und im Dörrautomat bei 42 Grad erwärmt. Aber das ist natürlich nicht das gleiche wie eine heiß dampfende Suppe. Bin allerdings kein großer Suppenliebhaber.
Kaffee, Punsch und Glühwein mag ich eh nicht. Beim Tee (unaromatisiert!) mache ich eine Ausnahme.
Und Rohkostkekse gibt es. Kann man sich auch selber machen. Überhaupt mache ich mittlerweile fast alles selbst. :-)

Das ist schön. Die meisten Leute erzählen mir immer, dass sie praktisch nur Eier von freilebenden Hühnern kaufen und Biofleisch essen. Hmmmm.
Sorry, aber jeder Keks aus dem Supermarkt und jede Milchschnitte beinhaltet Vollei. Das bedeutet, dass es Eier aus Käfighaltung sind, die im Ausland, wo Legebatterien erlaubt sind, aufgeschlagen wurden und deren Inhalt dann in Tetrapacks gefüllt wurde. Es gibt erst seit sehr kurzer Zeit überhaupt Vollei von freilaufenden Hühnern. Der Anteil ist aber verschwindend gering. Macht euch doch mal den Spaß und schaut das nächste mal im Supermarkt, wo überall Vollei drin ist. ;-)

Unterwegs verpflegen ist leicht. Gibt doch genug, was man mitnehmen kann. Chiapudding, Obst, Schokoriegel, kleine Tomätchen, Nüsse, Energiebällchen, feurige Grünkohlchips (gerade frisch gemacht, lecker!)....
Bei Einladungen muss man zur Not halt selbst was mitnehmen oder zuhause was essen und vor Ort dann nur einen Salat. Mit etwas gutem Willen geht alles. Hab übrigens schon öfter bei Einladungen Rohkosttorte mitgebracht. Da waren dann alle baff.
Finde ich gut, wenn Du das so willst und dann auch durchziehst, Respekt ! Was ich noch nicht verstanden habe: was hat es mit den 42 Grad auf sich, warum wird nichts hòher erhitzt ? Gerade auch Dinge wie Tee, welche Rolle spielt die Wàrme ?
 
Ab 42 Grad beginnt die Zerstörung der Inhaltsstoffe. Zuerst die Enzyme, danach die sekundären Pflanzenstoffe und Vitamine.
Außerdem verändert sich die Struktur auf molekularer Ebene. Lebensmittel denaturieren. Schon mal darüber nachgedacht, warum wir Menschen bei Fieber über 42 Grad sterben?
Ich habe einfach für mich entschieden, dass ich nur noch das allerbeste für meinen Körper will. Das ist purer Egoismus, aber ich würde sagen, positiver Art. ;-)
Damit einhergehend verschwinden wirklich alle Zipperlein und Krankheiten (Entzündungen, Akne, Gelenkbeschwerden). Ich hätte es selber nicht geglaubt, als ich damit anfing. Bin jetzt z.B. wieder so beweglich wie eine Katze. Beim letzten Familientreffen habe ich mich als Antwort auf die Frage, warum ich das mache, locker mit dem Fuß am Kopf gekratzt. Die Gesichter hättet ihr sehen sollen. Ein Jahr vorher konnte ich mir abends nicht einmal problemlos das T-Shirt über den Kopf ziehen.
Auf Tee mag ich nicht verzichten, denke aber auch nicht, dass das eine große Rolle spielt. Ist ja fast nur Wasser.
 
Ab 42 Grad beginnt die Zerstörung der Inhaltsstoffe. Zuerst die Enzyme, danach die sekundären Pflanzenstoffe und Vitamine.
Außerdem verändert sich die Struktur auf molekularer Ebene. Lebensmittel denaturieren. Schon mal darüber nachgedacht, warum wir Menschen bei Fieber über 42 Grad sterben?
Ich habe einfach für mich entschieden, dass ich nur noch das allerbeste für meinen Körper will. Das ist purer Egoismus, aber ich würde sagen, positiver Art. ;-)
Damit einhergehend verschwinden wirklich alle Zipperlein und Krankheiten (Entzündungen, Akne, Gelenkbeschwerden). Ich hätte es selber nicht geglaubt, als ich damit anfing. Bin jetzt z.B. wieder so beweglich wie eine Katze. Beim letzten Familientreffen habe ich mich als Antwort auf die Frage, warum ich das mache, locker mit dem Fuß am Kopf gekratzt. Die Gesichter hättet ihr sehen sollen. Ein Jahr vorher konnte ich mir abends nicht einmal problemlos das T-Shirt über den Kopf ziehen.
Auf Tee mag ich nicht verzichten, denke aber auch nicht, dass das eine große Rolle spielt. Ist ja fast nur Wasser.
Wie machst Du das mit Kartoffeln, sind die nicht sogar giftig, wenn sie nicht gekocht sind ?
 
Nur wenn sie grün sind, mit roh oder gekocht hat das nichts zu tun. Kochen würde an der Giftigkeit von Kartoffeln nichts ändern können, da das Gift Solanin recht hitzestabil ist. Ob sie roh lecker und bekömmlich sind, weiß ich natürlich nicht.
 
Rote Beete und manch andere pflanzliche Dinge esse ich auch nicht. Weil sie mir nicht schmecken. Es gibt ja gottseidank sehr viele verschiedene Nahrungsmittel, die wunderbar roh verzehrbar sind.
Da ist man auf Kartoffeln nicht angewiesen. Süßkartoffeln kann man z.B. roh essen.
Aber: wenn ich mal wirklich total Lust auf gekochte Kartoffeln mit Bärlauch-Pesto hätte, dann würde ich es mir nicht versagen. Schließlich mache ich das nur für mich und nicht, um irgendwelche Normen zu erfüllen.
 
Was ich im Gegenzug geheuchelt finde, ist die Aussage vieler Fleischesser, sie seien Tierfreunde. Das beschränkt sich dann eben nur auf Hunde und Katzen.
Dass Schweine oder Kühe genauso lustige, interessante und liebenswerte Lebewesen sind, interessiert nicht. Für mich ist jedes Tier genausoviel wert wie ein Mensch. Und alleine der Gedanke an die zermusten Leichenteile würde mich daran hindern, eine Wurst zu essen.

Was ich geheuchelt finde, ist die Aussage vieler Veganer, sie seien Pflanzenfreunde. Das beschränkt sich dann eben nur auf Bäume und Zierpflanzen.
Dass Tomaten oder Karotten genauso hübsche, interessante und liebenswerte Lebewesen sind, interessiert nicht. Für mich ist jede Pflanze genausoviel wert wie ein Mensch. Und alleine der Gedanke an die zermusten Pflanzenteile würde mich daran hindern, einen Smoothie zu trinken.

;-)

Mal im Ernst: Für mich ist ein Tier nicht genauso viel wert wie ein Mensch. Ich habe am Wochenende mit dem Auto einen Igel zermatscht. Das tat mir schon leid, aber es belastet mich nicht großartig. Wenn ich ein Kind überfahren hätte, würde ich meines Lebens nicht mehr froh.

Grüße, Jörg
 
@jk82 ein brillantes Stichwort!!!

testen wir einfach mal:
- Richard Wagner (Vegetarier, Komponist)
sind die Besucher der Bayreuther Festspiele überwiegend Vegetarier oder gar Veganer?
- Rolling Stones, Beatles, Pink Floyd (hymnisch verehrt, allesamt überwiegend keine Veganer)
lehnen Vegetarier und Veganer die Musik dieser Fleischfresser ab?
:-D:teufel:
 
Mich würde das noch ewig verfolgen.
Aber sicherlich hat man es mit deiner Einstellung etwas leichter im Leben.

Hängt es Dir auch ewig nach, wenn Du im Sommer das eine oder andere hübsche, kluge und liebenswerte Insekt mit Hilfe Deiner Windschutzscheibe in eine grausam zugerichtete, zerplatzte Leiche verwandelst? Oder endet Deine Tierliebe an dieser Stelle?

Falls es Dich nicht so sehr belastet – mit welchem Recht erhebst Du Dich dann über die Hunde und Katzen liebenden, aber Schweine verzehrenden Zeitgenossen? Die Grenzen der Tierliebe sind offensichtlich bei jedem mehr oder weniger willkürlich gewählt.

Grüße, Jörg
 

Hängt es Dir auch ewig nach, wenn Du im Sommer das eine oder andere hübsche, kluge und liebenswerte Insekt mit Hilfe Deiner Windschutzscheibe in eine grausam zugerichtete, zerplatzte Leiche verwandelst? Oder endet Deine Tierliebe an dieser Stelle?
Stechmücke - Fliegenklatsche - Tierliebe - Moralvorlesung
ein großes Thema!!! :-D:-D:-D

ich gestehe schamlos: jede Bremse, jede Stechmücke, jede Nervwespe, die ich per Fliegenklatsche brutal in den Orkus befördert habe, reut mich nicht - im Gegenteil, da war ich immer erfreut.
 
Ich habe am Wochenende mit dem Auto einen Igel zermatscht.
Manche Tiere haben Glück und können den Autos erfolgreich ausweichen.
Aber das hilft nicht immer :-D
2,w=985,c=0.bild.jpg
 
Da gibt es ein Zauberwort: Achtsamkeit.
Albert Schweitzer war groß darin.
Heißt ja nicht, dass man wegen jeder toten Fliege Gewissensbisse bekommen muss, es kommt vielmehr aufs Bewusstsein an, dass dieser Planet, auf dem wir uns wie Trampeltiere verhalten, auch anderen Lebewesen gehört.
 
Dieses Heft, und die Erkenntnisse darin, bringt echte Veganer in arge Bedrängnis:

http://shop.geo.de/geo-kompakt-heft-38-2014-1.html

Grundtenor: Pflanzen kommunizieren, planen, haben "Sinne", und bis zu einem gewissen Grad ein Bewußtsein.

(Meine Meinung: Wenn Pflanzen nur blöde Gewächse ohne Sinn und Verstand wären, hätten sie schon aus rein evolutionären Gründen nicht den gesamten Planeten erobern können)
 
Kein Tier darf qualvoll gehalten oder getötet werden. Daher ist Massentierhaltung grundsätzlich problematisch zu sehen.
[...]
Daher ist nichts dagegen einzuwenden, wenn der Mensch dies in verantwortlicher Art und Weise, d.h. ohne Tierquälerei, auch so tut.

Damit hast du deine Anforderungen an Tierhaltung- und Tötung definiert, aber die haben mit der Realität fast aller Nutztiere wenig gemeinsam und deshalb bleibt die Frage gewissermaßen unbeantwortet. Ich möchte keine Annahmen darüber treffen, ob, wo und wie du dein Fleisch kaufst, aber die allermeisten Haustierhalter tun es auf dem konventionellen Weg, worunter ich alles von regulärem Biofleisch (für das die Tiere in der Regel im "regulären" Schlachthof getötet werden mit den damit einhergehenden Grausamkeiten) bis zum Discounterhack zähle. Der Anspruch "Keine Tierquälerei" wird dort nicht erfüllt und damit bleibt dort die Schizophrenie des Verehrens eines domestizierten Raubtieres auf der einen und des reuelosen Verspeisens eines friedlichen, nicht weniger intelligenten Tieres auf der anderen Seite.
 
Kein Grund mir grenzenlose Ignoranz zu unterstellen, das war einfach nur ein spaßiger Spruch. Ich bin selber Jäger und esse Fleisch nur bei tadelloser Herkunft: selbst oder von Freunden geschossenes Wild, selbst geschlachtetes Geflügel (das vorher ein schönes Leben in unserem Garten hatte), Rindfleisch kommt aus Mutterkuhhaltung ein paar Dörfer weiter. Auswärts bin ich dann Teilzeitvegetarier, weil ich da nicht weiß, was vor mir auf dem Teller liegt. Du siehst, ich mache mir Gedanken drüber, was ich esse. Warum sollte ich ein Problem mit Leuten haben, die das auf ihre Art eben auch tun?

Gut, dann haben wir unterschiedliche Humorvorstellungen. Du machst dir immerhin Gedanken über das Thema, das ist eher die Ausnahme.

Zum zweiten Punkt: Das frage ich mich auch. Meines Erachtens ist es auch nicht böse, Katzen, Hunde oder Elefanten zu töten. Wenn das aus einem vernünftigen Grund geschieht (z.B. Essen, Kleidung), dann ist das doch legitim. Wir neigen allerdings dazu, aus dem Bauch heraus zu urteilen anstatt mit dem Verstand. Deshalb ist der Typ vom Roßwurststand zutiefst suspekt, der hundefleischessende Koreaner böse, und der lodenberockte Bambimörder hat gar eine Hahnenfeder am Hut.

Kannst du noch weiter definieren, was du in dem Kontext mit "vernünftig" meinst? Selbst wenn man alle Tierrechtsaspekte ignoriert, ist an der Nutztierhaltung* nichts vernünftiges, sondern sie ist einer der Hauptemittenten von Treibhausgasen, hat eine brutal ineffiziente Input-Output-Bilanz und die Megatonnen an Tierexkrementen verseuchen unser Grundwasser, um nur einige Aspekte zu nennen.

Auch für die Herstellung von Kleidung ist Tierhaut lange obsolet, außer man argumentiert mit der Optik und da hat es nichts mit Verstand, sondern persönlichen Präferenzen zu tun.

* Hinweis: Ich rede nicht von der romantischen Vorstellung einer Nutztierhaltung des Bauers Louis mit 4 Rindern, 2 Schweinen und 8 Hühnern. Ich weiß, dass das für viele ein Ideal ist, es ist aber eins angesichts der Masse an Menschen unerfüllbares.
 
Kannst du noch weiter definieren, was du in dem Kontext mit "vernünftig" meinst? Selbst wenn man alle Tierrechtsaspekte ignoriert, ist an der Nutztierhaltung* nichts vernünftiges, sondern sie ist einer der Hauptemittenten von Treibhausgasen, hat eine brutal ineffiziente Input-Output-Bilanz und die Megatonnen an Tierexkrementen verseuchen unser Grundwasser, um nur einige Aspekte zu nennen.

In Deutschland betrug der Anteil der Landwirtschaft an CO2-Äquivalenten im Jahr 2013 laut Bundesumweltamt 6,7%. Darin enthalten sind allerdings auch sämtliche Emissionen aus dem Pflanzenanbau (hier vor allem Lachgas aus dem Abbau von Düngemitteln). Das als einen der Hauptemittenten von Treibhausgasen zu bezeichnen, ist nichts weiter als Demagogie. Wenn man auf Nutztierhaltung verzichten würde, müsste deutlich mehr Kunstdünger eingesetzt werden, der sowohl in der Produktion als auch im Grundwasser nicht gerade unbedenklich ist. Man könnte dann sicher die Treibhausgase um 1 oder 2 Prozent reduzieren – aber das kann man auch, indem man auf die eine oder andere Flugreise verzichtet, die Temperatur in der Wohnung um 1 Grad absenkt, nicht jeden Tag warm duscht oder ab und zu vom Auto aufs Radl umsteigt.

treibhausgas-emissionen_in_deutschland_nach_quelle_1990_bis_2014.png


Grüße, Jörg
 

Zurück
Top Bottom