Veganer Klavierbau?

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Als Spross einer ins 16. Jh. zurückreichenden Metzgersdynastie (hab gerade lecker Blutwurst von meinem Papa bekommen) ist mir jegliche vegetarische oder vegane Lebensweise eigentlich völlig fremd.

Dennoch finde ich es durchaus interessant, mal ein wenigüber die im Klavierbau verwendeten Werkstoffe nachzudenken.

Die zentranlen Werkstoffe Holz und Stahl dürften diesbezüglich ja unproblematisch sein.

Aber dann geht's schon los: Filze. Wenn sowohl Erdölprodukte, als auch Tierhaare wegfallen, bleiben nur noch Pflanzenfasern. Baumwolle? Denkbar? Hat das schonmal jemand gemacht? Vielleicht kann man auch Kork einsetzen?

Weiter geht's mit dem Kleber: Gibt's pflanzliche Harze oder Säfte, die zu gescheitem Leim taugen?

Lack: Wenn sowohl Schelleck (kommt ja von Läusen) als auch Poyester und sonstige Erdölprodukte verboten sind, was gibt's da für veganen Ersatz? Gibt's Lacke auf Baumharzbasis?

Dann wird hier und da Leder eingesetzt. Lässt sich darauf verzichten? Kann man da pflanzliches Textil ud Kork einsetzen?

Und zu guterletzt die Tastenbeläge. OK, für die schwarzen nimmt man eh Holz, bei den Weißen scheiden nach der Prämisse ja neben Elefantenzähne auch meine geliebten Tastenbeläge aus Rinderknochen aus. Ebenfalls alle Kunststoffe oder mit Kunstharzen gebundenen Mineralstoffe. Müsste man das Mineralpulver eben mit pflanzlichen Harzen binden. Ob man damit einen Wekstoff mit den gewünschten Eigenschaften hinkriegt? Und Muschelkalk dürfte man ja auch nicht nehmen.

Oder man nimmt auch für die weißen Tasten Holz. Wo meine neue Klaviatur gebaut wurde, hatten sie z.B. für Orgeln auch Ahorn im Angebot. Oder kann man Ebenholz irgendwie bleichen?

Hab ich was vergessen?
 
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Seit wann bedeutet Vegan den Verzicht auf Erdölprodukte ?

"Vegan" bedeutet vor allem die Haltung, durch die eigene Existenz dem Planeten und allen auf ihm lebenden Wesen so wenig wie möglich schaden zu wollen.

Zuoberst stehen selbstverständlich unsere Brüder und Schwestern aus dem Tierreich.
Des weiteren ein nachhaltiger Umgang mit Rohstoffen.
Und nicht zuletzt ein aufmerksamer Sinn für die möglichst geringe Ausbeutung des Heimatplaneten (inkl. der Schädigung der Atmo- und Biosphäre).

Es geht also darum, die durch die eigene Existenz verursachten Schäden so gering wie möglich zu halten. Und nicht um Tofu oder nicht Tofu.
 
Das sind Veganer, die es bevorzugen, die armen Pflanzen langsam und qualvoll in ihrer Magensäure aufzulösen anstatt sie vorher schnell und sauber im heißen Wasser abzutöten. :idee:

Kannst du mir deine Motivation für so einen Beitrag erklären? Es kommt bei solchen Themen gerne schnell der Vorwurf der Humorlosigkeit oder des Missionierungsdrangs der Veganer, tatsächlich ist es aber so, dass Veganer seltener das Essverhalten von Fleischessern verhöhnen als umgekehrt. Ich selber bin kein Veganer, sondern nur Vegetarier und ertrage Kommentare diesbezüglich auch nicht mehr, weil sie die grenzenlose Ignoranz des Gegenübers zeigen.

Zum Thema veganer Klavierbau: Hätte es Clavio vor 100 Jahren gegeben, hätte sich kaum ein Mitglied an der Tötung von Elefanten für seine Klaviatur gestört, heute wäre es genau umgekehrt. Ich warte bis heute auf eine Erklärung seitens Fleischessern, warum es böse ist wahlweise Elefanten, Hunde oder Katzen zu töten, andererseits aber Schweine, Rinder und Gänse zu Abermillionen qualvoll vernichtet werden dürfen. So eine einfache Frage zu stellen, werden viele als Missionierungsversuch empfinden, dabei ist es nur eine ganz, ganz naheliegende Frage der Konsistenz.

Disclaimer: Ich habe gerade einen Flügel mit Elfenbeinklaviatur erworben. Es ist kein gutes Gefühl, dass so ein tolles Lebewesen für den Zweck getötet wurde. Aber es kann nicht mehr ungeschehen gemacht werden..
 
Bisher habe ich die verschiedenen Beträge in diesem Forum mit großem Interesse verfolgt.
Dieser Faden ernüchtert mich jedoch. Was hier an unreflektierten Klischees gegen Veganer angeführt wird, sprengt jeden Rahmen.

Ja, ich bin veganer Klavierspieler und spiele auf einem herkömmlichen Instrument!
Anscheinend haben einige der ‚Klavierspieler‘ hier Probleme mit Menschen wie mir.

Von Musikliebhabern habe ich mehr Toleranz und Geist erwartet.
Meine zwei besten Freundesind ein homosexuelles Ehepaar. Die beiden reißen die besten Schwulenwitze die es gibt. Und das nicht gerade selten. Ich liege regelmäßig vor lachen auf dem Boden. Genauso gerne reiße ich Schoten über mich. Und das nicht nur über mein essen. Und ich bin entspannt genug, mitzulachen, wenn andere auch witzeln.
Ehrlich gesagt glaube ich auch, dass Kölnklavier diesen thread nicht ganz so bierernst gemeint hat. Die Beiträge, die ich bisher von ihm las, zeugen - neben seinem riesigen Wissen über Klavierspiel - durchaus auch von einer humorigen Ader.
Aber, ganz Claviotypisch und deswegen finde ich das Forum so toll - kommen auch in den verrücktesten threads fundierte Themenbeiträge, die eine lernen und überlegen lassen.
Deswegen bin ich gespannt, was sich hier noch so tut.
Die Grundüberlegung, ob sich ein Klavier komplett vegan bauen lässt und wie viele Ressourcen das benötigt, finde ich durchaus spannend.
 
Zum Thema veganer Klavierbau: Hätte es Clavio vor 100 Jahren gegeben, hätte sich kaum ein Mitglied an der Tötung von Elefanten für seine Klaviatur gestört, heute wäre es genau umgekehrt.

Hi,

Bist Du da sicher? Ich glaube eher, dass die meisten die gesetzlichen Regelungen bezüglich Elfenbeintasten übertrieben finden. Elefanten nur für seine Klaviertasten extra töten würde zwar keiner mehr befürworten, aber was ist mit Elefanten, die schon tot sind?
 

Danke, Romeo für dieses Stichwort. Dabei drängt sich mir ein Gedanke auf, aber ein wichtiger:

Klaviere aus Holz sind im veganen Klavierbau strikt abzulehnen. Daher muss anderen Materialien zwingend der Vorzug gegeben werden. Denn der Massenmord am Holzbock ist untragbar und erschütternd! Was sind dagegen drei bis fünf Insekten, die von Passanten in Indien auf Straßenniveau gebracht werden?!

Bin ich also nicht die einzige die sich fragt, aus welchen Beweggruenden er diesen Faden eroeffnet hat...

Vielleicht konnte er die – von seinen Schülerinnen und Schülern hervorgebrachten - falschen Töne und Rhythmusungenauigkeiten nicht mehr ertragen und brauchte etwas Ablenkung.

:-D;-)
 
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Welches Klavier könnte ich kaufen ohne mir untreu zu werden und meine Ideale zu verraten? Ein Rippen vielleicht oder ein Schimmel wg. dem Sauerbraten?
CW
SAU-ter ginge eventuell noch.
Grad nachgeschaut, da gibts noch mehr Marken für Carnivore:
Aloys Biber (um 1850), München
Bock & Hinrichsen (seit 1869), Rendsburg
Georg Fröschle (um 1776), London
William Gerber, London
Emil Lämmerhirt (um 1890), Berlin
Carl Gottlob Sauer (um 1780), Dresden
Johann Friedrich Treubluth (1739–1821), Dresden
Joseph Wachtl (um 1810), Wien

Und - nicht zu vergessen - das Idealinstrument für jeden Norddeutschen:
J. Preiss (1878-1912), Ratibor in Oberschlesien (heute Raciborz, Polen)
*duckundweg* :-D:-D

Grunsätzlich esse ich alles, was nicht über 42 Grad erhitzt wurde. Vegan muss es natürlich schon sein.
Also auch keine Gemüsesuppen? Im Winter nichts Warmes?
Aber Tee/Kaffee schon, oder? Punsch/Glühwein? Kekse?

LG jbs
 
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Der Thread zeigt, dass die persönliche Einstellung zu einem Thema sich schnell zu einer klassischen Gesprächsführung entwickelt, in derer die Argumentation wunderschön den Regeln von Schopenhauer folgt.

Ich zitiere mich gerne selbst aus meiner Signatur:

Es sind nicht die Dinge selbst, die uns beunruhigen. Sondern die Ansichten, die wir von ihnen haben.
(Frei nach Epiktet aus dem Handbuch der Moral)

Ist zu früh für ein Bier, aber bildlich: Bierchen und den Thread verfolgen, :-)
 
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Ich warte bis heute auf eine Erklärung seitens Fleischessern, warum es böse ist wahlweise Elefanten, Hunde oder Katzen zu töten, andererseits aber Schweine, Rinder und Gänse zu Abermillionen qualvoll vernichtet werden dürfen.
..
Wenn Du darauf dringend wartest, hier meine Antwort.

Kein Tier darf qualvoll gehalten oder getötet werden. Daher ist Massentierhaltung grundsätzlich problematisch zu sehen.

Tiere, die vernünftig gehalten werden, dürfen für ihren Lebensunterhalt gerne auch einen Beitrag leisten, so wie Wildtiere es mit ihrer anstrengenden und gefährlichen Jagd oder wie es Menschen mit ihrer Arbeit tun. Deshalb trinke ich gerne die Milch der Biokühe, die ca. 50m vor meinem Wohnzimmerfenster wohlig grinsend auf der Weide stehen. Und die Eier der dort herumflatternden Hühner schmecken mir auch.

Am Ende des Lebens steht für uns alle der Tod. Das ist bei Tieren nicht anders, und die Natur, die wir doch alle für so schützenswert halten, hat es so eingerichtet, dass es ganz normal ist, dass Lebewesen andere Lebewesen für ihre Ernährung nutzen. Daher ist nichts dagegen einzuwenden, wenn der Mensch dies in verantwortlicher Art und Weise, d.h. ohne Tierquälerei, auch so tut.

Und zum allgemeinen Natur- und Klimaschutz: es ist ein Irrtum, zu glauben, Klimaschutz diene der Natur. Er dient nur allein dem Menschen und der Umgebung, die er sich gestaltet hat. Der Natur ist es egal, ob die Erde sich um 2 oder 7 Grad erwärmt, im Gegenteil, bei einer sehr deutlichen Erwärmung würden neue Arten entstehen, denen wir jetzt gerade mit unseren Klimaschutzbemühungen die Lebensgrundlage entziehen. Schade für die, gut für den Menschen. Insofern ist das Konzept, möglichst "wenig Schaden" durch seine eigene Existenz anzurichten, nicht ganz nachvollziehbar, man müsste eher sagen, möglichst keine Veränderungen an der Umgebung zu verursachen, denn Schaden in einem übergeordneten Sinn bedeutet immer auch Chancen für andere Lebewesen. Und wer will als Mensch schon möglichst wenig Veränderung hervorrufen, dem steht das naturgegebene Ego doch meist entgegen!
 
Wenn Du darauf dringend wartest, hier meine Antwort.

Kein Tier darf qualvoll gehalten oder getötet werden. Daher ist Massentierhaltung grundsätzlich problematisch zu sehen.

Tiere, die vernünftig gehalten werden, dürfen für ihren Lebensunterhalt gerne auch einen Beitrag leisten, so wie Wildtiere es mit ihrer anstrengenden und gefährlichen Jagd oder wie es Menschen mit ihrer Arbeit tun. Deshalb trinke ich gerne die Milch der Biokühe, die ca. 50m vor meinem Wohnzimmerfenster wohlig grinsend auf der Weide stehen. Und die Eier der dort herumflatternden Hühner schmecken mir auch.

Am Ende des Lebens steht für uns alle der Tod. Das ist bei Tieren nicht anders, und die Natur, die wir doch alle für so schützenswert halten, hat es so eingerichtet, dass es ganz normal ist, dass Lebewesen andere Lebewesen für ihre Ernährung nutzen. Daher ist nichts dagegen einzuwenden, wenn der Mensch dies in verantwortlicher Art und Weise, d.h. ohne Tierquälerei, auch so tut.

Und zum allgemeinen Natur- und Klimaschutz: es ist ein Irrtum, zu glauben, Klimaschutz diene der Natur. Er dient nur allein dem Menschen und der Umgebung, die er sich gestaltet hat. Der Natur ist es egal, ob die Erde sich um 2 oder 7 Grad erwärmt, im Gegenteil, bei einer sehr deutlichen Erwärmung würden neue Arten entstehen, denen wir jetzt gerade mit unseren Klimaschutzbemühungen die Lebensgrundlage entziehen. Schade für die, gut für den Menschen. Insofern ist das Konzept, möglichst "wenig Schaden" durch seine eigene Existenz anzurichten, nicht ganz nachvollziehbar, man müsste eher sagen, möglichst keine Veränderungen an der Umgebung zu verursachen, denn Schaden in einem übergeordneten Sinn bedeutet immer auch Chancen für andere Lebewesen. Und wer will als Mensch schon möglichst wenig Veränderung hervorrufen, dem steht das naturgegebene Ego doch meist entgegen!
KLasse, besser ausgedrückt hab ich das noch nie gehört.
 
Vegan sein bezieht sich ja nicht nur auf Ernährung, sondern ist mehr eine Lebensphilosophie (die ich nicht besonders gut kenne) Nun mein bewußt provokanter Einwand: wäre es dann nicht konsequent zum Musizieren dann nur die eigene Stimme zu benutzen, quasi ganz ohne kompliziert aufbereitete Instrumente?
So ein Veganerchor wäre doch mal was:-)
 
Rohveganer lassen im Grunde den ganzen Müll weg, den der Durchschnittsveganer regelmäßig konsumiert. Also die Fleischersatzprodukte (Tofuwürste und Co) und den anderen Fertigfraß, den es mittlerweile in jedem Bioladen zuhauf gibt und der sicher nicht gesund ist.

Den ganzen Müll lasse ich auch weg. Und wenn mein (nicht erhitztes) Carpaccio mit einem rohveganen Rucolasalat angerichtet wird, stört mich das nicht im Geringsten – ich finde das sogar prima!

Die anschließend servierte Hummerconsommé mag ich allerdings lieber, wenn sie richtig heiß ist.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Seit wann bedeutet Vegan den Verzicht auf Erdölprodukte ?
Gute Frage. Es wurde ja hier geäußert, dass Vegan generell mit ressourcenschonend gleichzusetzen sei. Ich habe bisher vegane Lebensweise eher als konsequenten Verzicht auf alle Tierprodukte interpretiert.

Bei einem reflektierten Menschen kann dieser Verzicht auf Tierprodukte die Konsequenz sein aus der Erkenntnis, dass mit Ressourcen schonend umzugehen sei, so wie oben dargestellt, wobei ich cwtoons Gegenentwurf einer ebenfalls nachhaltigen Lebensweise auch für schlüssig halte.

Ich unterstelle allerdings einigen Veganern, dass sie diesen Weitblick nicht haben, sondern sich einfach nicht vorstellen können, dass das süße Kälbchen auf ihrem Teller landet. Das sind dann die, die bei denns vegane Fertiggerichte, portionsweise verpackt in Kunststoffolie, einkaufen. Die sortiere ich irgendwo zwischen Spinner und Heuchler ein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kannst du mir deine Motivation für so einen Beitrag erklären? Es kommt bei solchen Themen gerne schnell der Vorwurf der Humorlosigkeit oder des Missionierungsdrangs der Veganer, tatsächlich ist es aber so, dass Veganer seltener das Essverhalten von Fleischessern verhöhnen als umgekehrt. Ich selber bin kein Veganer, sondern nur Vegetarier und ertrage Kommentare diesbezüglich auch nicht mehr, weil sie die grenzenlose Ignoranz des Gegenübers zeigen.

Ich habe Hochachtung vor jeder Person, die versucht, vegan zu leben oder von mir aus auch vegetarisch. Was ich übrigens auch versuche. Aber ich muss Wastlsepp und andere hier trotzdem mal in Schutz nehmen. Ich fand ihre Kommentare einfach urkomisch. Ich glaube auch nicht, dass Dich jemand bewusst mit diesen Kommentaren verletzen wollte. Aber gut, die Gefahr, jemandem auf den Schlips zu treten ist natürlich immer da.
 
Kannst du mir deine Motivation für so einen Beitrag erklären?..........Ich selber bin kein Veganer, sondern nur Vegetarier und ertrage Kommentare diesbezüglich auch nicht mehr, weil sie die grenzenlose Ignoranz des Gegenübers zeigen.

Ich warte bis heute auf eine Erklärung seitens Fleischessern, warum es böse ist wahlweise Elefanten, Hunde oder Katzen zu töten, andererseits aber Schweine, Rinder und Gänse zu Abermillionen qualvoll vernichtet werden dürfen. So eine einfache Frage zu stellen, werden viele als Missionierungsversuch empfinden, dabei ist es nur eine ganz, ganz naheliegende Frage der Konsistenz.

Kein Grund mir grenzenlose Ignoranz zu unterstellen, das war einfach nur ein spaßiger Spruch. Ich bin selber Jäger und esse Fleisch nur bei tadelloser Herkunft: selbst oder von Freunden geschossenes Wild, selbst geschlachtetes Geflügel (das vorher ein schönes Leben in unserem Garten hatte), Rindfleisch kommt aus Mutterkuhhaltung ein paar Dörfer weiter. Auswärts bin ich dann Teilzeitvegetarier, weil ich da nicht weiß, was vor mir auf dem Teller liegt. Du siehst, ich mache mir Gedanken drüber, was ich esse. Warum sollte ich ein Problem mit Leuten haben, die das auf ihre Art eben auch tun?

Zum zweiten Punkt: Das frage ich mich auch. Meines Erachtens ist es auch nicht böse, Katzen, Hunde oder Elefanten zu töten. Wenn das aus einem vernünftigen Grund geschieht (z.B. Essen, Kleidung), dann ist das doch legitim. Wir neigen allerdings dazu, aus dem Bauch heraus zu urteilen anstatt mit dem Verstand. Deshalb ist der Typ vom Roßwurststand zutiefst suspekt, der hundefleischessende Koreaner böse, und der lodenberockte Bambimörder hat gar eine Hahnenfeder am Hut.
 
Das sind dann die, die bei denns vegane Fertiggerichte, portionsweise verpackt in Kunststoffolie, einkaufen. Die sortiere ich irgendwo zwischen Spinner und Heuchler ein.
Wie kommst du zu diesem Schluss? Das sind einfach Menschen, die aus welchen Gründen auch immer keine tierischen Produkte zu sich nehmen möchten. Solange dieselben Personen nicht behauptet haben, sich besonders gesund ernähren zu wollen, ist daran nichts geheuchelt. Ich kenne eine Menge Veganer (darunter witzigerweise auch viele Übergewichtige), denen der eigene Körper völlig egal ist. Aber die Tiere nicht!
Was ich im Gegenzug geheuchelt finde, ist die Aussage vieler Fleischesser, sie seien Tierfreunde. Das beschränkt sich dann eben nur auf Hunde und Katzen.
Dass Schweine oder Kühe genauso lustige, interessante und liebenswerte Lebewesen sind, interessiert nicht. Für mich ist jedes Tier genausoviel wert wie ein Mensch. Und alleine der Gedanke an die zermusten Leichenteile würde mich daran hindern, eine Wurst zu essen.
Ich lebe mit einem Nicht-Vegetarier zusammen, der sich knallhart seine Schweinskopfsülze aufs Brot knallt. Solange man tolerant miteinander umgeht funktioniert das.

Also auch keine Gemüsesuppen? Im Winter nichts Warmes?
Aber Tee/Kaffee schon, oder? Punsch/Glühwein? Kekse?
Gemüsesuppe in herkömmlicher Form nicht. Letzthin habe ich mir ein Ingwer-Kürbis-Süppchen gemacht und im Dörrautomat bei 42 Grad erwärmt. Aber das ist natürlich nicht das gleiche wie eine heiß dampfende Suppe. Bin allerdings kein großer Suppenliebhaber.
Kaffee, Punsch und Glühwein mag ich eh nicht. Beim Tee (unaromatisiert!) mache ich eine Ausnahme.
Und Rohkostkekse gibt es. Kann man sich auch selber machen. Überhaupt mache ich mittlerweile fast alles selbst. :-)
Und die Eier der dort herumflatternden Hühner schmecken mir auch.
Das ist schön. Die meisten Leute erzählen mir immer, dass sie praktisch nur Eier von freilebenden Hühnern kaufen und Biofleisch essen. Hmmmm.
Sorry, aber jeder Keks aus dem Supermarkt und jede Milchschnitte beinhaltet Vollei. Das bedeutet, dass es Eier aus Käfighaltung sind, die im Ausland, wo Legebatterien erlaubt sind, aufgeschlagen wurden und deren Inhalt dann in Tetrapacks gefüllt wurde. Es gibt erst seit sehr kurzer Zeit überhaupt Vollei von freilaufenden Hühnern. Der Anteil ist aber verschwindend gering. Macht euch doch mal den Spaß und schaut das nächste mal im Supermarkt, wo überall Vollei drin ist. ;-)
Wie machst du das, wenn du dich unterwegs verpflegen musst? Oder bei jemandem zum Essen eingeladen bist? Dürfte nicht immer ganz einfach sein.
Unterwegs verpflegen ist leicht. Gibt doch genug, was man mitnehmen kann. Chiapudding, Obst, Schokoriegel, kleine Tomätchen, Nüsse, Energiebällchen, feurige Grünkohlchips (gerade frisch gemacht, lecker!)....
Bei Einladungen muss man zur Not halt selbst was mitnehmen oder zuhause was essen und vor Ort dann nur einen Salat. Mit etwas gutem Willen geht alles. Hab übrigens schon öfter bei Einladungen Rohkosttorte mitgebracht. Da waren dann alle baff.
 

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