Unabhängigkeit der Hände

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KlavierOpa

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13. Juni 2024
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Hallo,
Ich weiß es gibt schon viele Beiträge zu diesem Thema.
Habe aber in keinem eine Lösung gefunden.
Mein Problem ist ich kann mit beiden Händen Tonleitern rauf , runter und entgegengesetzt spielen, doch sobald ich etwas anderes spielen möchte will die linke Hand nicht mehr.
Nun stelle ich mir vor das Zusammenspiel ganz einfach zu trainieren mit ganz einfachen Übungen (keine Hanon Übungen oder so) Wer hat da eine Idee, bin zur Zeit etwas ratlos. Es wird ja gesagt das Gehirn merkt sich die Abläufe. Klappt aber noch nicht so.
Hoffe auf ein paar gute Vorschläge.
 
Die einfacheren Stücke von Bach (z.B. die ersten aus dem Notenbüchlein der Anna Magdalena Bach) sind hervorragend geeignet die Unabhängigkeit der beiden Hände zu üben. Dabei wichtig: Erst linke Hand, dann rechte Hand (muss noch nicht perfekt sitzen) und dann bald zusammen gaaaaaaanz langsam anfangen .... Wenn Du Dir auf diese Weise die ersten 2, 3 Stückchen erarbeitet hast, wirst Du einen deutlichen Fortschritt spüren. Ausgehend von Deinem Namen denke ich, dass Du zu den Spätberufenen gehörst (wie ich) ... Es wird also dauern.
 
Auch von Bartok Mikrokosmos Bd. 1 und ggf. Bd. 2 sind geeignetes Übungsmaterial.

Eine Übung für die Unabhängigkeit der Hände (u.a. bei patternbasierter Musik): Eine Hand spielt, die andere Hand verscheucht eine imaginäre Fliege, streicht durch die Haare, schreibt etwas auf usw.
 
Ich würde erstmal mit einer Hand einen beliebigen Rhythmus mit einer Taste anschlagen und dann mit der anderen,wenn Du soweit bist, eine andere Taste anschlagen ohne mit der ersten Hand aus dem Takt zu kommen. Dann könnte man das erweitern , also rechts spielt 1 und 2 und 3 und 4 und links schlägt auf 1 und 3 an und hält bis 2 und 4.
Wenn das gut klappt kannst z.b. mit der rechten etwas leichtes spielen, während die linke immer ein gleichmäßigen Rhythmus anschlägt.
 
Tipp No.1 ist, den Begriff "Unabhängigkeit" zu streichen und vielmehr stets das Gespielte als EINE Sache zu betrachten und auditiv wahrzunehmen, bei dem halt beide Hände jeweils was Verschiedenes beisteuern. (Bei unserem Ohr kommt immer EINE Schallwelle an.)

Insbesondere muss man sich auf die Punkte fokussieren, an denen beide Hände gleichzeitig etwas anschlagen. Dies nimmt man sozusagen immer als Zwei- oder Mehrklang wahr. Der falsche Ansatz hingegen ist, sich in der Wahrnehmung auf eine Hand zu konzentrieren und zu hoffen, dass man genug geübt hat, so dass die andere Hand, die zu dem Zeitpunkt im Schatten der Aufmerksamkeit liegt, irgendwie richtig spielt. Ganz, ganz falsch! Immer das Gesamte wahrnehmen! (Was man nicht wahrnimmt, kann man übrigens auch nicht gestalten.)

Schwierig, das so in aller Kürze zu erklären; sinnvoll ist, einen guten (!, selten!) Klavierlehrer zu nehmen, der das praktisch mit einem übt. Dann merkt man: Alles keine Raketenphysik.
 

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