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Ich habe das "Regentropfenpräludium" schon in diversen Tempi gehört. Für den Anfang ist das Tempo genauso, wie ich es mir vorstelle, leicht, beschwingt und dann etwas nachdenklich - irgendetwas ist im Hintergrund, aber nicht bedrohlich oder akut, eigentlich nicht mal der Rede wert. Aber dann kommt der Mittelteil, der Hintergrund drängt sich immer mehr auf. Hier könnte man langsamer spielen, um der Dramatik willen. Das Tempo bestimmt hier die Art der Dramatik, würde ich sagen. Langsamer und mit viel Rubato wäre mir zu dick aufgetragen. Bei schnellerem Tempo käme es noch mehr auf die Dynamik an, das kann ich zuhause auf meinem Kleinklavier nicht so gut ausarbeiten und der erste Teil wäre mir dann doch zu schnell (könnte man natürlich auch langsamer spielen). Der dritte Teil könnte tatsächlich langsamer sein, vielleicht ein anderes Mal. Der Schluß knüpft ja an den Anfang an, alles wieder im Lot, und dann sozusagen der Abgang, völlig losgelöst vom Rest. Vielleicht hatte Chopin kein Gewitter sondern ein dramatisches Schauspiel im Sinn?