
Clavifilius
- Dabei seit
- 4. Apr. 2010
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Hallo zusammen,
da ich in den letzten 8 Jahren nicht mehr bei Clavio war und das Klavierspielen aufgegeben hatte, stelle ich mich kurz vor:
Ich bin 47 Jahre alt und hatte, jeweils mit Unterbrechungen, etwa 10 Jahre Klavierunterricht.
Davon die meiste Zeit als Kind/Jugendlicher, mit wenig Motivation und Übe-Disziplin. Der Klavierlehrer war auch völlig zufrieden damit, wenn ich einfache Stücke einigermaßen spielen konnte. (Was zumindest mein "Vom-Blatt-Spiel" trainiert hat, denn geübt habe ich höchstens kurz vor dem Klavierunterricht ein wenig.)
In meiner Studentenzeit und dann vor ca. 10 Jahren habe ich aber doch noch zwei Anläufe gemacht, denn obwohl ich als Kind keine Disziplin hatte, habe ich klassische und vor allem barocke Klaviermusik schon immer sehr geliebt.
Mein Stand war zuletzt so etwa auf dem Niveau von Henle 4 - und einige Stücke habe ich gründlich mit der Klavierlehrerin erarbeitet, gerade auch im Hinblick auf musikalische Gestaltung und Klang.
Krankheitsbedingt musste ich vor ungefähr 8 Jahren mit dem Klavierspielen aufhören: Ich hatte einen Hörsturz und anschließend einen Tinnitus, der durch Klavierspiel verstärkt wurde. Einige Zeit danach auch noch einen Unfall mit einer Handverletzung, die das Klavierspielen ganz unmöglich gemacht hat.
Angesichts dieser Erfahrung hab ich mein Klavier verkauft und einige Jahre gar nicht mehr gespielt.
Vor etwa zwei Jahren habe ich meinen Vater darin unterstützt, wieder Gitarre zu erlernen (nach 50 Jahren!). Da hab ich mir dann einfach ein uraltes Keyboard geschnappt und mit ihm gemeinsam Musik gemacht: Schlager aus der Jugend meiner Eltern, 50er/60er Jahre. Ist ja nicht so besonders schwierig, wenn man halbwegs Klavier spielen kann, dann auch autodidaktisch Keyboard zu lernen, mit Styles in der linken und einer einfachen Melodie in der rechten Hand.
Und siehe da, die rechte Hand ist zwar nach wie vor nur begrenzte Zeit belastbar, aber es geht einigermaßen und macht Spaß! Da Keyboards eine ungewichtete Tastatur haben, ist es für mich leichter, darauf zu spielen als auf einer Hammermechanik. Hab mir dann ein besseres Keyboard gekauft, mit dem ich leichte Barockmusik spiele. Ein Keyboard schränkt natürlich das Repertoire ein auf die Klavierliteratur für Clavichord, Cembalo oder Orgel. Einfache Sachen aus Schumanns "Album für die Jugend" oder dergleichen gehen auch noch. Dynamisch gestalten kann man aber kaum mit einem Keyboard.
Aktuell überlege ich, ein neues Klavier zu kaufen. Aufgrund der Tinnitus-Problematik sollte es ein digitales Instrument sein. Ein alter Schimmel aus meiner Kinderzeit steht noch im Haus meiner Eltern. Mit dem spiele ich gelegentlich bei Besuchen, die Tastatur ist aber (trotz Regulation der Mechanik) etwas schwergängig und die vor Jahren verletzte Hand schmerzt nach einiger Zeit.
Bevor ich überhaupt ein neues Instrument mit Hammermechanik kaufe, werde ich mal weiter beobachten, ob sich die Hand an tägliches Üben gewöhnt. So eine halbe Stunde täglich sollte drin sein, bevor es sich lohnt, ein neues Klavier zu kaufen.
Langer Rede, kurzer Sinn:
Um das jetzt konsequent umzusetzen, möchte ich diesen Faden als "Übe-Tagebuch" nutzen.
Was sind meine Ziele und Prioritäten?
1. Freude daran, täglich zu spielen und zu üben.
2. Meine Scheu überwinden, Stücke aufzunehmen und anderen "vorzuspielen".
3. Kontrolle der musikalischen Gestaltung, indem ich die Stücke aufnehme, anhöre, vorspiele, Rückmeldungen bekomme.
4. Mit ganz einfachen Stücken beginnen, die mich nicht überfordern.
5. Parallel dazu: Bachs Inventionen und vergleichbare Stücke nach und nach mit viel Geduld zu üben. (Die Geduld fehlte früher.)
Und wenn ich das ein paar Monate schaffe und zugleich die Hand sich als genügend belastbar erweist, kaufe ich ein "richtiges" Instrument.
Nun denn ... ich bin gespannt.
Vor allem dann auch auf Eure Rückmeldungen, wenn ich hier Stücke einstelle.
Ein wenig "Lampenfieber" hab ich ja deswegen, denn die Rückmeldungen und Diskussionen hier im Forum sind ja manchmal etwas "drastisch", um das vorsichtig zu formulieren.
Konstruktive Kritik ist mir willkommen.
Freundlicher Beifall natürlich auch.
da ich in den letzten 8 Jahren nicht mehr bei Clavio war und das Klavierspielen aufgegeben hatte, stelle ich mich kurz vor:
Ich bin 47 Jahre alt und hatte, jeweils mit Unterbrechungen, etwa 10 Jahre Klavierunterricht.
Davon die meiste Zeit als Kind/Jugendlicher, mit wenig Motivation und Übe-Disziplin. Der Klavierlehrer war auch völlig zufrieden damit, wenn ich einfache Stücke einigermaßen spielen konnte. (Was zumindest mein "Vom-Blatt-Spiel" trainiert hat, denn geübt habe ich höchstens kurz vor dem Klavierunterricht ein wenig.)
In meiner Studentenzeit und dann vor ca. 10 Jahren habe ich aber doch noch zwei Anläufe gemacht, denn obwohl ich als Kind keine Disziplin hatte, habe ich klassische und vor allem barocke Klaviermusik schon immer sehr geliebt.
Mein Stand war zuletzt so etwa auf dem Niveau von Henle 4 - und einige Stücke habe ich gründlich mit der Klavierlehrerin erarbeitet, gerade auch im Hinblick auf musikalische Gestaltung und Klang.
Krankheitsbedingt musste ich vor ungefähr 8 Jahren mit dem Klavierspielen aufhören: Ich hatte einen Hörsturz und anschließend einen Tinnitus, der durch Klavierspiel verstärkt wurde. Einige Zeit danach auch noch einen Unfall mit einer Handverletzung, die das Klavierspielen ganz unmöglich gemacht hat.
Angesichts dieser Erfahrung hab ich mein Klavier verkauft und einige Jahre gar nicht mehr gespielt.
Vor etwa zwei Jahren habe ich meinen Vater darin unterstützt, wieder Gitarre zu erlernen (nach 50 Jahren!). Da hab ich mir dann einfach ein uraltes Keyboard geschnappt und mit ihm gemeinsam Musik gemacht: Schlager aus der Jugend meiner Eltern, 50er/60er Jahre. Ist ja nicht so besonders schwierig, wenn man halbwegs Klavier spielen kann, dann auch autodidaktisch Keyboard zu lernen, mit Styles in der linken und einer einfachen Melodie in der rechten Hand.
Und siehe da, die rechte Hand ist zwar nach wie vor nur begrenzte Zeit belastbar, aber es geht einigermaßen und macht Spaß! Da Keyboards eine ungewichtete Tastatur haben, ist es für mich leichter, darauf zu spielen als auf einer Hammermechanik. Hab mir dann ein besseres Keyboard gekauft, mit dem ich leichte Barockmusik spiele. Ein Keyboard schränkt natürlich das Repertoire ein auf die Klavierliteratur für Clavichord, Cembalo oder Orgel. Einfache Sachen aus Schumanns "Album für die Jugend" oder dergleichen gehen auch noch. Dynamisch gestalten kann man aber kaum mit einem Keyboard.
Aktuell überlege ich, ein neues Klavier zu kaufen. Aufgrund der Tinnitus-Problematik sollte es ein digitales Instrument sein. Ein alter Schimmel aus meiner Kinderzeit steht noch im Haus meiner Eltern. Mit dem spiele ich gelegentlich bei Besuchen, die Tastatur ist aber (trotz Regulation der Mechanik) etwas schwergängig und die vor Jahren verletzte Hand schmerzt nach einiger Zeit.
Bevor ich überhaupt ein neues Instrument mit Hammermechanik kaufe, werde ich mal weiter beobachten, ob sich die Hand an tägliches Üben gewöhnt. So eine halbe Stunde täglich sollte drin sein, bevor es sich lohnt, ein neues Klavier zu kaufen.
Langer Rede, kurzer Sinn:
Um das jetzt konsequent umzusetzen, möchte ich diesen Faden als "Übe-Tagebuch" nutzen.
Was sind meine Ziele und Prioritäten?
1. Freude daran, täglich zu spielen und zu üben.
2. Meine Scheu überwinden, Stücke aufzunehmen und anderen "vorzuspielen".
3. Kontrolle der musikalischen Gestaltung, indem ich die Stücke aufnehme, anhöre, vorspiele, Rückmeldungen bekomme.
4. Mit ganz einfachen Stücken beginnen, die mich nicht überfordern.
5. Parallel dazu: Bachs Inventionen und vergleichbare Stücke nach und nach mit viel Geduld zu üben. (Die Geduld fehlte früher.)
Und wenn ich das ein paar Monate schaffe und zugleich die Hand sich als genügend belastbar erweist, kaufe ich ein "richtiges" Instrument.
Nun denn ... ich bin gespannt.
Vor allem dann auch auf Eure Rückmeldungen, wenn ich hier Stücke einstelle.
Ein wenig "Lampenfieber" hab ich ja deswegen, denn die Rückmeldungen und Diskussionen hier im Forum sind ja manchmal etwas "drastisch", um das vorsichtig zu formulieren.
Konstruktive Kritik ist mir willkommen.
Freundlicher Beifall natürlich auch.