@Clavifilius
Ich habe mir deine Aufnahmen sehr gern angehört. Meinen Respekt für deine musikalische Leistung hast du auf jeden Fall. Mir gefällt es wirklich gut, was/wie du da spielst. Ich freu mich auf mehr. Jeden Tag ein neues Stück?
Vielen Dank für Deine Rückmeldung!
Von meiner Seite hast Du ebenfalls Respekt für Deine Einspielungen. Mir gefällt das auch sehr gut.
Was meine Aufnahmen betrifft, steht da die "pädagogische Absicht" (mich selbst betreffend) im Vordergrund. Und zwar in verschiedener Hinsicht.
Gut, dass Du nachfragst, mir wird das dadurch klarer bewusst:
1) Was die "
kleinen Stücke" betrifft, unterhalb des Schwierigkeitsgrades der Inventionen, so hab ich mich in Kindheit/Jugend damit zufrieden gegeben, sie "irgendwie einigermaßen" zu spielen. Der Klavierlehrer war damals auch damit zufrieden. Jetzt macht es mir Freude, diese "kleinen Stücke" aufzupolieren und besser zu spielen. Und plötzlich wurde mir bewusst: Wenn man sich selbst aufnimmt und anhört und die Aufnahme mit anderen teilen will,
hört man sich selbst ganz anders zu. Es ist sozusagen ein Prozess der Objektivierung. Denn wenn man nur vor sich hinspielt, identifiziert man sich damit und glaubt, man könne das Stück schon spielen, obwohl es in Wirklichkeit holpert und stockt.
Obwohl ich also viele einfache Barockstücke nach wie vor "irgendwie" spielen kann, nehme ich mir jetzt vor, sie flüssiger und besser zu spielen. Egal wie einfach: Es ist immer eine Herausforderung, sogar bei dem einfachsten Menuett (bei dem dann vielleicht die Verzierungen noch nicht richtig sitzen).
Jeden Tag möchte ich aber
nicht etwas hier reinstellen. Das wäre unnötiger Druck und würde die Freude daran beeinträchtigen. An manchen Tagen bin ich auch unterwegs und habe das Keyboard nicht zur Verfügung.
2) An den
Inventionen bin ich als Kind gescheitert. Zu wenig Disziplin. Obwohl ich sie gerne höre und sie mir gefallen. Das mit der mangelnden Disziplin für die Inventionen ist leider bei meinen späteren Anläufen so geblieben. Es ist ja auch verführerisch, auf einem Klavier effektvolle Stücke zu spielen, die nach außen hin "glanzvoller" sind als die Inventionen.
Mit dem Ergebnis, dass man
nie dazu kommt, sie zu spielen.
Im Moment bin ich aber in der besonderen Lage, dass ich auf dem Keyboard überhaupt keine "glanzvolle" Klaviermusik spielen kann. Deshalb nutze ich diese Gelegenheit, bevor ich mir ein neues Instrument kaufe.
Bin gespannt, ob es klappt diesmal.
Der Plan ist, jedes Wochenende die Aufnahme einer Invention hier reinzustellen. Vermutlich benötige ich aber mehrere Wochen, bevor eine Invention halbwegs gut gespielt ist. Das Ganze dokumentiert einfach nur meine Fortschritte beim Üben.
Also ich finde das wesentlich besser.
Ich würde auch mit anderen Klängen experimentieren. Und ausprobieren, wie einzelne Klänge zum jeweiligen Stück passen. Ich kann mir vorstellen, dass gerade die 8. Invention mit Xylophon- oder Marimbaphoneinstellung ganz gut wirken könnte. Ich wollte oben nicht sagen, dass ich solche Klänge unpassend fände. Die Harfe klingt für mich halt großteils nicht wie Harfe.
Auch die Orgel könnte etwas Nachhall vertragen, denke ich.
liebe Grüße
Gernot
Das kann ich alles gut nachvollziehen. Ich werde mit den Klängen experimentieren.
MIDI-Aufnahmen sind auf Yamaha-Keyboards eigentlich ganz einfach zu machen. Ursprünglich war es ja das einzige, was Keyboards überhaupt konnten.
Ich würde es dann auf meinem PC über Pianoteq hören. Der in Windows integrierte Roland-Synthesizer kann MIDI aber auch einfach so abspielen. Auch die anderen haben was davon.
Es geht ja schließlich darum, was du gespielt hast, nicht wie deine Tischhupe klingt.
Ich würde dann selbstverständlich auch mal ein Audio-Render deines Spiels bereitstellen. Du mußt also Pianoteq nicht kaufen.
Du könntest deine MIDI-Aufnahme allerdings auch auf deinem Keyboard nachträglich in Audio wandeln und dann halt beides anbieten.
Vielen Dank für Dein Angebot!
Jetzt habe ich mich über Pianoteq informiert und verstehe endlich auch, wovon Du überhaupt sprichst.
Das ist ja eine tolle Sache, die eigene Aufnahme mit verschiedenen historischen Klängen sozusagen instrumentieren zu können im nachhinein.
Wenn ich mal eine "richtig" gute Aufnahme gemacht habe, lohnt sich das sicherlich. (Im Moment sind das ja alles nur Übungs-Protokolle.)