Aber manchen " Pianisten " der besser Fortisten oder sonstigen Tastenschlägern würde ich mal einen Schlag auf die Zwölf wünschen in der Wucht so wie das jeder Hammerkopf im Fortissimo bekommt und klaglos erdulden muß. Einen einzigen nur, dann wären manche Konzerte auch für das Publikum besser zu haben..... und für die Instrumente auch.
Ach Gottchen, das hört sich für mich an wie der Aufruf, nur noch zwischen mp und mf zu mäandern.
Ein gut gewarteter Konzertflügel ist wie ein Formel-1-Rennwagen, der wird auch nicht geschont, wenn es um Beschleunigung geht oder Höchstgeschwindigkeit auf der Geraden. Und wenn dabei was kaputtgeht, dann isses halt Pech. Saiten reißen, auch Baßsaiten.
Für mich hat ein Pianist, der auf einem guten Flügel einfach mal richtig die Sau rauslassen kann, etwas Beglückendes. Zum Abschluß seines Abends mit allen Ligeti-Etüden hat Aimard hier in Wien L'Escalier du Diable gespielt - und die letzten Noten mit der Handkante geschlagen. Der Flügel hat's mitgemacht, es war dramaturgich sinnvoll - und es war auch tatsächlich noch einmal das letzte Quäntchen an Lautstärke, das über alles vorhergehende hinausging. Oder Horowitz, der es bei seinem 1. Berliner Konzert 1986 tatsächlich geschafft hat, eine Baßsaite so zum schwingen zu bringen, dass die irgendwo gegengescheppert ist, vermutlich am Gussrahmen oder Dämpferdraht. Gekracht hat's. Oder Richter, der in den Liszt-Etüden komplett an die Grenzen des CFIIIS gekommen ist.
Ist mir allemal lieber als die ganzen braven Mozart-Haydn-Schubert-Pianistinnen, die so etwas erst gar nicht können. Und denen würde wohl das Herz stehenbleiben, wenn die mal mitbekommen, dass die genannten Herren zudem noch ein derart absurd schönes Pianissimo hinlegen können, dass der ganze Saal den Atem anhält und man eine Stecknadel fallen hören könnte.