Hmmm ... ich glaub' mein Klavier hat auch schmalere Tasten ... aber ich habs nie nachgemessen.
Ich erinnere mich aber, dass ich bereits an Flügeln saß, an denen ich auch mit Mühe keine kleine Dezime greifen konnte ... an meinem Kasten geht sogar ne große.
Ist auch schon ein etwas älteres Modell (die älteste Restaurationsplakette ist von 1935 meine ich).
Momentan spiele ich meist auf meinem Digipiano ... und die Tastatur ist natürlich genormt. Bei der Rückkehr auf mein altes Stück, fällt mir immer auf, dass ich besonders mit den Zwischenräumen zwischen den schwarzen Tasten Probleme habe ... da ist es einfach etwas enger als auf dem Kawai CN 290.
Natürlich sind schmalere Tasten eine fiese Falle, wenn man drauf angewiesen ist, heute in Tokio und übermorgen in Johannisburg mit nur wnig Vorbereitungszeit auf fremden Flügeln zu spielen.
Für den Hausgebrauch tut es aber dem Spass eher einen Abbruch, ständig an den größeren Händen des Komponisten zu scheitern, und sich dann "irgendwie" behelfen zu müssen.
Gerade be Tonarten mit "vielen schwarzen Tasten" hilft es tatsächlich, zwischendurch mal auf einer Klaviatur mit etwas schmaleren Tasten zu üben ... sitzt man dann wieder an einer "normalen" Tastatur, dann hat man weitaus bessere Chancen, auch die weißen Tasten dazwischen genau zu treffen ... also in Es-Dur eben nur das g zu erwischen ... und nicht noch das as oder fis dazu. Bei schmalen Tasten passiert das öfter ... und es nervt ... also beginnt man automatisch nach Möglichkeiten zu suchen, wie man das vermeiden kann.
Ich habe als eigenes Klavier scheinbar eins mit schmaleren Tasten ... und ich hatte nie Probleme, an einem anderen Klavier zu spielen ... an breitere Tasten gewöhnt man sich schneller, als andersrum. 30 Minuten irgendwas daddeln, und man hat sich umgewöhnt.
Ein Problem wird das erst, wenn man ein Klavier vor dem Konzert nicht mal ne Weile anspielen kann ... und das sollte man schon aus dem Grund machen, dass sie eben nicht alle die selbe Anschlagsdynamik bzw. allgemeine Spielhaptik haben. Setzt man sich da unvorbereitet vor, erlebt man manchmal komische Überraschungen.
Ich liebe mein altes Piano ... vor allem wegen dem Klang. Ein "Wandpiano" bzw. "upright" mit knapp 30cm Resonanzraum hinterm Resonanzboden und einer dadurch unglaublch großen realisierbaren Dynamik-Range.
Damit geht von "totalem Fortississimo Geballer" bis "ppppp" wirklich fast alles. Einfach geil.