Hier wird aus dem simplen Versuch einer cleveren Mutter ihren Töchtern probeweise das Klavier nahe zu bringen eine Sozial- und Samariterstory genacht.
Fakt ist, die Töchter lernen seit 3 Jahren Flöte, es wird nicht gesagt wo und wie. Die Mutter kennt eine Hobbyklavierspielerin und hält sich selbst in der Position, anfragen zu dürfen, ob diese Spielerin mal eben für lau ergründen könnte, ob die Töchter upgraden könnten auf Klavier.
Aus Sicht der Mutter geht es um eine Prognose, ob sich Klavierspielen für ihre Töchter als "Investition" lohnt. Übrigens eine typische Haltung von einem "musikfernen" Haus, hab ich auch schon im sogar (neu-)akademischen Bekanntenkreis gehört.
Die Fadenerstellerin springt jetzt als Samariter auf, die Töchter hätten nur jetzt durch sie die Chance Klavierspielen zu entdecken (mitten in Deutschland) und trifft auf ein Forum, das ernsthaftes Klavierlernen völlig abseits von Kosten Nutzungsrechnung als Bildungschance sieht, für das davon überzeugte Eltern Möglichkeiten zur Verwirklichung immer finden werden.
Und so ist es auch. Vernünftig geplantes niedriges Einkommen setzt Schwerpunkte, dazu gehört Organisation (Klaviere werden ob der vielen Nachlässe an jeder Ecke quasi verschenkt) und Willen. Öffentliche Musikschulen haben immer Geschwistertarife plus Sozialtarife.
Wenn ich als Mutter überzeugt bin, mein Kind soll mit einem anspruchsvolleren Instrument oder als Ergänzung zum Melodieinstrument (für mich unabdingbar) Klavier lernen, würde ich niemals eine Bekannte auffordern mehrere Monate mein Kind zu testen (für lau), sondern Nägel mit Köpfen machen, Klavier besorgen und für Unterricht sorgen (meinetwegen auch die Schwestern zusammen einen Unterricht nehmen lassen). Wenn für mich als Mutter es zur Bildung meiner Kinder gehört, setze ich das durch ,auch gegenüber den Kindern. Schreiben müssen sie ja auch lernen, ob sie wollen oder nicht.
Und in der Ballettschule meiner Tochter hing ein Plakat:
Am meisten profitieren die "Unbegabten" vom Unterricht.
Also mein Rat an Fadenerstellerin, lad die Kinder ein oder zweimal ein zum Kennenlernen des Instrumentes, geb aber der Mutter zu verstehen, dass du keine Ersatzlehrerin noch Testerin für "Investitionen" bist. Damit tust du etwas für die Kinder, lässt dich aber nicht von der Mutter instrumentalisieren.