Steinway Originalteile und Reparaturen

[Wiedereinaussteiger]

Ich hatte vor einigen Monaten eine Auktion in Virginia verfolgt, dort brachte ein schönes Exemplar 7000,- Dollar.

„Schönes Exemplar“… ==> „Dieses Instrument git schöne Töne.“ (co Schloss Grabow, Herr Pfister).

Aber wir sprechen vom gleichen Instrument. Es kamen Zusatzkosten für den Auktionator und Steuern drauf, zusammen min. 8.500, eher 9.000 Euro, plus Transport nach Europa.

Da sind wir - für die Zwecke Europas - schon raus aus der "Vierstelligkeit"..

Sanierungsbedürftig.. .. Ich begreife nicht, wie ein Klavierbaumeister einen Konzertflügel, der saniert werden muss, als „schönes Instrument“ darstellt. Es sei denn, das Posting solle „spin“ erzeugen..

Doch, der steht in diesem Zustand zum Verkauf. Ist gar nicht so teuer.
Nur wo kommt das ganze Konfetti in dem Ding her?

Wie teuer? Schon gefragt?

Klar. Siehe obige Beispiele.

Joo joo - Habe vorhin mal versucht, das Maß des aktuellen Krawattendurchmessers zu finden - wird schwierig, das Gliedermaß von Zwei Metern reicht bald nicht mehr...
;)

Mal abseits vom KBM, der wohl Süddeutscher ist:

Hase und Igel… scheint mir hier gespielt zu werden. Ein Nest schlauer Igel, die da immer mal um die Ecke lugen wollen: “ick bünn ahl doar!“ Mehrere Nicks, Accounts, die sich unter wechselndem Namen immer jeweils bedeckt halten, wenn man ihnen konkrete Fragen stellt. Mir schwant auch, zu wissen, woher all die Igel schreiben.

„Count de Money“ hatte eine Steinway A-Klaviatur bei ebay angeboten..

Man ficht hier wohl gegen mehrere Accounts, alle mit verdecktem Visier. Ich befinde diese Methoden als gar nicht gut. Den KBM - ich wiederhole mich - erstmal ausgenommen.

= = = =

Und nochmal an all diese Klugen und Weisen, Geldzählerfürsten, Count de Money, Pianoservice:

WO, in EUROPA, werden SPIELBEREITE Centennials für WELCHES Geld angeboten?

Gibt es Antworten auf diese sehr konkrete Frage, oder wieder nur Geblubber, Spielchen über Bande, oder Abtauchen, Ausweichen?

Wir können aber auch gern dann mal ganz brav, richtig ehrlich, sehr westfälisch lotrecht werden. Was ich ausgesprochen schätze. Ihre Wahl..

Wir können auch alle gemeinsam beim Eigner des Forums für das Klarnamen-Impressum für die Profis sein. Wenn das kommt, wäre alles OK. Solange das nicht kommt, kann hier weiter Hase und Igel gespielt werden - und immer mal Schlaues von zurückgespiegelt bekommen.

..dabei wollte ich eigentlich im Neuen Jahr klug, weise, sanft, zurückhaltend werden..

..noch aber ist das Alte Jahr. :D

..und nein, hier ist gewiss kein Flügel verkäuflich.

 

[Klavierbaumeister]

Diesen Einwand kapiere ich überhaupt nicht:

Ich begreife nicht, wie ein Klavierbaumeister einen Konzertflügel, der saniert werden muss, als „schönes Instrument“ darstellt.

Vielleicht weil er einen Sinn und Blick für Erhaltenswertes, Unverpfuschtes, Sanierungsbedürftiges und Sanierungswertes hat und alle anfallenden Überholungsarbeiten inkl. Schellack-Handpolitur selbst ausführen könnte?

Etwas Überholungsbedürftiges, z.B. ein Oldtimer, eine herrschaftliche Jugendstilvilla oder ein kunstvoll gestalltetes Instrument können nicht schön sein?

 

[Wiedereinaussteiger]

Vielleicht weil er einen Sinn und Blick für Erhaltenswertes, Unverpfuschtes, Sanierungsbedürftiges und Sanierungswertes hat und alle anfallenden Überholungsarbeiten inkl. Schellack-Handpolitur selbst ausführen könnte?

Etwas Überholungsbedürftiges, z.B. ein Oldtimer, eine herrschaftliche Jugendstilvilla oder ein kunstvoll gestalltetes Instrument können nicht schön sein?

Das ist nachvollziehbar. Gute Erklärung. Akzeptiert. Ich fahre Oldtimer und Youngtimer, wenn ich auch nicht in einer Jugendstilvilla wohne.. ;)

Der Virginia-Flügel brauchte wohl jedoch tiefen Eingriff. Ein Web-Bekannter hatte ihn sich angesehen.

Der in Hampshire wäre wohl besser. Trotz "Lametta".. Was soll der kosten?

 

[klaviermacher]

Diesen Einwand kapiere ich überhaupt nicht

Das kann ich schon erklären: Je nach dem ob man sich PRO oder KONTRA zu dem Produkt äußert wird das entsprechende Wörtchen vertauscht.

Ein "schönes Instrument" kann auch bedeuten: ein fertiges Instrument oder mit ein paar Kleinigkeiten fertig gemacht. Es impliziert: "da ist nichts kaputt"
Ein "nicht restauriertes Instrument" klingt da schon wesentlich teurer. "Da muss alles renoviert werden!" Nichts worauf man gleich spielen kann. "Es ist kaputt!"

Wo stehen denn nun die vielen spielbereiten Centennials? Darauf will doch Wiedereinaussteiger eine Antwort!

LG
Michael

 

[Klavierbaumeister]

Das kann ich schon erklären:

Ah, jetzt bekomme ich erklärt, wann ich ein Instrument schön finde.

Ein "nicht restauriertes Instrument" klingt da schon wesentlich teurer. "Da muss alles renoviert werden!" Nichts worauf man gleich spielen kann. "Es ist kaputt!"

Das ist Schwarzweißmalerei:
nicht restauriert => kaputt

Leider habe ich oft das Gegenteil erlebt:
Kaputtrestauriert.

Da finde ich ein unrestauriertes Instrument mit guter Substanz schöner, das könnte Ihr interpretieren, wie Ihr wollt.

 

[klaviermacher]

Warum gleich so aggressiv? Du wolltest eine Erklärung und ich hatte eine recht Brauchbare und mich sicher nicht sehr verhaut damit...
Klar gibt es sehr oft zu Tode restaurierte Instrumente, da bin ich Deiner Meinung.
Jedoch bin ich nicht der, welcher Wiedereinaussteigers Instrument ungefragt "wert"schätze, indem ich die Nase mal kurz in die Luft strecke.

LG
Michael

 

[Caligulaminix]

Diese Diskussion erinnert mich an eine Begebenheit in meiner Jugend:

Lange ist es her. Wir waren noch Kinder und spielten Fußball, meistens mit irgend einem Ball der nichts besonderes war. Eines Tages kam mein Nachbar mit einem echten Rapid-Lederfußball - der war etwas Besonderes. Es spielte sich damit viel besser als mit den Bällen die wir sonst verwendeten.
Ein paar Tage später kam ein anderer Bub mit der Aussage, sein Vater habe gesagt von diesen Bällen gäbe es sehr viele. Man brauche nur im Mistkübel neben dem Weststadion nachsehen. Da liegen sie massenweise drinnen. Trotz mehrfachem Nachfragen und langem Bemühen war er jedoch nie imstande auch nur einen einzigen Rapid-Ball mitzubringen.

Leider ist das genauso OT wie Eure Diskussion.
Gruß cm

 

[klaviermacher]

Diese Diskussion erinnert mich an eine Begebenheit in meiner Jugend:

Lange ist es her. Wir waren noch Kinder und spielten Fußball, meistens mit irgend einem Ball der nichts besonderes war. Eines Tages kam mein Nachbar mit einem echten Rapid-Lederfußball - der war etwas Besonderes. Es spielte sich damit viel besser als mit den Bällen die wir sonst verwendeten.
Ein paar Tage später kam ein anderer Bub mit der Aussage, sein Vater habe gesagt von diesen Bällen gäbe es sehr viele. Man brauche nur im Mistkübel neben dem Weststadion nachsehen. Da liegen sie massenweise drinnen. Trotz mehrfachem Nachfragen und langem Bemühen war er jedoch nie imstande auch nur einen einzigen Rapid-Ball mitzubringen.

Leider ist das genauso OT wie Eure Diskussion.
Gruß cm

Zumindest bist Du nun als Landsmann von mir identifiziert. Ist ja auch schon was

 

[fisherman]

Ach ja, was ist ein "Geldzählerfürst"?

Dein Nick! Wobei es m.E. Geldzählergraf sein dürfte ...

PS. Ganz offen: Der Nick ist irgendwie nicht so sympathisch... - vielleicht ist das "das Problem"?

 

[fisherman]

Ach, ist doch egal.

"Count" ist übrigens ein gefährliches Wort. Ich hatte beruflich eine Zeitlang mit einem (übrigens ausnehmend netten) Grafen zu tun. Dessen Chef war ein ziemlicher Hallodri/Schweinekopf und hat sich einen "Spaß" daraus gemacht, bei ausländischen Gästen den guten "Count" stets als "Cunt" vorzustellen . Die Übersetzung gehört zu den wenigen Worten, die NICHT über meine Lippen kommen - schlagt also selber nach.

 

[Peter]

Nun habe ich nachgeschaut und stelle fest, "Hallodri/Schweinekopf" ist passend. :)

 

[pianochris66]

Ach, ist doch egal.

"Count" ist übrigens ein gefährliches Wort. Ich hatte beruflich eine Zeitlang mit einem (übrigens ausnehmend netten) Grafen zu tun. Dessen Chef war ein ziemlicher Hallodri/Schweinekopf und hat sich einen "Spaß" daraus gemacht, bei ausländischen Gästen den guten "Count" stets als "Cunt" vorzustellen . Die Übersetzung gehört zu den wenigen Worten, die NICHT über meine Lippen kommen - schlagt also selber nach.

fisherman, ich bin entsetzt, hier tun sich Abgründe auf, auch ohne Nachschlagen!

Mit den englischsprachigen Adelstiteln kann man schon mal durcheinander kommen. Als Eselsbrücken kann man die "verliehenen" Titel von Jazzmusikern nutzen, z.B. Duke Ellington ist der Herzog, Count Basie ist der Graf wie auch Earl Hines

 

[Peter]

fisherman, ich bin entsetzt, hier tun sich Abgründe auf, auch ohne Nachschlagen

Ich bin entsetzt, dass man da ohne Nachschlagen entsetzt sein kann. Wo und warum lernt man so ein Englisch? ;)

 

[Caligulaminix]

Ich bin entsetzt, dass man da ohne Nachschlagen entsetzt sein kann.
...

OT:
Ist das Entsetzen ein Gefühl oder eine Emotion? :p

 

[Peter]

In diesem Fall eine Emotion. Gefühlt habe ich beim Schreiben was ganz anderes. :p

 

[Caligulaminix]

In diesem Fall eine Emotion. Gefühlt habe ich beim Schreiben was ganz anderes. :p

Dann könnte man auch sagen, die Emotion ist die Maske die wir anderen sehen. Die Realität, das Gefühl, verbirgt sich dahinter und sieht ganz anders aus.
Schade, eigentlich.

Vielleicht schafft es irgendjemand, wieder zum Thema zu kommen.
Sind die Aussagen von Steinway vielleicht auch nur Emotionen - und fühlen tun sie etwas ganz anderes?

Gruß cm

 

[fisherman]

Sind die Aussagen von Steinway vielleicht auch nur Emotionen - und fühlen tun sie etwas ganz anderes?

Ich kann versichern, dass die Leute, die die Steinways bauen, dies mit Stolz, Hingabe und Herzblut tun***. Und ich glaube, dass dieses Gefühl - zumindest in HH - ziemlich hoch hinauf reicht. Wie es allerdings im Gesamtkonzern aussieht .... ????

*** was übrigens ganz sicher auch auf andere kleine Manufakturen in D zutrifft!

 

[pianochris66]

Ich kann versichern, dass die Leute, die die Steinways bauen, dies mit Stolz, Hingabe und Herzblut tun***.

Es gibt einen sehr interessanten Film mit dem Titel Note by Note über Steinway NY über den Bau eines Flügels (sicherlich viele der hier Anwesenden werden ihn kennen) der diese Aussage bestätigt.


Note by Note: The Making of Steinway L1037 - YouTube

 

[Peter]

Man muss aber auch sagen, dass der Film durch die damalige Filmtechnik und auch durch die Musik sehr gehetzt wirkt. Das sieht aus wie lauter wuselnde Ameisen. In Wirklichkeit erfordern die Arbeitsgänge ja viel Zeit. Das verbirgt der Film völlig.

 

[fisherman]

Vergesst NY. Geht nach HH oder auch nach BY und redet mit den Leuten. Ich habe noch in keinem Unternehmen so viel Stolz auf sinnstiftende Arbeit, soviel Verantwortungsbewusstsein bei jedem einzelnen gesehen wie in diesen beiden Unternehmen. Im Treppenhaus in HH hängen Urkunden für Betrienszugehörigkeit. Wenn mich nicht alles täuscht, hängen da auch welche für 65 Jahre (!!!) Betriebszugehörigkeit. Das sagt mehr aus als das Blahblah des "Making of..." Films. Diese Art Verbal-Stolz findet Ihr in den USA nämlich in fast jedem Unternehmen. Es ist dort kein Problem, bei Starbucks eine Verkäuferin zu finden, die "stolz" auf Ihre Arbeit ist und diese als bedeutsam für die Gesellschaft empfindet. Diese Art Stolz ist nicht mit der (stillen) Hingabe (!!!) gleichzusetzen, die man beispielsweise in BY/HH (aber auch in Löbau z.B.) findet.