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Steinweg, Steinway, Grotrian, Braunschweig, New York, Nancy, London, Hamburg Teil 1
Die Geschichte und „Geschichten“ zwischen Steinweg, Grotrian, Grotrian-Steinweg und Steinway & Sons ist eine wechselvolle.
Folgender zeitlicher Ablauf, aus dem Kopf:
1- 1830er Jahre - Gründung Fa. Steinweg in Seesen, am Harz
2- 1849 Check der Verhältnisse in den USA / New York durch den zweitältesen Sohn Karl / Charles
3- 1850 Auswanderung der Familie mit allen anderen Kindern ohne den ältesten Sohn Theodor
4- 1853 Gründung von Steinway & Sons in New York, nach und nach Umbenennung der Familienmitglieder auf anglisierte Nach- und Vornamen; Juliane Steinweg, Heinrichs Frau, die Mutter all der Kinder, wurde nie naturalisierte Amerikanerin
5- Hereinnahme des international erfahrenen Klavierbauers Grotrian in das nach Wolfenbüttel, dann Braunschweig umgezogene Unternehmen Theodors
6- 1859 Patentierung der Bassüberkreuzung bei Flügeln, Henry Jr.
7- 1865 Tod zweier Söhne, Henry Jr. in New York, und Charles/Karl, der gerade bei Theo in Braunschweig zu Besuch war.
8- Vater Henry und die Brüder Albert und William fordern von Theo ein, zur Unterstützung der Familie nach New York zu kommen, unter Berufung auf die finanzielle Unterstützung, die das in New York extrem erfolgreich gewordene Familienunternehmen der (bis dato noch) kleinen „Klitsche“ in Braunschweig zukommen gelassen hatte. Widerwillig folgt Theo den familiären Pflichten, vor allem seine Frau kann das Leben in New überhaupt nicht leiden. Im Herbst 1865 hat Theo seine Anteile an die Söhne Grotrian und die Mitarbeiter Helferich und Schulz verkauft und ging mit Frau und einigen guten Mitarbeitern, u.a. dem späteren ersten Leiter des Hamburger Werkes, nach New York. Theo wurde Partner von Steinway & Sons und Technischer Direktor. Der Vertrag mit den Grotrians beinhaltet Patent-Austausche und das Recht, gleichartige Flügel zu bauen, und den guten Namen "Steinweg" fortzuführen - limitiert auf zehn Jahre.
9- 1867 Auf der Weltausstellung in Paris haben die Steinway-Flügel große Erfolge in Europa – man beginnt zu ahnen, dass der Verkauf der Braunschweiger Geschäftsnateile möglicherweise ein dicker Fehler gewesen war. Theo beginnt daher mit den Brüdern Mangeot in Nancy zu kooperieren, eine kleine Edelmanufaktur. Eduard Mangeot besucht New York, um die Fertigung bei Steinway kennenzulernen. Man schließt einen Kooperationsvertrag, Flügel aus angelieferten New Yorker Teilen (Resonanzboden, Spelmehcnaik) in Möbel aus französischer Fertigung einzubauen. Prototyp ist das sehr eroflgreiche Modell „Parlor Grand Style II“, ein ca. 220cm langer Semikonzertflügel nach Konstruktion Henry Sr. & Jr. mit fünf Saitenfeldern. Wer als Privatmann es sich leisten konnte, hatte solch einen Seven Footer daheim im Empfangszimmer ("Parlor", dort, wo man mit Gästen redet) stehen. Mangeots Verkaufsgebiet sollte Frankreich und England sein.
10- 1869 Theo baut die ersten Prototypen des späteren Modells A, einen Flügel mit vollabgedecktem Stimmstock („Vollpanzer-Konzept“)
11- 1871 Vater Henry stirbt. William, das kaufmännische Genie, hat in Queens Land gekauft und am Rikers Strand (gegenüber dem späteren Knast von Dominique Strauss-Kahn.. und neben dem heutigen Flughafen LaGuardia) die Voraussetzungen der heute noch betriebenen Fabrik geschaffen, die der Firma erstmals auch eine eigene Gießerei zu betreiben erlaubte. Der Hauptbetrieb verblieb an der 4th Ave. in Manhattan Ecke 52th St. West.
12- Ca. 1871/72 - Überlegungen in New York ergeben, dass man selber in Europa eine eigene Fertigung bauen will. Hierzu wird zunächst erwogen, eine zweite Steinway Hall in London zu gründen, mit angeschlossener Fertigung. William kündigt den Mangeot-Vertrag. Mangeot baut weiter Flügel aus den angelieferten Teilen (oder aus eigener Nachfertigung), es kommt zum Rechtsstreit.
Ja, ich meinte den Firmennamen (nicht die Modelle). Ich hätte für das später in HH eröffnete Werk im Hinblick auf die Tradition eine GmbH mit dem Namen Steinweg (ggf. mit Zusatz & Söhne) gewählt, statt dort unter dem Namen Steinway & Sons zu produzieren. Ich weiß jetzt nicht, ob es da rechtliche Hindernisse wg. Grotrian Steinweg gegeben hätte/gab, aber wenn nicht, hätte ich nicht den amerikanisierten Namen genommen. Bis vor einigen Jahren dachte ich immer, Steinways kämen (alle) aus USA und wusste nichts über den Hamburger Standort. Das alles mag für einen Kunden gar nicht entscheidend sein, aber mir gefiele es einfach besser.
Muss aber niemanden interessieren.
Die Geschichte und „Geschichten“ zwischen Steinweg, Grotrian, Grotrian-Steinweg und Steinway & Sons ist eine wechselvolle.
Folgender zeitlicher Ablauf, aus dem Kopf:
1- 1830er Jahre - Gründung Fa. Steinweg in Seesen, am Harz
2- 1849 Check der Verhältnisse in den USA / New York durch den zweitältesen Sohn Karl / Charles
3- 1850 Auswanderung der Familie mit allen anderen Kindern ohne den ältesten Sohn Theodor
4- 1853 Gründung von Steinway & Sons in New York, nach und nach Umbenennung der Familienmitglieder auf anglisierte Nach- und Vornamen; Juliane Steinweg, Heinrichs Frau, die Mutter all der Kinder, wurde nie naturalisierte Amerikanerin
5- Hereinnahme des international erfahrenen Klavierbauers Grotrian in das nach Wolfenbüttel, dann Braunschweig umgezogene Unternehmen Theodors
6- 1859 Patentierung der Bassüberkreuzung bei Flügeln, Henry Jr.
7- 1865 Tod zweier Söhne, Henry Jr. in New York, und Charles/Karl, der gerade bei Theo in Braunschweig zu Besuch war.
8- Vater Henry und die Brüder Albert und William fordern von Theo ein, zur Unterstützung der Familie nach New York zu kommen, unter Berufung auf die finanzielle Unterstützung, die das in New York extrem erfolgreich gewordene Familienunternehmen der (bis dato noch) kleinen „Klitsche“ in Braunschweig zukommen gelassen hatte. Widerwillig folgt Theo den familiären Pflichten, vor allem seine Frau kann das Leben in New überhaupt nicht leiden. Im Herbst 1865 hat Theo seine Anteile an die Söhne Grotrian und die Mitarbeiter Helferich und Schulz verkauft und ging mit Frau und einigen guten Mitarbeitern, u.a. dem späteren ersten Leiter des Hamburger Werkes, nach New York. Theo wurde Partner von Steinway & Sons und Technischer Direktor. Der Vertrag mit den Grotrians beinhaltet Patent-Austausche und das Recht, gleichartige Flügel zu bauen, und den guten Namen "Steinweg" fortzuführen - limitiert auf zehn Jahre.
9- 1867 Auf der Weltausstellung in Paris haben die Steinway-Flügel große Erfolge in Europa – man beginnt zu ahnen, dass der Verkauf der Braunschweiger Geschäftsnateile möglicherweise ein dicker Fehler gewesen war. Theo beginnt daher mit den Brüdern Mangeot in Nancy zu kooperieren, eine kleine Edelmanufaktur. Eduard Mangeot besucht New York, um die Fertigung bei Steinway kennenzulernen. Man schließt einen Kooperationsvertrag, Flügel aus angelieferten New Yorker Teilen (Resonanzboden, Spelmehcnaik) in Möbel aus französischer Fertigung einzubauen. Prototyp ist das sehr eroflgreiche Modell „Parlor Grand Style II“, ein ca. 220cm langer Semikonzertflügel nach Konstruktion Henry Sr. & Jr. mit fünf Saitenfeldern. Wer als Privatmann es sich leisten konnte, hatte solch einen Seven Footer daheim im Empfangszimmer ("Parlor", dort, wo man mit Gästen redet) stehen. Mangeots Verkaufsgebiet sollte Frankreich und England sein.
10- 1869 Theo baut die ersten Prototypen des späteren Modells A, einen Flügel mit vollabgedecktem Stimmstock („Vollpanzer-Konzept“)
11- 1871 Vater Henry stirbt. William, das kaufmännische Genie, hat in Queens Land gekauft und am Rikers Strand (gegenüber dem späteren Knast von Dominique Strauss-Kahn.. und neben dem heutigen Flughafen LaGuardia) die Voraussetzungen der heute noch betriebenen Fabrik geschaffen, die der Firma erstmals auch eine eigene Gießerei zu betreiben erlaubte. Der Hauptbetrieb verblieb an der 4th Ave. in Manhattan Ecke 52th St. West.
12- Ca. 1871/72 - Überlegungen in New York ergeben, dass man selber in Europa eine eigene Fertigung bauen will. Hierzu wird zunächst erwogen, eine zweite Steinway Hall in London zu gründen, mit angeschlossener Fertigung. William kündigt den Mangeot-Vertrag. Mangeot baut weiter Flügel aus den angelieferten Teilen (oder aus eigener Nachfertigung), es kommt zum Rechtsstreit.