Diese "Glocke" wurde 1883/84 noch ganz kurz vor Toresschluss bei den allerletzten wenigen D-Vormodellen ("Centennial D") mit 50.000er Seriennummern vor dem "heutigen" D (seit 1884) eingeführt, es gab davon vielleicht nur 5 oder 10 Stück...
Das wurde gemacht, um den Rim, das "gewickelte" Gehäuse aus auf der Spannvorrichtung verklebten Dickten, besser soundtechnisch anzubinden. Schwingungen aus der Diskantpartie besser ins Gehäuse zu leiten, auf dass es mit abstrahlen helfe. Also so eine Art "Zusatzsteg" oder Seitwärts-Steg... ?...
Alle "neueren" D (...) ab 51.000er Seriennummern haben das auch. Wann das bei den kleineren Flügeln eingeführt wurde, müsste ich en detail im Roy Kehl nachlesen.. (Wusste bisher gar nicht, dass die Kurzen auch eine Glocke bekamen...) ;)
Möchte ohnehin mal einen Centennial D mit "gebautem" Gehäuse (bis 1880) vergleichen mit einem mit Rim ohne Glocke, und dann einen mit Glocke, um diese Entwicklung verifizieren zu können.
Bösendorfer behauptet, der Rim bzw. das Gehäuse habe soundtechnisch etwas auszumachen - aber die dicken Bosies, der 225er, der "kleine" Konzerter 275 und 280, und der riesige Imperial 290 werden bis heute ohne Rim gefertigt. Statt dessen "old style", also mit dampfgebogenen S-Planken.
Ich mag nun Steinway nicht per se nachsagen, das Glocken-Ding tue nichts. Aber ich würde, um dann darauf zu schwören, zuvor doch mal einen "mit" und mal einen "ohne" vergleichen wollen, ich glaube da bislang nicht so recht dran...