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gubu
Guest
ich bin ein großer Freund des Zentralabiturs, denn es ist -bei allem, was daran auch zu kritisieren sein mag - ein erster, wenn auch nicht ausreichender, Schritt aus der feudalen Bildungskleinstaaterei. :p
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Aber die Deutschlehrerin meinte, dass der Deutschunterricht in der Oberstufe nun völlig genormt sei, weil aufgrund des Zentralabiturs immer die selben Lektüren durchgenommen werden müssen.
(und seiner Frau, die sich über das Maß an abgeklärtem Sachverstand, mit dem hier über den Gymnasialunterricht diskutiert wird, nicht wenig gewundert hat...)
Ich hätte gerne die Erlaubnis (und die Umgebung) zum Homeschooling.
Ich hätte gerne die Erlaubnis (und die Umgebung) zum Homeschooling.
Ihr seid offensichtlich nicht informiert, wie schrecklich es heutzutage z.B. in der Oberstufe läuft: Abiturthemen sind zentral festgelegt, d.h., für offenen, forschenden Unterricht ist keinerlei Zeit (zumal die Oberstufe nur noch 2 Jahre geht), sondern man paukt nur genau das, was für die Abiarbeiten-Vorbereitung nötig ist, damit jeder eine akzeptable Zensur erhält!
Dazu ein Beispiel aus meiner eigenen Schulzeit:Lehrer: was ist drei mal drei?
angepasster gänzlich verstandesarmer Schüler: neun
genialer unangepasster Revolluzzerschüler: Krokodile
Und? Wo ist das Problem? 3-5 ist nunmal in der Arithmetik der natürlichen Zahlen nicht definiert. Peng, aus.Dazu ein Beispiel aus meiner eigenen Schulzeit:
Lehrer: Was ist 3 minus 5?
Schüler: -2
Lehrer: Falsch, nicht lösbar.
(Negative Zahlen waren halt noch nicht dran...)
Es ist aber erstens ein Unterschied zu sagen: "Berechne x!" (wie in dem Fall, es wurde mit keinem Wort erwähnt, daß wir uns nur innerhalb der natürlichen Zahlen bewegen) und "Berechne x in ℕ!", und zweitens zwischn "Falsch! Peng, aus." und "Ist mit den Zahlen, mit denen wir uns momentan hier beschäftigen, nicht lösbar. Also falsch."Und? Wo ist das Problem? 3-5 ist nunmal in der Arithmetik der natürlichen Zahlen nicht definiert. Peng, aus.
Eine Lösung wäre vielleicht, grundsätzlich Literatur in den Abiturprüfungen zu verwenden, die nicht in den Lehrplänen behandelt werden.Vielleicht kannst du mich ja aufklären, besonders über deine Frau! Im Lehrplan gibt es schon Alternativen, aber wie ist es, wenn gerade die Werke, die im Abitur verlangt werden, nicht gelesen worden sind? Wie gerade bei einer Waldorf-Schule geschehen. Es gibt zwar drei,glaube ich, Themen zur Auswahl, aber die Zahl der Alternativen im Lehrplan sind viel, viel größer.
Ich wollte mit dem Zitat sagen, dass das Zentralabitur einen Einfluss auf den Unterricht hat, der nicht unbedingt positiv ist. Auch von anderen Lehrern (Mathe....) habe ich Ähnliches gehört. Da die Abiturthemen vom Kultusministerium und nicht mehr von den Lehrern selbst gestellt werden, haben die Lehrer offensichtlich einen hohen Druck, alles, was als Thema möglicherweise "dran" kommen könnte, vorher auch durchgenommen zu haben.
Für mich steht es außer Frage, daß, solange das Abitur bundesweit über den Studienzugang entscheidet, auch die Abituranforderungen bundesweit vergleichbar sein sollten. Und das war bislang sicherlich nicht der Fall.
wir Sprach- und Literaturwissenschaftler wären schon froh, wenn unsere Studienanfänger alle in der Lage wären, einen nicht-trivialen deutschen (!) Text zusammenzufassen, und auch sonst über die Kenntnisse, pardon "Kompetenzen", verfügten, die ihnen mit dem Abitur zuerkannt werden. Vielleicht sollte man sich diesem Problem zuwenden, bevor man, nota bene ohne zureichende Einrichtungen dafür, die Kinder "forschen" läßt.
wie gewohnt ist es eine Wohltat, deine Erklärungen zu lesen!!! Völlig richtig, völlige Zustimmung!!!Abschweifung, da ich oben von kühne Dingen wie dem Erfordernis eines forschungsorientierten Unterricht gelesen habe: wir Sprach- und Literaturwissenschaftler wären schon froh, wenn unsere Studienanfänger alle in der Lage wären, einen nicht-trivialen deutschen (!) Text zusammenzufassen, und auch sonst über die Kenntnisse, pardon "Kompetenzen", verfügten, die ihnen mit dem Abitur zuerkannt werden. Vielleicht sollte man sich diesem Problem zuwenden, bevor man, nota bene ohne zureichende Einrichtungen dafür, die Kinder "forschen" läßt.
Aber ist es wirklich möglich, solche Prüfungsaufgaben wie im link einigermaßen zu lösen, ohne solche Grundkompetenzen zu haben?
Beachte das "können". Meine Frau ärgert sich fruchtloserweise darüber, daß in den neusprachlichen Fachschaften ihres Gymnasiums das "können" als "werden nicht bewertet" interpretiert wird. "God nite" schreibt der Schüler und der philanthropisch gestimmte Korrektor macht einen Kringel drunter und sagt sich: "ach, versteht man doch" (nein er sagt: "bitte sehr, der Kommunikationszweck wird doch erreicht"). Tja, angesichts einer solchen Einstellung kann ich aus meiner Erfahrung nur "gute Nacht" sagen. Wenn ich in einer Klausur einen Fehler nur kennzeichne und nicht als solchen bewerte, nehmen das nur die guten Studenten zu Kenntnis, die anderne sagen sich "wen juckts" und machen denselben Fehler im Staatsexamen wieder, dann aber leider ohne guten Korrekturonkel.Bei schriftlichen Arbeiten sind Verstöße gegen die Sprachrichtigkeit sowie Ausdrucksmängel zu kennzeichnen und können angemessen bewertet werden.
In Fulda gibt es diesen Ausdruck schon seit vielen Jahren. Er bezeichnet normalerweise den Freitag, der auf einen freien Donnerstag (Christi Himmelfahrt, etc) folgt und ebenfalls frei ist. Bedeutet es in deiner Beobachtung dasselbe? Denn ganz einleuchtend fände ich deine Äußerung dann nicht.Ich wünsch euch einen wunderschönen "Brückentag" (das ist ein neuer Stern am Firmament der Studentensprache).
In Fulda gibt es diesen Ausdruck schon seit vielen Jahren. Er bezeichnet normalerweise den Freitag, der auf einen freien Donnerstag (Christi Himmelfahrt, etc) folgt und ebenfalls frei ist. Bedeutet es in deiner Beobachtung dasselbe? Denn ganz einleuchtend fände ich deine Äußerung dann nicht.
Ein (mittlerweile leider längst pensionierter) Professor hatte mal den Umstand, daß zum letzten Vorlesungstermin vor der Weihnachtspause die Mehrheit der Studenten der Uni fernblieben (bei einer Erstsemestervorlesung, wohlgemerkt!), dazu genutzt, statt im Stoff fortzufahren, einen sowohl unterhaltsamen als auch fundierten (soweit das in 90 Minuten möglich ist) historischen Abriß vorzutragen. Allerdings, so froh ich bin, dies nicht verpaßt zu haben, wäre es doch problematisch, derlei zum Prinzip erheben zu wollen.Seit ein paar Semester verwenden das Wort nun aber auch die Studies, verbunden mit demselben Anspruch: "... ja findet das Seminar da wiiirklich statt??" Manchmal gebe ich den Gramgebeugten, daß mein Seminar wirklich soo langweilig sei. Dann gucken sie betroffen wie die Rehe und versuchen mich zu trösten: "Nein, es geht doch nicht um Sie, es geht doch um den Brückentag ..." Arbeitnehmerrechte sind ihnen heilig, auch wenn sie keine Arbeitnehmer sind.