Sch... zu Gold? Projekt C.Bechstein - Klavier

Hmm, das neue Stück wird sicher noch dunkler werden beim lackieren?
Ja, das ist das nächste Problem. Wenn vom alten Furnier die alte Oberfläche abgeschliffen ist, muss das neue Furnier eigentlich dieselbe Farbe haben wie das alte. Sonst sieht man es natürlich.

Es hilft nix, man muss das meist hellere neue Furnier etwas beizen. Mach dir ein Probestück. Ich arbeite da gern mit den wasserlöslichen Pulvern, da kann man zb mit Farbton Nussbaum und einer kleinen Zugabe des meist viel zu roten Farbton Mahagoni für Palisander und Mahagoni gute Ergebnisse erzielen.
 
Das mit dem gleichen Farbton, wenns geschliffen ist, ist abhängig von der Art. Palisander ist ein sehr allgemeiner Begriff für Pflanzen aus der Gattung Dalbergia. Zu damaliger Zeit war das Rio Palisander sehr beliebt. Ostindisches Palisander gibs auch noch, das ist nicht so kräftig im Farbton. Und dann noch einige Unterarten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den ostindischen habe ich gewählt, aber auch bei dem gibt es noch mal Unterschiedliche.
@Drahtkommode , genau so hatte ich mir das auch überlegt. Probieren kann ich gut an der Rückwand.

Wegen des Schellacks habe ich naiverweise gedacht, es lässt sich heraus finden, welchen Farbton der alte hat, in dem ich etwas abschabe.
Hmm, das geht von dunkelbraun (wirklich richtig tiefes sattes Kakaubraun an den Seiten des Deckels) über "kupferschiefergrün" bis blond oder so was.

pulver.jpg
 
* Ich weiß auch noch nicht welchen Schellack ich hier nehmen muss. Transparent, blond, rubin? Der alte scheint mir blond zu sein, könnte das stimmen?

Ja. Gebleichten Schellack gibt es noch nicht so lange. Wobei der blonde Schellack in fester Form rot ist und erst in aufgelöster Form blond erscheint. Werden viele Schichten von Schellack aufgetragen, so geht er ins rötliche über.
Es ist nicht das verkehrteste, das Furnier erst nach abschleifen der Oberfläche anzupassen, eine lackierte/polierte Oberfläche erscheint immer dunkler als das eigendliche Furnier darunter, hier kann es dann passieren daß das Furnierstück zu dunkel gewählt wurde - es dann aufzuhellen ist ein wenig schwierieger als es passend dunkler anzubeizen.

@Ivory ,
In reiner Form ist mir der Schallack nur als rubinende Täfelchen bekannt, die Lösungen allerdings kann man freilich bearbeiten und färben. Für die Hochglanzpolitur eignet sich allerdings am besten wachsfreier Schellack (was der feste Naturschellack natürlich nicht ist), diesen gibt es auch fertig zu kaufen. Ich mach mir den allerdings selbst; in die konzentrierte Schellackpolitur (1kg Schellack auf 1 l Ähtanol) menge ich noch etwas Aceton mit hinzu - hier wird das Wachs ausgefällt, und kann durch einen Damenstrumpf abgefiltert werden.

LG
Henry
 
Unerhört!
Aber ich dachte mir schon, dass das irgend welche Ablagerungen, Dreck oder irgend was anderes ist, was da nicht hingehört.
 
Peter, pass auf dass dein Bechstein nicht auch noch schimmelt. Der ist ja ähnlich alt :-D
 
Beim dem is egal, der ist schwarz, da sieht man das nicht.
 
Hallo Henry, bei Kremer sind viele Schellacke in Blätterform bereits wachsfrei. Da kann man sich das Ausfällen sparen.
Eine Frage zum Auspolieren, eigentlich aus einem anderen Thread: Was bringt der Zusatz von Benzoe?

Hallo Peter, wegen der Schellackfarbe kannst Du ja mal Ethanol auf eine Stelle geben, Folie drauf und mit einem weißen Tuch nach dem Anlösen abwischen. So kannst Du dann auch die gesamte alte Oberfläche abnehmen, allerdings dann nicht gleich mit einem weißen Tuch, sondern mit feinem Schleifflies. Aber evtl. hattest Du das sowieso vor. Vom Lackabschleifen rate ich dringend ab. Und wie Henry schreibt, die Farbenpassung danach. Wär was anderes, wenn die alte Oberfläche draufbliebe.
Wenn ich das alles so lese, kriege ich richtig Lust es Dir gleich zu tun.
 
@Ivory , eigentlich hatte ich nicht vor, die gesamte Oberfläche zu entfernen. mein bisheriger Plan war:
Den Schellack so weit anschleifen, dass grobe Riefen, Fleckenbildung usw. weg sind und dann wieder mit ein paar Schichten auffrischen.
 

Hallo Peter, die Oberfläche muss ja auch nicht zwangsweise runter. Probieren es an einer Fläche aus, ob das Abschleifen reicht, oder ob es doch zu fleckig ist, wenn die ersten Schichten drauf sind. Wenn alles runter ist, ist der Arbeitsaufwand natürlich um einiges höher, einlassen, Porenfüllen usw. Das will gut überlegt sein.
 
Wenn alles runter ist, ist der Arbeitsaufwand natürlich um einiges höher, einlassen, Porenfüllen usw. Das will gut überlegt sein.

Problem stellen dann die furnierten Stellen dar, die dann übergangslos der Politur anzugleichen stellt auch nicht so einfach dar. Ich sag mal so, wenn man nicht in Zeitdruck ist, wäre eine komplett neue Politur sicher nicht von Nachteil, gerade wenn man sich der Zusammensetzung der vorherigen Politur nicht bewußt ist (ein Phänomen welches auch mich beständig ereilt) .

LG
Henry
 
Update zur Mensur:

Ich habe Hellerbass kontaktiert und gerade noch mal telefoniert. Sie werden mir die Mensur berechnen und einen kompletten Bezug anfertigen. Dabei werden sie dem Baujahr und Modell entsprechend den optimalen Stahltyp und Marke auswählen, teilweise auch als Hybrid.
Sie kannten übrigens das Modell mit dem Doppelgussrahmen, hatten es schon mal in ihren Händen. Das Klavier hatte allerdings ein unrühmliches Ende; es wurde verschrottet.
 
Wir hatten einen geradsaitigen alten Blüthner in Auftrag, auch da haben wir die Mensur von Heller berechnen und anfertigen lassen - das Instrument ist (trotz geradsaitigen Bezug) ein Traum geworden
smilie_trink_056.gif


LG
Henry
 
Ich hatte überlegt, den vorderen Gussrahmen rauszunehmen, um besser an zwei kleine Reso-Risse zu kommen. Erst mal schaute ich mir den Spieltisch an. Das hätte mir ja auch mal jemand sagen können, dass der in 5 Minuten abgebaut ist (der ging mir die ganze Zeit auf den Keks wegen schlechten Rankommens). Das Ding ist ja nur an den Seitenwänden fixiert und unten geklemmt.

Jetzt wirds verrückt: Der vordere Gussrahmen und die Rasten... das ist alles ein einziges Teil. Der Gussrahmen geht rechts um die Ecke nach hinten und wird zur Raste. Unten ist es ein Boden. Keine Naht, keine Verbindung, alles aus einem Guss.
Ich habe lange überlegt, wie die wohl den Resonanzboden eingebaut haben. Das geht eigentlich nur von oben oder von der linken Seite. Es scheint wirklich so zu sein, dass die das Klavier um den Gussrahmen drumrum gebaut haben.

Jetzt eine Frage zum Reso: er schnarrt wenn ich drauf kloppe.

View: https://youtu.be/p-jZzBK5lYU


Ist das im normalen Bereich?

Steg:
Muss ich mir hier Sorgen machen? Da ist ein oberflächlicher Riss, wobei es so aussieht, als ist das so konstruiert (unten sieht man eine feste Naht):
stimmstock.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Du meinst, der Riss im Steg ist Absicht? Bestimmt nicht, da würde ich mir schon Sorgen machen... bzw. den reparieren. Vielleicht reicht ja sogar, den Riss mit Leim auszupinseln und ’nen Elefanten draufzusetzen?

Der Reso hört sich für mich auch nicht gut an... :-(
 
Der Reso hört sich für mich auch nicht gut an... :-(

Stimmt, hier ist was lose, es würde auch beim spielen Geräusche verursachen. Ich kann nur leider ned sagen was es ist, da ich ned vor Ort bin. Lieber @Peter, vielleicht kannst Du Dich noch ein wenig geduldigen, bis Georg vor Ort ist? I kimm ja erst ne Woche später, und Du woast ja, i bin Rohrstockpadagoge :-D

LG
Henry
 

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