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Also die Achtel im 2. Takt inegal auf drei (Viertel plus Achtel)?
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Wenn das so klar ist, dann müsste dasselbe auch für BWV 738 gelten. Allerdings sind die nicht punktierten Achtel dort ohne jeden Zweifel duolisch gemeint. Es ist also offensichtlich, dass Bach diese Form der Polyrhythmik gekannt und verwendet hat.aber es ist klar, dass die Achtel ternär zu denken sind
Für Bach ist eine solche Polyrhythmik sehr ungewöhnlich, da wird man kaum ähnliche Beispiele finden.
Wenn das so klar ist, dann müsste dasselbe auch für BWV 738 gelten. Allerdings sind die nicht punktierten Achtel dort ohne jeden Zweifel duolisch gemeint. Es ist also offensichtlich, dass Bach diese Form der Polyrhythmik gekannt und verwendet hat.
Mich überzeugt die ternäre Ausführung nicht.
Und auch da sind die Punktierungen als Triole zu spielen.Z. B. in der Allemande von BWV 829. Da sind sowohl normale Sechzehntel (duolisch) als auch punktierte Sechzehntel (triolisch) notiert.
In ganz frühen Sachen gibt es das nicht. Und im Barock behilft man sich mit so erstaunlichen "doppelten" Taktvorzeichnungen. Die moderne Triole kommt dann erst langsam. Diese "schlampige" Notation gibt es bis ins 19. Jh. Ich verweise da nochmal auf den sehr erhellenden Artikel von Ferguson.Interessant wäre es zu wissen, wie es Zeitgenossen oder frühere Komponisten gemacht haben. Wann kam dieses Problem in die Welt, gibt es frühere Beispiele, ab wann wurde sowas zur Selbstverständlichkeit? Ich kann da gar nichts beitragen, weiß es schlicht nicht.
Die Situation in BWV 738 ist anders als in BWV 874.Wenn das so klar ist, dann müsste dasselbe auch für BWV 738 gelten. Allerdings sind die nicht punktierten Achtel dort ohne jeden Zweifel duolisch gemeint. Es ist also offensichtlich, dass Bach diese Form der Polyrhythmik gekannt und verwendet hat.
Mich überzeugt die ternäre Ausführung nicht.
Die Allemande ist rhythmisch nicht weiter undurchschaubar oder einzigartig. Dass Punktierungen je nach Umfeld triolisch aufzufassen sind, ist nichts besonderes und kommt ständig vor. Auch 3 gegen 2 wie am Ende von T. 20, oder etwas verdeckter in T 17 ff. sind nicht selten oder außergewöhnlich..Z. B. in der Allemande von BWV 829. Da sind sowohl normale Sechzehntel (duolisch) als auch punktierte Sechzehntel (triolisch) notiert.
Ja klar. Damals hätte man verständnislos auf dich herabgeschaut, wenn du versucht hättest, "nur genau das zu spielen, was dasteht".... und war es nicht so, dass Bach in seinen "Inventiones" die Schüler dazu inspirieren wollte, erfinderisch zu spielen?
Naja.Ja klar. Damals hätte man verständnislos auf dich herabgeschaut, wenn du versucht hättest, "nur genau das zu spielen, was dasteht".
Das glaube ich eher nicht, denn Bach ist einer der wenigen Komponisten aus der Zeit, die alles ziemlich genau ausnotiert haben. Ich kann jetzt keine Quelle benennen, aber ich meine, dass das so manche Kollegen eher genervt hat.Meine Vermutung ist, dass Bach nichts dagegen gehabt hätte, wenn seine Stücke auf unterschiedliche Weise gespielt worden wären (schließlich war er selbst ein Gigant unter den Improvisatoren ...
die Inventionen sollten neben der Absicht, die Spieltechnik zu lehren, vor allem zeigen, wie man 2 bzw. 3 Stimmen sauber setzt und helfen "am allermeisten aber eine cantable Art im Spielen zu erlangen, und darneben einen starcken Vorschmack von der Composition zu überkommen." (Bachs eigenes Vorwort zu den Inventionen).... und war es nicht so, dass Bach in seinen "Inventiones" die Schüler dazu inspirieren wollte, erfinderisch zu spielen?
Ich lese es so, dass es hier wirklich um Diminutionen geht, also solche bei Bach häufiger vorkommende 32-tel Ketten. Das sagt dann noch nichts über Triller, Mordente usw.Naja.
Der zeitgenössische Musiker und Musikkritiker J. A. Scheibe hat Bach vorgeworfen, dass er zu oft Ornamente genau ausschreibe, also dem Spieler zu wenig der damals üblichen Freiheit lasse:
"Scheibe veröffentlichte 1737 eine Glosse,[2] in der er darlegte, was ihn an Bachs Musik störte: sie sei unnatürlich, gekünstelt und sein Stil verwirrend. Weil er alle Ornamente ausschreibe, anstatt die Verzierung dem Spieler zu überlassen, überdeckten sie die Schönheit der Melodien und Harmonien. " (zitiert aus Wikipedia).
Von einigen Inventionen gibt es in der Tat stark verzierte Fassungen, zum größten Teil aus dem Schülerkreis.
Ob wir daraus aber die Schlussfolgerung ziehen sollten, auch andere Bachstücke entsprechend mit Durchgangsnoten, Verzierungen etc. anzureichern......
gibts es - hier als Beispiel die Sarabande der g-moll Suite in unverzierter und verzierter ("Les agréments") Fassung (ab Seite 46):Für die englischen Suiten gibt es - wenn ich mich recht erinnere - auch einen konkreten Vorschlag zur Auszierung der Sarabanden.
Woraus entnimmst Du, dass aus dem Ausschreiben so vieler Verzierungen folgt, dass Bach wollte, dass man alles genau so und nicht anders spielt?Naja.
Der zeitgenössische Musiker und Musikkritiker J. A. Scheibe hat Bach vorgeworfen, dass er zu oft Ornamente genau ausschreibe, also dem Spieler zu wenig der damals üblichen Freiheit lasse:
"Scheibe veröffentlichte 1737 eine Glosse,[2] in der er darlegte, was ihn an Bachs Musik störte: sie sei unnatürlich, gekünstelt und sein Stil verwirrend. Weil er alle Ornamente ausschreibe, anstatt die Verzierung dem Spieler zu überlassen, überdeckten sie die Schönheit der Melodien und Harmonien. " (zitiert aus Wikipedia).
Von einigen Inventionen gibt es in der Tat stark verzierte Fassungen, zum größten Teil aus dem Schülerkreis.
Ob wir daraus aber die Schlussfolgerung ziehen sollten, auch andere Bachstücke entsprechend mit Durchgangsnoten, Verzierungen etc. anzureichern......
"Alles"? Oder einfach nur "mehr als seine Zeitgenossen"?Das glaube ich eher nicht, denn Bach ist einer der wenigen Komponisten aus der Zeit, die alles ziemlich genau ausnotiert haben.
Wenn man Bach mit seinen Zeitgenossen vergleicht, fällt schon auf, dass er viel mehr ausgeschrieben hat. Daraus würde ich schon folgern, dass er das dann an den Stellen, wo er ausgeschrieben hat, es auch so haben wollte und nicht eine der vielen Möglichkeiten aufzeigen. Wenn man sich auch anschaut, wie lange er z. B. an der Koloratur von BWV 659 gefeilt hat, da würde ich mich nicht trauen irgendetwas hinzuzufügen - vielleicht noch einen Mordent irgendwo, aber das macht es doch nirgends schöner. Oder was hältst Du bei einem Stück wie der 25. Variation aus den Goldbergvariationen für veränderbar?Woraus entnimmst Du, dass aus dem Ausschreiben so vieler Verzierungen folgt, dass Bach wollte, dass man alles genau so und nicht anders spielt?
Kann es nicht bei Bach ganz ähnlich sein? Dass er einfach sagen wollte "also, ich hielte hier beispielsweise folgende Verzierung für passend"? Oder "ich spiele hier gerne so was"?