Qualitätsmerkmale von Musik

Also reicht das erst mal als Arbeitsdefinition: (?)

Musik ist die folgerichtige Abfolge von Klängen.
Daraus ergäbe sich die Frage: Was ist folgerichtig, und da sind wir bei
Wiedererkennung, bzw. Veränderungen und Vermischungen zulässt.
Gewissermaßen muss sie dann einem gemeinschaftlichen Konsens unterliegen.

Aber wieso gesellschaftlicher Konsens?

EDIT Die Drahtkommode macht jetzt ein Mittagsschläfchen :müde:
 
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Args, jetzt habe ich auch schon gewühlt. Was da wieder raus gekommen ist. :-D
Qualität ist begrifflich bei Musik nicht anwendbar. Es geht nur philosophisch. Und da gibt´s das Wort so nicht.

Warum muss ich an das Pantoffeltierchen denken?
 
Ich kann sie nicht definieren, aber ich erkenne sie, wenn ich sie höre. ;-)
 
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Musik als eine Aneinanderreihung von Tönen kann auch instrumentalisiert werden, wir kennen das z.B. aus dem dritten Reich, aber auch aus vielen anderen Bereichen. So unterstreicht Filmmusik in der Regel das Geschehen auf der Leinwand, soll bestimmte Emotionen oder Erwartungshaltungen erzeugen. Andere Stücke wurden speziell für Entspannungsübungen komponiert...

Zu welchem Zweck wurde und wird überhaupt komponiert? Auftragsarbeiten, Broterwerb, künstlerisches Ausdrucksbedürfnis....? Erfüllt die fertige Komposition die ursprünglich in sie gesetzte Aufgabe?

Könnte es nicht auch ein Qualitätsmerkmal sein, inwieweit bestimmte Kompositionen die in sie gestellten Aufgaben erfüllen und zwar ganz unabhängig vom Genre? So könnte auch ganz simpel gestrickte TEY-Musik Qualität aufweisen, wenn sie ihren Zweck, das Erreichen der "Masse" und die damit verbundenen hohen Verkaufszahlen erfüllt.

Ich weiß, das wäre nur ein einziges von vielen möglichen Merkmalen und dazu noch eines, das man nicht in allen Fällen einbeziehen kann, trotzdem werfe ich diesen Aspekt mal in den Raum.
 
Hmmm, vom Naziaufmarsch zur Entspannungsmusik in zwei Sätzen, das muss man auch erst mal schaffen :-D

Aber im ernst: Sonst ist das natürlich ein interessanter Hinweis: Musik kann eine bestimmte Funktion haben und diese mehr oder weniger gut erfüllen. Das könnte ein Hinweis auf Qualität sein.

Klimpi hat nun in erster Linie die wirklich "funktionale Musik" angesprochen: Das war über viele Jahrhunderte der abendländischen Musik in erster Linie die Kirchenmusik, mit der das WORT Gottes vertont wurde (die Frage, wie sehr sich die Musik diesem Wort gegenüber zurückzuhalten hat oder nicht, füllt viele Bände der Theologen...)

Darüber hinaus sind ja auch Tanzmusik, Marsch, Wiegenlied etc. funktionale Musik.
Wenn also jemand zu Techno-Rhythmen stundenlang tanzt, in Trance gerät (vielleicht sogar ohne Dope), hat die Musik ihren Zweck wirklich erfüllt.
Desgleichen, wenn der Mönch sich Gott durch die endlosen Quinten seines Singsangs dem Herrn näher fühlt.

Man könnte das aber noch weiter drehen und sagen, auch ein Streichquartett habe eine bestimmte Funktion, oder?
 
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@Drahtkommode: Zustimmung, aber...
Musik kann eine bestimmte Funktion haben und diese mehr oder weniger gut erfüllen. Das könnte ein Hinweis auf Qualität sein.
Man muss unterscheiden zwischen funktionaler und ästhetischer Qualität. Würden wir das nicht tun, wäre jeder zweite Hammer ein Kunstwerk ;-)

Ich kann sie nicht definieren, aber ich erkenne sie, wenn ich sie höre. ;-)
aber es gibt sie -- hört man ja schließlich

Solange man nicht in der lage ist, zu definieren, muss man sich den Vorwurf der "Geschmacklichkeit" gefallen lassen. Nicht ganz zu Unrecht. Der Versuch einer definition wird aber meist nicht aus Unvermögen, sondern aus Bequemlichkeit (Selbstherrlichkeit) unterlassen. Sich mit Kunst definiert auseinanderzusetzen, ist nicht ungefährlich: Man könnte danach sein ganzes Umfeld, ja, sogar das eigene Leben, unter einem anderen Blickwinkel sehen. Im besten Fall wird das dann nur teuer ... ;-)
 

Man muss unterscheiden zwischen funktionaler und ästhetischer Qualität. Würden wir das nicht tun, wäre jeder zweite Hammer ein Kunstwerk ;-)

Nicht umsonst wird auf den Hit-Sendern ein Hammer nach dem anderen gespielt... :-D

Tja, nun gehen beide, der Besucher des "Musikantenstadls" wie der eines Abends mit Hydnschen Streichquartetten nach Hause - und beide haben sich gut unterhalten. In beiden Fällen hat die Musik ihre Funktion erfüllt. Aber bei der Frage nach ästhetischer Qualität (und um die soll es hier gehen) bringt uns das offenbar nicht weiter.

Ich werfe noch mal obige Definition nach: Musik ist die folgerichtige Abfolge von Klängen.

Hilft das weiter? Was braucht man noch, um zu einer Einordnung zu kommen?
 
Ich werfe noch mal obige Definition nach: Musik ist die folgerichtige Abfolge von Klängen.

Hilft das weiter? Was braucht man noch, um zu einer Einordnung zu kommen?
Mir hilft es nicht weiter. Das scheitert ja schon an der Frage, was denn nun folgerichtig ist und was nicht. Wie soll man das nun wieder definieren?

Genau so gut könnte man sagen: "Musik ist das Erschaffen von Ordnung aus dem Chaos".
Aber das Alles sagt eigentlich nichts aus.
 
Wenn Musik folgerichtig ist, dann die des Mutantenstadls. Kann ich dir jeden Takt sagen, was kommt -- auch ohne das Lied zu kennen.
Das denke ich auch. Hilft also erst mal nicht wirklich, ist aber auch nicht ganz falsch.

Mir hilft es nicht weiter. Das scheitert ja schon an der Frage, was denn nun folgerichtig ist und was nicht. Wie soll man das nun wieder definieren?
Eben. Das ist die Frage, bzw. was wäre ein qualitativ hochwertiges Fortschreiten gegenüber einem nicht so guten? Rastas Antwort enthält ja den Hinweis, dass vielleicht nicht alles so vorhersehbar sein sollte. Das komplette Gegenteil, das Unvorhersehbare (Aleatorik), wurde auch schon angesprochen. Zwischen diesen beiden Extremen scheint sich die Sache zu bewegen.
 
Musik ist die folgerichtige Abfolge von Klängen.
Das wäre die Definition für sauberes Handwerk. Noch sind wir nicht bei "Kunst". Die wird nicht selten genau das Gegenteil von zu erwartenden Klängen aufzeigen. Aber "folgerichtig" im Sinne eines Gestaltungswillen ist schon mal gut!

Dann fang mal an, oder bist du selbstherrlich?
Ich habs hier im Forum schon etliche Male versucht, v.a. an Beispielen der Malerei und des Designs, da ich hier ein wenig mehr weiß als bei Musik. Ich steuere gerne meinen Senf bei, bin aber skeptisch, ob wir weiter kommen als unzählige Wissenschaftler, Philosophen etc., die hierfür verschiedenste Ansätze gefunden haben.
 

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