Hallo miteinander,
ich finde es ebenfalls äußerst interessant, wie unterschiedlich ihr alle das Thema "Übepausen" seht und handhabt.
Meiner Meinung nach sollte man sich in Anbetracht der großen Unterschiede in den Antworten aber auch mal fragen, ob die Situation des "Klavierspielen Übens" so hundertprozentig eine reine Lernsituation ist, auf die sich lerntheoretische Erkenntnisse wie z.B. das in diesem angeführte "20 Minuten lernen, dann Pause" beziehen.
Eines neues Stück zu erlernen, bedeutet natürlich, eine Art "neuen Lernstoff" zu bewältigen. Allerdings ist hier doch (in Abhängigkeit vom jeweiligen spielerischen Niveau) meist nicht mehr alles ganz neu.Häufig kann man doch schon den ein oder anderen Takt vom Blatt spielen, hat eine Klangvorstellung vom Stück (weil man es schon mal, oder auch öfter, gehört hat) oder kann sich die Komposition harmonisch oder musiktheoretisch halbwegs klarmachen. Um diese grobe Struktur herum rankt sich dann die wirkliche Übe- und auch Lernarbeit.
Das Üben läuft dann letztendlich darauf hinaus, dass man im Wechsel wirklich Neues und Schwieriges gezielt angeht und dann auch dieses wieder im Zusammenhang mit Passagen, die leichter fallen spielt. Zwischendrin macht man sich vielleicht Fingersätze und- wechsel klar, übt das Stück an unterschiedlichen Stellen oder auch nur mal die Stellen, die schon klappen etc.
M.E. ergeben sich so durch einen abwechslungsreichen und vielseitigen Übungsablauf schon automatisch "Erholungsphasen", die die Spanne, in der konzentriert und effektiv geübt werden kann verlängern (können). Diese "Erholungsphasen" stellen für mich auch schon eine Art Pause dar.
Vielleicht sollte man in diesem Faden daher auch mal fragen: Was ist eine Übepause?
Muß ich dazu aufstehen, einen Kaffee trinken, frische Luft schnappen, Dehnübungen machen etc. oder sollte man eher längere Übeeinheiten mit den beschriebenen "Erholungsphasen" anstreben und mehrminütige Pausen dann wirklich erst nach einer solchen längeren Übeeinheit einschieben?
Sicher kann es jeder halten wie er will. Aber interessant wäre es doch mal zu erfahren, was insbesondere erfahrene Klavierspieler für die effektivste Methode halten.
Liebe Grüße
Debbie digitalis