Oberdämpfer Vor(ur)teile

Alles klar, wird notiert. Dann ist ja alles gut😁
Edit: bezogen auf Kalivodas Nachricht
 
Einige Stimmwirbel sind locker, weswegen sie den Ton nicht halten, allerdings wurde bereits der Großteil der betroffenen Wirbel ausgetauscht. Das ist kein größeres Problem, da es sich nur um ein paar vereinzelte handelt.

Doch, es ist ein Problem. Ein Großteil wurde ausgetauscht, aber es gibt immer noch lockere. Wenn diese auch ausgetauscht werden, kommen irgendwann wieder neue lockere dazu. Ich fürchte, auf Dauer hilft da nur ein neuer Stimmstock. Wirtschaftlich lohnt sich das natürlich nicht, aber wenn es ein Familienerbstück ist, dann kann das gerechtfertigt sein. Aus nostalgischen Gründen. Wenn du einen Klavierstimmer findest, der dir die wenigen lockeren Wirbel auch noch austauscht und du damit leben kannst, dass das wahrscheinlich nur einige Jahre hält, dann ist das auch in Ordnung.

Das mechanische Problem das du beschreibst dürften steife Achsen sein. Vielleicht hilft Protek CLP. Wenn nicht, dann Achsen tauschen.
 
Bitte halte Dich künftig mit unbegründeten Trollvorwürfen zurück. Wenn Dir in dieser Richtung etwas verdächtig erscheint, melde es und gut ist. Wir werden das dann beobachten.
Des weiteren stimmen sich die Moderatoren über ein weiteres Vorgehen ab - und falls dies notwendig ist, kümmern wir uns um etwaige Konsequenzen. Nicht mehr und nicht weniger.

Ein wenige Jahre zurückliegendes Ereignis lässt erkennen, dass man unerwartet schnell in die Lage geraten kann, auch ohne Ausbildung in den Bereichen Klavierbau und Wartung von Tasteninstrumenten handwerklich tätig werden zu müssen: Ein von mir geleiteter Männerchor richtet in der Aula eines kirchlichen Gymnasiums ein Chorkonzert aus. Neben zwei Gesangssolisten vom größten Opernhaus in der Region wirkt ein weiterer von mir geleiteter Männerchor und ein am Ort befindlicher Bruderverein mit eigenem Chorleiter mit. Der Kollege ist in einer anderen Großstadt als katholischer Bezirkskantor und Orgelsachverständiger tätig und auch auf dem Klavier versiert, so dass wir uns beim Dirigieren und Begleiten am Flügel unkompliziert abwechseln können. Da die recht große Chorgemeinschaft in dieser Konstellation regelmäßig musiziert, sollte eine Generalprobe am regulären Probeabend der Gastgeber freitags genügen - plus Ansingen vor dem Konzert am Samstag, dachten wir. Ich komme von der Probe eines anderen Chores und der Kollege hat - wie besprochen - bereits mit ein paar unbegleiteten Sachen begonnen. Nach meinem Eintreffen setze ich mich an den Flügel und der andere Chorleiter setzt sein Dirigat fort. Ich beginne zu spielen und allgemeines Entsetzen bricht aus: das Instrument ist nicht einfach nur stark verstimmt, sondern es sind auch mehrere Töne klanglich völlig deformiert und entstellt, als ob man sie für ein Cage-Stück präpariert hätte. Beim Blick in das Innere des Flügels zeigen sich starke Vandalismusschäden, jemand hatte die Saiten mit einer Zange oder diversen anderen Werkzeugen gewaltsam malträtiert. Was also tun? Das Konzert an einem eilends herbei zu schaffenden Stage Piano spielen? Der Kirchenmusiker signalisiert, an entsprechendes Werkzeug kommen zu können und das Instrument am Konzerttag selbst stimmen zu wollen. Es gelang ihm tatsächlich, den Flügel wieder in einen klanglich akzeptablen Zustand zu bringen, während ich tagsüber andernorts noch einen Auftritt hatte. Nachdem ich vorsichtig selbst noch einmal Hand anlegte, hielt der Flügel während des Konzerts einigermaßen konstant die Stimmung. Was die Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Sachbeschädigung durch die von uns verständigte Schulleitung ergeben hat, entzieht sich leider meiner Kenntnis.

LG von Rheinkultur
 
Doch, es ist ein Problem. Ein Großteil wurde ausgetauscht, aber es gibt immer noch lockere. Wenn diese auch ausgetauscht werden, kommen irgendwann wieder neue lockere dazu. Ich fürchte, auf Dauer hilft da nur ein neuer Stimmstock. Wirtschaftlich lohnt sich das natürlich nicht, aber wenn es ein Familienerbstück ist, dann kann das gerechtfertigt sein. Aus nostalgischen Gründen. Wenn du einen Klavierstimmer findest, der dir die wenigen lockeren Wirbel auch noch austauscht und du damit leben kannst, dass das wahrscheinlich nur einige Jahre hält, dann ist das auch in Ordnung.

Das mechanische Problem das du beschreibst dürften steife Achsen sein. Vielleicht hilft Protek CLP. Wenn nicht, dann Achsen tauschen.
Bis jetzt dachte ich immer, dass es nur ein paar wenige sind und es sich erledigt hat, wenn man diese austauscht. Ich hoffe, dass es für eine Weile so hält. Viele Stimmwirbel konnte der Klavierstimmer ein Stück weiter in den Stimmstock schlagen, sodass diese wieder halten. Der Austausch des Stimmstocks wird dann vermutlich ein Zukunftsprojekt werden. Das mit den Achsen klingt soweit logisch, da werde ich den Klavierstimmer mal fragen, was er dazu meint. Danke für den Vorschlag, vor allem das mit Protek CLP. Kann das ganze auch noch etwas mit den Filzen unterhalb der Taste zu tun haben? Wobei diese ja eigentlich nie direkt hängen bleiben...
 
Kann das ganze auch noch etwas mit den Filzen unterhalb der Taste zu tun haben? Wobei diese ja eigentlich nie direkt hängen bleiben...

Im Prinzip ja. So wie du es schilderst, glaube ich das allerdings nicht.

Wirbel tiefer schlagen ist die Vorstufe von dickere Wirbel einschlagen. Beides hält nur bedingt und kann sogar daneben gehen: ein Riss, der für die lockeren Wirbel verantwortlich ist, wird dadurch möglicherweise aufgekeilt. Dadurch sind dann auch die benachbarten Wirbel betroffen, die vorher noch gut waren.
 

Viele Stimmwirbel konnte der Klavierstimmer ein Stück weiter in den Stimmstock schlagen, sodass diese wieder halten.
Ist keine Endlösung, es hält zwar erst einmal aber nicht auf Dauer.

Bei losen Wirbeln ist ein neuer Stimmstock nicht zwingend erforderlich und lohnt bei einem OD auch nicht.

In der Regel langt es die Wirbel auszutauschen, habe ich bei alten Klavieren schon öfter mal vor Ort getätigt - ist halt ein Tag Arbeit und macht ziemlichen Krach.

So ganz billig ist das natürlich nicht, aber auf jeden Fall wesentlich preiswerter als ein neuer Stimmstock.

PS: aber trotzalledem kann ich mich aufgrund Deines Eingangsbeitrag nicht erwehren zu meinen, Dich in der Vergangenheit schon des öfteren gelesen zu haben.
 
In der Regel langt es die Wirbel auszutauschen,

Davon bin ich mittlerweile kein Freund mehr. Ich habe schon so viele Klaviere gesehen, die komplett neue Nägel bekommen hatten, die aber schon wieder total locker sind. Darunter auch Instrumente, die komplett generalüberholt worden sind (nicht nur die Wirbel). Das hält oft nur einige Jahre. Mit viel Glück auch lange, aber das weiß man vorher nicht.
 
Davon bin ich mittlerweile kein Freund mehr. Ich habe schon so viele Klaviere gesehen, die komplett neue Nägel bekommen hatten, die aber schon wieder total locker sind. Darunter auch Instrumente, die komplett generalüberholt worden sind (nicht nur die Wirbel). Das hält oft nur einige Jahre. Mit viel Glück auch lange, aber das weiß man vorher nicht.
Ja, das kommt leider vor, insbesondere wenn die Instrumente viel zu trocken und warm stehen.

Jedoch ist ein neuer Stimmstock bei einem No Name Oberdämpfer völlig unwirtschaftlich.
 
Ich kannte einen Fall in der Familie, bei dem lockere Wirbel eines alten Klaviers mit "Loctite" oder einem ähnlichen Mittel fester gemacht wurden um die Stimmhaltung zu erreichen. Der das gemacht hat war Ingenieur, kein Klavierfachmann.
 
Ich kannte einen Fall in der Familie, bei dem lockere Wirbel eines alten Klaviers mit "Loctite" oder einem ähnlichen Mittel fester gemacht wurden um die Stimmhaltung zu erreichen. Der das gemacht hat war Ingenieur, kein Klavierfachmann.
Derartige Pfuschereien sind auch nur Zeitbegrenzt und verschlimmern auf Dauer den Schaden.
 

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