Für mich sind Noten Arbeitsmaterialien und keine Heiligtümer. Ich übe und spiele direkt aus den gebundenen Ausgaben und schreibe da auch 'rein. Sofern sie vernünftig gebunden sind (ok, meine 30 Jahre alte DDR-Peters-Ausgabe vom WTK fällt schon auseinander, nachdem ich nun das erste mal was draus gespielt habe), sind sie mir das bequemste Mittel gegen das Chaos. Vorn steht nämlich drauf, was drin ist. In der Regel sind zusammengehörige Werke in einem Band vereinigt. Und meine Fingersätze und sonstige Anmerkungen sind ja auch wertvolles Gedankengut, die in der gebundenen Ausgabe am ehesten überdauern.
Zettel haben die Tendenz, irgendwann verloren zu gehen, sei es im Müll oder unter anderen Zetteln, das macht am Ende keinen Unterschied. Jedenfalls in meinen wenigen, zum Probieren ausgedruckten IMSLP-Scans sehe ich schon jetzt nicht mehr durch ...
Bloß der Weg zum Klavierlehrer ist anstrengend. Heute z. B. sprechen wir mein Ferienprogramm durch, und ich hab meine halbe Bibliothek dabei - ächz.
Ich überlege übrigens gerade, mir einen Klavierhocker mit Notenfach anzuschaffen, da könnte ich eine Auswahl von Noten drin parken - nämlich die, die ich gerade spiele oder "warm" halten möchte. Die noch bessere Alternative ist natürlich ein Flügel, da kann man das, was in den Hocker käme, einfach alles auf dem Notenpult stehen haben ...