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@rolf... es gibt durchaus so etwas wie "Inselbegabungen":
http://www.youtube.com/watch?v=AFg_AP4bQpQ
Nach einmaligem Hören kann kann er alles auswendig nachspielen...
DAS ist natürlich die Extremform. Aber warum sollte es nicht auch weniger stark ausgeprägte Formen solcher Begabungen geben? Eine Violinistin erzählte mir erst vor kurzem, dass sie ganze Orchesterstimmen als Kind auswendig spielte, immer umblätterte, wenn die anderen umblätterten und sie meinte, dass das alle so machen würden Sie kam ncht auf die Idee, dass in den Noten irgend etwas drin stehen könnte, was ihr beim Spielen nützlich sein könnte. Erst als sie Musik studieren wollte (sie hatte vorher einige Wettbewerbe gewonnen) fiel in der Aufnahmeprüfung das Notenlesdefizit auf und sie hielt sich dann für zu blöde. Auf die Idee, dass sie da eine Schwäche hat, die gewisse Ursachen haben könnte und mit ihrer Person und ihrer musikalischen Begabung NICHTS zu tun hat, kam sie nicht. Sie fühlte sich einfach nur minderwertig.
Ich kenne sogar einen Notenlegastheniker, der einige Jahre Dekan an einer Musikhochschule war. Er konnte seine Unfähigkeit immer sehr gut verstecken. Ich habe es aber seinerzeit entdeckt weil ich ihm immer seine Stimme vorspielen musste (als Studentin) weil er angeblich die anderen Stimmen des Trios, des Quartettes usw auch lernen wollte (wozu er MICH) brauchte. Zunächst habe ich das als blöde Anmache empfunden. Dann habe ich es getestet: ich habe ihm gesagt, dass ich die ganze Zeit an einer Stelle einen falschen Ton gelesen hätte (war aber richtig) und dass die Stelle soundso ging. Er daraufhin in die Noten geblickt, eine sehr wichtige Miene aufgesetzt, intensivst geschaut und abgewägt und dann: oh, tatsächlich! Und er spielte es ab dann "falsch". Nach einiger Zeit habe ich ihn dann wieder auf diese Stelle aufmerksam gemacht und diese "korrigiert", da meinte er nur lapidar, jaja da gäbe es eine andere Ausgabe mit einer etwas anderen Version an dieser Stelle, die Fachwelt würde sich darüber streiten. Und ich ganz frech: oder da kann jemand keine Noten lesen? *Augen klimper klimper* er seutzte nur und meinte: Aber DAS dürfte niemand erfahren, das würden die wenigsten wissen! Kann man sich vorstellen, dass so ein Mensch das Kammermusikorchester einer Musikhochschule über Jahre geleitet hat? Aber hören konnte er extrem gut!
Also, man kommt gut durch als Musiker/in ohne Noten lesen zu können. Nicht immer ist es natürlich eine echte Notenlegasthenie, klar. Aber das Thema an sich rund um das Nicht-Noten-Lesen ist gleichwohl sehr spannend!
Was für Erfahrungen haben eigentlich Leute, die die Suzuke Mentode verwenden bzw darüber ein Instrument erlernt haben? Nach 30 Jahren Suzuki-Methode sollten dich jetzt mal erste wissenschaftliche Erkenntnisse darüber heraus zu finden sein!
http://www.youtube.com/watch?v=AFg_AP4bQpQ
Nach einmaligem Hören kann kann er alles auswendig nachspielen...
DAS ist natürlich die Extremform. Aber warum sollte es nicht auch weniger stark ausgeprägte Formen solcher Begabungen geben? Eine Violinistin erzählte mir erst vor kurzem, dass sie ganze Orchesterstimmen als Kind auswendig spielte, immer umblätterte, wenn die anderen umblätterten und sie meinte, dass das alle so machen würden Sie kam ncht auf die Idee, dass in den Noten irgend etwas drin stehen könnte, was ihr beim Spielen nützlich sein könnte. Erst als sie Musik studieren wollte (sie hatte vorher einige Wettbewerbe gewonnen) fiel in der Aufnahmeprüfung das Notenlesdefizit auf und sie hielt sich dann für zu blöde. Auf die Idee, dass sie da eine Schwäche hat, die gewisse Ursachen haben könnte und mit ihrer Person und ihrer musikalischen Begabung NICHTS zu tun hat, kam sie nicht. Sie fühlte sich einfach nur minderwertig.
Ich kenne sogar einen Notenlegastheniker, der einige Jahre Dekan an einer Musikhochschule war. Er konnte seine Unfähigkeit immer sehr gut verstecken. Ich habe es aber seinerzeit entdeckt weil ich ihm immer seine Stimme vorspielen musste (als Studentin) weil er angeblich die anderen Stimmen des Trios, des Quartettes usw auch lernen wollte (wozu er MICH) brauchte. Zunächst habe ich das als blöde Anmache empfunden. Dann habe ich es getestet: ich habe ihm gesagt, dass ich die ganze Zeit an einer Stelle einen falschen Ton gelesen hätte (war aber richtig) und dass die Stelle soundso ging. Er daraufhin in die Noten geblickt, eine sehr wichtige Miene aufgesetzt, intensivst geschaut und abgewägt und dann: oh, tatsächlich! Und er spielte es ab dann "falsch". Nach einiger Zeit habe ich ihn dann wieder auf diese Stelle aufmerksam gemacht und diese "korrigiert", da meinte er nur lapidar, jaja da gäbe es eine andere Ausgabe mit einer etwas anderen Version an dieser Stelle, die Fachwelt würde sich darüber streiten. Und ich ganz frech: oder da kann jemand keine Noten lesen? *Augen klimper klimper* er seutzte nur und meinte: Aber DAS dürfte niemand erfahren, das würden die wenigsten wissen! Kann man sich vorstellen, dass so ein Mensch das Kammermusikorchester einer Musikhochschule über Jahre geleitet hat? Aber hören konnte er extrem gut!
Also, man kommt gut durch als Musiker/in ohne Noten lesen zu können. Nicht immer ist es natürlich eine echte Notenlegasthenie, klar. Aber das Thema an sich rund um das Nicht-Noten-Lesen ist gleichwohl sehr spannend!
Was für Erfahrungen haben eigentlich Leute, die die Suzuke Mentode verwenden bzw darüber ein Instrument erlernt haben? Nach 30 Jahren Suzuki-Methode sollten dich jetzt mal erste wissenschaftliche Erkenntnisse darüber heraus zu finden sein!
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