Niedrige Honorare an Musikschulen

Ich glaubs Dir unbesehen. Ich hatte die Großhändler (diese Schmarotzer) nicht im Visier. Weiß auch aus erster Quelle, dass der Bikini in der Herstellung teilweise unter ein EURO kostet und der "nur durchreichende" Großhändler die maximale Abschöpfung hat. Ich versteh die Existnzberechtigung dieser Spezies bis heute nicht so recht ;-)
 
Die Konzerne müssen heute nicht deswegen so hohe Gewinne machen, weil das eigentlich für das Fortbestehen des Unternehmens notwendig wäre.

Sondern deswegen, weil in der heutigen durch das Finanz-Unwesen pervertierten Wirtschaft der Shareholder Value das Entscheidende ist, um am "Markt" zu bestehen, und nicht, die für die Menschen besten Produkte herzustellen!

Unternehmenspolitik wird für die Finanzfuzzis gemacht, nicht für die Kunden (und Mitarbeiter).

LG,
Hasenbein
 
Die Konzerne müssen heute nicht deswegen so hohe Gewinne machen, weil das eigentlich für das Fortbestehen des Unternehmens notwendig wäre.

Sondern deswegen, weil in der heutigen durch das Finanz-Unwesen pervertierten Wirtschaft der Shareholder Value das Entscheidende ist, um am "Markt" zu bestehen, und nicht, die für die Menschen besten Produkte herzustellen!

Unternehmenspolitik wird für die Finanzfuzzis gemacht, nicht für die Kunden (und Mitarbeiter).

LG,
Hasenbein

Und du meinst, hasenbein, du als Musiker/Klavierlehrer bist in der Lage, das einzuschätzen ?

Du schreibst es doch selbst: Um am Markt bestehen zu können, ist das Unternehmen gezwungen, sich an die für seinen jeweiligen Markt bestehenden Spielregeln zu halten . Bei Strafe des Untergangs.

Ob die Regeln "falsch" oder "richtig" sind, führt (wieder) zu Systemfragen. So lange das Weltwirtschaftssystem ist, wie es ist, wird sich an den Regeln wenig bis nix ändern. Und die Weltrevolution, hasenbein, das hatten wir schon, scheint mir auch nicht morgen oder übermorgen ins Haus zu stehen.

Schließlich liegst du auch falsch, wenn du Wirtschaft auf Konzerne reduzierst. Der weitaus größere Teil der (deutschen) Wirtschaft besteht aus kleinen und mittleren Unternehmen, die schon längst tot wären, wenn sie am Kundenbedarf vorbei agieren würden.
 
wir diskuitieren hier von der Wirtschaft der grossen Bosse, Aktionäre, Geldabzoger und alles Schlimme was zum Kapitalismus dazugehört :D
ich möchte wiedermal darauf hinweisen, dass die ach so geliebte Musikbranche sich nicht anders verhält. Ein weltweit grosses enges verflochtenes Netz, wer dort nicht reinkommt bleibt unten und wer drinne ist muss mitmachen oder fliegt schnell wieder raus, da gibt es kein zurückkommen mehr. Ich erinnere u.a. an Herbert von Karajan er war der Kapitalist in Person, baute sich ein Imperium auf. Wir haben hier schon öfters von den jungen grossen Musikstars diskutiert, die heute schon x fache Millionäre sind, von wem zogen die den das Geld ab ???? haben die nicht recht?
Wer war die bestbezahlte Pianistin dieser Welt, man wird staunen, dies war Clara Schumann sie erhielt Gagen bis 40000 euro, da mag man einen Herzinfarkt bekommen, wenn man dies auf die heutige Zeit berechnen würde.
Solange es die Menschheit gibt wird es die Macht ums Geld geben.
Die cleveren Schweizer u.a. freuen sich doch auf so Diskussionen wie sie zurzeit in Deutschland geführt werden. Immer mehr Deutsche mit Kohle hauen ab werden mit offenen Armen in der Schweiz aufgenommen und bekommen sehr schnell einen Schweizerpass, dies kann man den Schweizer eben nicht verbieten .
Ich denke es muss in Deutschland endlich ein Umdenken stattfinden, warum ist man nicht so klug und schaut den Schweizer mal einiges ab und übernimmt es ???? ist dies die deutsche Überheblichkeit ??? Die reichen Deutschen eine grosse Anzahl in der Schweiz würden zu gerne nach Deutschland zurückkehren, da sie sich in der engen Schweiz nicht wohl fühlen, in Deutschland könnte es allen sehr gut gehen, hollt endlich eure Leute mit geschickter Steuerpolitik zurück. Die dauernden Diskussionen linker junger Politiker sind doch lächerlich, auch wenn berechtigt, diese wollen sich doch auch nur in den Mittelpunkt setzen , Karriere zu machen um Geld zu verdienen und abgesichert zu sein. Wenn ich nur schon höre was so ein Wulff für eine Rente lebenslang bekommt, verschlägt es mir die Sprache.



Wer Wohlstand besitzt ist von Gott geliebt ( in vielen Religionen heute noch ein Vorsatz)


Der Calvinismus hat den Gedanken geprägt, dass die Erfolgreichen von Gott geliebt werden; dass sie sich einen Platz im Paradies verdient haben. Darüber streiten sich die Geister seit Jahrhunderten und fragen sich, ob solch eine Betrachtung im Einklang mit dem Evangelium sein kann. Würde das nicht bedeuten, dass all diejenigen, die materiell versagt haben, für alle Ewigkeit davon ausgeschlossen bleiben?
Wer dieses Schicksal nicht erleiden will, ist zum Erfolg verdammt. Das zwingt ihn, alles zu unternehmen, um sich einen Platz an der Sonne zu ergattern. Das kann einen Antrieb bedeuten, aber da es unter Zwang stattfindet, ist das nicht positiv.

Die Suche nach dem Wohlstand hat zwangsläufig zum calvinistischen Merkantilismus geführt, zum Kapitalismus. Von frühester Kindheit an werden die Menschen konditioniert. Es wird ihnen eine Methode eingeprägt, die zum Ziel hat, sich über Wasser zu halten. Eine pragmatische Lebenssicht, die allein auf das Ergebnis abzielt. In der Geschichte hat sie ihre Wirkung gezeigt. Die französische Revolution wäre ohne sie nicht möglich gewesen. Der Calvinismus hat vor allem das Bürgertum angesprochen; es zur Freiheit ermuntert. Der Einfluss des Adels sollte zu Gunsten der Mittelschicht eingegrenzt werden. Und wenn nicht freiwillig, dann mit den Mitteln des Aufstandes. Eine selbstbewusste Haltung, die nur eines als Ziel hatte: die Machtübernahme.

Ich bin in Genf zur Schule gegangen und wurde vom calvinistischen Pragmatismus eindeutig beeinflusst. Im Unterricht ging es vor allem darum, uns eine Methode einzuprägen, die uns erlauben sollte, besser lernen zu können. Das enzyklopädische Denken stand im Hintergrund. Es wurde davon ausgegangen, dass ein Mensch bei weiten nicht alles wissen kann. Aber um bestehen zu können, muss er sich effektiv informieren können. Das „Wie“ man dabei an Daten kommt, war das Wichtigste. Und dass es verlorene Zeit wäre, Dinge zu entwickeln, die schon längst bestehen.

Daher die Anregung, sich an diejenigen zu wenden, die ein gewisses Wissen schon beherrschen. Die Vorbedingung dieser pädagogische Methodik ist, sparsam mit seinen Ressourcen umzugehen; sie nur zu benutzen, wenn sie zu einem praktischen Ziel führen. Dieses Ziel heißt Erfolg! Es ist kein Wunder, dass Menschen aus allen Schichten immer wieder versucht haben sie anzuwenden. Das geht von den Ausbeutern des Manchesterismus bis zu den Vordenkern der ersten Internationale. Es zeigt, wie wertfrei dieses Denken ist. Wenn es aber in falsche Händen fällt, kann es durchaus großen Schaden anrichten, wie die Geschichte es gezeigt hat.

Diese Methode ist sowohl politisch als auch wirtschaftlich anwendbar. Sie stellt aber den kartesianischen Gedanke im Vordergrund. Die Logik spielt dabei eine überragende Rolle. Es bleibt sehr wenig Platz für die Fantasie oder die künstlerische Kreativität übrig. Naturwissenschaftler oder Ökonomen kommen damit besser zurecht. Wenn man diese Denkweise analysiert, stellt man sehr schnell fest, dass sie nur durch den Erfolg überleben kann. Daher auch die Feststellung, dass Gott nur die Wohlhabenden liebt. In dieses Schema passen die verlorenen Söhne und Töchter nicht. Sie werden abgewiesen.

Ich kann mir vorstellen, dass das einer der Grundsätze der Apartheid in Südafrika war. Die Buren waren in ihrer Mehrzahl Calvinisten. Es ging darum, sich von der Armut abzusetzen. Was dort aber fehlte, war der pädagogische Ansatz des Calvinismus: das Lehren. Es ist ein Grundsatz dieser Philosophie, den Menschen aus seinen Fesseln zu befreien. Jean-Jacques Rousseau war von dieser Pflicht besessen. Das erklärt, warum die Gedanken des Calvinismus immer wieder in den Ideologien einen Platz finden. Den Mensch allein auf sich selbst angewiesen zu lassen, wäre eine Sünde. Er muss gezüchtigt werden, um die Gesellschaft weiter zu bringen. Und wer unter die Räder gerät, hat halt Pech gehabt.

Ich finde die calvinistische Ideologie schon sehr hart, so effektiv sie sein mag. Sie erlaubt kein Abrutschen. Jeder ist mit Gott allein konfrontiert und kann keine Mitleid von seinen Mitmenschen erwarten. Er muss mit seinem Schicksal und mit seinen Sünden allein fertig werden. Es ist kein Wunder, dass viele Menschen dies nicht ertragen und sich das Leben nehmen. Die Selbstmordrate in der Genfer Gegend ist noch immer sehr hoch. Wer Erfolg erzielen will, kann sich Nachsicht nicht leisten, so das Motto.

Die Frage stellt sich aber, ob das erwünschte Ziel glücklich machen kann? Nicht notwendig: dem Calvinismus ist der Begriff Glück suspekt. Er bedeutet Sinnlichkeit und das wird noch heute strikt abgelehnt. Das wäre der freie Weg zur Sünde.

Cordialement
Destenay
 
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Der Zusammenhang zwischen den Musikschulen und dem Kapitalismus erschließt sich mir nicht.

Musikschulen sind im Grunde Privatschulen. Die Eltern, die ihre Kinder dort hin schicken, müssen auch für die Kosten der Schule und des Unterrichts aufkommen.
Allerdings sind die meisten wenn nicht alle Musikschulen auf Zuschüsse der öffentlichen Hand angewiesen, da sie sonst gleich schließen könnten.
 
Ich darf aber mal auch erwähnen, ja wieder ein Beispiel aus der Schweiz, dass die Konzerne wohl Musikschulen und alles was mit Musik zu tun hat , sehr grosszügig unterstützen, ohne diese ginge es gar nicht mehr.
Die Musikschule in Basel " Schola cantorum basiliensis " wurde von dem Dirigenten Paul Sacher Grossaktionär der Hofmann La Roche voll finanziert.
Sachers Frau Maya, war verheiraten mit dem Sohn des Gründers von Hofmamm La Roche, nach dessen tragischen Tod heiratete sie Paul Sacher, der dann Zeitweise
der reichste Mann der Welt war.
Ich habe einen Bekannten von ihm wird gesagt er sei die Nummer 1 der Wirtschaftsanwälte weltweit. Wenn er seine Steur bezahlt hat, bekommt er jedesmal ein Dankesbrief von der Steuerbehörde in Zürich, dies lässt erahnen was er verdient. Wir hatten schon öfters interessante Diskussionen, von ihm weiss ich das Kunst, Musik und alles was damit zu tun hat weltweit, von den Konzernen grosszügig unterstützt wird ob die Musiklehrer auch davon profitieren sollten werde ich ihn demnächst mal fragen :D:D:D

Cordialement
Destenay
 
von ihm weiss ich das Kunst, Musik und alles was damit zu tun hat weltweit, von den Konzernen grosszügig unterstützt wird
...bedenkt man die finanz. Probleme wg. einer anstehenden Gebäuderenovierung einer weltweit einzigartigen Oper wie dem Bayreuther Festspielhaus, betrachtet man dazu deren Einnahmen durch Spender, dann - lieber Destenay - kommt man rechnerisch eindeutig zu dem Schluß, dass die Hochfinanz nicht mal mit der Pinzette in die Portokasse greift für dergleichen... :D:D:D:D
 
...bedenkt man die finanz. Probleme wg. einer anstehenden Gebäuderenovierung einer weltweit einzigartigen Oper wie dem Bayreuther Festspielhaus, betrachtet man dazu deren Einnahmen durch Spender, dann - lieber Destenay - kommt man rechnerisch eindeutig zu dem Schluß, dass die Hochfinanz nicht mal mit der Pinzette in die Portokasse greift für dergleichen... :D:D:D:

woran liegt das bloss ? in Basel z.B.ging es auch um ein grosses historisches Gebäude welches auch für Konzerte restauriert werden soll.
Was ist passiert ca . 10 Millionärinnen auch Deutsche haben sich zusammengetan und in kürzester Zeit 20 Millionen auf den Tisch gelegt.
Dies würde für Bayreuth nicht reichen, aber Spenden zusammenzubringen sollte doch für so ein kultiviertes Land wie Deutschland möglich sein ;)
 
Ich kenne Kindergärten, da sind die Beträge für die Eltern nach deren Einkommen gestaffelt. Das wäre, wenn sich alle Instrumentallehrer und Musikschulen daran halten, vielleicht auch ein Modell für Musikunterricht. Aber das ist natürlich nicht zu erreichen und so bleiben die Honorare relativ gering, in ärmeren Familien überlegt man sich die Inanspruchnahme und sehr Reiche, die auf ihre Kapitalerträge nur 25% Steuern zahlen und keine Vermögensteuer und nur geringe Erbschaftsteuer (wiese gehen eigentlich so viele in die Schweiz - wir haben doch hier inzwischen ein Steuerparadies!), erhalten den Unterricht für den Nachwuchs verhältnismäßig günstig. Aber man soll ja hier keine Systeme beklagen und wen interessiert Chancengleichheit der Kinder, wenn jeder einzelne später durch Individuallösungen zu seinem Glück finden kann, wie weiter oben ausgeführt wurde.
 
(...)und sehr Reiche, die auf ihre Kapitalerträge nur 25% Steuern zahlen und keine Vermögensteuer und nur geringe Erbschaftsteuer (wiese gehen eigentlich so viele in die Schweiz - wir haben doch hier inzwischen ein Steuerparadies!),(...) .

Woher kommt eigentlich diese Mentalität des Enteignens über Steuern? Gerne wird vergessen: Die Einkommensteuer für niedrige Einkommen liegt bei Null, bei hohen Einkommen -incl. Reichensteuer- bei fast 50 %. Kapitalerträge werden grundsätzlich aus bereits so versteuertem Einkommen erzielt. Warum soll der Staat, der bekanntermaßen mit wenig Geld genauso unvollkommen umgehen kann, wie mit viel Geld, daran auch noch unverhältnismäßig abkassieren? Mit welchem "Recht" ´maßt sich der Staat an, Steuer zu erheben, wenn Vermögen vererbt wird ? Erben ist ein zutiefst privater Vorgang. Geerbt wird -in der Regel- legal erworbenes und bereits mehrfach versteuertes Vermögen....

Und was glauben eigentlich diejenigen, die permanent nach hohen Steuern rufen. Dass die Betroffenen das so klaglos hinnehmen? Kaum. Es wird über Preiserhöhungen u.ä. wieder reingefahren und letztlich auf die "Allgemeinheit" abgewälzt. Moralisieren nützt in diesem Gefüge ebenso wenig wie sozialneidisch geprägte Diskussionen. Zumal recht schnell Ernüchterung einkehrt, wenn die privaten Lebensverhältnisse so mancher linker Ikonen hinterfragt werden.....
 

Kapitalerträge werden grundsätzlich aus bereits so versteuertem Einkommen erzielt. Warum soll der Staat, der bekanntermaßen mit wenig Geld genauso unvollkommen umgehen kann, wie mit viel Geld, daran auch noch unverhältnismäßig abkassieren?

Abgesehen, dass Deutschland meiner Meinung nach ein Steuerparadis innerhalb Europas geworden ist - zumindest für Reiche -, was nicht schlecht sein muss, frage ich mich zu diesem neu aufgeworfenen Aspekt, warum es darauf ankommen soll, ob ERTRÄGE aus bereits versteuertem Vermögen nicht besteuert werden sollen? Sollen demnächst Erträge aus Vermietung oder Verpachtung auch nicht mehr besteuert werden, nur weil ein Haus aus versteuertem Geld bezahlt worden ist. Oder soll der Hotelbesitzer seinen Gewinn nicht mehr versteuern, weil er sich von versteuertem Geld ein Hotel gekauft hat? Sollen Spekulationsgewinne nicht mehr besteurt werden, weil mit versteuertem Geld gezockt wird?

Gerechte Besteuerung bedeutet, dass die Steuerlast gerecht verteilt wird. Und da ist der vom Gesetzgeber und der Verfassung vorgelegte Maßstab für die Einkommensteuer die Leistungsfähigkeit und richtet sich daher nach dem Einkommen. Egal ob das Einkommen aus Arbeitslohn, Gewinnen oder Kapitalerträgen erzielt wird, steigert es die Leistungsfähigkeit. Wie gesagt, für Kapitalerträge beträgt der Steuersatz jedoch pauschal 25%, egal ob man mittelmäßig verdient oder einer der Aldi-Brüder ist. Man kann natürlich der Meinung sein, dass starke Schultern nicht mehr leisten sollen als schwache Schultern und dass Kapitalerträge anders als in anderen europäischen Staaten in Deutschland gar nicht mehr besteuert werden sollen. Dann brauchen wir aber neben Gesetzesänderungen auch eine Verfassungsänderung, in der die Notwendigkeit des Sozialstaatsprinzips überdacht werden muss.
 
Bassplayer, diese Fragen könnte man in der Tat stellen...:), wobei hier sicher nicht der Platz ist für eine Steuerdiskussion.

Bei der "Gerechtigkeit" könnte dann aber auch gefragt werden, ob es gerecht ist, dass es Menschen gibt, deren Einkommen mit Null besteuert wird und welche, die davon fast die Hälfte an den Fiskus überweisen dürfen.

Oder soll gelten: Wer es hat, weil er -so was soll es geben- dafür weit überdurchschnittlich viel und qualifiziert arbeitet, kann "gemolken" werden, wer es nicht hat, weil er gern in der Hängematte sitzt oder es sonst gerne -bequem- auch mit einem kleinen Job belässt, muss nix für die Allgemeinheit beitragen? Oder nimmt sogar noch ein wenig von dem , was andere nach ihrem Lebensmodell mit 60-80 h-Woche erarbeitet haben, dazu ? Sicher etwas holzschnittartig dargestellt. Doch wo hört Gerechtigkeit auf, wo fängt sie an??
 
Abgesehen, dass Deutschland meiner Meinung nach ein Steuerparadis innerhalb Europas geworden ist - zumindest für Reiche -, was nicht schlecht sein muss, frage ich mich zu diesem neu aufgeworfenen Aspekt, warum es darauf ankommen soll, ob ERTRÄGE aus bereits versteuertem Vermögen nicht besteuert werden sollen? Sollen demnächst Erträge aus Vermietung oder Verpachtung auch nicht mehr besteuert werden, nur weil ein Haus aus versteuertem Geld bezahlt worden ist. Oder soll der Hotelbesitzer seinen Gewinn nicht mehr versteuern, weil er sich von versteuertem Geld ein Hotel gekauft hat? Sollen Spekulationsgewinne nicht mehr besteurt werden, weil mit versteuertem Geld gezockt wird?



Gerechte Besteuerung bedeutet, dass die Steuerlast gerecht verteilt wird. Und da ist der vom Gesetzgeber und der Verfassung vorgelegte Maßstab für die Einkommensteuer die Leistungsfähigkeit und richtet sich daher nach dem Einkommen. Egal ob das Einkommen aus Arbeitslohn, Gewinnen oder Kapitalerträgen erzielt wird, steigert es die Leistungsfähigkeit. Wie gesagt, für Kapitalerträge beträgt der Steuersatz jedoch pauschal 25%, egal ob man mittelmäßig verdient oder einer der Aldi-Brüder ist. Man kann natürlich der Meinung sein, dass starke Schultern nicht mehr leisten sollen als schwache Schultern und dass Kapitalerträge anders als in anderen europäischen Staaten in Deutschland gar nicht mehr besteuert werden sollen. Dann brauchen wir aber neben Gesetzesänderungen auch eine Verfassungsänderung, in der die Notwendigkeit des Sozialstaatsprinzips überdacht werden muss.

Steuerparadies Deutschland, dies höre ich immer wieder! Warum hauen denn so viele ab ? Ich habe es schon mal erwähnt die Deutschen in der Schweiz müsst ihr zurückgewinnen da würden auch noch viele reiche Schweizer mitkommen und zwar ohne fiesen Hintergedanken, Deutschland kann ein Steuerparadies werden aber nicht mit solchen Pfeifen von Politikern wie ihr sie habt, die Meisten verunsichern den Staat, da weiss man ja nie , was 10 Jahre später kommt, mit so einem Verhalten wie dies immer wieder sichtbar wird, gewinnt man kein Vertrauen.
Auch möchte ich mal darauf hinweisen, was da so viel unsinniges über Frankreich erzählt wird, hohe Steuern usw. Ich frage mich immer wieder bei Diskussionen woher gewisse Politiker sich das Recht nehmen solche Unwahrheiten zu verbreiten.
Die Reichtumssteuer wurde recht erhöht, den Reichen ist dies egal , zahlen sie es eben. Die kleinen Leute, auch selbständige Geschäftsleute Gründen ein kleine "Association" werfen Ihr Einkommen dort rein, dann bezahlen sie keine Steuer mehr, im Gegenteil der Staat wirft noch regelmässig welches dazu.
Das kann eine kleine Hühnerzucht, Hundezucht, die komischsten Dinge findet man dort, es gibt Millionen von solchen kleinen Associationen. Das Schulsystem ist eines der Besten die ich kenne, die Kinder sind die Krone der Franzosen, kein Kind wird benachteiligt der Staat untestützt alle, jedes hat ein Chanze.
Frankreich ist wessentlich teurer alls Deutschland, allgemein sind die Franzosen zu frieden nehmen es wie es kommt und stöhnen nicht dauernd wie die Deutschen.
Hauptsächlich man hat ein Dach überm Kopf auch wenn es irgenwo reintropft und viel gutes zu Essen :D

Cordialement
Destenay
 
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@gubu: wo Gerechtigkeit anfängt und wo sie aufhört, kann ich auch nicht sagen. Du hattest Dich drüber empört, warum Kapitalerträge überhaupt besteuert werden und dazu wollte ich Stellung nehmen. Ansonsten wollte ich nur erwähnen:

@gubu and Desteny: Ich finde wirklich, dass wir inzwischen sehr niedrige Steuersätze hier haben: Kapitalgesellschaften zahlen inwzischen nur noch 15 % Körperschaftsteuer, vor 10 Jahren waren es noch 45 %. Ich will nicht sagen, dass das schlecht ist, ich kann aber wirklich nicht verstehen, warum die Leute noch auswandern. Wenn es am Steuersystem liegen sollte, dann könnte ich es mir nur dadurch erklären, dass Steuerhinterziehung in der Schweiz anders verfolgt wird.

Ich wollte wirklich keine Steuer(gerechtigkeits)diskussion aufkommen lassen, aber dass die Schere zw. Arm und Reich weiter auseinander geht, und was bei Löhnen übrig bleibt, hat halt z. T. auch mit Steuern zu tun. Und es ist ein Bereich, wo der Staat auf den Markt Einfluss nimmt (auch durch Mehrwertsteuersätze, Mineralölsteuer, etc). Und wieviel der Lehrer an Musikschulen an Steuern abgezogen bekommt, beeinflusst auch sein Honorar! Man sollte diesen Aspekt nicht überbewerten, aber auch nicht ignorieren.
 
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Wie gesagt, für Kapitalerträge beträgt der Steuersatz jedoch pauschal 25%, egal ob man mittelmäßig verdient oder einer der Aldi-Brüder ist.

Also ich würde total gerne 25% Steuern (auch mehr!!! *eifrig nick* für Kapitalerträge zahlen................................!!!!! :D:D:D

Lieber Destenay, ist die Lage in Frankreich, was die Chancen für Kinder und Jugendliche betrifft, wirklich so rosig? Durch die Demos und angezündeten Autos in den französischen Innenstädten (Paris...) habe ich einen ganz anderen Eindruck bekommen.

Liebe Grüße

chiarina
 
... ich kann aber wirklich nicht verstehen, warum die Leute noch auswandern. Wenn es am Steuersystem liegen sollte, dann könnte ich es mir nur dadurch erklären, dass Steuerhinterziehung in der Schweiz anders verfolgt wird.
Könnte es vielleicht sein, dass sich die deutschen Behörden über jedes Recht erhaben sehen und es "zum Wohle aller" beugen bis hinauf zur Kanzlerin? Welch einer Willkür kleine Unternehmen ausgesetzt sein könnte, darf man sich da gerne ausmalen... :?

Deutschland ist ein schönes Land - keine Frage! Wohlstand und Freiheit funktioniert aber nur gepaart mit Rechtssicherheit und das ist das wichtigste Kriterium! - Deutschland bewegt sich da leider zunehmends am Rande der Illegalität. :(

LG
Michael
 
Also ich würde total gerne 25% Steuern (auch mehr!!! *eifrig nick* für Kapitalerträge zahlen................................!!!!! :D:D:D

Lieber Destenay, ist die Lage in Frankreich, was die Chancen für Kinder und Jugendliche betrifft, wirklich so rosig? Durch die Demos und angezündeten Autos in den französischen Innenstädten (Paris...) habe ich einen ganz anderen Eindruck bekommen.

Liebe Grüße

chiarina

Liebe Chiarina,

auf diese Frage habe ich gewartet. Die Tatsache ist, dass diese Kinder genau die gleichen Möglichkeiten haben wie alle anderen auch.
Das häufige Problem dieser Jungen ist , dass sie aus den sogenannten HLM Siedlungen kommen, viele Drogenabhängig, Kriminelle, die Mehrzahl diese Einwohner
kommen aus Nordafrika und wollen sich nicht integrieren. Ich war mal in Paris mit meinen Kindern in so einer Siedlung, meine Kinder hatten Angst alls sie dort wahren und wollten das wir sofort wieder gehen. Es ist unheimlich dort und die Menschen erregen einem in Furcht mit ihren zumteil boshaften Gesichtsausdrücken.
Diese Leute sind für den Staat eine grosse Belastung , da sie sich nicht intergrieren lassen.
Die Franzosen haben so gut wie alle grosse Mühe mit diesen Zuwanderen, da diese Leute Unsicherheit überall verbreiten.
Es ist sehr schwer für Ausserstehende dies zu verstehen, einmal erlebt wird man sich hüten mit solchen Leuten zusammen zukommen.
Auch viele junge Franzosen kann man nicht für die Arbeit gebrauchen, sie wollen nicht arbeiten und gehen lieber auf Diebstahl- und Einbruchstour,
für normal denkende unverständlich. Ich kenne solche Leute, der Staat hat diesen Arbeit besorgt und zwar X mal es wurde immer zu Desaster. Diese Leute leben
um Kinder zu Zeugen von dem können sie recht gut leben, da ist der Staat sehr grossztügig, was dies für Folgen hat kann sich ja jeder selber denken. Die HLM Siedlungen wachsen in ganz Frankreich wie Pilze aus dem Boden. Das die Arbeitslosigkeit hoch ist ist richtig, wer Arbeit sucht der findet.
Überigens Chiarina unter uns ,in Basel werden schon seit Jahren bald jede Nacht jenachdem bis 10 Autos angezündet oder demoliert.
Ganze Garagen standen schon in Brand, haupsächlich Vertreter von Deutschen Autos. Im Fernsehen hört man von dem allesm nichts, warum bloss ?

Cordialement
Destenay
.
 
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aber Spenden zusammenzubringen sollte doch für so ein kultiviertes Land wie Deutschland möglich sein ;)
...im Fall von Fußballstadien etc kein Problem :rolleyes::D

...aber für ein Projekt wie wir richten eine Musikschule ein und bezahlen dort fest angestellte Lehrkräfte genauso wie Gymnasiallehrer wird es keinen Cent geben... und für Opern nur Peanuts zur Imagepolitur des Sponsors :rolleyes:
 
Sollen demnächst Erträge aus Vermietung oder Verpachtung auch nicht mehr besteuert werden, nur weil ein Haus aus versteuertem Geld bezahlt worden ist. Oder soll der Hotelbesitzer seinen Gewinn nicht mehr versteuern, weil er sich von versteuertem Geld ein Hotel gekauft hat? Sollen Spekulationsgewinne nicht mehr besteurt werden, weil mit versteuertem Geld gezockt wird?
Lieber Bassplayer, da liegst Du falsch. Ein vermietetes Haus wurde von der Steuer begünstigt, ein Hotel abgesetzt und die Spekulationsverluste werden gegengerechnet. Insofern ist hier die Besteuerung rechtens! Es werden tatsächlich nur die Erträge besteuert. Du erwähnstest die MWSt: Das ist tatsächlich eine unsoziale Steuer, da sie selbst von wirklich Armen entrichtet werden muss.

Michael hat einen wichtigen Punkt gebracht: Was viele Reiche hier stört, ist die Rechtsunsicherheit - häufig werden Gestze RÜCKWIRKEND geändert und das Recht schwer gebeugt. Weiterhin empören sich viele, die gerne Steuern zahlen, über die Verschwendungssucht und Unfähigkeit der Politiker. Viele Vermögende sähen es gerne, wenn Ihre Steuern vorrangig für soziale und kulturelle Zwecke ausgegeben werden. Doch wohin fließt das Geld? Zu den Banken, zu blödsinnigen Prestigeobjekten etc. (In meiner Ecke werden jedes Jahr 1a-Strassen neu geteert - während 5 km weiter die Schlaglöcher das Auto zerreissen. Dummheit oder Bestechung?) Reiche demonstrieren nicht - sie ziehen die Konsequenzen, weil sie das relativ leicht tun können.

Der wichtigste Faktor aber ist: In D. werden Menschen, die hohe Steuern zahlen, NICHT geachtet, nicht geschätzt, sondern beneidet und angefeindet. Ähnlich ergeht es Spendern. Immer ist der Unterton dabei: "Der kann es sich leisten - der will angeben, etc". Gebe ich in D einem Menschen, dessen Schicksal mich berührt, z.B. ein unverschämt hohes Trinkgeld, so bin ich der neureiche Arsch, der den anderen demütigen will. Mache ich das Gleiche in Asien, wird der Beschenkte sich WÜRDEVOLL bedanken und seinerseits versuchen, mir mit seinen bescheidenen Mitteln mit eine Freude zu machen. Beide sind glücklich.

Den Erfolgreichen, den Großzügigen, den Gebenden fehlt in diesem Land die Wertschätzung!!! Statt dessen jubelt man Sportlern zu, die hier Ihr Geld verdienen, aber dauerhaft Steuern hinterziehen.

Diesem Land fehlen an allen Ecken und Enden Werte. Das Verrückte daran: Reist man durch die Welt (abseits der Ballerman-Zentren), so wird man merken, wie häufig die Deutschen WEGEN Ihrer Werte, Ihrer Höflichkeit und Rücksichtnahme geschätzt werden. In Bangkok sagte man mir: Wenn jemand einem den Vortritt lässt, könne man ziemlich sein, dass dies ein Deutscher sei. Sind wir allein, so schaffen wir es. Als Gesellschaft aber werden wir von Neid und Missgunst gebeutelt und leben unsere hässlichen Seiten aus.

Der Fisch stinkt vom Kopf.

Helmut Schmidt, bitte zur Verjüngungskur antreten und dann ab auf die Kanzlerposition. Darfst auch rauchen ... ;-)
 
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