Niedrige Honorare an Musikschulen

Lieber Hasenbein, diese unsägliche Überheblichkeit, mit der Du Dich den Dingen näherst, ist unerträglich.

Hier liegt DEIN zentraler Denkfehler vor.

Das, was Du sagst, gilt nur, wenn die Entwicklungsmöglichkeit tatsächlich unbegrenzt ist.
Was ich über die relative Steigung der Exponentialfunktion gesagt habe, gilt. Unabhängig, was man damit beschreibt.

Dies ist aber in der realen Welt nirgends der Fall.

Wir reden von geschlossenen Systemen (Erdball) - und da gibt es sehr wohl die "steile" Phase.

Dabei ist nicht die "Steilheit" vom Belang, sondern die Unbeschränktheit. Und eine beschränkte Resource kann nicht unbeschränkt verbraucht werden. Richtig. Aber es geht doch um virtuelle Größen wie "Geldmenge" "Wert".

Aber danke, daß Du uns gezeigt hast, daß selbst intelligente, gebildete Leute das Wesen des Exponentialwachstums in der realen Welt nicht verstehen, so daß es kein Wunder ist, daß die meisten den unglaublichen Scheiß immer noch klaglos mitmachen.

Ach, Hasenbein.
Du liest Texte über Geldsystemkritik etc, glaubst danach, "Das System" durchschaut zu haben und Dich in Deiner arroganten Art über die "Unwissenden" erheben zu müssen, dem, was Du weißt nicht so recht folgen mögen.
Ich lese solche Texte auch (gelegentlich). Und weil ich es gewohnt bin, über das, was ich lese und höre, auch mal nachzudenken, fällt mir manchmal eine Ungereimtheit oder ein voreiliger Schluss in der Argumentation auf. Und deshalb nehme ich mir die Freiheit, einzuhaken, wenn wieder über "das Wesen des Exponentialwachstums" geschwurbelt wird.
 
Lieber HoeHue,

ich lass mich ja von hasenbein nur hin und wieder locken, wenn er -im übertragenen Sinne- auf "Comptinen-Niveau" argumentiert.

Und das Groteske dabei: Entweder er veräppelt uns hier alle -was ich zu seinen Gunsten für nicht ganz unwahrscheinlich halte- oder, was noch skuriler wäre: Er merkt es nicht, dass er auf der gleichen Ebene argumentiert, wie die Verfechter von Tiersen & Co. Fisherman hat das anhand des "Bildervergleichs" in einem anderen Faden gut dargestellt.

Aber nun mag er seinen Volksaufstand organisieren und dabei glücklich werden....

Viele Grüße
gubu
 
Was ich über die relative Steigung der Exponentialfunktion gesagt habe, gilt. Unabhängig, was man damit beschreibt.

Man sollte sich aber in einem solchen Fall, wie von Hasenbein beschrieben, den Graph anschauen. Und da kann so eine Kurve je nach Zutaten schnell in´s Unendlche abdriften.

RUdl
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Und noch was, lieber hasenbein: Bedenke, Sozialismus/Kommunismus sind in ihrem Wesen kultur- und kunstfeindlich. Kunst und Kultur werden durch Propaganda (manchmal im mehr oder weniger schlecht sitzenden Kunst-oder Kulturmäntelchen) ersetzt.

Die klassischen Bereiche von Kunst und Kultur wurden und werden hauptsächlich von der "bürgerlichen" Schicht aufrecht erhalten, die grundsätzlich auch noch immer bereit und in der Lage ist, Geld dafür auszugeben.

LG, gubu
 
Und noch was, lieber hasenbein: Bedenke, Sozialismus/Kommunismus sind in ihrem Wesen kultur- und kunstfeindlich. Kunst und Kultur werden durch Propaganda (manchmal im mehr oder weniger schlecht sitzenden Kunst-oder Kulturmäntelchen) ersetzt.

WIe kommst du drauf, dass Hasenbein Sozialismus/Kommunismus propagiert; da schiebst du ihn in deine eigene Schublade.
 
Ach Kinnings,
was ist denn das hier für ein Streit um des Kaisers Bart, aufgebauscht zu Stratosphären-Format...
Es geht doch hier nicht um Volksaufstände, sondern um die bejammernswerten Entlohnungsbedingungen für Musik lehrende Personen.
Und um diesbezüglich weiterzukommen, braucht's keine Volksaufstände, sondern gut funktionierende Kommunikationsstrukturen zwischen den Betroffenen, je mehr je lieber.
Und es braucht umfassend organisertes GEMEINSAMES Auftreten der Betroffenen, mit dem Ziel, sich angemessen honoriertes Qualitätsmanagement überhaupt leisten zu können.

Von wegen Gottfried Benn, "die Armen wollen hinauf"... liegt das Problem nicht eher dort, wo "die Armen" sich zähnezusammenbeißend und je-für-sich elend rackernd in ihre Armut fügen? Und dann noch, je nach vorhandenem Ausmaß, auf die nächsterreichbaren Ebensoarmen schimpfen und sich gegenseitig als Konkurrenz beharken?

Es gibt wohl Wege "hinauf", die Beweise dafür aus den vergangenen ein bis zwei Jahrhunderten sind für viele Arbeitsfelder zahlreich. Aber ohne sinnvolle und energisch zielorientierte Formen der Gemeinsamkeit wird da nichts.

Wer "hinauf" will, muss erstmal sich im Detail klar sein, worin sein Unten-Sein besteht.
Dann muss er/sie den entschlossenen und begründeten Willen haben, dieses Unten-Sein definitiv zu beenden.
Erst dann macht das Hinauf-Wollen wirklich Sinn.

Alles andere ist nur Lamento.

Gruß
Martin
 
Danke, Martin, für die Rückbesinnung auf das Thema.

Es ist ganz klar, dass die Betroffenen sich da selbst organisieren müssen, um ihre Interessen zu wahren. Darauf zu hoffen, dass das "von oben" geschehe, wäre naiv....

((Den armen Benn habe ich oben verkürzt zitiert ;)..... Stammt aus "Können Dichter die Welt ändern?". Interessanter Text , der hier aber zu tösendem Buhuhuhu führen würde...:D))
 
Danke, Martin, für die Rückbesinnung auf das Thema.

Es ist ganz klar, dass die Betroffenen sich da selbst organisieren müssen, um ihre Interessen zu wahren. Darauf zu hoffen, dass das "von oben" geschehe, wäre naiv....

((Den armen Benn habe ich oben verkürzt zitiert ;)..... Stammt aus "Können Dichter die Welt ändern?". Interessanter Text , der hier aber zu tösendem Buhuhuhu führen würde...:D))
Max Goldt hat da ja eine ganz eigene Sichtweise... :D:D
 

...dir könnte klar sein, dass die sich allerdings nicht um Musikschulpeanuts kümmern

Warum sollten sie auch? Verdienen sie was dran? ...Nööö. Das sind alles keine Wohlfahrtsverbände welche mal so völlig uneigennützig irgendwo Geld reinpumpen damit es Menschen besser geht. Man muß sie da von überzeugen daß ihre Investition ihnen Gewinn verschafft.

Mal so im kleinem Stile: " wenn ich wo bezahlt spielen wollte (in Hotels usw.) mußte ich den Betreiber erst mal glaubhaft bequatschen daß sich durch diese kleine unbedeutende Investition einen Klavierspieler zu bezahlen, ihr Umsatz erheblich steigen würde - aufgegangen ist das natürlich nicht, wie denn auch...aber zumindest hatte man dann diesbezüglich für ein paar Monate wieder eine bezahlte Beschäftigung.

Ich sag mal so - Musiker sollten besser sein als Versicherungsvertreter und Anlagenberater - wie gut man tatsächlich fachlich ist, ist dabei völlig nebensächlich :D

Viele Grüße

Styx
 
Ihr habt....

einfach das Problem, daß es zu viele KLs, und zu wenig Schüler gibt. Das hält den Preis für Unterricht unten.

Gäbe es nur noch ein hundertstel der KLs, oder auch hundertmal so viele Leute, die Klavierspielen lernen wollten, dann könntet - und würdet! - ihr für euren Unterricht 700€ die Stunde berechnen. Klavierunterricht wäre Privileg der Reichen, ihr würdet nur noch zum allergrößten Teil die begabtesten Kinder reicher Familien unterrichten.

Idealismus wird durch die Notwendigkeit, Rechnungen bezahlen zu können, und den Wunsch nach einem schönen Urlaub, oder mehr Freizeit / Zeit für die Kinder, sehr schnell aufgefressen.

Die Frage ist: was passiert denn, wenn Musikunterricht vom Staat besser bezahlt würde? Es gäbe noch mehr Leute, die nach dem Beruf des Musikers greifen würden, denn dort wäre man ja beamtenmäßig bezahlt und abgesichert. Bloß, nicht jeder kriegt dann einen solchen Job, sondern wieder nur die besten, und das Heer der KLs wächst weiter und weiter, und wieder drücken sie sich gegenseitig die Preise nach unten... nichts, aber auch gar nichts wäre gewonnen, bloß, daß der Staat einige Musiker besser bezahlt.

Einmal ganz provokativ analysiert.

Nein, nein, nein... solange Musik etwas ist, für das einfach nur ein kleiner Teil der Bevölkerung überhaupt Geld zu zahlen bereit ist, braucht man den Staat nicht zu zitieren. Und nur die sehr schlechten, und einigermaßen bekannten Berufsaussichten in der Musikbranche verhindern, daß noch mehr Leute sich beruflich in diese Sparte orientieren.

Ich weiß, ich bin jetzt übler Advocatus Diaboli -- aber das ist meine Analyse der Dinge, sofern ihr als KLs darauf Wert legt.

Was aber stimmt, daß es große Qualitätsunterschiede gibt bei den KLs. Dem könntet ihr entgegenwirken, indem sich gute KLs mit Berufserfahrung zu einem Ring zusammenschließen. Diese KLs könnten vielleicht einen etwas höheren Stundensatz im Ring vereinbaren.

Der Kunde weiß dann: nehme ich einen KL aus dem "Ring", dann bekomme ich Qualität. Und der Kunde ist geschützt vor zu großem KL-mäßigem "Schindluder".

Dann, der diskutierte Zusammenschluß ("Alle KLs verlangen ab morgen 40% höheren Stundensatz") würde nur dazu führen, daß etliche Klavierschüler abspringen, und ihr weniger Klavierschüler hättet, die aber besser zahlen.

in Summe ändert sich an euren Einkommen gar nichts - bloß, daß ihr mehr Freizeit hättet. Aber auch so ein System funktioniert nur, wenn alle KLs mitziehen.
Außerdem klappt das nie - weil alle KLs mitziehen müßten, auch die, die auf die wenigen Euro angewiesen sind.

All das ist Folge dessen, daß wir bereits ein etabliertes stabiles Marktgleichgewicht heute haben.

Angebot und Nachfrage haben sich eingependelt - und den Preis pro Klavierstunde festgesetzt.

Tut mir leid, wenn das alles jetzt hart klingt. Aber es hilft doch nichts, an Realitäten vorbeizureden.

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Wie gesagt, gründet euren "Ring". In den KLs aufgenommen werden, deren Schüler schön, musikalisch, angemessen schnell, und ordentlich, Klavierspielen lernen. KLs im "Ring" würden höhere Schülernachfragen bekommen - und könnten so ihren Preis - gerechtfertigt, da sie ja erwiesenenermaßen sehr gut sind - nach oben hin korrigieren.

Und ganz nebenbei - ein solcher "Ring" würde etliche Klavierschüler vor schlechtem Unterricht, den es ja gibt, schützen. Er wäre also eine rundrum gute Sache...!
 
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mein lieber Dreiklang,
einen ergötzlichen Ring gibt es schon, er dauert vier Tage, und Klavierlehrer nebst deren konspirativer Zusammenschlüsse sind da eigentlich nicht so sehr benötigt...:D:D:D

Der, hmmm, warte, ich hab's gleich... der Ring der Nubelan... nein... JETZT hab ichs:

Der Ring des Nibelungen....!

Du siehst, ich lerne dazu....! ;)
 

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