Ihr Lieben,
danke für eure Rückmeldungen! Ich möchte aber nochmals klarstellen, worum es hier gerade geht:
es geht um niedrige Honorare und m.E. unzumutbare Arbeitsbedingungen
an Musikschulen. Es geht also um
Angestellte und es geht NICHT um Selbständigkeit (Scheinselbständigkeit an Musikschulen ist strafbar)!!!
Musix61 hat uns hier in einem Beitrag einen Einblick in die Arbeitsbedingungen als angestellte Musikschullehrkraft gegeben. Sie hat erwähnt, dass sie neben selbständigen Tätigkeiten, zu denen auch Privatschüler gehören, ihres Erachtens an dieser Musikschule arbeiten muss, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Man kann darüber diskutieren, ob man das wirklich muss. Eine Meinung vorab dazu bilden, kann man nicht, weil man ihre Lebensumstände und sie selbst gar nicht kennt. Wenn sie allerdings sagt, dass sie in einem Speckgürtel einer Großstadt arbeitet, wäre es immerhin möglich, zu überlegen, wie man diese Situation mehr für sich nutzen kann.
Das war hier aber gar nicht die Frage. Es ging um die Bitte um Rückmeldungen zu dieser Situation.
Bevor ich dort nun Dampf ablasse, wäre ich um Meinungsäußerungen Eurerseits dankbar.
Lieber Peter, aus meiner Sicht beschreibst du eben das Leben von Selbständigen.
Preisdumping habe ich nie mitgemacht und war auch mal 6 Monate HarzIV-Empfänger. Alle weggelaufenenen Kunden sind zurückgekommen und neue geblieben.
Das aber treffend und schön - ich seh's genauso.
Natürlich ist ein guter Schulleiter daran interessiert, möglichst wenig für die Lehrer auszugeben...ganz unabhängig davon, was die Schüler bezahlen.
Es geht ja hier nicht vorrangig um geringe Bezahlung. Damit hat musix61 sich ja schon abgefunden. Es geht um eine gewisse Sicherheit, darum, dass man innerhalb der Kündigungsfristen nicht von einer
Stunde auf die andere mit weniger Geld dasteht. Man rechnet doch mit seinem Einkommen, wenn man
angestellt ist!
Dies bedeutet nun für mich: Ich sitze von einem auf denselben Tag, bzw. rückwirkend (!) zum 1.1.13 aus Gründen, die ich a)nicht zu verantworten habe, b)der Schulordnung widersprechen und c) mir verheimlicht werden, mit einem Verdienstausfall, sowie mit einer Zeitlücke da, die ich nicht ausfüllen kann.
Darum geht es doch und ich verstehe überhaupt nicht, was das mit Jammerei, ein Wort mit ziemlich negativer Konnotation, zu tun hat. Es ist eine sachliche Beschreibung einer m.E. unmöglichen Situation.
Natürlich darf man sich beschweren. Die Frage ist: Was bringt's.
In Foren zu jammern, bringt schon mal gar nichts.
Ich finde, es bringt eine Menge. Erstens war der Zweck des Beitrags die Bitte um Feedback, zweitens erfahren andere (auch ich), was an Musikschulen so passieren kann und drittens kann es Solidarität schaffen, solche Bedingungen nicht mehr hinzunehmen, vielleicht Netzwerke zu schaffen und andere Wege zu gehen. Zudem kann es einem
persönlich etwas bringen, auch in Foren die persönliche Situation zu schildern. Das wird an der Lage der entsprechend schlecht bezahlten Musikschulkräfte nichts verändern, aber "etwas bringen" kann sehr unterschiedlich aufgefasst werden.
Und ich sage es mal ganz hart: Wer in diesem Land Musik, Klavier oder sonstwas erfolgreich studiert hat und danach nicht klar kommt, jammert auf unglaublich hohem Niveau.
Woher weißt du das? Kennst du so viele Musiker?
Liebe Grüße
chiarina