Es ist auch im Sinne der Steuerzahler überhaupt nicht rentabel, dass auf diese Weise ausgebildeten Musiker zu solch einem Hungerlohn und katastrophalen Bedingungen arbeiten müssen.
Hä??? Das ist aber jetzt voll unlogisch.
Es ist doch aus Sicht des Steuerzahlers sehr wohl rentabel, wenn ein Musiklehrer - nachdem er ihm für sein Studium schon die Euros in den Rachen geschmissen hat - im Beruf möglichst wenig verdient! Denn dann muß er nicht zusätzlich auch noch mit seinem Steuergeld für die TVöD-Bezahlung aufkommen!
Denn eins ist mal klar: Läuft eine Musikschule als normaler Wirtschaftsbetrieb, der Gewinn abwerfen oder zumindest keinen Verlust machen soll, so gibt es nur die Möglichkeit, die Honorare sehr niedrig zu halten, da die Alternative wäre, die Gebühren sehr stark zu erhöhen, was wiederum zur Pleite aufgrund von Schülermangel führen würde. (Bzw. zumindest müßten sehr viele Kollegen entlassen werden, da nur noch ein paar nötig wären für die übrigbleibende zahlungskräftige Kundschaft.)
Musikschulen
können nur mit irgendeiner Form von Subvention existieren, wenn die Lehrergehälter so sein sollen wie im TVöD heute üblich. Das geht nicht anders und ist auch schon seeeehr lange so.
Es gibt zu viele Musiker, die unterrichten (wollen), das heißt, der Markt ist gar nicht da.
Wofür (noch) ein gewisser Markt da ist: Großgruppenkrempel, Schulkooperationen etc. Aber die Musiker wollen alle Einzelunterricht geben (oder höchstens 2er-Gruppen), und das haut einfach rein mathematisch nicht hin.
Dazu kommt noch: Sehr viele Lehrer (das sehen wir hier im Forum deutlich) sind gar nicht gut! Warum sollen die beanspruchen, viel Geld für ihren Unterricht zu bekommen? Das ist niemandem einsichtig zu machen, sorry.
So sehr ich es bedauere, daß durch die "Honorarifizierung" die Unterrichtsqualität noch weiter sinkt, weil verständlicherweise eine Honorarkraft es gar nicht einsieht, für das bißchen Geld auch noch aufwendig Unterrichtsvorbereitung zu betreiben oder sich zusätzlich zu engagieren - man muß es auch mal so sehen wie es ist und nicht nur immer lobbyistisch für die gesamte Lehrerschaft argumentieren.
Ich finde, die guten, engagierten Lehrer sollten Lobbyarbeit für die guten, engagierten Lehrer machen, nicht aber für die Masse der nicht guten Wald- und Wiesenlehrer, die in Gruppenprojekten, Schulkooperationen etc. gut genug aufgehoben sind. Da können sie
immerhin "was mit Musik" machen.
LG,
Hasenbein