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"Robin Hood des Clavio"
:D hoffentlich Robin-Hood-gemäß gestylt in Strumpfhosen, die so grün wie der grüne Grinsesmiley :D sind
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"Robin Hood des Clavio"
Und die von dir genannten Interpreten können sich von mir aus stantepede in den Orkus begeben.
...aber ich werde mir keine Mühe mehr geben, diese Klänge zu verstehen.
Stimmt, direkt zu b-a-c-h tragen solche Seitenbemerkungen nichts bei, aber so wie ich Kernbeisser verstanden habe, tragen sie (bzw. zumindest die Pachelbel-Sequenz) zur Betrachtung der konkreten Stelle aus der Reger-Humoreske bei und geben außerdem auch Denk- und Betrachtungsansätze, wie das b-a-c-h-Motiv ungewollt/zufällig auftreten kann.in der Tat tragen Seitenbemerkungen darüber, dass es abgesehen von b-a-c-h noch ein paar andere Gemeinplatz gewordene Themen und Akkordfolgen gibt, nichts direkt zu b-a-c-h bei - außer dass man bemerkt, dass es nix einzigartiges ist.
[...]
worauf Du hinauswillst, Kernbeisser, wird mir irgendwie nicht so ganz deutlich
Von Bach machst Du Dir offenbar recht seltsame Vorstellungen. Er hat sich nicht für zwo Pfennige drum geschert, was "Ausländer" mit seiner Musik anfangen konnten. Es hat ihn auch nicht bekümmert, ob seine Landsleute die theologisch begründete Konstruktivität seiner Musik nachvollziehen konnten oder nicht - es war ihm schlichtweg egal. Nicht Menschen waren der Adressat seiner Musik, sondern Gott. Das ist zwar eine heute sehr unübliche Sichtweise, ändert aber nix daran, daß Bach so empfunden hat.
Ich maße mir nicht an, mich in die Sichtweise des Genies Bach hineinversetzen zu können.
Aus der Tatsache, dass Bach viele seiner Werke mit "Soli Deo Gloria" oder "Deo Soli Gloria" unterzeichnete,
kann man noch lange nicht ableiten, dass ihm die Menschen als Rezipienten seiner Kunst egal wären.
Wieso hat er dann andere Werke z.B. unterzeichnet mit "Dem Höchsten zu Ehren, und dem Nächsten,
sich daraus zu belehren"? Wenn es ihm egal gewesen wäre, ob die Menschen was mit seiner Kunst anfangen können,
würde er sowas jedenfalls nicht schreiben.
Allein aus dem Spruch "Soli Deo Gloria" so etwas abzuleiten, ist jedenfalls ziemlich kurz gedacht,
wenn nicht gar anmaßend.
Dann ist der Ausdruck "Höllenlärm" für ihre Musik ja mehr als gerechtfertigt.
Ist das die Sprache der Aufklärung?
Irritation statt Gruß,
Gomez
Wenn Belege vorgelegt werden können, die diese Mutmaßung erhärten, dass Bach nicht an die Menschen gedacht hätte bei seiner Musik
wie soll das gehen, woher sollten solche Belege kommen - umgekehrt: wieso soll man das Denken an die Menschen für wahrscheinlich halten? Meinst Du damit, dass er an ein Publikum gedacht hat (und wie es reagiert), oder an ihm nahe stehende Personen?
dass er eben nicht nur in abstrakter Form die Musik an Gott gerichtet hat, so wie es hier von Gomez dargestellt werden möchte
abstrakter Form
Woher solche Belege kommen sollen? Das ist für mich ganz einfach: es zählen ausschließlich Primärquellen. Also zu Papier gebrachte Aussagen aus erster Hand, von Bach, oder Leuten, die direkt mit ihm in Kontakt waren, deren Glaubwürdigkeit so weit es geht hinterfragt wurde, und seine Aussagen niedergeschrieben haben.
Zum Beispiel folgende (mutmaßliche?) Aussage Bachs, die unzählig oft im Internet herumgeistert:
Er soll gesagt haben:
"Mit aller Musik soll Gott geehrt und die Menschen erfreut werden.".
Zu meinem Kummer weiß ich nicht die Herkunft, kann es also auch nicht verbindlich als Primärquelle einordnen. Daher meine Einschränkung mit "mutmaßlich" bzw. "soll gesagt haben".
...so wie es hier von Gomez dargestellt werden möchte...
...zu den genannten Mutmaßungen von Gomez vermisse ich belegende Zitate, Primärquellen etc.
Entschuldigung wegen OT, aber wenn ich gefragt werde, will ich auch antworten...
Nur weil ich infernalischen Lärm nicht mag soll ich nicht als Aufklärer wirken ?
Ich habe viele Jahre versucht, einen Sinn hinter dieser Musik zu entdecken.
Es gibt diesen Sinn und man kann das alles begründen, aber es widerstrebt meinem Gefühl.
...aber ich werde mir keine Mühe mehr geben, diese Klänge zu verstehen.
Hi, Klavigen!
Ein bischen sanfte Ironie schwang in meiner Frage mit.
Wie Du weißt, kennt die Aufklärung keine Denkverbote und keine Tabus -
genauer gesagt: Bei Tabus und Denkverboten wird es für sie doch überhaupt erst interessant!
Als Aufklärer müßtest Du hellhörig werden, wenn Du Dich selbst sagen hörst:
und mit Emotionen ("widerstrebt meinem Gefühl") kannst Du als Aufklärer gar nicht reüssieren.
Gruß, Gomez
Immerhin solltest du mir insoweit glauben, dass ich sehr lange mit offenem Geist und dem Willen zur Erweiterung des eigenen Horizontes mich bemühte, einen Standpunkt zur Rezeption zeitgenössicher Musik zu finden.
da gibt es ja sehr verschiedene Sorten - also ich bin mir ziemlich sicher, dass Dir fratres von Arvo Pärt für Violine und Klavier schon beim allerersten Hören oder Spielen gefällt (falls das nicht schon längst geschehen ist) - - zeitgenössische Musik besteht ja nicht einzig aus Donaueschinger Musiktagen :)
Ich meine aber, es sei klar, welche Musik ich meine.
Das von mir gezeigte Zitat Bachs (wenn es denn ein Originalzitat und damit von entsprechend erstklassigem Gewicht ist)
"Mit aller Musik soll Gott geehrt und die Menschen erfreut werden." steht im Widerspruch zu deiner Aussage
(bezogen auf die Menschen): "Ich habe gesagt, daß sie nicht die Adressaten seiner Kunst gewesen sind".
Alleine sich auf die Musik als Primärquelle bei der Beantwortung der Frage zu beziehen,
ob Gott der ausschließliche und alleinige Adressat Bachs Kunst für ihn war, ist viel zu vage,
weil Musik einen höheren Abstraktionslevel hat als das gesprochene Wort.
Zitat aus Römer 12,2:
"Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes,
auf daß ihr prüfen möget, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute, Wohlgefällige und Vollkommene".
Was Du Dir vielleicht gar nicht vorstellen kannst:
Ein Künstler ist während der Arbeit seiner Arbeit verpflichtet und sonst niemandem.
Das Gegenüber, dem er gerecht werden will, ist das Werk selbst.