Mondschein Sonate für Anfänger...

  • Ersteller des Themas Mr.Holland
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Diese Aussage aufs Klavier übertragen wird aber eher angenommen (da man sich mit dem somit "Nichtschüler" nicht auseinandersetzen muss und dem Lehrer keinerlei Frustrationstoleranz abverlangt wird) als ................
Aber warum muss es denn immer großes Kino sein? Oder ist man dafür im Clavio generell am falschen Ort?

Wenn ich eine Sprache lernen möchte, muss ich Zeit investieren. Genauso, wenn ich einen neuen Tanz lernen möchte. ( Stepptanz habe ich in der Freizeit sehr oft praktiziert, und kann das auch heute noch richtig gut *angeb*, aber nur, weil ich fleißig geübt und Schrittfolgen gelernt habe)
Aber was zB. Freizeitsport im Studio zu Musik angeht: ich weiß nicht, ob man das vergleichen kann. Denn Bewegung ist dem Menschen gegeben, das tut er jeden Tag, und manchmal muss man sich lediglich mehr bewegen, um sich wohlzufühlen. Spezielle Sportarten wie Tennis sind wieder etwas anderes, das muss man erlernen, wenn man es ernsthaft betreiben will. Ich denke immer, ich zahle dafür Geld, dann will ich auch, dass die Investition sich lohnt...

Ich nehme meine erwachsenen Anfänger nicht in die Mangel: "Wenn Sie nicht jeden Tag soundsolang üben, wird das nichts!" - da könnte ich meinen Job an den Nagel hängen. Ich fordere und fördere die Erwachsenen, und auch wenn ich vereinfachte Versionen anbiete, zeige ich ihnen trotzdem das Original, spiele es vor, und erkläre das Original, bzw. den Titel, usw. Manchmal kommt dann der Wunsch von der Person selber, doch lieber später das Original zu spielen. Wohlgemerkt, ich zeige meinen Schülern nicht, dass ich vereinfachte Versionen furchtbar finde. Das ist allein meine Einstellung, die ich niemandem "überstülpe".
Wenn ich merke, dass derjenige die Originalversion schaffen kann, ist die leichte Version verschwendete Zeit, in der man sinnvollere und schönere Stücke anbieten kann.

ich bin auch manchmal der Meinung, dass die Demotivation erwachsener Anfänger, die hier Fragen stellen, möglicherweise von manchen Antwortenden beabsichtigt ist. Warum auch immer. Das gipfelte in der Vergangenheit in die ernstgemeinte Bemerkung einer Person in dem Sinne, dass man in anderen Foren Anfängerfragen stellen sollte, weil dieses Forum doch sehr elitär sei.
Das fand ich sehr amüsant.:-)
 
Das gipfelte in der Vergangenheit in die ernstgemeinte Bemerkung einer Person in dem Sinne, dass man in anderen Foren Anfängerfragen stellen sollte, weil dieses Forum doch sehr elitär sei.
Das fand ich sehr amüsant.:-)
À propos "amüsant": Der Thread hier heisst "Mondscheinsonate für Anfänger..."

Wenn es einen anderen Thread gäbe, von mir aus auch zum Thema Mondscheinsonate, der von Barenboim als TE angefangen wurde und in dem er sich mit Backhaus austauscht, dann würde ich sicher verstehen, wenn da eine vom Anfänger eingeworfene Frage nach einem Fingersatz als unpassend kritisiert würde... :musik:
 
Hallo Falk!

Was hat Dich eigentlich vor dem Original zurück schrecken lassen? Hattest Du Dich schon rangesetzt oder bist Du einfach nur vor der Partitur davongelaufen?:-) Ich hatte ja oben schon erwähnt, dass ich 6 Monate dafür gebraucht habe. Es hat mir/mich? wirklich sehr viel Kraft und Engagement gekostet. Ich bin aber auch daran gewachsen. Viele Sachen habe ich dabei gelernt (Triolen, Sostenuto, Oktaven greifen, Doppelkreutze, mit-den-schwarzen-Tasten-zurechtkommen, mehrere-Stimmen-in-einer-Hand-spielen, am Schluss die Betonung der linken Hand, und und)

Ich will Dir nur Mut machen, so, wie es Beethoven auch mit seiner Musik machen wollte. Er hatte zwar, nach eigenen Aussagen, beim Komponieren keine Rücksichten auf die Unzulänglichkeiten der Ausführenden genommen, war aber ein großer Humanist. Soll heißen: Der Mensch kann sich entwickeln, wenn er an sich arbeitet.

Ich bin nur neugierig, also bitte nicht angegriffen fühlen.:super:
 
Zuletzt bearbeitet:
was ist denn das Problem bei den schwarzen Tasten?
Ich frag das wirklich ganz lieb und ernsthaft.
 
Also wenn ich angesprochen war, es war das erste Stück (1.Satz der sog. MS), das ich überhaupt gelernt hatte. Da kamen mir die schwarzen Tasten schon etwas schwierig vor. Heute natürlich nicht mehr.
 
Ich bin nur neugierig, also bitte nicht angegriffen fühlen.:super:
Nein, ich fühle mich ganz bestimmt nicht angegriffen. Dein Ton ist ja erkennbar ernsthaft und verständnisvoll... :super:

Wenn ich (noch mehr als bisher schon) erkennen lassen würde, ein wie "blutiger" (und dazu noch fauler) Anfänger ich bin, dann würdet ihr mich sicher vom Moderator sperren lassen...
Also gebe ich es lieber gar nicht erst zu... :denken:
Was hat Dich eigentlich vor dem Original zurück schrecken lassen? Hattest Du Dich schon rangesetzt oder bist Du einfach nur vor der Partitur davongelaufen?:-)
Letzteres. Die Mondscheinsonate fasziniert mich als Musik. Womit ich sicher nicht gerade der erste bin...

Und sie hört sich derart suggestiv an, dass man davon träumen kann, sie (und sich selbst) beim Spielen auszudrücken.

Dass dieser Traum gemäss Hölderlin ("Ein Gott ist der Mensch, wenn er träumt, ein Bettler, wenn er nachdenkt...") ein Traum bleibt, das habe ich mittlerweile schon begriffen.

Aber als Techniker (Ingenieur) bastele ich halt trotzdem gerne lustvoll weiter an dem Gedanken rum und sammle Hilfs-Gedanken. So über die vereinfachenden Variationen.
Ich hatte ja oben schon erwähnt, dass ich 6 Monate dafür gebraucht habe.
Von welchem Stadium aus?
Es hat mir wirklich sehr viel Kraft und Engagement gekostet. Ich bin aber auch daran gewachsen. Viele Sachen habe ich dabei gelernt (Triolen, Sostenuto, Oktaven greifen, Doppelkreutze, mit-den-schwarzen-Tasten-zurechtkommen, mehrere-Stimmen-in-einer-Hand-spielen, am Schluss die Betonung der linken Hand, und und)
Das alles kann ich mir gut vorstellen, und...
Ich will Dir nur Mut machen, so, wie es Beethoven auch mit seiner Musik machen wollte.
... ich bedanke mich für dein Interesse und deine konstruktiv einfühlsamen Worte.
 
I
Die andere Betrachtung ist, was Musik mit den Menschen macht, und zwar nicht, wenn sie sie hören, sondern wenn sie versuchen, diese Musik selbst zu spielen, und die Gefühle entwickeln und ausdrücken, die dabei im neurophysiologischen Musikzentrum entstehen, das dem Gefühlszentrum unseres Hirns sehr nahe und stark mit ihm vernetzt ist.

Es gibt in der Musik Passagen, die nahezu fest reproduzierbar die berühmte Gänsehaut auslösen, die den Buckel runter oder sonst wohin krabbelt - ich nenne das auch gerne "Musikalischen Orgasmus". Die wahre Vollendung dieses Gefühös stellt sich ein, wenn dieser Effekt bei eigenem Spiel auftritt, wie z.B. ab Takt 100-108 in der Arietta von LvBs op 111. Spätestens dann weiß ich, du machst es richtig.;-)
 
Es gibt in der Musik Passagen, die nahezu fest reproduzierbar die berühmte Gänsehaut auslösen, die den Buckel runter oder sonst wohin krabbelt - ich nenne das auch gerne "Musikalischen Orgasmus". Die wahre Vollendung dieses Gefühös stellt sich ein, wenn dieser Effekt bei eigenem Spiel auftritt,
Genau davon träume ich, trotz Hölderlin... :geheim:

Und welche Kraft die Suche nach dem Orgasmus hat, darüber gibt es ja Bibliotheken von Belletristik und Sachliteratur... :super:
 

Ich würde gerne schnell antworten, habe aber immer noch nicht so richtig die "Zitieren"-Funktion im Griff. Irgendwie lässt sich immer nur der gesamte Tread eines Mitgliedes zitieren und ich muss dann immer 90 % des Zitates löschen, um gezielt antworten zu können. Kann mir jemand helfen?
 
Wie ergreifend die Takte 100-108 in der Arietta von LvBs op 111 sind, hat mir kürzlich ein namhafter Pianist bestätigt. Er erzählte davon, dass ihn seine Mutter im Alter von 10 Jahren in ein Konzert von Claudia Arrau mitgenommen hat. Arrau spielte u.a. Beethoven op 111. Diese paar Takte haben ihn so "mitgenommen", dass er ohne lange nachzudenken an Ort und Stelle die Entscheidung getroffen hat Klavier zu studieren und Konzertpianist zu werden.
 
Ich würde gerne schnell antworten, habe aber immer noch nicht so richtig die "Zitieren"-Funktion im Griff. Irgendwie lässt sich immer nur der gesamte Tread eines Mitgliedes zitieren und ich muss dann immer 90 % des Zitates löschen, um gezielt antworten zu können.
Das ist wohl die einzige Methode, aber sie funktioniert doch einigermassen gut, oder?

Jetzt kann ich aber einfach nicht einer freundlichen Sottise widerstehen: Wenn man "nur" die 88 Tasten des Pianos und die 3 Modifikationstasten gelernt hat, dann ist es natürlich noch ein gewisser Lernschritt zu den ca. 106 Tasten und 5 Modifikationstasten des Computers.

Ich hoffe ich durfte das einfach mal lustvoll so sagen? :teufel:
 
Ich würde gerne schnell antworten, habe aber immer noch nicht so richtig die "Zitieren"-Funktion im Griff. Irgendwie lässt sich immer nur der gesamte Tread eines Mitgliedes zitieren und ich muss dann immer 90 % des Zitates löschen, um gezielt antworten zu können. Kann mir jemand helfen?

Die Funktion ist etwas kryptisch. 1. Mit der Maus über "zitieren" gehen und anklicken.Dann erscheint 2. der gesamte zitierte Text in deinem Antwortbereich. Jetzt 3. innerhalb des Textes ungewünschte Bereiche löschen. Wichtig ist, dass die Inhalte in den eckigen Klammern (Quote bis Quote) stehen bleiben. Hab ich vorhin auch wieder leicht vermasselt.
 
Ich liebe die Arietta und ich höre sie oft! Das ist aber etwas, was ICH nie spielen werde. Selbst wenn ich es technisch beherrschen könnte, was nie der Fall sein wird, würde ich die körperliche Strapaze nicht packen. Mir geht schon nach einem 7-minütigen Adagio der Saft aus.

Irgendwie widerspricht sich der obere Absatz mit dem, was ich weiter oben über Beethoven und dem Humanismus geschrieben habe.:denken:
 
Falk.

Ich lass jetzt mal den Quatsch mit dem Zitieren.

Eigentlich bin ich von "0" auf "1. Satz der "Quasi una Fantasia" gestartet. Da war ich etwas über 30. Meine Vorkenntnis bestand darin, dass ich 25 Jahre vorher, also als 5-jähriger ein gutes Jahr Klavierunterricht hatte. Da habe ich aber nur Kinderstücke, Tonleitern und Fingerübungen gespielt. Ein paar Auftritte im Rahmen der Musikschule gab es auch. Du kannst Dir aber sicher vorstellen, dass davon nach 25 Jahren so gut wie nichts mehr abrufbar war. Was noch gut geklappt hatte war Sitzposition und Fingerhaltung. Wenn es so etwas wie Talent-Vererbung gibt, dann habe ich womöglich auch etwas mitbekommen. Meine Oma, die ich nie kennen gelernt habe, spielte Geige und mein Vater war Pianist und Dirigent. Ich habe aber früh gemerkt, dass das ohne eigenen Fleiß auch nicht viel bringt! Also habe ich mich selbst in den A.... getreten und mich durch den 1. Satz gebissen. Es war eine Strapaze, wie ich viel weiter oben schon schrieb. Mir ist aber schon klar, dass ich mein eigenes Verhalten nicht jedem Anderen überstülpen kann. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du die Lightversion packst! Daran wirst Du auch mit Sicherheit wachsen und die Chancen stehen nicht schlecht, dass Du es schaffst, da Du ja auch so ergriffen von den Stück bist. Sicher kannst Du die Noten schon nicht mehr erwarten.
 
Ich lass jetzt mal den Quatsch mit dem Zitieren.
Aber du hast sicher nichts dagegen, wenn ich meinen Computer-Tastatur-Knowhow-Vorsprung jetzt mal nutze. Ganz bestimmt nicht, um dich zu beschämen...
Eigentlich bin ich von "0" auf "1. Satz der "Quasi una Fantasia" gestartet. Da war ich etwas über 30.
Wenn man das isoliert so liest, dann könnte man deine 6 Monate für die Mondscheinsonate als Ermutigung auf sich selbst abzubilden geneigt sein.

Wenn man deine übrigen Erklärungen liest, dann wird einem aber klar, dass du in deiner grossen Bescheidenheit den geradezu enormen Rückenwind deines Werdegangs aber möglicherweise gar nicht wahrnimmst:
...also als 5-jähriger ein gutes Jahr Klavierunterricht hatte.
Das spielt mMn eine sehr grosse Rolle. Wie ich an meiner 8-jährigen sehe, die ihre (grosse) musikalische Begabung von der Mutter geerbt hat und nach 2 Monaten schon ziemlich beeindruckend spielt. So dass Papa sich lieber im Clavio-Forum rumtreibt als selbst zu üben...
Ein paar Auftritte im Rahmen der Musikschule gab es auch.
Das zeigt, wie gut du warst.
Wenn es so etwas wie Talent-Vererbung gibt, dann habe ich womöglich auch etwas mitbekommen. Meine Oma, die ich nie kennen gelernt habe, spielte Geige und mein Vater war Pianist und Dirigent.
Ach Du Lieber Gott... "etwas mitbekommen", die Untertreibung der Woche...
... mich durch den 1. Satz gebissen. Es war eine Strapaze, wie ich viel weiter oben schon schrieb.
Wenn das für dich mit diesem Hintergrund eine Strapaze war, dann müsste ich statt deiner 6 Monaten mal 6 Jahre einkalkulieren, und hätte sogar dann vielleicht keine Chance...
Ich würde mich sehr freuen, wenn Du die Lightversion packst!
Danke, und ...
Sicher kannst Du die Noten schon nicht mehr erwarten.
... genau so ist es.

Deine Bescheidenheit ehrt dich übrigens wirklich sehr! :blume:
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt in der Musik Passagen, die nahezu fest reproduzierbar die berühmte Gänsehaut auslösen, die den Buckel runter oder sonst wohin krabbelt - ich nenne das auch gerne "Musikalischen Orgasmus". Die wahre Vollendung dieses Gefühös stellt sich ein, wenn dieser Effekt bei eigenem Spiel auftritt, wie z.B. ab Takt 100-108 in der Arietta von LvBs op 111. Spätestens dann weiß ich, du machst es richtig.;-)


Ich weiß nicht, ob es eine "berühmte" Passage ist, aber als ich vorgestern auf dem Youtube-Kanal unseres Users "Earwig" war und mir Beethovens op. 14, 2 angesehen und gehört habe, hatte ich auch wieder diesen Effekt von Takt 48 bis 64 und dann wieder die letzten 5 Systemzeilen der Partitur des 1. Satzes, Allegro.
Das sind genau die Takte, wo ich nicht Gänsehaut bekomme aber bei denen ich jedes mal fasst anfange zu weinen. Aber man ist ja ein Mann, oder zumindest denkt man es.
 
Er hatte zwar, nach eigenen Aussagen, beim Komponieren keine Rücksichten auf die Unzulänglichkeiten der Ausführenden genommen, war aber ein großer Humanist.

Hi,

Wenn er heute gelebt hätte, hätte er gewiss das Jugendamt und eine Anzeige wegen häuslicher Gewalt und Kindesmisshandlung am Hals. Humanist würde ich ihn also nicht nennen.

Letztendlich ist es auch so, dass selbst wenn man die Mondscheinsonate im Original spielt, man trotzdem das Stück musikalisch "vergewaltigen" kann. Wo man die Grenze sieht, ist individuell.
 

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