Mondschein Sonate für Anfänger...

  • Ersteller des Themas Mr.Holland
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Also ich denke das ich schon ganz gut hören kann wenn ich mich verspiele, und auch ein bisschen hören kann wenn das mit dem Pedal nicht so ganz passt.
Alles andere werde ich vermutlich noch nicht so gut hören und vermutlich noch viel weniger wenn jemand ein Stück "durchgenudelt" oder etwa doch?
Wer mag mir einen gefallen tun und mir ein Stück auf youtube oder wo auch immer zeigen, welches schlecht gespielt wird und eventuell welches das gut gespielt wird. Noch viel besser ohne vorher zu sagen welches besser ist ;-)

Danke
 
..und beim Normalschüler werden auch die Wenigsten nachher ein "koelnklavier"...;-)
 
.Wie Kölnklavier schrieb, das Ding kann einen Motivationsschub auslösen. Manchmal habe ich es im Unterricht hingekriegt, dass das Jungvolk, das vorher nur an Yiruma ( zurückzuführen auf schwere Kindheit, versauten Geschmack, schlechten Einfluss der peer groups etc. :-))und ähnlichem Quark Gefallen gefunden hatte, plötzlich merkte, dass es da noch etwas "anderes" gibt, das schöner und tiefer ist und einen in andere Gefilde führen kann. Darauf kann man womöglich aufbauen.
Was den Leuten großen Spaß macht ( und jetzt gehe ich in Deckung, weil womöglich gleich eine Reihe Fäuste auf mich niederprasseln) : man kann über das Stück, zumindest den Anfang, ganz prima einen Blues in Cis spielen.
P.S.: Beethoven hat mir schon verziehen.
 
Also ich denke das ich schon ganz gut hören kann wenn ich mich verspiele, und auch ein bisschen hören kann wenn das mit dem Pedal nicht so ganz passt.
Alles andere werde ich vermutlich noch nicht so gut hören und vermutlich noch viel weniger wenn jemand ein Stück "durchgenudelt" oder etwa doch?
Wer mag mir einen gefallen tun und mir ein Stück auf youtube oder wo auch immer zeigen, welches schlecht gespielt wird und eventuell welches das gut gespielt wird. Noch viel besser ohne vorher zu sagen welches besser ist ;-)

Danke

Hallo Violetta,

ich denke mal, dass Du "gute" von "schlechten" Versionen ganz gut selbst filtern kannst. Du wirst Dir ja das Stück ausgesucht haben, weil Du es ansprechend findest. Wenn man sich die Großen bei Youtube sucht, hat man schon eine gute Richtlinie. Du musst aber auch aufpassen, dass Du nicht im Endeffekt zu einem Kempff-, Lisitsa-, Lang Lang-, Rubinstein- oder was-weiß-ich-nicht-noch für ein -Imitat wirst. Wichtig ist, dass Du Dir auch Deine eigenen Gedanken über das Stück machst. Es schadet auch nicht, in entsprechender Fachliteratur zu stöbern. Am Ende steht da die Partitur! Da steht eigentlich alles drin.

Andreas
 
.Wie Kölnklavier schrieb, das Ding kann einen Motivationsschub auslösen. Manchmal habe ich es im Unterricht hingekriegt, dass das Jungvolk, das vorher nur an Yiruma ( zurückzuführen auf schwere Kindheit, versauten Geschmack, schlechten Einfluss der peer groups etc. :-))und ähnlichem Quark Gefallen gefunden hatte, plötzlich merkte, dass es da noch etwas "anderes" gibt, das schöner und tiefer ist und einen in andere Gefilde führen kann. Darauf kann man womöglich aufbauen.
Was den Leuten großen Spaß macht ( und jetzt gehe ich in Deckung, weil womöglich gleich eine Reihe Fäuste auf mich niederprasseln) : man kann über das Stück, zumindest den Anfang, ganz prima einen Blues in Cis spielen.
P.S.: Beethoven hat mir schon verziehen.
In Sachen Motivationstreiber sind wir ja alle einer Meinung, kein Zweifel, nur eben als Etappenmotivation am Ende einer vorhergehenden Entwicklung.
Eine systematische, lückenlose Ausbildung und Heranführung rentiert sich doch für das ganze Musikerleben.
Und in Sachen Blues aus 27,2, erster Satz: im Mittelalter gab es doch ganz reizende Folterkeller..;-)
 
Du musst aber auch aufpassen, dass Du nicht im Endeffekt zu einem Kempff-, Lisitsa-, Lang Lang-, Rubinstein- oder was-weiß-ich-nicht-noch für ein -Imitat wirst.

Diese Sorge hätte ich nicht. ;-) Da müssten schon erst mal 15.000 Übestunden über die Tasten fließen, ehe diese Gefahr dräut. Bis dahin sollte man in der Lage sein, eigene Gedanken zum Stück zu entwickeln.
 
Das schwierige an der Mondscheinsonate ist für Anfänger im technischen Bereich erst einmal der zweite und dritte Satz, klar. Denn die bestehen fast von Anfang bis Ende aus technischen Problemen, die niemand meistern kann, der nicht allermindestens sechs bis sieben Jahre soliden Klavierunterricht hatte. Wer das nicht glaubt, soll sich einfach mal die ersten zwei/drei Takte des dritten Satzes vornehmen (nur die rechte Hand, das reicht schon zu Demonstrationszwecken). Jemand, der noch an den Dur-Tonleitern knappst, wird sehr schnell die Bedeutung des Wortes "Arpeggio" auf die harte Tour lernen ;-). Und so geht das dann über den gesamten langen, langen Satz weiter, eine unmögliche Baustelle nach der anderen. Der gemeine Anfänger wird nach kurzer Zeit frustriert aufgeben, und die Gefahr, dass er das Klavierspiel dann ganz drangibt ist halt groß.
Was den ersten Satz angeht, so ist es ein verbreiteter Anfängerirrtum, zu denken, dieser sei einfach. Der ist schon im rein technischen Bereich nicht ganz ohne (Stichwort Nonen greifen, gleichzeitige Melodieführung und Begleitung mit rechts etc. pp.). Im musikalischen Bereich wirds dann richtig kompliziert, und zwar nicht nur bei der Frage des Pedaleinsatzes (über die spätestens seit Czerny lebhaft gestritten wird), sondern auch bei Fragen der Phrasierung, der Geschwindigkeit (erstaunlich, was so manch einer unter Adagio versteht ;-)) und vieles andere mehr. Die Beschreibung auf der Seite des Henle-Verlages besagt nicht umsonst, daß Profis den ersten Satz noch mehr fürchten als den dritten. Anfänger werden diesen Satz mit viel Arbeit technisch halbwegs richtig spielen können, allerdings werden sich die musikalischen Qualitäten der Darbietung doch in überschaubaren Grenzen halten, um es mal nett auszudrücken ;-). Kurz gesagt: Mondscheinsonate für Anfänger: nicht gut :-).
 
Naja, ein Mysterium muss man nun aber auch nicht daraus machen. Ich habe schon Anfänger gehört, die den ersten Satz nach einem Jahr als Autodidakt musikalisch wunderschön gespielt haben, schöner, als ich nach mehr als 30 Jahren.
Man muss sich halt intensiv damit auseinander setzen.
 
Naja, ein Mysterium muss man nun aber auch nicht daraus machen. Ich habe schon Anfänger gehört, die den ersten Satz nach einem Jahr als Autodidakt musikalisch wunderschön gespielt haben, schöner, als ich nach mehr als 30 Jahren.
Man muss sich halt intensiv damit auseinander setzen.

Zumal unser neues Saugferkel sowieso jegliche Pauschal-Aussage in dieser Richtung als Gegenbeispiel abschmettert ;) Lass den mal ein halbes Jahr nur auf die Mondscheinsonate fokussieren...
 

Habe mir jetzt erst Saugferkels Aufnahmen angehört. Seit Ende 2015 spielt der junge Mann? Nehme alles zurück was ich im obigen Post gesagt habe. Der spielt wahrscheinlich sogar den dritten Satz vom Blatt. Wahnsinn.
 
Saugferkel ist eine Ausnahmeerscheinung.
Ich zähle mich hingegen mal zum normalen Durchschnitt unter den Anfängern. Wenn man nicht mehrere Stunden täglich übt, ist so ein Stück in den ersten Jahren nicht machbar.
Ohne jede Ahnung von (Klavier)musik macht o.g. youtube Video vielleicht schon Eindruck. Wenn ich die Sonate aber kenne, kann ich auch hören, dass sie z.B. mit noch viel mehr Gefühl gespielt werden muss, wie @Steinbock44 schreibt.
Wie es so schön heißt, es heißt ja Pianist und nicht Fortist (von wem stammt das eigentlich?) - die ruhigen Sätze stellen wohl oft die größere Herausforderung dar.
 

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