vielleicht noch...
ein paar Worte hierzu
Bitte, bitte...So hab doch Erbarmen mit uns! :) (...)
Troubadix,
wir wollen bei unseren Diskussionen doch wenn möglich auf dem Teppich bleiben, und nicht in die Phantasievorstellungen einzelner Leute abgleiten.
Schließlich hat die Fachwelt bei etwa Lang Lang's Carnegie Hall Konzert keine
identifiziert, sondern dieses Konzert war ein großer Erfolg. Lang Lang ist nicht irgendein Dorfpianist - auch wenn Du das partout nicht wahrhaben willst.
Lang Lang tourt genauso quer durch die ganze Welt, und konzertiert mit berühmten Orchestern, wie der von Dir geschätzte Евге́ний И́горевич Ки́син (transl. nach ISO 9: Evgenij Igorevič Kisin; * 10. Oktober 1971).
Da helfen auch ein paar gelungene Einspielungen nichts
Doch, die helfen... insbesondere, wenn ganze Konzerte oder CD's voll davon sind. Was nämlich zählt, auch das wurde schon mal besprochen, sind die einzigartigen, die besten Leistungen eines Künstlers. Das gilt für Picasso wie auch Michelangelo oder Rembrandt, und auch für Klavier-Interpreten.
Je mehr solcher Leistungen da sind, desto besser ist das. Nur: wenn so ziemlich alles nur durchschnittliche Leistungen sind, wird es doch ein wenig schwer mit einem Spitzenplatz in der Geschichte.
Sein [Lang Lang's] Klavierspiel hat nichts, mit dem nicht viele andere mithalten konnten und können, auch wenn das nicht jeder wahrhaben will.
Es geht hier nicht um's wahrhaben, sondern vielmehr: ums hören können. Um die Trennschärfe des Ohres, um genau zu sein...
Mit dieser fälle ich meine Urteile. Na, und wenn Евге́ний И́горевич Ки́син (transl. nach ISO 9: Evgenij Igorevič Kisin; * 10. Oktober 1971) bei einem bestimmten Stück kein herausragendes Klavierspiel präsentiert, dann höre ich das eben. Da kann er sich nicht verstecken... (und auch auf musikalischer Ebene gibt's so etwas wie eine Trennschärfe).
Der umgekehrte Fall trifft natürlich auch zu. Wenn sich ein Interpret ohne Mängel durch meine sehr kritischen Zuhörer-Ohren spielt, gibt's halt die Bestnote. Von mir - ob das was wert ist, kann man ja dann immer noch entscheiden...
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Aber (und jetzt kommt das große aber) - darum geht's nicht, und darum geht's mir nicht.
Ich wünsche mir nur wenige Dinge: daß kein weltberühmter Pianist über die Gebühr hochgehoben wird - und auch, daß keiner maßlos schlechtgemacht wird.
Des weiteren: daß Leute, die öffentliche Urteile fällen, auch dementsprechend gründlich sich mit einer Sache befassen (Diskografie durchhören etcetera). Auch Konzerte anhören bringt da nicht so viel. Entscheidend ist das, was auf
Tonträgern enthalten und jedem, auch der Nachwelt, zugänglich ist.
Das wird später mal wichtig - und daran werden Interpreten auch gemessen.
Youtube ist insofern ein wenig Quark, weil es darin auch schlechte Sachen gibt, die auf den ernsthaften CD's von Lang Lang nicht zu hören sind. Und da auch gar nicht hingehören, und da auch gar nicht hin brauchen.
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Die eigene Meinung öffentlich kundtun, ist die eine Sache. Ein
öffentliches Urteil zu fällen, aber eine andere.
Für ein öffentliches Urteil braucht es zweierlei: Kompetenz (man sollte sich kurz die Frage stellen:
"Habe ich die?"), und gründliche Beschäftigung mit einer Sache.
Vorher wird das eigentlich nöscht.