:p
wie du hier aber schon geschrieben hast ,,auf Gage verzichten". Wenn ich aber was zum Leben brauche, kann ich nicht auf Gage verzichten. Ich kann doch nicht, nur weil ich für diese Art des Konzerts, kein Musikstudium brauche, mein restliches Leben damit verbringen Konzerte ohne Gage zu geben und dafür die Idee eine Studiums hinschmeißen. ,,Weil so gehts ja auch"... Bei einem Musikstudium ,,Konzertfach" werden einem allerdings schon Auftritte ermöglicht, so kann man sich bekannt machen. Zudem wird jede Prüfung mit einem öffentlichen Konzert abgeschlossen. Durch diese 2 Dinge hab ich mehr Chancen auf Konzerte MIT Gage. Abgesehen davon ist das Niveau eines Pianisten, der Konzertfach geschafft hat, so hoch, dass er noch mehr Chancen auf Konzerte mit Gage hat. Gewiss weiß ich, dass viele nach einigen Jahren dann aber aufgeben mussten und einen anderen Job ergreifen mussten.
Es kann sein, dass dieser Beitrag hier etwas schroff klingt. ich war/bin nur etwas ,,irritiert" wegen des bereits ersten satzes: ,,Ich denke sehr wohl, dass Du verträumt und naiv bist! " naja vl. eher provoziert, obwohl ich nicht denke, dass es provokant gemeint war. Ein verträumter Naivling übt nicht haufenweise stunden am Tag, mit dem Wissen, seinen Traum vielleicht nie zu verwirklichen. genaugenommen macht sich ein verträumter Naivling nicht einmal gedanken darüber ob ers schaffen kann oder nicht, denn er ist ja, wie gesagt, verträumt und naiv! Das ist meine Definition eines verträumten Naivlings und ich wehre mich strikt dagegen als solcher abgestempelt zu werden.
gute nacht,
vienna
Hallo vienna,
ich finde diesen von dir eröffneten Faden und deine Beiträge dazu erstaunlich und sehr beachtlich! Ich selbst bin zwar überhaupt nicht deine Generation sondern Mutter von vier Kindern, unter denen sich ein Sohn in deinem Alter befindet. Dieser hat nach anfänglicher (drei Jahre dauernder) Begeisterung sein keyboard vor zwei Tagen auf den Dachboden verbannt, weil er seiner Meinung nach doch nicht die Musik spielen kann, die ihm wirklich gefällt. Das fand ich äußerst bedauerlich!
Allerdings habe ich auch einen (nicht mehr lebenden) Großonkel, der wirklich durch und durch Musiker war. Er hat zu seiner Zeit (damals äußerst ungewöhnlich) ein Doppelstudium gemacht. Die Musik war das Neigungsfach, die Betriebswirtschaft das vom Familienclan geforderte. Dann konnte (und durfte) er nach Studienabschluss und späterer Dirigentenprüfung wirklich ein Jahr als Dirigent arbeiten, danach wurde die Übernahme des Familienunternehmens erforderlich - und mit der Musik war es vorbei! Allerdings war dieser Onkel auch noch nach seinem Abschied von der Welt der Musik immer noch voll Musik und hat besonders uns Kindern immer besonders imponiert - er wusste zu jeder Gelegenheit ein Lied, eine Melodie oder eine improvisierte musikalische Darbietung - er zählte in meiner Kindheit zu meinen "Lieblingserwachsenen".
Jetzt bin ich weit abgeschweift - aber was ich damit sagen will: auch wenn die Musik dir so im Blut liegt, wie du es hier rüberbringst und es für dich eine wirklich ernstgemeinte Angelegenheit ist, das Traumziel Konzertpianist anzustreben, dann bedenke doch bitte, dass man Musik auch dann noch mit Begeisterung , aus vollem Herzen und mit voller Überzeugung machen (und leben) kann, wenn man vielleicht auch gezwungen ist, seine Brötchen inalltäglicheren Gefilden als denen der reinen Kunst zu verdienen!
Praktische Ratschläge für deine ZUkunft:
Beobachte in den Jahren, die dir noch bis zum Abitur verbleiben, ob sich deine musikalischen Fortschritte in dem Maße fortsetzen, in denen sie im ersten Jahr von statten gingen (von Null auf Hundert ist wahrscheinlich einfacher als von Hundert auf Fünfhundert oder Tausend, bzw. Gesetz des abnehmenden Grenzertrags, aber vielleicht gilt das bei ausgeprägten Musiktalenten nicht).
Sprich mit deinen Eltern, um zu erfahren, wie diese deine Berufsabsichten einschätzen und welche (finanzielle und pädagogische) Unterstützung dir von ihnen erhoffen kannst.
Übe nicht nur im stillen Kämmerlein, sondern spiele bei jeder sich bietenden Gelegenheit schon mal etwas vor. So bekommst du ein Gefühl dafür, wie dein Spiel bei den Zuhörern ankommt, wie du dich beim Vorspielen fühlst und vor allen Dingen machst du dadurch deine Umwelt auf dich und deinen Wunsch aufmerksam.
Unterscheide schließlich die Frage, ob du einmal in der Lage sein wirst, die Eingangsprüfung für das Studium Klavier im KOnzertfach zu bestehen und die weiterreichende Frage, ob du auch - wenn du diese Hürde einmal genommen hast und das Konzertfach dann auch noch passabel abgeschlossen hast - später einmal in der Lage sein wirst, dein Leben (und zwar ein Leben, so wie du es dir wünschst) mit dem Konzertspiel oder auch dem Unterrichten bestreiten kannst.
Das sind wirklich weitreichende Überlegungen für eine Fünfzehnjährige! Aber du stellt unserem Forum auch sehr weitreichende Fragen!
@ an alle die hier aus diesem Thema Grundsatzstreitereien nicht musikalischer Art entwickeln:
Meines Wissens macht doch der Ton die Musik - und das wissen doch sicher auch alle Mitglieder hier im Forum. Also schlagt einen schöneren Ton an und wählt gefälligere Worte, um (offtopic) das Sommerloch zu füllen - dann fühlen sich doch alle hier besser!
LG
Debbie digitalis