Mit einem Jahr Spielerfahrung bereit für Chopin oder Debussy?

Wenn Du Aufnahmen machst, klatsche/stampfe hinterher beim Anhören den Rhythmus mit, damit du fühlst, wo du falsche Pausen machst oder dich verhaspelst. Achte vor allem auf die Lautstärke in den einzelnen Passagen und auf die Dramatik.
Es wurde u.a. zu seiner Beerdigung gespielt. Zum Schluss muss das Stück "absterben". Die letzten drei Akkorde sind der Höhepunkt. Achte auf das genaue Timing. Puls!

Bei Chopin eher Halbpedal.
 
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Meine sehr geehrten Damen und Herren,

im folgenden spielt Ihnen der dilletantische Piano Virtuose oruffy93 das Stück Präludium in E-Moll des edelmütigen Komponisten Frederik Chopinski (der mit seinen werken den heißesten shit im 19. jahrhundert gedroppt hat), welches er am Mittwoch angefangen hat zu lernen und für welches er ca 5-7 Stunden investiert hat:
 
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okay habs mir noch paar mal angehört und das hört sich komplett scheiße an. wohl doch zu eifrig und übermotiviert gewesen :013::008: den KL hab ich dringend nötig.
 
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okay habs mir noch paar mal angehört und das hört sich komplett scheiße an. wohl doch zu eifrig und übermotiviert gewesen :013::008:

Nicht verzagen, lieber oruffy93! :002: Allerdings interessiert mich, was passiert ist zwischen dem Moment des Einstellens und dem Moment des Postens deines letzten Beitrags: hast du dir dazwischen kritischer zugehört, um es nun als "komplett scheiße" zu bezeichnen?

Ansonsten: lerne von den Besten! Dazu gehört wahrlich nicht die Einspielung deines Spoilers (:009:), sondern diese Interpretationen:

a)

b) (ab 3:36)

c) (ab 7:25)

d) (keinen Schreck kriegen wegen des Tempos :004: )

Die zunächst wichtigsten Punkte sind aus meiner Sicht das wesentlich (!) zu langsame Tempo (2/2- Takt, Halbe sind der Puls und nicht Viertel) und mehr Gleichmäßigkeit in der linken Hand ohne diese starken und häufigen Verzögerungen.

In diesem Faden findest du Übetipps und Anregungen: https://www.clavio.de/threads/chopin-prelude-op-28-nr-4.13900/ .

Liebe Grüße

chiarina
 
Zunächst finde ich es sehr gut, dass du dein Vorhaben umgesetzt hast. Noch dazu hast du den Ratschlag befolgt, dein Spiel aufzunehmen und die Aufnahme zu analysieren. Für den Einstieg hast du die grundsätzliche Stimmung gar nicht schlecht getroffen. Geschwindigkeit/Rhythmus passen noch nicht. An einigen Stellen hast du die Kontrolle verloren. Das ist allerdings normal.

Lokalisiere diese Stellen genau. Höre auf chiarina. Versuche es besser zu machen, sodass es zumindest dir gut gefällt. Dann tauchen noch genügend Kritiker (ist leicht, man braucht nur hinzuhören) auf. Nur das Konstruktive aufnehmen.

Ein guter KL könnte dich rascher weiterbringen, weil er womöglich geduldiger ist, als du mit dir selbst.

"okay habs mir noch paar mal angehört und das hört sich komplett scheiße an." <-- Analytisch übrigens nicht ausreichend. :010:
Dieser Kommentar ist weder sprachlich noch inhaltlich ausreichend konstruktiv, um damit weiter zu kommen. :016:
 
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Falls die Voraussetzung korrekt ist:

welches er am Mittwoch angefangen hat zu lernen und für welches er ca 5-7 Stunden investiert hat:

dann hätte auch eine andere Konstellation zugrunde liegen können: Dienstag war Klavierstunde, es gab den Auftrag "bereite Stück X fürs nächste Mal vor". Das Ergebnis wäre wahrscheinlich ähnlich oder gleich gewesen.

Der Unterschied wäre: Am kommenden Di würde das vorbereitete Stück intensiv besprochen. Hernach ginge es ans richtige Üben. :001:
 
Meine sehr geehrten Damen und Herren,

im folgenden spielt Ihnen der dilletantische Piano Virtuose oruffy93 das Stück Präludium in E-Moll des edelmütigen Komponisten Frederik Chopinski (der mit seinen werken den heißesten shit im 19. jahrhundert gedroppt hat), welches er am Mittwoch angefangen hat zu lernen und für welches er ca 5-7 Stunden investiert hat:

https://www.dropbox.com/s/ee79r4uxk1c4u7f/Prelude E Minor 20.1.19.m4a?dl=0


und diese performance war meine quelle der inspiration:


Mach weiter! Für den Anfang doch schon mal nicht schlecht. Immer wieder aufnehmen, hören, mit anderen Aufnahmen vergleichen und entsprechend korrigieren. Du hast doch bisher nur ein paar Stunden investiert. Mit Lehrer musst du auch selber immer wieder üben. Selbst wenn du einmal die Woche zu einem Lehrer gehst übst du mehr als 90% der Zeit alleine. Du hörst doch was und wo es nicht passt... :016:
 
Ich hab das Stück nicht angehört, kann ich gerade nicht. Ich kenn auch das Praeludium nicht. Aber was soll dabei rauskommen nach nur 5-7 Stunden?? Hab ein bisschen Geduld mit Dir selbst. Erstmal muss man den Notentext verstehen, dann die Finger dazu koordinieren, dann irgendwann geht das halbwegs auswendig und dann hat man im Kopf endlich ein bisschen Kapazität über um das auch klanglich und rhythmisch zu verfeinern. Bis dahin klingt das zwangsweise ziemlich mies.
 

Allerdings interessiert mich, was passiert ist zwischen dem Moment des Einstellens und dem Moment des Postens deines letzten Beitrags: hast du dir dazwischen kritischer zugehört, um es nun als "komplett scheiße" zu bezeichnen?

ich hatte beim spielen eigentlich ein gutes gefühl beim spielen, bis auf die verspieler und beim ersten anhören fand ich's auch noch ganz okay aber nachdem ich 3 weitere male angehört habe sind mir so viele details aufgefallen die katastrophal sind, dass es mir überhaupt nicht gefallen hat.

Die zunächst wichtigsten Punkte sind aus meiner Sicht das wesentlich (!) zu langsame Tempo (2/2- Takt, Halbe sind der Puls und nicht Viertel) und mehr Gleichmäßigkeit in der linken Hand ohne diese starken und häufigen Verzögerungen.

ich hab es noch gestern nacht wie du erwähnt hast deutlich schneller gespielt und finde man hört dann auch die melodie bei weitem besser raus sofern die linke hand leise genug ist. die verzögerungen lasse ich mal weg (hab das nur aus dem video aus dem spoiler übernommen. fand das so extrem "chillig") aber finde an 3-4 stellen passen die ganz gut rein oder doch lieber komplett weglassen?

Lokalisiere diese Stellen genau. Höre auf chiarina. Versuche es besser zu machen, sodass es zumindest dir gut gefällt.

also mir hat schon das spielen dieser rohfassung schon spaß gemacht und währendessen gefallen aber die nachwirkung beim hören war nicht so dolle :-D

@Barratt übernächste woche ist es soweit mit dem KL :) bis dahin muss ich noch alleine durch

@Father also um ein stück anständig zu spielen brauche ich nicht unbedingt einen KL das kriege ich auch gut alleine hin aber wenn man das große ganze betrachtet dann brauch ich aus anderen gründen schon ganz dringend einen KL :D

@Ralph_hh ja das hast du natürlich vollkommen recht. so wie du es beschreibst klingt das auch

@Kleiner Ludo ich würde aber sagen dass es vielleicht 60% oder so sind. aber diese verdammte 80/20 prinzip ist beim klavierspielen schon sehr extrem. oft ist gefühlt ein 95/5 prinzip haha
 
Ich würde sagen, wenn die Grundlagen da sind, kann man sich vieles selbst erarbeiten. Bei dir fehlen diese Grundlagen noch. Deswegen würde ich dir wirklich zu einem Lehrer raten.
LG,
NaMu
 
Man muss natürlich im Auge behalten, dass hier viele Klavierlehrer rumturnen. Die "müssen" ja schon schreiben, dass es ohne Klavierlehrer nicht geht. Dazu kommen noch die Klavierverkäufer, die Hand in Hand mit diesen Lehrern arbeiten, etc. Die graben sich weder selber noch gegenseitig das Wasser ab, egal wie "schlecht" sie auch sein mögen... :004:
 
Man muss natürlich im Auge behalten, dass hier viele Klavierlehrer rumturnen. Die "müssen" ja schon schreiben, dass es ohne Klavierlehrer nicht geht. Dazu kommen noch die Klavierverkäufer, die Hand in Hand mit diesen Lehrern arbeiten, etc. Die graben sich weder selber noch gegenseitig das Wasser ab, egal wie "schlecht" sie auch sein mögen... :004:
Einem Klavierlehrer in München wird es herzlich egal sein, ob ein Anfänger in Hamburg Unterricht nimmt oder ob er allein vor sich hinwurschtelt. Gegen das lehrerlose Lernen sprechen nicht wirtschaftliche Interessen der Klavierlehrer hier, sondern die Erfahrung, dass so gut wie niemand je einen Autodidakten gehört hat, der nach objektiven Maßstäben "anständig" spielt.

Ich bin übrigens kein Klavierlehrer und werde auch nie einer sein. Ich empfehle trotzdem Unterricht, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, dass guter Unterricht einem die Augen und Ohren zu einer Welt öffnet, von der man ohne Unterricht nicht einmal ahnt, dass es sie gibt.
 
Man muss ja bedenken, dass die vielen Autodidakten hier von Balkendingsbums gesponsored werden.
 
Man muss natürlich im Auge behalten, dass hier viele Klavierlehrer rumturnen. Die "müssen" ja schon schreiben, dass es ohne Klavierlehrer nicht geht

Father, so wie ich es mitbekommen habe, bist du von Beginn an am Klavier autodidaktisch unterwegs, hattest noch nie Klavierunterricht. Wie willst du wissen, worauf ein KL sonst noch achtet?

Mit ging es jedenfalls so, ich hatte mir autodidaktisch Stücke wie z.B. die Pathetique beigebracht, konnte die Töne auch tatsächlich alle auswendig in die richtige Reihenfolge und ins Tempo bringen, hatte auch Melodiebögen, Phrasen, Dynamik beachtet, da ich zuvor schon Erfahrungen mit der Blockflöte gesammelt hatte. Ich habe dann nur deshalb Unterricht genommen, da ich durchaus festgestellt hatte, dass meine Stücke stellenweise anders klangen als bei meinen YT-Vorlagen und ich wissen wollte, warum.

Ich hätte aber nie gedacht, was ich alles übersehen hatte und wie viel nicht korrekt war, Klavierspielen wurde plötzlich richtig vielfältig und kompliziert, die Stücke wurden viiiiel einfacher, aber mit dem Unterricht erschloss sich mir auch eine ganz neue Klavierwelt.
 

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