mick
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Puristen scheint es in der Tat zu grausen, wenn z.B. Bachs Cembalokonzerte an bis zu vier Flügeln gespielt werden. Aber man muss erstmal diese Menge an Cembali zusammenbekommen. Mir jedenfalls haben die vier Flügel auf der Bühne gefallen und was ich gehört habe ebenso.
Was ich aber nicht verstehe ist, warum die Barockmusik nicht ohne Pedal gespielt wird. Ich finde, dass diese Musik ohne Pedal (man verzeihe mir den vermutlich unpassenden Ausdruck) „reiner“ klingt. Oder ist dies der Fehlschluss einer Anfängerin?
Wenn man sich dazu entscheidet, Barockmusik auf dem modernen Flügel zu spielen, dann gehört meiner Meinung nach das Pedal dazu. Es ist unsinnig, auf einem Steinway zu versuchen, ein Cembalo zu imitieren - das wird weder dem Cembalo noch dem Steinway gerecht. Als Mittel, um dem Klang mehr Obertöne zu geben, ist das Pedal eine Bereicherung. Man muss es halt sehr genau dosieren!
Das C-Dur-Präludium aus dem WTK 1 ist beispielsweise ein Stück, das ohne Pedal überhaupt nicht gut klingt. Sogar Cembalisten nehmen dort "Pedal", indem sie die Töne mit den Fingern länger aushalten, als sie notiert sind. Diese Technik des "Fingerpedals" hat bereits C.P.E. Bach ausführlich erläutert - und ich bin sicher, dass er auf dem modernen Flügel ganz selbstverständlich das "Fußpedal" benutzt hätte!
LG, Mick
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