Menuett a-Moll (Johann Krieger), interpretiert als absolute Musik

Mick, ich werde im Laufe der Zeit noch ganz andere Dinge als ein kleines Menuett anfassen, Stücke, an denen sich die berühmtesten Konzertpianisten versucht haben. Und wo die Welt meiner Meinung nach trotzdem noch ein paar Dreiklang-Interpretationen vertragen kann - was wirst Du erst dann sagen...?

Viele Grüße
Dreiklang

Das Menuett finde ich wunderschön. Ich mag melancholische, nachdenklich machende und beruhigende Stücke.

Lieber Chris,

lies Dir bitte nochmals Deinen Beitrag und vor allem den hier zitierten Abschnitt genau durch und versuch Dir vorzustellen wie dies auf andere hier wirken könnte!!!

Zum einem minimalisierst Du damit das Menuett, was ich für Anfänger wie mich selbst als schade empfinde und zum anderen maximierst Du etwas zu arg Deine eigene Person. Kommt so nicht gut rüber!

Wäre schade um diesen Faden und die mögliche Wirkung für das etwas sensible Einspielungsforum.

LG 40er
 
... ich sag nichts mehr. Hat ja keinen Zweck, wenn die Reaktion heißt " das wollte ich genau so und nicht anders...".
Ich habe mal jemanden bei der Träumerei darauf hingewiesen, daß er an einigen Stellen Notenwerte auf die Hälfte verkürzt hat, und vermutete einen leicht abzustellenden nicht beabsichtigten Fehler. Aber da kam dann auch "genauso sollte es sein, ich finde das besser so...", obwohl der ganze Takt dabei im A... war. Dann fragt man sich, wie blöd man eigentlich ist, einen ernst gemeinten Hinweis zu geben.
 
Sicher kann man das Menuett so oder so spielen... ich freue mich, wenn's euch gefällt.

Viel Spaß beim Anhören, und viele Grüße
Dreiklang

Hallo,
wieso die ganze Aufregung? Dreiklang erwartet keine Kritik bzw. Verbesserungsvorschläge.

Gruss
Antoine

P.S. Ob da zu viel Pedal, zu langsam oder zu schnell gespielt wird und und und ist alles Geschmacksache. Dies trifft vorwiegend bei Barockmusik zu, die kann man verschiedenartig spielen.
 
P.S. Ob da zu viel Pedal, zu langsam oder zu schnell gespielt wird und und und ist alles Geschmacksache. Dies trifft vorwiegend bei Barockmusik zu, die kann man verschiedenartig spielen.

Lieber Antoine,

das stimmt nicht ganz. :) Denn wenn wir auch die damalige Aufführungspraxis nur durch schriftliche Überlieferungen kennen und daher die Bandbreite barocker Interpretationen besonders hoch ist, ist nicht alles Geschmackssache. Es gibt musikalische, stilistische, technische Fehler ..... - und ganze Studiengänge für Alte Musik.

Liebe Grüße

chiarina
 
Lieber 40er,
Das Menuett finde ich wunderschön. Ich mag melancholische, nachdenklich machende und beruhigende Stücke.
Genau so fasse ich das Stück ebenfalls auf.;-)
Zum einem minimalisierst Du damit das Menuett,was ich für Anfänger wie mich selbst als schade empfinde
Nein, das ist nicht meine Absicht. Für einen Anfänger ist das Menuett genauso schwer zu erlernen, wie für einen Fortgeschrittenen ein mittelschweres Stück.

Was ich sagte, gilt nach wie vor:
wollte ich gerne ein kleines, leichtes Stück einstellen, das mir seit meinem Klavierunterricht in der Jugend immer am Herzen lag.

Ich finde, auch leichte und sehr leichte Stücke haben ihren Reiz, und man sollte sich nicht scheuen, sie zu spielen
und ich glaube, daß selbst ein manuell eher einfaches Stück (das Menuett wird unter Schwierigkeitsgrad 1 von 10 möglichen gelistet) nicht unbedingt "einfach" ist. Es gilt, auch dieses einfache Stück in Klaviermusik zu verwandeln, die gefallen kann.
und zum anderen maximierst Du etwas zu arg Deine eigene Person. Kommt so nicht gut rüber!
Meine Person, oder die des Musikers, ist praktisch unwichtig. Musizieren bedeutet: Menschen tun etwas, für andere Menschen... sie schaffen Musik - um sich gegenseitig, und an der Musik, zu erfreuen. Und manchmal wird auch darüber gesprochen (so, wie wir es hier tun).

Schönen Gruß
Dreiklang
 
... sö schön musiziert, daß mir (Vorsicht, öffentlicher Gefühlsexhibitionismus) die Augen feucht wurden.

Danke, Stephan.
 

Dieser Eminem... :schweigen::cry:I will never understand you...
 
(das würde mir leichter fallen, wenn diese Musik meinen Ohren schmeicheln würde)
das ist schonmal richtig
Eminem ist nicht allzuweit entfernt von Schubert -
würde mir nicht unbedingt einfallen, zu behaupten. Aber: einen Schubert hab' ich ebenfalls geplant, mal einzuspielen ;)
 
@chiarina
Ja die sog. Überlieferungen, was wurde da am Kritik über Harnoncourt s historische Uraufführungspraxis geschrieben. Eben vorwiegend wegen schwankenden Tempi in der Barockmusik. Oder der Liebe Horowitz, der angeblich zu viel Pedal anwendet. Oder wieso spielt man Bach mal wie Glen Gould (m.E. viel zu schnell) und andermal viel zu langsame. Wo sind da die Überlieferungen? Aber du hast auch selbst geschrieben, die Interpretation der Barocken Musik verfügt über eine hohe Bandbreite (welche da man nützt, ist eben Geschmacksache … oder? .... so habe ich es auch gemeit). Nein liebe Chiarina, mach doch nicht aus der Musik eine Religion, dazu ist sie wirklich nicht erfunden. Divertimenti und Menuetts ist Unterhaltungsmusik von damals, nicht weniger und auch nicht mehr.

Nur so nebenbei, eigentlich dürfte man Barockmusik am modernen Flügel gar nicht spielen dürfen. Ich selbst finde z.B. Bachs Verzierungen am modernen Klavier scheusslich. Dagegen wenn ich Cembalo spiele, dann ist es ein muss (Cembalo bietet wenig gestalterische Möglichkeiten …. da keine Dynamik, kein Nachhall vorhanden … da bleiben nur verschiedene Verzierungen und Tempovariationen als gest. Mittel übrig).

Gruss
Antoine
 
Nur so nebenbei, eigentlich dürfte man Barockmusik am modernen Flügel gar nicht spielen dürfen. Ich selbst finde z.B. Bachs Verzierungen am modernen Klavier scheusslich. Dagegen wenn ich Cembalo spiele, dann ist es ein muss (Cembalo bietet wenig gestalterische Möglichkeiten …. da keine Dynamik, kein Nachhall vorhanden … da bleiben nur verschiedene Verzierungen und Tempovariationen als gest. Mittel übrig).

Puristen scheint es in der Tat zu grausen, wenn z.B. Bachs Cembalokonzerte an bis zu vier Flügeln gespielt werden. Aber man muss erstmal diese Menge an Cembali zusammenbekommen. Mir jedenfalls haben die vier Flügel auf der Bühne gefallen und was ich gehört habe ebenso.

Was ich aber nicht verstehe ist, warum die Barockmusik nicht ohne Pedal gespielt wird. Ich finde, dass diese Musik ohne Pedal (man verzeihe mir den vermutlich unpassenden Ausdruck) „reiner“ klingt. Oder ist dies der Fehlschluss einer Anfängerin?
 
@Marlene
Die Barockmusik wurde sehr oft in den Kirchen gespielt und z.T. auf Orgel. Da hat die Musik im Raum richtig nachgehalt. Diese Raumakustik versucht man m.E. mit dem Pedal nachzubilden. Andere Erklärung habe ich dazu nicht … aber vlt. weiss es jemand besser.

Gruss Antoine
 
Zitat von Marlene:
Was ich aber nicht verstehe ist, warum die Barockmusik nicht ohne Pedal gespielt wird.
Wird sie doch, oder auch nicht. Je nach gewünschter Gestaltung.
Ein Klavier ist ein Klavier und kein Cembalo. Es klingt völlig anders und wenn Bach auf der Geige gefiedelt wird, regt sich ja auch keiner über die verwendeten interpretatorischen Mittel auf.

Interpretatorisch ist ein komisches Wort. Habe ich das gerade erfunden?
 
Die Barockmusik wurde sehr oft in den Kirchen gespielt und z.T. auf Orgel. Da hat die Musik im Raum richtig nachgehalt. Diese Raumakustik versucht man m.E. mit dem Pedal nachzubilden. Andere Erklärung habe ich dazu nicht … aber vlt. weiss es jemand besser.
Den geistlichen Aufstand hätte ich erleben mögen, wenn Bach seine Orchestersuiten oder Brandenburgischen Konzerte in welcher Kirche auch immer aufgeführt hätte! Daß man mittlerweile sogar Opern in Kirchen aufführt, hat eher etwas damit zu tun, daß Kirchenräume wohlfeile Konzertstätten sind - und die Kirchenoberen glücklich sind, wenn überhaupt noch jemand (egal zu welchem Ereignis) das Gotteshaus betritt.
 
Aber du hast auch selbst geschrieben, die Interpretation der Barocken Musik verfügt über eine hohe Bandbreite (welche da man nützt, ist eben Geschmacksache … oder? .... so habe ich es auch gemeit). Nein liebe Chiarina, mach doch nicht aus der Musik eine Religion, dazu ist sie wirklich nicht erfunden. Divertimenti und Menuetts ist Unterhaltungsmusik von damals, nicht weniger und auch nicht mehr.

Lieber Antoine,

ich habe geschrieben, dass nicht alles Geschmackssache ist:


Denn wenn wir auch die damalige Aufführungspraxis nur durch schriftliche Überlieferungen kennen und daher die Bandbreite barocker Interpretationen besonders hoch ist, ist nicht alles Geschmackssache. Es gibt musikalische, stilistische, technische Fehler ..... - und ganze Studiengänge für Alte Musik.

Natürlich sind bestimmte Überlegungen und Entscheidungen subjektiver Natur und der persönliche Geschmack fließt da mit ein. Aber es ist nicht alles Geschmackssache! Und ich verstehe nicht, was es mit einer Auffassung von Musik als Religion zu tun hat, wenn ich sage, dass nicht alles beliebig ist! Um das Eine von dem anderen unterscheiden zu können, bedarf es allerdings einigen Wissens über die Quellen aus dieser Zeit und musikalischer Erfahrung.

Und wieso sollte Unterhaltungsmusik nicht gut gestaltet und gespielt sein?

Liebe Grüße

chiarina
 

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