Mechanik selbst regulieren

Ach kommt schon, es gibt doch viele Hobbybastler; und zwar in allen Bereichen. Damit drückt man doch nicht seinen mangelnden Respekt gegenüber dem Profi aus.

Anfangs habe ich mich auch nicht getraut überhaupt irgendetwas am Instrument anzufassen. Man lernt die Komponenten mit der Zeit besser kennen und bei mir hat das halt Interesse geweckt selbst tätig zu werden. Und wie gesagt, auch der Profi hat mal klein angefangen.

OK, das letzte Bisschen herausholen ist vielleicht etwas zu viel erwartet, aber ich will sehen wie weit ich komme. Und anhand meines ersten Versuches sieht es vielversprechend aus.
 
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AABER: Bedenkt bei all diesem "Profi / Amateur / usw." - Gerede eines:

DER ALLERERSTE KLAVIERBAUER....hat es nicht BEIGEBRACHT BEKOMMEN, sondern es sich SELBST beigebracht. DURCH IHN ist erst das Wissen auf nachfolgegenerationen übertragen worden. Könnt Ihr Euch auf den Kopf stellen.

Lieber Olli,

m.E. ist das sehr isoliert gesehen. Es beruht alles auf Entwicklungen und der erste Klavierbauer konnte z.B. auf Erkenntnisse des Cembalobaus zurückgreifen oder auf Experimente von Kollegen oder auf das Wissen um Schwungungsverhältnisse und und und.... . Es war nicht vorher nichts und plötzlich wurde das Klavier erfunden, sondern vorhandenes Wissen, vorhandene Erkenntnisse wurden überprüft, Neues ausprobiert, in andere Richtungen gegangen ..... .

Geschichte des Klaviers - Pian e forte

Wenn man nun Cristofori als ersten Klavierbauer bezeichnen will, war er bereits Cembalobauer, als er die erste Hammermechanik erfand. Dein Vergleich hinkt m.E. wie ein Pumuckel am Stock. :D

Ich verstehe aber, was du sagen wolltest: du meintest, wenn ich es richtig verstehe, dass Learning by doing nicht die schlechteste Art ist, etwas zu lernen und dass die Haltung von dasch in seinem letzten Post

... aber ich will sehen wie weit ich komme. Und anhand meines ersten Versuches sieht es vielversprechend aus.

doch begrüßenswert ist. Dem stimme ich auch absolut zu, wobei ich lotusblumes Beitrag zu bedenken gebe: man muss dann auch eventuell entsprechendes Lehrgeld zahlen. Was dem einen vielversprechend aussieht, das kann dem anderen ganz anders aussehen. :p

Mir ging es darum, dass ich mich sehr wunderte über die Haltung: nun hat ein Profi hier reguliert etc., da ist aber noch Luft, nun mach ich mal. Das Ziel war aus meiner Sicht vor allem eine besser regulierte eigene Mechanik und das finde ich immer noch ziemlich ambitioniert. :D

Aber ich halte jetzt die Klappe und hoffe, nicht zu sehr die Stimmung vermiest zu haben. Denn ansonsten wünsche ich viel Spaß, lieber dasch!

chiarina
 
Schau mal bei Schnäppchen. Da gibts für 800€ einen ast intakten Flügel. An dem könnte man doch rumschrauben :D
 
Lieber Olli,

m.E. ist das sehr isoliert gesehen. Es beruht alles auf Entwicklungen und der erste Klavierbauer konnte z.B. auf Erkenntnisse des Cembalobaus zurückgreifen oder auf Experimente von Kollegen oder auf das Wissen um Schwungungsverhältnisse und und und.... . Es war nicht vorher nichts und plötzlich wurde das Klavier erfunden, sondern vorhandenes Wissen, vorhandene Erkenntnisse wurden überprüft, Neues ausprobiert, in andere Richtungen gegangen ..... .

[...]

Wenn man nun Cristofori als ersten Klavierbauer bezeichnen will, war er bereits Cembalobauer, als er die erste Hammermechanik erfand. Dein Vergleich hinkt m.E. wie ein Pumuckel am Stock.

Nee, chiarina, der hinkt nicht, mein Vergleich. Denn auch für den Cembalobau gilt GANZ DASSELBE, was ich oben sagte:

Um es zu verdeutlichen, Folgendes:

IRGENDWER h a t das A L L E R E R S T E dieser "Tasteninstrumente mit Saiten" G E B A U T , ohne, dass JEMALS ZUVOR ein solches von IRGENDWEM gebaut worden wäre.

Also gab es ZU DIESEM ZEITPUNKT, als er es baute, HÖCHSTENS Instrumente aus anderen Instrumentengruppen, die er sich ansehen konnte. Vielleicht auch hingeschriebene Ideen, Berechnungen oder gar Baupläne , so wie bei Da Vinci, für Geräte, die ERST NOCH KOMMEN WÜRDEN. NICHT jedoch bereits ein TASTENINSTRUMENT mit SAITEN - denn einer war IMMER der ALLERERSTE. Auch wenn es geographische "fast-Gleichzeitigkeiten" gegeben haben mag. Und derjenige ( ganz egal wer das jetzt tatsächlich war ) hat sich das Ding selbst zusammengebaut, ohne dass es jemals zuvor ein früheres gegeben hätte. Vielleicht existierten Baupläne usw, die noch nicht umgesetzt wurden. Aber GEMACHT hat es EINER zum ERSTEN Mal. Da kannst Du ganz sicher sein. ;)

Worauf ich allerdings Wert legen würde - aber das ist schon gesagt worden - ist :

Es sollte, zum "dran herumbauen-Üben" nicht ein nagelneues oder sehr wertvolles Instrument sein. Mick hatte es ja schon angedeutet, oben.

Wenn aber ne alte Kiste zur Verfügung steht, woran man sich austoben kann: Warum nicht ? Wenn was kaputtgeht: Nicht so schlimm. Aber ohne Erfahrung an was wertvolles rangehen, das natürlich nicht. Und wenn grad ein Profi da agiert hat, dann direkt dabeigehen und ändern, halte ich auch nicht für gut, das stimmt natürlich, chiarina. ;)

Allerdings weiß ich, wie ja bekannt ist, nur, dass ein Klavier meist schwarz ist, und Tasten hat. ;)

Daher jetzt schnell VIELE GRÜßE, von:

OLLI !!! ;)
 
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Jaja, irgendwann haben die Menschen auch angefangen sich Kleidung zu schneiden und Werkzeuge zu benutzen. Jeder kann ruhig ab dem Punkt neu anfangen, aber man darf nicht erwarten, dass dieserjenige dann sich inneralb von wenigen Jahren auf eigene Faust vom Höhlenmenschen zum Cyborg entwickelt, der sich seine ransplantate selber lötet.

Wäre es nicht angeraten (dasch will ja auch stimmen lernen, sry, Plaudertasche), sich irgendwie - wie Klaviernterricht - jemanden zu suchen, der einem mindestens die Grudnzüge fachgerecht beibringt?

PS: Kirby? Was macht denn mein Namensveter hier :D?
 
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Jaja, irgendwann haben die Menschen auch angefangen sich Kleidung zu schneiden und Werkzeuge zu benutzen. Jeder kann ruhig ab dem Punkt neu anfangen, aber man darf nicht erwarten, dass dieserjenige dann sich inneralb von wenigen Jahren auf eigene Faust vom Höhlenmenschen zum Cyborg entwickelt, der sich seine ransplantate selber lötet.

Wäre es nicht angeraten (dasch will ja auch stimmen lernen, sry, Plaudertasche), sich irgendwie - wie Klaviernterricht - jemanden zu suchen, der einem mindestens die Grudnzüge fachgerecht beibringt?

PS: Kirby? Was macht denn mein Namensveter hier :D?

Hi Kurby ;);)

@ schwarzgedrucktes: Das steht ja auch gar nicht zur Diskussion. Und es geht ja hier auch nicht darum, dass Dasch das Klavier NEU ERFINDEN will.

Sondern zumindest nach dem, was ich hier gelesen habe, LEDIGLICH darum, ein älteres Instrument zu reparieren.

( Und auch DAFÜR gabs früher, in alten Zeiten, den ALLERERSTEN REPARATURFALL eines "Instrumentes mit Tasten und Saiten und Hämmern" ( oder Federkielen oder wie auch immer ) . Und dazu kommt ein m.E. interessanter Punkt:

Da sich m.W. unzählige Kleinteile in sonem Dings tummeln, kann es unzählige Möglichkeiten geben, wo was kaputtgehen könnte. Und bei den ersten Malen gab es DA mit Sicherheit noch NICHT für jeden zu dem Zeitpunkt noch nicht stattgefunden habenden Schadensfall eine zuvor niedergeschriebene Dokumentation.

Sondern die ERSTEN Reparateure...mussten die Reparaturen GANZ SELBST und GANZ OHNE ERFAHRUNG in den speziellen, noch nie dagewesenen Reparaturfällen ausüben.

DANACH erst konnten sie EVENTUELL dokumentieren, wie sie vorgegangen sind, UND DANN dieses Wissen weitergeben. Das sie sich zuvor SELBST durch AUSPROBIEREN in den spez. Fällen angeeignet hatten.

Urmenschenhaft klingt's, ich weiß. Aber so und nicht anders muss es gewesen sein.

;)

LG, Olli !
 
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Er will nichts reparieren, er will verbessern, vor allem nachdem bereits Micha dran war. Und der sagt auch, dass 95% bereits ausgeholt ist.

Ich sehe das äußerst kritisch da es ja sin einziges nstrument ist. Die Gefahr, dass er was versaut sehe ich wie Micha, zu groß.
 
Er will nichts reparieren, er will verbessern, vor allem nachdem bereits Micha dran war. Und der sagt auch, dass 95% bereits ausgeholt ist.

Ich sehe das äußerst kritisch da es ja sin einziges nstrument ist. Die Gefahr, dass er was versaut sehe ich wie Micha, zu groß.

uahh - nee, dann lieber nicht. Das stimmt.

Für sowas sind alte Zweit-Kisten besser, die schrottreif sind. Man sollte immer zwei haben, find ich. Hatte ich ja auch Nils schon vorgeschlagen, der ja das Petrof organisiert hat, und der ja, sobald das Ibach nun zügig wieder tiptop ist, tatsächlich ZWEI hat.

Allerdings wäre da keins von beiden so, dass man UNKONTROLLIERT dran rumfummeln sollte, zum Ausprobieren.. hmm.

Also EINS sollte ne alte Gammelkiste sein, wenn man Versuche starten möchte.

LG, Olli !!
 
Ich möchte nicht die Begeisterung vermiesen, aber zeugt so eine Haltung nicht von mangelndem Respekt vor dem Beruf des Klavierbauers?

Au weia - ich bin unten durch..............haut mich ruhig, ich schreib's trotzdem. :D

Klimperer, darf ich bitten *kicher*?

Wozu bitten - dich zu versohlen? :p

In Antwort auf deine Frage kann ich nur für mich selber reden. Ich habe nur den höchsten Respekt für (gute!!) Arbeit eines (guten!!) Klavierbauers. Durch meine eigenen Arbeiten ist dieser Respekt höchstens noch gewachsen, nicht etwa geschwunden, weil ich mittlerweile (wenigstens zum Teil) entdeckt habe, was alles dazugehört.

Wovor ich aber keinen Respekt habe, ist
(a) wenn aus den mechanischen Aspekten des Klavierbaus eine Mystik oder ein Voodoo gemacht wird, an das Normalsterbliche nicht dran dürfen, und
(b) wenn die Arbeit, die der Klavierbauer als "kompliziert" und "für Laien unerreichbar" beschreibt, sich im Nachhinein als mangelhaft herausstellt. (Voodoo in Kombination mit Beschiss, da werde ich wild.)
Das alles unterstelle ich Michael freilich NICHT. Es kommt aber in der Branche vor.

Und selbst wenn ein Profi wie Michael an einem Instrument war, was hindert's, wenn der Eigentümer/Benutzer selber daran experimentieren will? Wird jemand dadurch gefährdet? Nein. Wird der Klavierbauerbranche Arbeit genommen? Nein. (Eher im Gegenteil. :p )

Mit Systematik*, redlichem Fingergeschick und gesundem Menschenverstand kann man diverse Dinge einstellen und beobachten. Davon ist noch lange nichts "kaputt". [Edit: im Gegensatz zu Curby sehe ich da nichts kritisch - eben gerade weil es das eigene Instrument vom dasch ist. Vielmehr würde ich fragen: wer sind wir, ihm da hineinreden zu wollen?] Ich habe schon (ja, mit Hilfe eines Internetforums) eine mechanische Einspritzanlage von Bosch repariert, die ein "professioneller" Betrieb nur verschlimmbessert hatte, und die zu ersetzen ein wirtschaftlicher Totalschaden gewesen wäre. Das war Anno 2007, und der Wagen fährt heute noch. ;) Tituliere ich mich deswegen gleich als Kraftstoffaufbereitungsanlagenprofi? Nö, warum auch?

* unter Systematik verstehe ich, dreimal nachzudenken, nachzulesen und nachzufragen, bevor ich einmal schraube. Auch, schriftlich festzuhalten, was ich getan habe, so dass ich es bei Bedarf auch wieder rückgängig machen kann. Und nicht zuletzt, nur einen Schritt zur Zeit zu tun, dessen Folgen ich dann beobachten kann.

Und ja: wer die Geduld und das Zeug nicht hat, so zu arbeiten, sollte in der Tat besser die Finger vom Klavier lassen.

Genug gehauen?
 
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IRGENDWER h a t das A L L E R E R S T E dieser "Tasteninstrumente mit Saiten" G E B A U T , ohne, dass JEMALS ZUVOR ein solches von IRGENDWEM gebaut worden wäre.

Lieber Olli,

so sehr ich dir ansonsten in deinem Beitrag zustimme, möchte ich das hier doch differenzierter sehen.

Das allererste Tasteninstrument war vermutlich die erste Orgel, eine Wasserorgel, von Ktesibios im 3. Jhd. vor Christus erfunden. Dieses antike Instrument hat im Laufe der nächsten Jahrhunderte große Veränderungen/Verbesserungen erfahren und wurde immer weiter entwickelt.

Hydraulis

Die Römische Hydraulis

Die erste Orgel hatte, wenn ich richtig gelesen habe, ein Register und von schwarzen und weißen Tasten o.ä. war noch keine Spur. :p Alles hat sich in der Folge erst entwickelt.

Des Weiteren gab es die Entwicklung der Saiteninstrumente, ich zitiere aus obigen link Geschichte des Klaviers - Pian e forte :

"Die Geschichte der Tasteninstrumente geht bis auf die Antike zurück: bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. erfindet der Ingenieur Ktesibios von Alexandrien die Orgel, und im 1. Jahrhundert n. Chr. beschreibt Vitruvius Pollio bereits eine Tastatur. Das Klavier gehört aber nicht nur zu den Tasteninstrumenten, sondern auch zu den Chordophonen, den Saitenklingern, und deren Geschichte läßt sich bis zu den Urvölkern zurückverfolgen. Über die ganze Welt verbreitet findet man z.B. den Musikbogen, der auf den Jagdbogen zurückgeht und heute noch in Amerika, Afrika und Indien anzutreffen ist. In der Antike ist das Monochord, der Einsaiter, nicht nur Musikinstrument, sondern auch Hilfsmittel der Wissenschaft: Pythagoras ermittelt mit ihm die Schwingungsverhältnisse verschiedener Tonabstände, bzw. der Verhältnisse von Saitenlängen, denn Frequenzwerte waren damals noch unbekannt. Das Hackbrett begegnet uns heute noch in ungarischer Volksmusik als Cymbal, und das Psalterium (griech. psallein = zupfen) kennen wir in der Volksmusik noch als Zither. Und als Vorbild für die Rahmenform des Klaviers kann man durchaus die Harfe ansehen, was sich allerdings durch die fortlaufende Verkürzung der Saiten zu den hohen Tönen hin von allein ergibt."

Neue Erfindungen basieren immer auf Erfahrungen und Entwicklungen. Und diese Erfahrungen bilden einen reichhaltigen Wissensfundus, aus dem der Erfinder schöpft. Derjenige, der also das erste Tasteninstrument mit Saiten erfunden hat, kommt nicht von Null her, sondern verknüpft seine Ideen mit altem Wissen (Orgel, Saiteninstrumente ...).


Sondern die ERSTEN Reparateure...mussten die Reparaturen GANZ SELBST und GANZ OHNE ERFAHRUNG in den speziellen, noch nie dagewesenen Reparaturfällen ausüben.

Auch das sehe ich anders oder wenigstens differenzierter. Denn die ersten Reparateure - das ist jedenfalls sehr wahrscheinlich - haben das Ding GEBAUT! Sie kannten es und haben es entwickelt und hatten demzufolge einen ganz anderen Kenntnisstand als jetzt zum Beispiel dasch (bitte dies nicht abwertend verstehen!). Und diese Kenntnisse wurde wieder weiter gegeben.

Liebe Grüße

chiarina
 
Ach nee, ihr könnt es einfach nicht lassen :D Ich wusste schon, warum ich gleich die Schutzkappe aufgezogen habe, bringt hier aber nichts.

Jetzt nochmal die FAKTEN

* Michael hat KEINE komplette Regulierung vorgenommen.
* Ich RESPEKTIERE seine Arbeit sehr!
* Die Mechanik war auch vorher +- gut von einem Klavierbauer reguliert.
* Michael hat GROBEN PFUSCH dieser Regulierung beseitigt.
* Es gibt +- SEHR FEINE Sachen, die vorher schon waren, die Michael nicht angerührt hat, und die mich NERVEN.

(z.b. ist ein Bereich etwas lauter und wenn man die Mechanik herausnimmt und mehrere Tasten gleichzeitig anschlägt, sieht man auch, dass einige Hämmer schneller beschleunigen. oder die Druckpunkte fühlen sich bei den anderen Rollen leicht anders an. )

Das sind Sachen, die NUR jemand bemerkt und als störend empfindet, der täglich darauf spielt. Ich wollte jetzt nicht kleinlich sein und Michael auf all diese Sachen hinweisen. Außerdem war die Zeit dann auch um. Und irgendwann werde ich wieder etwas finden und das geht dann immer so weiter.

Genau, und jetzt OHNE Voodoo:

Ich werde mir alles im feinsten Detail ansehen, ich werde mit viel Liebe und Geduld alles umsetzen, was ich bisher weiß, ich werde beobachten und lernen und ich werde von vorn beginnen. Ich werde herausfinden, was für die sehr feinen Nuancen verantwortlich ist und ich werde es beseitigen.

Und IRGENDWANN werde ich an MEINEM Instrument besser sein als die meisten Klavierbauer, weil ich jede Eigenart kennen lernen werde und weil ich alles auf meine Bedürfnisse einstellen kann.

Für Leute, die Angst haben irgendwas kaputt zu machen, wenn sie ihre Mechanik nur nackt sehen müssen, ist das natürlich nichts.
 
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Und hier noch eine Erfolgsgeschichte.

Manchmal zeigen die Instrumente ihre Macken ja auch nicht, wenn der Klavierbauer gerade da ist. Bei mir gab es z.B. das Problem, dass irgendwas bei ein paar Tönen mitgeschäppert hat. Sowas zu finden ist weiß Gott kein leichtes Unterfangen.

Der alte Klavierbauer hat sich das ganze 3 mal angesehen. Teilweise gings sogar weg, als er wild alle Schrauben nachgezogen hat, es kam dann aber wieder.

Als Michael hier war, war das Geräusch leider nicht präsent.


Mit viel Liebe und Sorgfalt bin ich auf die Suche gegangen:

Die Schrauben waren ein guter Anhaltspunkt. Ich hab den Deckel abgenommen und das Geräusch war weg. Ich hab den Deckel wieder angebracht und das Geräusch war wieder da -> AHA-Effekt.
Dann hab ich sämtliche Schrauben überprüft. Tja es ist über 120 Jahre altes Holz, da fasst natürlich nicht mehr alles. Ich hab alle Scharniere gelöst, die ausgefransten Schraubenlöcher gestopft und alles neu angebracht. Das Geräusch ist seit dem weg!

Wie lange hätte ich wohl warten müssen, bis ein Klavierbauer kommt, der das gefunden hätte WENN das Geräusch gerade da ist? Und wie teuer wäre das dann geworden? Das ist zeitintensive, aber leichte Arbeit. Genauso sehe ICH das mit der Mechanik, nur dass da noch mehr Sachverstand dazu gehört. Aber nichts, was ich nicht durch Erfahrung erlernen kann.
Intonation ist noch ein ganz anderes Kapitel. Das würde ICH nicht alleine machen und vor allem nicht an meinem Instrument. Aber natürlich gibt es hier sicher Leute, die es selbst machen.

Lasst doch jeden machen, wozu er sich in der Lage fühlt. Manchmal gehts schief, manchmal machts Spaß, manchmal wirds gut. Und respektlos gegenüber den Klavierbauern ist das auch nicht, sie werden immer genug Aufträge haben. Viele Leute haben ja auch gar keine Lust sich das alles genauer anzusehen und manche vermasseln ihre Selbstversuche und erhöhen dann wieder die Quote der professionellen Reparaturen.

Also alles im Lot :D
 
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Ähm. Da denkst aber etwas naiv, dass das nur jemand merkt, der täglich darauf spielt.

OK, da hast du recht. Ich hätte es eher so formulieren sollen

"Das sind Sachen, die den feinfühligen Pianisten nerven, vor allem wenn er täglich darauf spielt."

Man, warum lese ich hier immer wieder das wort "respektlos"? :confused:

Lasst uns einfach alle lieb sein :kuss:

:D
 
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Bei Kauf war ich zugegebenermaßen etwas naiv. Man könnte es als Nils-Syndrom bezeichnen. Man ist unerfahren, hat aber einen Klavierbauer vor sich, der einen netten und kompetenten Eindruck macht. [Kompetent würde ich ihn auf jeden Fall einschätzen, aber ich glaube ganz viele Klavierbauer machen aus diversen Gründen (Faulheit, oder von wegen der Anfänger braucht es eh nicht perfekt oder merkt das gar nicht..) nicht alles, was sie eigentlich können.] Man kann natürlich nicht mit einem anderen Klavierbauer bei dem Klavierbauer antanzen, der den Flügel begutachtet, das wäre dann wirklich irgendwie respektlos.

Außerdem kam ich von einem harten Yamaha Klang auf diesen tollen romantischen Blüthner Klang! Ich wollte natürlich auch schnell einen neuen Flügel, hab mir viel angesehen in der Zeit, es also nicht zuu sehr überstürzt. Hab den Flügel oft gespielt und schon einige Macken ausfindig gemacht, aber da war auch noch diese krasse Bewegung im Klang, die mich dann voll überzeugt hat. Man siehe auch, nach der Intonation von Michael klingt er noch viel schöner.

Ich würde den Flügel jetzt nicht als völlig verbastelt ansehen, kann man alles hinkriegen, ohne groß was zu erneuern. Und man muss auch bedenken, dass vergleichbare Flügel auch gerne mal 4000EUR mehr kosten. Zuletzt hab ich einen vollrestaurierten mit Repetitionsmechanik für 5.500 EUR mehr gesehen. Selbst mit ein Bisschen Folgearbeit bin ich finanziell noch ganz gut dabei.
 
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Ja ich habe ihn als Ansprechpartner, aber alles würde ich ihn nicht mehr machen lassen ;) Er hat ja reguliert und es reicht mir so nicht.

Daher werde ich mich jetzt mit der Regulierung beschäftigen und bei Fragen auf die Expertise im Forum hoffen. Dafür ist dieser Faden eröffnet worden!

Wenn ich originale Hammerstiele bekomme oder ich mich irgendwann mal für einen Satz neuer Stiele entscheide, dann lass ich diese lieber vom Klavierbauer einsetzen.

Wenn mal wieder ne Intonation fällig wird, ist Michael der erste Ansprechpartner.


PS. Jörg, hilf mir mal mit deinem dritten Absatz auf die Sprünge
 
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dasch will ja auch stimmen lernen, sry, Plaudertasche

Da weiß ja einer mehr über mich als ich selbst...


Ja, ich habe einen Stimmhammer und ich habe damit auch schonmal einen Chor rein gestimmt. Das wird sicher jeder Klavierstimmer als sehr sinnvolles Unterfangen einschätzen.

Nein, Michas Chöre musste ich noch nicht bereinigen.

Nein, ich habe noch keine komplette Stimmung selbst versucht.

Nein, ich habe nicht vor in absehbarer Zeit das Stimmen zu erlernen.
 
...
Lasst uns einfach alle lieb sein :kuss:
..

Da bin ich bei Dir! Nichts wünsche ich mir mehr!


Kürzlich hab ich eine Mail bekommen, wann denn mein "Tutorial" auf Youtube weiter geht. (???) Ich weiß gar nicht was sich manche Menschen denken. Ich filme mich bei der Arbeit und zeige wie interessant und umfangreich eine Klavierreparatur sein kann. Natürlich könnten mich Leute in der Werkstatt besuchen und sich still in eine Ecke setzen und mir über die Schulter gucken. Nichts anderes ist das. Ich rede in meinen Videos kein einziges Wort - zeige nie wie man etwas 'falsch' oder 'richtig' macht, und gebe keinerlei "Anleitung" :rolleyes: Oft sind die Sequenzen beim Schnitt gar nicht in der richtigen Reihenfolge usw..

Wenn ich Nahaufnahmen vom Pianisten und seinen Fingern habe, welcher gerade das Scherzo No.4 von Chopin spielt, empfinde ich das doch nicht als Tutorial. :D

Ich glaube, dass ich viel zu wenig oft darauf Aufmerksam mache, dass mein Beruf mehr ist, als ein paar Nadelstiche an die richtige Stelle zu stechen oder hier und da eine Stellschraube zu verändern oder ein Filzchen zu ersetzen...

Wenn man zb. Hammerstiele austauscht, ist die Intonation gleichfalls zu korrigieren, denn jeder Stiel klingt anders! :idea:. Außerdem muss man in jedem Fall Winkel tragen und den Hammer anschließend sauber im Winkel zur Saite verleimen bzw. genau so schief wie der Alte ursprünglich war, denn sonst stimmt weder der Anschlagspunkt in die (vorhandene) "Rille", noch der Scheitel auf die Saiten oder die Abstände der Hämmer zueinander. Der klangliche Unterschied ist sofort merkbar...

LG
Michael
 
PS. Jörg, hilf mir mal mit deinem dritten Absatz auf die Sprünge

Er bezieht sich auf mich. ;) Mein Wohnort steht im Profil, und mein damaliger, nach Jörg "leicht vermeidbarer Fehlkauf" steht hier im Forum. (Wenn du willst, such meinen damaligen Faden, "Katze im Sack gekauft?". Nee, besser lieber nicht. :p) Nach dem Fehlkauf habe ich das katastrophale Seiler gegen ein etwas weniger katastrophales Zimmermann tauschen lassen, mich intensiv mit dem Thema Klavierreparatur befasst, und mir so dies-und-das erarbeitet.

@ Jörg: Eigentlich hatte ich hier im Faden alles geschrieben was ich wollte, aber deine Worte "leicht vermeidbar" möchte ich so nicht stehenlassen. Der Verkäufer, bei dem ich meinen "leicht vermeidbaren" Fehlkauf tätigte, ist deutscher Klavierbaumeister, vor vielen Jahren nach Südafrika ausgewandert. Zu so jemandem, so dachte ich mir damals, nehme ich keinen beratenden Klavierbauer mit, sondern vertraue auf's Renommee. Und genau das hat er ausgenutzt (ich schrieb schon, Voodoogehabe und Beschiss), und tut es bis heute. Weiteres Beispiel gefällig? Neulich wurde ich von Freunden gebeten, ein Klavier zu beurteilen, was sie evtl. von Bekannten kaufen wollten, die nach Deutschland zurückreisen. Ergebnis: neben übel verbastelter Mechanik, zerfressenen Hämmern, tauben Basssaiten und gerissenen Stegen (vom Resoboden rede ich gar nicht erst) war die Platte oben links direkt unter'm Stimmstock gebrochen und der Stimmstockpanzer schon ca. 3 mm nach vorn verschoben. Das Klavier stand notdürftig auf 410 Hz. Und nun rate mal, wer den Leuten wenige Monate zuvor das Klavier verkauft hatte? Genau, der besagte Klavierbaumeister. Ich habe meinen Freunden dann diplomatisch vom Kauf abgeraten, und ihnen hinterher am Auto mitgeteilt, dass ihre Bekannten leider übelst über's Ohr gehauen worden waren.

Das weiß ich heute - aber mit meinem damaligen Kenntnisstand war so ein Fehlkauf nicht "leicht vermeidbar".

Sorry, dasch, wollte dir den Faden nicht vollspammen - aber bei diesem Thema werde ich bis heute fahrig.
 
Da weiß ja einer mehr über mich als ich selbst...


Ja, ich habe einen Stimmhammer und ich habe damit auch schonmal einen Chor rein gestimmt. Das wird sicher jeder Klavierstimmer als sehr sinnvolles Unterfangen einschätzen.

Nein, Michas Chöre musste ich noch nicht bereinigen.

Nein, ich habe noch keine komplette Stimmung selbst versucht.

Nein, ich habe nicht vor in absehbarer Zeit das Stimmen zu erlernen.

Ok, dann tuts mir leid. Wieder Freunde :) Ich will jedenfalls mal im Stimmen unterrichtet werden irgendwann.
 
Soooooooooo.

heute ist meine Bestellung angekommen ... weiter gehts.

Ich zeig euch jetzt mit welch akribischer Genauigkeit ich vorgehe und hoffe, dass dann auch die Skeptiker langsam zu meinem Vorhaben stehen.

Also, erstmal alles auseinanderbauen und reinigen.

2013-11-15 16.23.09.jpg


Die Stifte sind natürlich auch dran.

IMG_5659.JPG


Links stumpfer Schmutz; rechts gleitende Sauberkeit

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Und dann noch etwas Flutschi

IMG_5663.JPG


****** Nächster Schritt - Achsen der Hämmer prüfen ******

Wie kann man am besten die Achsen prüfen? Ich nehme JEDEN Hammer ab und prüfe mit der Pendelmethode, wie viele Schwingungen die Hämmer machen.

2013-11-15 21.23.14.jpg


Ich bin jetzt gerade mal mit dem Bass fertig geworden; aber jetzt wird mir schon einiges klar:

Die Anzahl der Pendelschwingungen reicht von 2 bis 20 !!!!

Also wenn der Hammer nur 2 Schwingungen macht, sitzt er viel zu fest. Wenn es 20 sind, sitzt er zu locker.

Frage 3
Im PTG Video wird ein Optimum von 5-7 Schwingungen genannt. Geht ihr da mit? Oder ist es gar nicht soooo schlimm, wenns vom Optimum abweicht? Wie gesagt, ich strebe hier nach Perfektion und einige Hämmer schwingen 20 mal!


Was also tun? Zu wenige Schwingungen kann ich schnell mit Flutschi korrigieren. Zu viele Schwingungen sind erstmal das Problem. Dafür bräuchte ich wohl Achsen-Pins mit einem etwas größeren Durchmesser und leider aber auch wieder Spezialwerkzeug. Das wäre sicher die günstigste Lösung. Auf der anderen Seite steht ein Satz neuer Stiele mit Kapsel.


Frage 4
Kann ich davon ausgehen, dass bei einem Satz neuer Stiele die Achsen gleichmäßig sind? Fällt euch sonst noch was ein?


Bitte um Antworten :)
 
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