Ich möchte nicht die Begeisterung vermiesen, aber zeugt so eine Haltung nicht von mangelndem Respekt vor dem Beruf des Klavierbauers?
Au weia - ich bin unten durch..............haut mich ruhig, ich schreib's trotzdem. :D
Klimperer, darf ich bitten *kicher*?
Wozu bitten - dich zu versohlen? :p
In Antwort auf deine Frage kann ich nur für mich selber reden. Ich habe nur den höchsten Respekt für (gute!!) Arbeit eines (guten!!) Klavierbauers. Durch meine eigenen Arbeiten ist dieser Respekt höchstens noch gewachsen, nicht etwa geschwunden, weil ich mittlerweile (wenigstens zum Teil) entdeckt habe, was alles dazugehört.
Wovor ich aber
keinen Respekt habe, ist
(a) wenn aus den mechanischen Aspekten des Klavierbaus eine Mystik oder ein Voodoo gemacht wird, an das Normalsterbliche nicht dran dürfen, und
(b) wenn die Arbeit, die der Klavierbauer als "kompliziert" und "für Laien unerreichbar" beschreibt, sich im Nachhinein als mangelhaft herausstellt. (Voodoo in Kombination mit Beschiss, da werde ich wild.)
Das alles unterstelle ich Michael freilich NICHT. Es kommt aber in der Branche vor.
Und selbst wenn ein Profi wie Michael an einem Instrument war, was hindert's, wenn der Eigentümer/Benutzer selber daran experimentieren will? Wird jemand dadurch gefährdet? Nein. Wird der Klavierbauerbranche Arbeit genommen? Nein. (Eher im Gegenteil. :p )
Mit Systematik*, redlichem Fingergeschick und gesundem Menschenverstand kann man diverse Dinge einstellen und beobachten. Davon ist noch lange nichts "kaputt". [Edit: im Gegensatz zu Curby sehe ich da nichts kritisch - eben gerade weil es das eigene Instrument vom dasch ist. Vielmehr würde ich fragen: wer sind wir, ihm da hineinreden zu wollen?] Ich habe schon (ja, mit Hilfe eines Internetforums) eine mechanische Einspritzanlage von Bosch repariert, die ein "professioneller" Betrieb nur verschlimmbessert hatte, und die zu ersetzen ein wirtschaftlicher Totalschaden gewesen wäre. Das war Anno 2007, und der Wagen fährt heute noch. ;) Tituliere ich mich deswegen gleich als Kraftstoffaufbereitungsanlagenprofi? Nö, warum auch?
* unter Systematik verstehe ich, dreimal nachzudenken, nachzulesen und nachzufragen, bevor ich einmal schraube. Auch, schriftlich festzuhalten, was ich getan habe, so dass ich es bei Bedarf auch wieder rückgängig machen kann. Und nicht zuletzt, nur einen Schritt zur Zeit zu tun, dessen Folgen ich dann beobachten kann.
Und ja: wer die Geduld und das Zeug nicht hat, so zu arbeiten, sollte in der Tat besser die Finger vom Klavier lassen.
Genug gehauen?