Lockdown Klavierunterricht privat erlaubt?

Ich verstehe Dein Argument (wer nicht). Dass die Prioritäten in unserer Gesellschaft (Gesellschaft!, nicht nur in der Politik) nicht auf Kultur und Bildung sondern in der Wirtschaft liegen, ist nichts Neues. Die jetzige Situation bringt es nur deutlicher hervor.

Ich habe ja auch vollstes Verständnis für die Sichtweise von @Tastatula . Aber es ist doch nun schon einige Male hier erläutert worden, warum gerade die Religionsfreiheit und -ausübung aufgrund unserer alles anderen als ruhmreichen Geschichte im letzten Jahrhundert einen extrem hohen Stellenwert einnimmt. Und wenn man sich die Produktion von Autos in den automatisierten Fabrikationslinien der Hersteller ansieht, dann ist das doch überhaupt nicht mit Präsenzunterricht vergleichbar. Und eine funktionierende Wirtschaft ist nun einmal die Grundlage für alle sonstigen Bedürfnisse einer Gesellschaft:016:.

Die Situation ist und bleibt auf absehbare Zeit einfach Sch....:-(.
 
Das wirklich ärgerliche ist doch, das die WHO schon seit vielen Jahren vor so einer Pandemie warnt. Wurde irgendwas Vorausdenkend dagegen unternommen? natürlich nicht, jede Regierung schob solche Entscheidungen vor sich her nach dem Motto " Wird schon nichts passieren"
Genau so geht es mit der Umweltpolitik, aufschieben bis es zu spät ist, sollen sich doch unsere Nachfolger darum kümmern.
Flüchtlinge, schon vor über 30 Jahren wurde vor einer Menschenbewegung Süd nach Nord gewarnt, wurde was unternommen? Nein stattdessen wurde und wird Sinnlos Geld in die Staaten Afrikas gepumpt das dort versickert ist , es wird Weizen und Mais geliefert und die Heimischen Landwirte damit kaputt gemacht.
Manchmal frage ich mich ob Demokratie die richtige Staatsform ist um mit den Problemen der Zukunft fertig zu werden, wer alle 4 Jahre um seinen wohldotierten Job bangt von dem sind keine umpopulären Entscheidungen, wenn sie auch notwendig sind zu erwarten.
 
Das ist ja nun leider mit sehr vielen Dingen so. Es wird auch seit vielen Jahren vor dem Klimawandel gewarnt. Und was passiert? Viel zu wenig.
 
Das, was ein Gericht urteilt, als "anmaßend" zu empfinden, ist Dir selbstverständlich unbenommen. Von Verständnis für das wichtige Gut der richterlichen Unabhängigkeit zeugt es eher nicht.
Anmaßend ist z.B. die Behauptung in der Urteilsbegründung, dass der Lockdown in Thüringen (oder in den europäischen Ländern) für Hunderttausende Tote in den Ländern des globalen Südens ursächlich wäre. Das geht aus der angegebenen Quelle mitnichten hervor - da steht klipp und klar, dass lokale Lockdowns in Afrika möglicherweise solche Konsequenzen haben - was aber aufgrund der heterogenen Lage in den einzelnen Ländern überhaupt nicht seriös beziffert werden kann.

Ohne jeden Zweifel hat Corona massive Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung - aber doch nicht die Gegenmaßnahmen. Das ist wissenschaftlicher Konsens. Man kann das sehr gut an den Schweden sehen - deren Wirtschaft hat ohne Lockdown genauso gelitten wie die Wirtschaft in den umliegenden Ländern mit Lockdown; auch in den USA gab es nur in wenigen Regionen einen strengen Lockdown, trotzdem ist die Wirtschaft massiv eingebrochen. In China gab es einen äußerst rigorosen Lockdown - die haben komischerweise 2020 keine Rezession hinnehmen müssen.

Insofern ist das, was der Richter da in sein Urteil schreibt, nichts weiter als Meinung ohne Fakten. Also reiner Populismus.
 
@DonMias , wunderbare Frage! Ich sehe es auch als kritisch, dass alle vier Jahre die Fahnen neu gedreht werden.
Zukunftsperpektiven sind für Politiker eine unbewanderte Gedankenwelt.
Ich weiß keine bessere Staatsform als die, die wir haben, aber sie hat auch große Nachteile, wie wir gerade wieder sehen.
Ich möchte auch nicht von Besserwissern diktiert werden.
Ich hätte gerne einen König...oder eine Königin...natürlich einen guten...so wie in manchen Märchen.
Jemanden, dem das Wohl des Volkes angelegen ist - wobei das bei Angie mit Sicherheit auch so ist - und der nicht nach spätestens zwei Jahren schauen muß, was er tun muß, damit er wieder gewählt wird...
Die Unfähigkeit, auf lange Sicht zu schauen ist m.E. das größte Problem.
Oder denkt Herr Söder darüber nach, wie unser Land in drei Jahren aussieht? Oder die Erde?
 
Ich hätte gerne einen König...oder eine Königin...natürlich einen guten...so wie in manchen Märchen.
Eben. Die gibt's nur im Märchen.

Wobei ich in der Geschichte der Menschheit nicht ausreichend bewandert bin um zu beurteilen, ob es vielleicht nicht doch den ein oder anderen klugen und wohlmeinenden Absolutherrscher gegeben hat. Wenn ich mir die aktuellen ansehe, dann ist mir Demokratie mit allen ihren Schwächen wesentlich lieber.
 
Oder denkt Herr Söder darüber nach, wie unser Land in drei Jahren aussieht? Oder die Erde?
Ich denke schon, dass er das tut. Er hat vier Kinder, denen will er sicher eine lebenswerte Welt hinterlassen.

Ich finde es nicht fair, Politikern grundsätzlich eine "Nach mir die Sintflut"-Mentalität zu unterstellen. Solche gibt es sicher, aber auf die allermeisten dürfte das ebenso wenig zutreffen wie auf den größten Teil der Bevölkerung.

Was meiner Meinung nach helfen könnte, wäre ganz sicher keine Monarchie - aber vielleicht eine Verlängerung der Wahlperioden auf 5 oder 6 Jahre. Das würde möglicherweise ein längerfristiges Denken begünstigen.
 
Ich weiß keine bessere Staatsform als die
Tja, Demokratie ist wohl die schwierigste Gesellschaftsform aber auch die lohnenswerteste. Dabei ist Demokratie nicht gleich Demokratie und sie wird unterschiedlich mit entsprechenden Vor- und Nachteilen umgesetzt. Hierzulande vermisse ich vor Allem den Pragmatismus, der zu oft auf der Stecke bleibt.
 
Wobei ich in der Geschichte der Menschheit nicht ausreichend bewandert bin um zu beurteilen, ob es vielleicht nicht doch den ein oder anderen klugen und wohlmeinenden Absolutherrscher gegeben hat.
Mir fällt da der Habsburger Kaiser Joseph II. und sein politischer Leitsatz „Alles für das Volk, aber nichts durch das Volk" ein. Ein positives Beispiel für einen ausgesprochen weitsichtigen Alleinherrscher, aber eben auch eine der wenigen Ausnahmen.
 
Anmaßend ist z.B. die Behauptung in der Urteilsbegründung, dass der Lockdown in Thüringen (oder in den europäischen Ländern) für Hunderttausende Tote in den Ländern des globalen Südens ursächlich wäre
Da ich davon ausgehe, dass Du der deutschen Sprache hervorragend mächtig bist, warst Du entweder oberflächlich beim Lesen..... oder Du gibst den entsprechenden Urteilsinhalt bewusst unzutreffend wieder. Letzteres möchte ich aber nicht unterstellen... in dubio....
Ohne jeden Zweifel hat Corona massive Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung - aber doch nicht die Gegenmaßnahmen. Das ist wissenschaftlicher Konsens
:lol:Welche Wissenschaft ist denn d a s ? Willst Du uns auf die Schippe nehmen??? Werden die von Schwab beraten??? :-D
Man kann das sehr gut an den Schweden sehen - deren Wirtschaft hat ohne Lockdown genauso gelitten wie die Wirtschaft in den umliegenden Ländern mit Lockdown
Das zeigt:
1. Lockdown ist überwiegend schädlich (siehe Iohannidis) und
2. da Schweden nicht isoliert vom Rest der Welt existiert, färbt der LD der anderen Länder natürlich auf die schwedische Wirtschaft ab.

So, jetzt bin ich wieder raus hier, sonst ernte ich noch von der Moderation den Vorwurf permanenten forenfremden Wirkens. :bye:
 

Solche gibt es sicher, aber auf die allermeisten dürfte das ebenso wenig zutreffen wie auf den größten Teil der Bevölkerung.
Ich fürchte, dass es doch so ist. Auch in der Bevölkerung ist die Denke: Wo stehen wir/ ich in 10 Jahren und wie sind wir/ ich dahingekommen, nicht besonders aktiv.
Das ist in gewisser Weise sehr natürlich. Alle Tiere leben so.
Ein Politiker - auch wenn er oder sie unzweifelhaft das Beste für´s Volk will - muß immer die nächsten Wahlen im Auge haben. Das blockiert sinnvolle, im Moment unspektakuläre Maßnahmen von denen der Nachfolger profitieren würde...
Was meiner Meinung nach helfen könnte, wäre ganz sicher keine Monarchie - aber vielleicht eine Verlängerung der Wahlperioden auf 5 oder 6 Jahre. Das würde möglicherweise ein längerfristiges Denken begünstigen.
Ja, das denke ich auch so!
 
Was meiner Meinung nach helfen könnte, wäre ganz sicher keine Monarchie - aber vielleicht eine Verlängerung der Wahlperioden auf 5 oder 6 Jahre. Das würde möglicherweise ein längerfristiges Denken begünstigen.

Du hättest gerne noch 2 Jahre länger Trump gehabt:angst:;-)?

Ich denke nicht, dass diese ein oder zwei Jahre mehr einen großen Unterschied machen würden. Da hat unser föderalistisches System sicherlich mehr Bedeutung, ob negativ oder positiv gesehen, als eine kurze längere Wahlperiode. Wobei eine Angleichung der Wahlperiode im Bund auf 5 Jahre wie bei den Landtagswahlen schon alleine aus organisatorischen Gründen Sinn machen würde.
 
Immerhin hat Trump schon im Mai 2020 Impfstoff für die USA in Milliardenhöhe fest bestellt. Die EU erst im November.
 
Hallo, gerade habe ich die aktualisierte Coronaschutzverordnung für NRW online gelesen, die ab Montag, 22.2. bis zum 7. März gilt.

In Bezug auf musikalischen Unterricht habe ich dies gefunden:

"...sowie Angebote der Selbsthilfe und musikalischer Unterricht sind in Präsenz untersagt, soweit
nachstehend nichts anderes bestimmt ist....

... Ausgenommen von dem Verbot nach Satz 1 sind nur....

7. der musikalische Unterricht in Präsenz
a) als Einzelunterricht für Kinder bis zum Eintritt in die weiterführende Schule oder
b) wenn dieser in die Angebote der Kindertagesbetreuung oder Schulen der Primarstufe in-
tergiert ist oder in Kooperation mit diesen ausschließlich für die in den Einrichtungen
gebildeten festen Gruppen von Kindern einer Schule oder eines Betreuungsangebots an-
geboten wird...."

So wie ich es verstehe, ist demnach für Kinder, die zur Grundschule oder zur Kita gehen, Präsenzunterricht wieder erlaubt, für ältere Schüler und Erwachsene hingegen nicht, oder wie würdet Ihr das verstehen?

Theoretisch könnte ich also einige Schüler wieder bei mir in meinem Klavierstudio unterrichten, aber ehrlich gesagt, hätte ich doch etwas Bedenken, denn die neuen Mutationen könnten sich ja ab Montag dann auch in den Schulen verteilen und wegen meines Alters und meiner Vorerkrankungen möchte ich mich keinesfalls anstecken...
 
Ich glaube nicht, daß das Forum Dir die Entscheidung abnahmen kann. Du mußt also abwägen, ob Du für den Rest Deines Lebens in Angststarre verharrst, oder eelches Lebensrisiko Du bereit bist einzugehen. Und das auch ganz unabhängig von irgendwelchen verordneten Bestimmungen.

cb, die die ganze Situation ebenfalls höchst besch... findet.
 
Nachdem mein Lungenfacharzt, bei dem ich seit vielen Jahren Patientin war und der genau so alt wie ich war, an Weihnachten innerhalb von wenigen Tagen an Corona verstorben ist, hat mich das doch nachdenklich gemacht und ich brauche jetzt erstmal etwas Zeit für die Abwägung des Pro und Contra - ansonsten unterrichte ich ja die älteren Schüler sowieso weiter online.
 
Hallo, gerade habe ich die aktualisierte Coronaschutzverordnung für NRW online gelesen, die ab Montag, 22.2. bis zum 7. März gilt.

In Bezug auf musikalischen Unterricht habe ich dies gefunden:

"...sowie Angebote der Selbsthilfe und musikalischer Unterricht sind in Präsenz untersagt, soweit
nachstehend nichts anderes bestimmt ist....

... Ausgenommen von dem Verbot nach Satz 1 sind nur....

7. der musikalische Unterricht in Präsenz
a) als Einzelunterricht für Kinder bis zum Eintritt in die weiterführende Schule oder
b) wenn dieser in die Angebote der Kindertagesbetreuung oder Schulen der Primarstufe in-
tergiert ist oder in Kooperation mit diesen ausschließlich für die in den Einrichtungen
gebildeten festen Gruppen von Kindern einer Schule oder eines Betreuungsangebots an-
geboten wird...."

So wie ich es verstehe, ist demnach für Kinder, die zur Grundschule oder zur Kita gehen, Präsenzunterricht wieder erlaubt, für ältere Schüler und Erwachsene hingegen nicht, oder wie würdet Ihr das verstehen?

Theoretisch könnte ich also einige Schüler wieder bei mir in meinem Klavierstudio unterrichten, aber ehrlich gesagt, hätte ich doch etwas Bedenken, denn die neuen Mutationen könnten sich ja ab Montag dann auch in den Schulen verteilen und wegen meines Alters und meiner Vorerkrankungen möchte ich mich keinesfalls anstecken...
So würde ich das auch lesen.
 
Ok, danke schön...
 
Theoretisch könnte ich also einige Schüler wieder bei mir in meinem Klavierstudio unterrichten, aber ehrlich gesagt, hätte ich doch etwas Bedenken, denn die neuen Mutationen könnten sich ja ab Montag dann auch in den Schulen verteilen und wegen meines Alters und meiner Vorerkrankungen möchte ich mich keinesfalls anstecken...

Liebe sommersprosse,

ich kann deine Sorgen verstehen, gerade wenn du Vorerkrankungen hast. Hier in Hessen fühle ich mich sehr privilegiert, die ganze Zeit Unterricht in Präsenz unterrichten zu dürfen. Meine Hygienemaßnahmen sehen so aus, dass ich und meine Schüler (Kindergartenkinder und Grundschulkinder ausgenommen) FFP2-Masken tragen neben dem Üblichen (Klaviatur reinigen, Hände waschen, Lüften, meistens Abstand halten, Schüler warten draußen, bis der Vorgänger gegangen ist ....).

Ich denke, dass dadurch die Gefahr einer Infektion für alle Beteiligten sehr minimiert ist. Ich mache das auch (vor allem die beiderseitigen FFP2-Masken), weil ich hoffe, nicht in Quarantäne zu müssen, wenn jemand von meinen Schülern positiv getestet würde. Mittlerweile ist die Inzidenz aber hier unter 40. Die Maßnahmen sehe ich als ein notwendiges Übel an - sie bestimmen nicht den Unterricht, sondern die Musik.

Ich schreibe das, weil ich dir Mut machen will. Man kann viel kommunizieren und meine Schüler waren alle sehr kooperativ. Eine absolute Sicherheit gibt es natürlich nicht und du entscheidest, was dir wichtig ist.

Liebe Grüße

chiarina
 

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